CharLu
Bekanntes Gesicht
- Mitglied seit
- 12.12.2001
- Beiträge
- 11.741
- Reaktionspunkte
- 0
Reaper86 hat folgendes geschrieben:
fazit: eltern sollten einfach mehr verantwortung zeigen und dem nachwuchs erklären wieso das spiel noch nix für einen is (find die usk nämlich irgendwie nich sinnlos, wie hier manche meinen, wenn man sich die heutigen 18er games anschaut, gehörn die defintiv nicht in kinderhände)
Hier ist der fromme Wunsch Vater des Gedanken .. schön wäre, wenn dem so wäre! Habe, als ich im Verkauf gearbeitet habe, die Erfahrung machen müssen, dass sich die Eltern - traurig aber wahr - im Regelfall nicht dafür interessieren, wie und warum das Spiel gemäß USK (die ich auch durchaus sinnig und als berechtigt empfinde) entsprechend dem Aufdruck eingestuft wurde. "Mein Kind ist schon erwachsen genug, der weiß was er tut" oder "ich vertraue meinem Kind schon, es weiß was gut für ihn ist" waren die gängisten Ausreden, wenn ich versucht habe zu erklären, warum ein Titel ab 18 bzw. 16 nicht für einen 12/13/14jährigen gedacht ist. Auch das Erläutern von Inhalten sowie die generelle Problematik, die sich in D-Land im Bezug auf die Videospiele ergeben hat, hat die meisten Eltern (im Schnitt 9 von 10) nicht interessiert. Da wurden munter Titel ab 18 für Sprößlinge gekauft, die nicht einmal 13/14 Jahre alt waren.
Das Problem ist einfach, zumindest habe ich diesen Eindruck gewonnen, dass sich Eltern nichts sagen lassen wollen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass es keine Rolle spielt ob man den "Otto Normali" vor sich stehen hat oder einen gut betuchten, vermeintlich Oberschichtlicher oder .. oder .. oder .. es geht durch alle Schichten.
M.E. sollte man dem Handel den Rücken stärken und das Verkaufspersonal dahingehend mit dem Recht ausstatten, wirklich nach Aufdruck zu verkaufen. Ich finde nämlich, dass die USK wirklich in den allermeisten Fällen ihre Sache gut macht. Gut, dass man als Spieler, der viel Zeit mit der Thematik verbringt, das eine oder andere noch etwas anders sieht und damit ggf. einstufen würde, sei's drum und oftmals empfinde ich sogar die Einstufung der PEGI, die in meinen Augen sogar noch strenger ist und überdies Europaweit Gültigkeit hat, besser getroffen.. Aber generell empfinde ich die Beurteilung bzw. die Empfehlung der USK durchaus als in Ordnung und damit als grundlegend sehr gute Hilfe für Eltern bzw. Käufer, die nicht so die Ahnung von der Materie haben. Und den Handel könnte man dahingend unterstützen, dass ich nicht nur dem Kind bzw. Teeny dem Verkauf verweigern darf - weil das geht wenigstens (wenn dieses eben erst zB. 15 ist und der Titel ab 1 - sondern dass ich diese Handhabe ggf. auch anwenden kann, wenn ich so ahnungslose Eltern vor mir stehen habe, die mit o.g. Aussagen kommen. Somit hätte man zumindest einen weitere Handlungsbefugnis - die zwar nicht immer genutzt werden müsste, aber sie könnte dann so manches Mal ggf. hilfreich sein. Aktuell ist es ja leider so, dass man - ist die Mutter dabei oder der Vater, die Oma, usw. - das fragliche Spiel verkauft werden "muss".
Am meisten hat mich bei diesem Job gestört, dass man versucht hat ein wenig Aufklärung zu betreiben und so derart - jedenfalls meistens - auf taube Ohren gestoßen ist, dass ich auf der andere Seite nicht mehr wirklich verwundert bin/war, warum das eine oder andere - gesellschaftlich besehen - schief hängt.