Zahlen suggerieren immer Objektivität. Als wäre ein Spiel messbar. Ist es aber nicht, wie auch kein anderes Medium. Aber das verstehen ja so viele Menschen nicht. Ich halte es schlichtweg für unmöglich, den Wert eines Spiels in einer Zahl auszudrücken. Und wozu denn auch? Um zu vergleichen? Wenn Mario Kart und Doom beide eine 8 bekommen, sind das dadurch vergleichbare Spiele? Und ist ein super geniales und revolutionäres Spiel, das leider ein paar Bugs hat und daher zwei Punkte Abzug bekommt, dann gerechtfertigt auf der selben Stufe wie der unspektakuläre, aber grundsolide xte Ableger eines Shooters? Auf der selben Wertungsstufe gibt es oft himmelweite Unterschiede, die nur Texte ausdrücken können. Eine Zahl hat nur einen Wert und kann nicht differenzieren.
Ich habe gerne ein Kurzfazit und von mir aus auch einen kleinen Indikator am Ende eines Tests. Ein Daumen, Smiley, Sterne, whatever. Aber bitte keine Zahlen mehr. Richtig genutzt sind sie ein Indikator, aber leider werden sie nicht richtig genutzt, sondern als unumstößliche Wahrheit akzeptiert. Als wäre ein Spiel mit 86 Punkten viel besser als eines mit 85, aber lange nicht so gut wie eines mit 90. Dabei sind gerade diese Kleinstunterschiede nichts anderes als die Willkür des Testers, der oft genug selbst unschlüssig vor der Skala steht und rätselt, ob er jetzt eine 8 oder 9 vergeben soll, wo es bei Spiel X doch nur eine 8 war, beim Spiel Y dann aber doch 9.