Ist ein Aufruf zum Kaufbokott strafbar?

-=EXE=-

Bekanntes Gesicht
Mitglied seit
05.12.2005
Beiträge
384
Reaktionspunkte
0
Hallo!

Ich hab eine Frage....

Mache ich mich strafbar, wenn ich öffentlich (per homepage) zum KAUFBOYKOTT aufrufe?

Also kann mich der Hersteller verklagen?

Gruss,

Andreas
 
Fällt das nicht unter Rufschädigung?
 
Hi,

ich wär bei sowas vorsichtig... glaube auch, dass das Rufschädigung oder sowas ist....
Also, ich würds nicht machen^^ Das Risiko is zu groß ;)

ilo
 
Was willste denn boykottieren?

Schreib mir zur Not ne PN. Wenns ne gute Idee ist mache ich mit!
 
Würde schon sagen dass es strafbar sein dürfte. Ich wäre an deiner Stelle mit sowas vorsichtig.

Wer öffentlich zum Boykott für etwas aufruft, muss dafür auch Argumente bringen. Wenn diese erwiesenermaßen nicht der Wahrheit entsprechen kann und wird ein Hersteller eines Produktes mit ziemlicher Sicherheit dagegen vorgehen. Schließlich will er ja damit Geld verdienen.

Es wurden sogar schon Leute verklagt weil sie originale Produktfotos für Ebay Auktionen verwendet haben. Das galt dann auch schon als Rufschädigend, da die Ebay Plattform nicht dem Ambiente eines Fachgeschäftes entsprechen kann.

Also im Prinzip kannst du wegen jedem Scheiß verklagt werden.
 
Deutschland ist zum Glück immer noch ein Land, in dem Meinungsfreiheit herrscht. Wenn du zum Boykott eines bestimmten Produktes aufrufst, ist das deine persönliche Sache. Selbst wenn du Lügengeschichten über das Produkt erzählen würdest, würde es keine Probleme geben, weil sich eine Klage gegen dich nicht lohnen würde. Du machst ja nur auf deiner privaten Homepage darauf aufmerksam. Zieh das ruhig durch. Um welches Produkt geht es denn?
 
@scoopexx

Du vergisst dabei nur dass jedes Grundrecht auch in bestimmten Situationen seine Grenzen findet.

So darfst du z.B. nach dem grundgesetz jederzeit überall Versammlungen bilden, Nazi Aufmärsche hingegen sind verboten.

Ebenso darfst du jederzeit deine freie Meinung zu etwas äußern, jedoch nicht wenn diese andere beleidigt oder diskriminiert.

Das kann man noch ewig so weiter führen. Ich würde mich nicht darauf verlassen das es rechtens ist etwas womöglich unwahres in die Welt zu setzen, nur weil man laut Grundgesetz ein Recht auf freie Meinungsäußerung hat.

Wenn ich jetzt sagen würde dass du pädophil bist, dann könnte dies meine freie Meinung sein, die jedoch nicht der Wahrheit entsprechen müsste. Deswegen könntest du mich beispielsweise wegen Verleumdung verklagen. Von daher gilt dass man sich genau informieren sollte, bevor man irgendetwas in die Welt setzt was man vielleicht nicht belegen kann.
 
@jay

Hast ja schon recht,
aber keiner kann mir was wenn ich sage die leute auffordere kein Pro7 zu gucken weil der Sender doof macht (jaja...außer den Simpsons)
 
@Travis Bickle

Richtig, das ist das Äussern deiner persönlichen Meinung. Aber es ist schon was anderes ob man das so unter Freunden erzählt oder extra eine Website ins Netz stellt um öffentlich zum Boykott aufzurufen. Das ist denke ich rechtlich nicht ganz einwandfrei.
 
Ja, dann boykottiere doch die Gyros-Industrie. :bigsmile:
 
Ich schreib auf meiner Home auch, wie mir der Frust gerad so ist. Neulich hab ich z.B. ne Mahnung von einer deutschen Anwältin bekommen, die eine Betrugsfirma dabei unterstützt, Geld einzutreiben. Na sowas z.B. kommt gleich auf die Home und mit zahlreichen Links usw.. Da kenn ich nix mehr. Soll jeder wissen, was das für ne ******** ist.

Schaut hier:

www.nevadasteeldeer.com



Und mit nem Boykottaufruf ist ja in dem Sinn nix passiert. Außerdem müßte sich dann ja auch immer noch der andere eigenverantwortlich drauf einlassen. Und mit einem Aufruf sagt man doch lediglich nur seine Meinung. Und in Deutschland geht das.
 
@Data

Auch wenn du mir was vorlaut wirst in letzter Zeit ( :D ) - da mache ich mit! ;)

(Sau)-boykottier lieber Döner :sun: :halo:

@jay: ich frag morgen mal einen Rechtsanwalt mit dem ich befreundet bin!
 
Travis Bickle hat folgendes geschrieben:


@jay: ich frag morgen mal einen Rechtsanwalt mit dem ich befreundet bin!

Das wär' ne Idee, würd mich echt mal interessieren.


@SteelDeer

Alles was sich durch Fakten belegen lässt ist ja auch nicht strafbar. Nur wie gesagt ein Boykottaufruf für etwas, den man ja dann auch irgendwie begründen müsste, kann dies schon sein. Vor allem wenn man sich dabei auf eigene Meinungen bezieht, denn nur weil man selbst irgendetwas oder irgendwem nicht mag, rechtfertigt dass ja nicht unbedingt eine öffentliche Boykottaktion.

Aber ich glaube das Thema ist zu verzwickt als dass wir da allesamt auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnten. Das Rechtssystem ist sowieso oft undurchschaubar, aber ohne wirklich zu wissen dass man im Recht ist, sollte man derlei Aktionen auf jeden Fall unterlassen. Eine Schadensersatzklage kann gerne mal einige tausend Euro kosten. Und wenn hierzulande schon Leute verklagt werden wegen Produktbildern auf Ebay, dann weiß man schon wie schnell man in Teufels Küche kommen kann.
 
jaypeekay hat folgendes geschrieben:

Travis Bickle hat folgendes geschrieben:



@jay: ich frag morgen mal einen Rechtsanwalt mit dem ich befreundet bin!


Das wär' ne Idee, würd mich echt mal interessieren.


Joa. Ist gebongt. Kann ich aber erst Samstag posten weil ich um 20:30 uhr ein Fussballspiel habe!
 
jaypeekay hat folgendes geschrieben:

Du vergisst dabei nur dass jedes Grundrecht auch in bestimmten Situationen seine Grenzen findet.

Klar. Überall wo gegen das Prinzip verstoßen würde, dass Freiheit immer die Freiheit des anderen ist. Das ist hier nicht der Fall.

So darfst du z.B. nach dem grundgesetz jederzeit überall Versammlungen bilden, Nazi Aufmärsche hingegen sind verboten.

NPD-Aufmärsche sind nicht verboten. Du kannst dein Recht überall kundtun. Du musst die Demo nur vorher genehmigen lassen, was für die NPD kein Problem ist. Schau nur mal auf die 1.-Mai-Krawallen in HH.

Das kann man noch ewig so weiter führen. Ich würde mich nicht darauf verlassen das es rechtens ist etwas womöglich unwahres in die Welt zu setzen, nur weil man laut Grundgesetz ein Recht auf freie Meinungsäußerung hat.

Du kannst dich auch gerne mit Transparenten vor die Bayer-Werke stellen und dagegen protestieren, dass die Aspirin herstellen. Dagegen hat auch niemand etwas.

Wenn ich jetzt sagen würde dass du pädophil bist, dann könnte dies meine freie Meinung sein, die jedoch nicht der Wahrheit entsprechen müsste. Deswegen könntest du mich beispielsweise wegen Verleumdung verklagen. Von daher gilt dass man sich genau informieren sollte, bevor man irgendetwas in die Welt setzt was man vielleicht nicht belegen kann.

Es ist ein Unterschied ob du eine Privatperson beleidigst oder ob du ein Produkt von eine Körperschaft des öffentlichen Rechts boykottierst. Da ist ein gravierender Unterschied. Was Exe da vor hat, ist absolut kein Problem. Schau dir mal Leserbriefe in einer Zeitung an - dort passiert das, was er da vorhat täglich. Er schreibt ja nicht, dass der Vorstandsvorsitzende der Bayer-Werke ein Arsch sei, sondern er will einfach nur ein Produkt anprangern.

Du solltest übrigens mal den Konjunktiv lernen. Ansonsten könnte das missverstanden werden, was du schreibst...
 
@scoopexx

Wie gesagt, solange man nicht 100% sicher ist, wie die rechtliche Lage bei sowas aussieht, sollte man es lassen. Klar kann man gegen etwas demonstrieren, aber keine Firma wird es gerne sehen wenn im Internet Unwahrheiten über das eigene Produkt verbreitet werden.

Du kannst dich zwar vor die Bayer-Werke stellen und gegen Aspirin demonstrieren, deswegen denke ich aber nicht dass die das gerne sehen würden wenn du jetzt im Internet eine Seite aufmachst auf der das Produkt schlecht dargestellt wird um so zum Boykott aufzurufen. Die Verunglimpfung eines Produktes ist zwar nicht dasselbe, wie die einer realen Person, aber dennoch denke ich mal dass sich eine Firma gegen sowas zur Wehr setzen kann.

Was den Konjunktiv angeht kann ich dir sagen dass ich meine Aufsätze in der Schule zum Glück nie so geschrieben habe wie ich das in diversen Internetforen tue. Hier schreibe ich was mir grad in den Kopf kommt, das muss nicht immer grammatikalisch korrekt sein. ;)
 
@jay

Schau dir mal die Internet-Seiten an, auf denen Shell boykottiert werden sollte, nachdem die Brent Spar im Meer versenken wollten. Oder die Nokia-Boykotts nach der Verlegung der Produktion nach Rumänien, die es hier sogar im Forum gab. Da wurde auch keiner verklagt. 1. zu teuer, 2. interessiert es kein Unternehmen, was da jemand auf seiner kleinen Homepage schreibt und 3. stützt sich ein Boykott auf Fakten, nicht auf Beleidigungen, sonst ist er unwirksam.

Was den Konjunktiv angeht kann ich dir sagen dass ich meine Aufsätze in der Schule zum Glück nie so geschrieben habe wie ich das in diversen Internetforen tue. Hier schreibe ich was mir grad in den Kopf kommt, das muss nicht immer grammatikalisch korrekt sein. ;)

Ok, aber hier und da sollte man schon aufpassen, was man schreibt. Man könnte nämlich jemanden beleidigen. Es ist schon ein gravierender Unterschied, ob jemand schreibt, dass jemand pädophil sei oder ist. Aber keine Sorge, ich verklag dich nicht wegen Verleumdung. ;) :D
 
@jaypeekey

yep, da geb ich Dir recht. Ne Abmahnung wegen irgendner Kleinigkeit ist schnell mal im Briefkasten. Darauf beruft sich auch diese schon genannte Katja Günther. Eben eine erfolglose gescheiterte Juristin, die sich jetzt die Kohle mit Abmahnungen und Massenmahnungen verdient.
 
jaypeekay hat folgendes geschrieben:

@scoopexx


Du vergisst dabei nur dass jedes Grundrecht auch in bestimmten Situationen seine Grenzen findet.


So darfst du z.B. nach dem grundgesetz jederzeit überall Versammlungen bilden, Nazi Aufmärsche hingegen sind verboten.

Auch wenn ich meine politische Meinung hier nicht sonderlich breittreten möchte, man weiß ja nie wen man am anderen Ende der Polizeikette auf ner Demo trifft... ^^ Aber das stimmt nur, wenn man auch gaaanz naiv denkt*g* Naziaufmärsche werden in Deutschland nämlich NICHT verboten. Eigentlich ist mehr das Gegenteil der Fall, das rechte Pack ist in der Hinsicht relativ sicher in Deutschland... Die melden ihre Demos brav an, verhalten sich meist ruhig und wissen, was sie dürfen und was nicht. Wir gegendemonstranten sind da etwas... unorganisierter. Gegendemos werden nicht angemeldet, aus gutem grund: Der Anmelder einer Demo haftet auch. Und wenn irgendwelche Chaoten Steine werfen ist der Anmelder schuld. Bevor man also ne Demo anmeldet macht man eine unangemeldete, was noch mehr Stress bedeuten kann, aber nur in Ausnahmefällen^^ Fazit des ganzen: Naziaufmärsche werden legal angemeldet und haben ihren rechtlichen Rückhalt, die Gegendemos sind hingegen teilweise unorganiserte, nicht angemeldete veranstaltungen, die eben keinen rechtlichen Rückhalt haben und so der Polizei Raum für jegwede "Repressalien" lassen... Aber darauf will ich gar nicht näher eingehen^^


@ Thema: Wieso zum Boykott aufrufen?? Wer würde dem folgen? Boykott bringt doch nur was, wenn viiiiiiiele Menschen da mitmachen... Wenn du und drei deiner Freunde nun beschließen, ab sofort keinen Kaba-Kakao mehr zu trinken... Na dann... Nix dann^^ Sorry, kleiner Pessimist ich bin^^ Ansonsten: Rechtslagetechnisch bin ich mir nicht sicher wie das läuft, wenn du der Firma jedoch unterstellst, etwas zu tun oder eben nicht zu tun ist das Rufschädigend... Aber ich habe da nicht viel Ahnung, ich beschäftige mich rein rechtlich gesehen mehr mit den Themen, die mich im täglichen Leben und auf Demos betreffen^^

Auf alle Angaben kriegen sie kein Gewehr... Und keine Flak!
 
Zurück