Den Ansatz mag ich ja auch, aber das Spiel ist für ein Sony-Exclusive schon sehr rough. Viele Zwischenhandlungen sind nicht animiert und blenden einfach über, das Gameplay ist fahrig, die Dialoge mitunter peinlich, die Spannungskurve nicht so intelligent designt wie bei hochklassigeren Open World Games usw.. Suckerpunch hat sich offenbar auch gar nicht erst an den Referenzen orientiert, sondern den biederen Durchschnitt (Assassins Creed) als Vorlage genommen, um die eigenen Ideen drumherum zu gestalten.
Was ich am Spiel gut finde: Der Style ist wie gesagt überragend. Offenbar haben sie Breath Of The Wild zur Vorlage genommen, das aus vergleichsweise simpler Technik viel Schönheit zauberte. Im Detail hat Ghost Of Tsushima auch nicht die beste Grafik der PS4, aber es ist trotzdem kaum ein Spiel schöner. Ich mag den überwiegend puren Ansatz. Weniger HUD, mehr In-Game Hinweise. Die dadurch realistischeren Schwertkämpfe sind eine Wohltat. Es wirkt zudem künstlerischer und immersiver. Dass einiges davon genutzt wird um Sammelkram zu highlighten finde ich wiederum nervig, aber insgesamt eine sehr schöne Lösung.
Ich glaube das Spiel hätte als Third Party Release weniger Aufmerksamkeit erfahren. Es ist definitiv eine Klasse unter den normalerweise polierteren Titeln von Sony (sehe es auf einer Ebene mit Days Gone, Mafia 3, Mad Max - Open World Games für Liebhaber des jeweiligen Settings eben). Es hat eine sehr anziehende Atmosphäre und wahrscheinlich hätte ich es mir alleine aufgrund des Styles sowieso gekauft, inhaltlich wurde ich bislang jedoch etwas enttäuscht. Dafür hat mich The Last Of Us 2 zuvor einfach zu stark beeindruckt. Das Spiel zeigt halt nicht nur oberflächlich was auf der PS4 möglich ist, sondern war auch in Sachen Dramaturgie, Ausgestaltung der Feinheiten, Glaubwürdigkeit der Welt & Charaktere, Animationen etc. auf einem komplett anderen Level.