@Sigistauffen.
Eine interessante Ansicht des ganzen, aber ich muss idch leider etwas korrigieren und zwar bei diesem Punkt:
In ME1 waren die Planetenmissionen immerhin komplett optional. Wer sich nicht drum gekümmert hat, bekam bessere Ausrüstung früher oder später einfach via Loot-drops. In ME2 werde ich hingegen gezwungen, die Planeten zu scannen, wenn ich nicht bis zum Ende des Spiels mit Micker-Knarren rumrennen will.
Hier wiedersprichst du dir ein wenig selber. Du behauptest, dass die Scans nicht optional sind, weil man sie machen muss, wenn man bessere Waffen haben will. Also erstens: bessere Waffen findest du nicht durch Planetenscans oder upgrades. Und zweitens: Ressourcen benötigt man für upgrades. Wenn du also keine upgrades brauchst, dann brauchst du auch nicht zu scannen. Wenn du allerdings darauf bestehst, dann hast du dich dafür entschieden dieses optionale Feature zu nutzen.
Darüber hinaus würde eine nicht Vorhandensein von upgrades das Spiel erschweren und du behauptest ja, dass es nicht schwer genug ist. Also probiere es doch einfach mal ohne upgrades, wenn es dich so stört. Oder willst du alles mit der Zeit automatisch in den Rachen geschoben kriegen? Also ich scanne gerne, weil ich weiß, dass ich dadurch mein Raumschiff und meine Waffen verbessern kann.
Das ultra-gestreamlinete RPG-Gerüst schmeckt mir auch nicht so recht. Sorry, aber ein schlechtes Inventarsystem macht man nicht dadurch besser, dass man es komplett streicht.
Hat jemand behauptet, dass Bioware das Inventarsystem besser machen wollte? Das ist schlicht und einfach deine Anforderungen an das Spiel gewesen und wenn es nicht dazu passt, dann ist das Spiel automatisch schlecht?
ch persönlich verbringe gerne Zeit damit, meine Charaktere effektiv auszurüsten. Ich nehme es auch gerne in Kauf, mich in ein komplexeres System reinzufuchsen. Das macht solche Spiele erst richtig reizvoll für mich.
Daran habe ich nichts auszusetzten. Wenn ein komplexes Level- und Invetarsystem für dich den Reiz ausmachen, dann ist es schön. Meiner Ansicht nach bedeutet eine höhere Komplexität nicht unbedingt mehr Möglichkeiten. Ich bevorzuge lieber eine kompaktes System, welches allerdings sich von Charakter zu Charakter komplett unterscheidet. Ich mag keine Systeme, welche bei jedem Charakter gleich sind. Beispiel: Mass Effect 1. Jeder Techniker, Biotiker, Soldat war komplett gleich und unterschied sich nur durch deine Verteilung der Punkte. Jetzt unterscheiden sich die Techniker untereinander. Im Grunde hast du sogar pro Klasse (Technik, Biotik, Soldat) viel mehr Skills, diese sind nur auf die Charaktere verteilt um jeden Einzelnen davon interessanter zu machen.
Spielerisch ist es obendrein auch völlig wurscht, mit welchem Gefährten man in den Kampf zieht.
Da stimme ich dir wieder nicht zu. Der erste Mass Effect Teil war in dieser hinsicht das Eintönigste was es gibt. Auf höheren Schwierigkeitgraden haben sich reine Techniker bzw. Biotiker nicht mehr gelohnt. Waffenpower war angesagt. Also Shepard auf Soldat noch dazu Ashley und Garrus, da dieser das nötige Hacken für die Minispiele hatte. Sonst kam es nur auf geballte Soldatenkraf an. Jetzt ist jeder Biotiker bzw. so mächtig wie ein Soldat und da die Skills auf Charaktere verteilt sind hat man die Möglichkeit und den Spaß sich gedanken zu machen, wer dich auf welcher Mission begleiten soll.
Mal abgesehen davon ist das vorhandene auch nicht das Mass aller Dinge: im Vergleich zu Dragon Age ist sowohl das Dialogsystem als auch der eigene Einfluss auf Missionsverläufe herzlich beschränkt und mit reinrassigen shootern kann das Spiel auch nicht mithalten.
Anscheinend hast du eine Gears of War mit einem Level- und Dialogsystem eines Dragon Age erwartet. Muss dich leider enttäuschen. Es war von Anfang an klar, dass Mass Effect das nicht werden wird. Du hast dich in eine Traumwelt zurückgezogen und auf ein Spiel gewartet, was es wahrscheinlich in den nächsten 10 Jahren nicht geben wird. Eindeutig zu hohe Ansprüche. Ich habe einen Rat für dich. Gib dem Spiel nicht die Schuld, dass es nicht deine Ansprüche erfüllt. Versuche mal die Ansprüche zu senken und realistisch zu denken. Ich muss sagen das hilft sehr oft und man lernt Spiele vor release richtig einschätzen zu können. Mich z.B. hat Mass Effect positiv überrasch, eben weil ich nicht so hohe Anforderungen gestellt habe.
Am Ende bleibt eine recht oberflächliche und leichtverdauliche Mainstream-Pfütze in toller Aufmachung. Keinesfalls ein schlechtes Spiel, aber in meinen Augen eben nicht mal annähernd so gut, wie es die vielen aburden Testwertungen suggerieren.
Ich frage mich was die Tests denn so aussagen. Das das Spiel Spaß macht. tut es. Das man versinken kann und nicht mehr merkt wie die Zeit verfliegt. Passiert. Es ist nicht die Schuld des Spiels, der Entwickler bzw. der Tester und Journalisten, wenn du nicht in der Lage bist ein Spiel zu genießen. Du versuchst immer alles auszuprobieren. Du schaust immer ganz genau auf die einzelnen Komponenten. Du analysierst diese. Ich lasse mich fallen und vom Spiel führen. Ich lehne mich zurück und Spiele die Rolle des Commander Shepard. Ich suche nicht nach Stellen, wo das Spiel verbessert werden könnte oder wo es nicht meinen vorangegangene Anforderungen nicht entspricht. Und ich muss sagen es gibt wenige Spiele, wo du dich so extrem in eine Rolle versetzt fühlst, wo du wirklich glaubst der Charakter zu sein und das wirklich zu erleben. Und ein Rollenspiel sollte schließlich genau das machen. Dem Spieler erlauben eine Rolle zu spielen.
have fun