Kommentar zum Amoklauf-Simulator Hatred: Muss man Gewaltorgien verbieten?

RIPchen

ehemaliger Redakteur
Mitglied seit
28.05.2012
Beiträge
2.262
Reaktionspunkte
3
Website
www.gamezone.de
Jetzt ist Deine Meinung zu Kommentar zum Amoklauf-Simulator Hatred: Muss man Gewaltorgien verbieten? gefragt.


Bitte beachtet: Der Kommentarbereich wird gemäß der Forenregeln moderiert.


arrow_right.gif
Zum Artikel: Kommentar zum Amoklauf-Simulator Hatred: Muss man Gewaltorgien verbieten?
 
Für den Artikel hast du eine Einplus verdient.
Dazu äußern ist mir zu doof, dann würde ich dem ganzen ja Raum zu gestehen, das möchte ich nicht.
 
Also das "Plus" der Eins ziehe ich wieder ab - stimme zwar soweit voll zu. Allerdings die "Kontext Theorie" ist nicht so recht meine......denn in Analogie würde das auch irgendwie implizieren dass ich so einen Scheiß samt dem nötigen "Kontext" womöglich gar zu einem anerkannten Kunstwerk stilisieren könnte. Erinnert mich spontan an den "KZ Simulator" auf dem C64, der mir bis heute in Erinnerung geblieben ist. Muss zugeben den selber "gespielt" zu haben (oder wie man das nennen soll)....sagen wir besser "angetestet" - aber einen derart unglaublichen Mist hab ich seither selten gesehen. Hoffen wir dass die Richtung hier ähnlich sein wird, die "Kuriosität" im Segment der "Halbstarken" wird aber sicher auch einen gewissen "Erfolg" mit sich bringen....hat ja bei mir auch funktioniert 8)

P.S. Schade dass ich das nicht letzte Woche schon gewusst habe....wir hatten betriebsseitig einen Privatvortrag von Dr. Thomas Müller - DER Kapazunder in Euroa / weltweit auf dem Gebiet der "Kriminalpsychologie" - hätte ich noch ein anderes Thema gehabt. Wäre interessant was wirklich ein "Experte" von sowas hält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich in der Überschrift "Simulator" las, dachte ich schon: Was hat sich Astragon ("Landwirtschafts-Simulator") da wieder ausgedacht? Ich würde die Sache - da es sich nur um ein Spiel handelt - zwar etwas gelassener, d.h. ein ganze Ecke weniger moralisierend angehen, aber im Prinzip ist richtig: Solche Spiele braucht kein Mensch. Gewaltdarstellungen, sofern sie purer Selbstzweck sind, braucht kein Mensch. Mir ging bereits diese Flughafen-Szene in diesem einen CoD-Teil (ich meine, es war "Modern Warfare"; Terroristen ballerten wahllos in die Menge und töteten massenhaft unschuldige Flughafen-Passagieren, falls sich noch jemand daran erinnert) gegen den Strich bzw. ich hatte kein gutes Gefühl dabei, wobei es in diesem Fall noch irgendwie zur Handlung gehörte. Noch schwerer tue ich mich spätestens mit reinen Zombie-Games. Eine gute Story oder einen "Kontext" konnte ich in dieser Art von Spielen nämlich nie wirklich entdecken.
Das Problem wird wohl sein, dass Filmemacher und Spiele-Entwickler immer unter dem Zwang stehen, eine Sache toppen zu müssen. Also setzt man, wie hier in punkto Gewaltdarstellung, immer noch einen drauf. Nur irgendwann wird's dann echt zu viel, so dass einem früher oder später der ganze Kram nur noch zum Halse raushängt. Meinen Geschmack treffen solche Produkte jedenfalls nicht.
 
Ich sah die "Flughafen Szene" jetzt weniger problematisch wenn ich ganz ehrlich bin......aber eben wie gesagt - diese "wenn Kontext passt, dann OK" Theorie ist auch nicht meine - denn da könnte ich alles "rechtfertigen" unter dieser Variante :) Rein provokative "Gewaltorgie für Minderbemittelte und Halbstarke" geht nicht - AUCH wenn ich die Entwickleraussage nachvollziehen kann dass man diese "Gutmenschen Kacke" satt hat (also - jetzt freier übersetzt ;))......denn genau da schließ ich mich ebenfalls an. Aber da hat man die "notwendige Linie" wieder in die Gegenrichtung überschritten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo wäre denn dann deiner Ansicht nach die Linie bzw bis zu welchem Punkt hätte man gehen können/dürfen?
 
Ich hab ein paar Videos zu Hatred gesehen und muss sagen das es wirklich derbe Szenen hat.
Irgendwann ist halt die Grenze von Splatter, Horror und Gewalt zu Menschenverachtend überschritten.
 
Das mit dem Verbieten geht ja auch garnicht in Deutschland und in unseren schönen Internet-Zeitalter kommt man noch leichter an alles ran. So ein dummes Spiel(wonach es im Moment für mich aussieht) muss einfach durch ignorieren aussterben.
 
Also ich habe ja schon einige Spiele gespielt, die brutale und manchmal abstoßende Szenen hatten.
Sei es die Manhut Serie, Postal, Prototype, The Darkness und Konsorten, aber Hatred finde ich echt abartig.
Habe den Trailer angeschaut und fand ihn ekelhaft.
Auf winselnde Zivilisten einstechen und denen mit ner Flinte den Kopf wegzuballern ist m.E nach zu viel.
Klar ist GTA und deren Gegenparts auch nicht besser, aber diese glorifiziert die Gewalt nicht so, ja, man wird sogar bestraft mit dem auftauchen der Gesetzeshüter.
So ein Spiel braucht kein Mensch, ABER, so einen Artikel hätte man m.E nach nicht veröffentlichen sollen, denn die Entwickler bekommen jetzt genau das, was Infinity Ward für CoD: MW mit ihrer Flughafenszene auch bekommen hat: Aufmerksamkeit, Publicity.
Zwar im negativen Sinne, aber man wird darauf aufmerksam gemacht.
Hätte der werte Herr Odak den Titel hier nicht namentlich genannt, würde ich jetzt nicht von diesem Titel wissen und den Trailer angeschaut haben, was ich jetzt auch bereue.
Vor allen Dingen die CoD Opfer Kids werden dieses Game lieben und ich sehe schon wieder viele konservative Politiker über dieses Spiel herziehen, auch wenn es hier nicht erscheinen wird, was auch gut ist.
Dennoch kann ich so einen Titel nicht gutheißen.
 
Also ich will das Spiel jetzt nicht gut reden oder so, aber es ist halt ein Spiel. Ob ich jetzt Cod, BF oder sonst was spiele ist doch alles gleich. Wenn ich Nachrichten im Tv schaue und dann irgendwelche Leichen gezeigt werden oder sonstiges ist das 10mal schlimmer als so ein Spiel, aber das juckt keinen oder? Vor allem sehen das auch kleine Kinder. btw. auch meine Tochter.
 
Ganz guter Kommentar, obwohl mir das Thema zum Hals raushängt.

In diesem Sinne: Aktuell läuft hier in Köln ein Großeinsatz der Polizei, da ein Schüler eines Gymnasiums mit einem Amoklauf gedroht hat...
 
Das Spiel an und für sich halte ich für Überflüssig und nicht unbedingt geeignet dazu beizutragen, dass das Medium Videospiele erwachsener wird.
Grafik und Animationen (unabhängig vom Inhalt) machen einen ziemlich guten Eindruck - Schade das mit der ansprechenden Optik nicht etwas sinnvolleres getan wird.

Selbst habe ich auch die genannten Werke wie Manhunt, GTA etc. zur Genüge gespielt und erfreue mich generell an Uncut Versionen von allen möglichen, aber wie im Artikel schon richtigerweise geschrieben ist - in Hatred fehlt einfach der Kontext. Ein langhaariger Typ mit langen Mantel und Schrotflinte etc. der alles niederschießt weckt auch Assoziationen zu realen Ereignissen die in der Form sicher nicht verwurstet gehören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe nur Verachtung für so ein Machwerk über. Zombies schnetzeln, Horror und alles was der Fantasie entspringt ist doch (für Erwachsene natürlich) völlig okay.
Aber mit den Gefühlen und Ängsten von Opfern solcher Taten zu spielen, und indirekt Leute die für so einen Schwachsinn empfänglich sind noch zu reizen ist völlig unter aller Kanone. Was kommt als nächstes? Der Diktator oder Genozid Simulator? Ich glaube die Entwickler wollten nicht nur Tabus brechen oder Aufmerksamkeit sondern haben gewaltig einen an der Waffel. Da hat der eine oder andere wohl seine eigenen psychischen Defizite nicht richtig verarbeiten können. Hätte ich die Fähigkeit ein Spiel zu erschaffen würde ich an so etwas nicht mitwirken.
:kotz:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo wäre denn dann deiner Ansicht nach die Linie bzw bis zu welchem Punkt hätte man gehen können/dürfen?

Musst du das jetzt fragen !? :mecker:. Genau da haperts bei meiner Theorie nämlich auch....hab eigentlich keine Ahnung ob man da so eine "empirische Grenze" ziehen kann. Also für mich persönlich weiß ich das zumindest rein "vom Gefühl" her.......na, passt eh - Sandro hats eh so gut als möglich formuliert. Zumindest könnts ich nicht besser....sagen wir mal so. Das ist aber definitv "too much" ;)
 
In der Praxis unterscheidet sich das Spiel kaum von Altbekanntem. Würde man einen legitimierenden Story-Rahmen bieten, Ironie zur Schau stellen oder Zombies statt Menschen hinstellen, wäre es ein tausendfach bekanntes Gameplay. Dennoch ist die Intention dahinter radikal und schafft einen Kontext, der Gegnern von Videogames den Ball zuspielt. Ich könnte mir, je nach Inszenierung, vorstellen sowas zum Stressabbau zu zocken, aber in den falschen Händen ist es pures Gift. Nicht gefestigte, junge Leute mit Gewaltfantasien bekommen hier Stoff, der sie in ihrer Wahrnehmung bestärkt und es plastischer werden lässt. Selbst das macht die wenigsten zu Gewalttätern, aber es bleibt was hängen. Und das ist sicherlich nicht gesund für solche Personen und deren Umfeld.
 
Ich hab früher im Alter von zehn Jahren immer Teacherbusters gespiet und virtuell alle Lehrer meiner Schule gekillt.
Aber sowas kann ich nicht tolerieren, erst recht nicht eine legale Veröffentlichung.
 
Völlig Unbekannte sind die Typen anscheinend nicht.

Der Chef von dem Studio Jaroslaw Zielinski hat wohl z.B. an Two Worlds 2, oder Painkiller Hell & Damnation mitgearbeitet.
Destructive Creations heißt der Laden...lässt ja in Verbindung zu dem Spiel wenig Raum für Spekulationen würde ich sagen. ;)

Vielleicht ist sein mitwirken an mittelmäßigen Spielen der Grund für den Frust? ;)

Die wurden übrigens von Epic aufgefordert das Unreal Engine-4 Logo in Verbindung mit dem Spiel zu entfernen. Kann ich verstehen...da würde ich meinen Namen auch nicht mit im Spiel wissen wollen.
 
Ist halt ein Postal ohne den satirischen Faktor. Wem's gefällt, soll es sich holen. Ich jedenfalls sehe nicht, dass ich mit diesem Titel Spaß haben würde.

Ist dennoch nur ein Spiel. Bin der Meinung, dass in einem Videospiel nichts verboten gehört, es sei denn, es ist volksverhetzend (wie Ethnic Cleansing).
 
@maximus
Sorry, war nicht persönlich gemeint ;)

@Topic
Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite geh ich konform mit Shane und im Ansatz mit dorgard. Es ist ein Spiel, es ist im Prinzip ein Destillat von tausenden Spielen nur eben auf den kleinsten Nenner runtergebrochen: baller auf alles was sich bewegt.

Ob die Entwickler jetzt kranke Perverse sind oder "Satiriker"...ich tippe ja mal eher auf letzteres.

Ohne jemand persönlich angreifen zu wollen klingen manche Aussagen (nicht nur hier sondern überall im Web) zu dem Thema für mich teils recht scheinheilig und heuchlerisch. Nur weil mir eine Texteinblendung sagt "das ist ein Böser" ist es also auf einmal was anderes eine virtuelle Figur zu erledigen?
Ich könnte mir durchaus vorstellen dass genau solche Reaktionen beabsichtigt waren um auf eine Art Doppelmoral hinzudeuten.

Seht es mal historisch: vor ein paar hundert Jahren wurde auch der Untergang der Kultur und der Zivilisation befürchtet weil auf einmal jemand Nackte auf Leinwand gemalt hat.

Wenn das Projekt "Hatred", ich nenne es bewusst nicht "Spiel", dazu führt dass man sich mit so einem Thema auseinandersetzt dann hat es in meinen Augen seinen Zweck erfüllt. Ich verweise da auch mal auf das Mauerschützen-"Spiel" damals, das trat eine ähnliche Debatte los, hatte Kontext und wurde trotzdem verteufelt.
 
Vielleicht liegt diese Empörung auch daran, dass es sich um eine sehr aktuelle Thematik handelt, die noch sehr oft in der modernen Welt stattfindet.
Viele Leute haben ihre Söhne und Töchter durch Amokläufe verloren oder wurden durch diese tramatisch sehr mitgenommen.
Da ist es nur allzu verständlich, dass so ein Thema momentan aufgrund der graunevoll modernen Tehamtik tabu ist.
Ich verweise da gerne auf "50 days in fallujah", dass wegen seiner modernen und realistischen Thematik erst gecancelt wurde, weil die Wunden und die Trauer um die Toten noch nicht abgeebbt sind, was ich auch vollstens verstehen kann.
Und auf einmal kommen da Entwickler her und nehmen genau dieses Thema als Spielegrund und das stößt vielen, zu Recht, sauer auf.
 
Zurück