Eurogamer: Weg mit den Wertungen!

Weil Eurogamer nen Schnellschuss macht, wollt ihr gleich jeden Scheiß übernehmen??

Genau, die sind heute morgen aufgewacht und haben sich gedacht "fuck it" ... ich hätte echt mehr von dir erwartet. Das ist kein Schnellschuss, die haben sich das sicherlich auch lange überlegt. Außerdem spreche ich nicht für die Redaktion und habe auch nicht gesagt dass dieses System so auf GameZone übernommen wird. Ich habe lediglich gesagt dass ich mal bei der Redaktion anfragen werde wie die das sehen und ob sie sich vorstellen können dieses System auf ähnliche Weise hier zu übernehmen.
 
Na dann heißt es daumen drücken und hoffen, dass die Redaktion da weiter ist als andere.
 
Sehe ich völlig anders. Die Tatsache, dass Spiele mit einer 70er-Wertung heute schon als schlecht bezeichnet werden, hängt hauptsächlich damit zusammen, dass viele (Online-)Magazine viel zu großzügig werten. Damit meine ich vor allem die vielen 80er-Wertungen für Games, die in Wirklichkeit nur durchschnittlich sind. Das hat in den letzten 10-15 Jahren zu einer beispiellosen (Wertungs-)Inflation geführt.

Das sehe ich doch genauso und damit bestätigst du eigentlich nur meine Aussage, dass Wertungen längst für den Arsch sind :D


Man denke nur an Gothic oder S.T.A.L.K.E.R.; diese Titel haben einst von vielen Testern eine 90er-Wertung (!) erhalten, obwohl sie nur so von technischen Mängeln (Bugs) wimmelten. Die Bewertungen sollten sich an dem Zustand des Spiels orientieren, der vorlag, als man das Spiel gezockt hat; die Noten sollten sich also am Zustand der Test-Version bzw. des Vorab-Exemplars orientieren. Und wenn jene Verkaufsversion störende Bugs enthält (z.B. Armed Assault, Stronghold 3 usw.), dann muss das fetten Punkte-Abzug geben. Ob besagte Mängel dann später durch einen Patch beseitigt werden, der Anno Dazumal vielleicht irgendwann mal erscheint, darauf würde ich als Tester keine Rücksicht nehmen. PC-Games kosten 44 - 50 €, Konsolen-Games 60 - 70 € bei Verkaufsstart. Da hat der Spieler einfach Anspruch, für sein Geld ein halbwegs ausgereiftes Produkt geliefert zu bekommen. Das ist aber immer weniger der Fall. Games wie z.B. ARMA kamen völlig unfertig auf den Markt. Es erforderte damals eine wahre Patch-Offensive, bis das Teil einigermaßen spielbar war. Folglich konnte man der ursprünglichen Verkaufsversion keine gute Wertung geben. Dass dies einige Tester dennoch getan haben, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Genau hier würde dann das neue System greifen, indem man einfach erst einmal keine Kaufempfehlung gibt, oder wenn es trotzdem spielbar ist, vorerst nur für Hardcore Fans.

Was 4players betrifft. Da lese ich tatsächlich nur den Text bzw. die Reviews (für meine Begriffe sind es zur Zeit die besten auf einer deutschsprachigen Gamer-Website), aber nur selten die Wertungen, die bei denen bekanntlich sehr eigenwillig und oft nicht nachvollziehbar sind (Motto: "Hauptsache nicht so sein/werten wie die anderen Seiten!"). Ich denke da nur an die 68 % für das Point & Click-Adventure Gray Matter. Da merkte man schon: Der Tester kann sehr gut schreiben. Aber Adventures mag er wohl nicht - oder er hat schlicht keine Ahnung davon.

Wenn ich mir die Kommentare auf 4players durchlesen, gehörst du allerdings zu der kleinen Minderheit, die nicht nur die Wertung sehen, sondern sich mit dem dem Test auseinandersetzen.
 
Ich bin entweder für ein Notensystem wie in der Schule, gerne von 1 - 15 oder halt Oldschool 1-10. Hier sollte dann aber nach einem Standard bewertet werden. Dieses 4 Urteile finde ich zu dämlich. Da gibts zuviel Spioelraum. gefällt mir einfach nicht.

Das 1 bis 15-Punktesystem ist eine Erfindung der differenzierten (de-formierten) Oberstufe. Ich habe das schon als Schüler für völlig bescheuert gehalten: 15 Punkte entspricht 1+, 14 Punkte = 1, 13 Punkte = 1-. Entweder ist eine Leistung "sehr gut", oder sie ist es nicht. 15 Punkte (besser als "sehr gut") oder 14 Punkte (schlechter als "sehr gut", aber immer noch besser als "ein gutes Gut") macht IMO keinen Sinn. Ist einfach nur bildungspolitischer Dünnschiss, so wie vieles in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten. Noten-Tendenzen machen für mich bestenfalls Sinn von 2+ bis 4-.
Dann lieber Oldschool (1/10) bzw. als Prozent-Wertung (bis 100 %; wobei ich bis heute kein Spiel kenne, dass eine 10/10 bzw. 100 % verdient hätte, denn irgendwelche (kleineren) Mängel gibt es immer).
Und ja, die Unterscheidung in die vier Bereiche Grafik, Sound, Bedienung und Gameplay ist völlig unzureichend. Da wäre mein Vorschlag, der den Wertungsbereich um weitere Unterpunkte (Spielzeit/Umfang, Spielspaß, Schwierigkeitsgrad/Balance, Waffen(auswahl), Leveldesign, ggf. Rätseldesign usw.) ergänzen würde, viel hilfreicher, um den Spieler detaillierter über ein Game zu informieren. :praise:
 
Dann 1-10, auch gut!" Hauptsache nicht so eie Eurogamer.
Ich hab zuhause ne kleine Juristin, da gibts sogar 17 Punkte. Da gibts die Note "Voll Befriedigt", was mich noch immer zu pubertärem gekicher bringt wenn Sie das sagt. hihi
 
Aber damit würdest du den Fließtext noch mehr ins Abseits schieben, wenn der Tester jetzt auch Inhalte wie Waffenauswahl, Leveldesign etc. in einzelnen Kategorien in einem vor Zahlen platzenden Wertungsbalken festlegen muss. Dann kannst du dir den Text sparen, nur noch die Überschrift schreiben und das Spiel auflisten

Vertonung und Qualität der Dialoge - 8 von 10
Hintergrundmusik und Soundeffekte - 7 von 10
Leveldesign - 7 von 10
Waffenauswahl - 8 - 10
Rätselanteil/-schwierigkeit - 4 von 10
Spielspaß - 7 von 10
Balancing - 7 von 10
Spielzeit allgemeine - 8 von 10
Spielzeit Hardcore Gamer - 6 von 10
Spielzeit Casual Gamer - 7 von 10

etc...

Willst du wirklich einen Test nur noch auf Basis einer Skala wie dieser? Versteh mich nicht falsch, ich weiß ich überzeichne das gerade. Wenn ich mir aber vorstelle ich muss in Zukunft jedes einzelne Spielelement in einer 10er Skala separat bewerten, ganz ehrlich, dann habe ich keinen Bock noch einen Fließtext zu schreiben. Den liest sowieso niemand mehr. Wenn Leser XY wissen will ob (nehmen wir Battlefield als Beispiel) die M16A3 was taugt, dann suche ich in der Wertungstabelle nach der Waffe und schau nach welche Zahl ich dieser Waffe aus dem Spiel gegeben habe. ^^
Ich finde es halt verwirrend, gerade weil du auch sagst, dass du zum Beispiel das Notensystem bescheuert findest (ich übrigens auch ^^) ...

Ich finde solche Skalawertungen überhaupt nicht informierend.
 
@Psycho:

Wichtig ist nur, dass man Urteile/Wertungen weiterhin anschaulich gestaltet. Und das kann man am besten durch Zahlen.
Ohne konkrete Angaben geht IMO nix. Das wäre ungefähr so, als wenn Dich jemand nach Deinem Trainings-Erfolg fragt, und Du würdest ihm z.B. keine Zentimeter-Angaben über Deinen Brust- oder Arm-Umfang machen, sondern stattdessen antworten: "Empfehlenswert!" oder "Finger weg!".... Was würde Dein Trainingskollege da wohl antworten? Was er antworten würden, das hängt von seinem Temperament ab. ... :sun:
 
@Psycho:

Wichtig ist nur, dass man Urteile/Wertungen weiterhin anschaulich gestaltet. Und das kann man am besten durch Zahlen.
Ohne konkrete Angaben geht IMO nix. Das wäre ungefähr so, als wenn Dich jemand nach Deinem Trainings-Erfolg fragt, und Du würdest ihm z.B. keine Zentimeter-Angaben über Deinen Brust- oder Arm-Umfang machen, sondern stattdessen antworten: "Empfehlenswert!" oder "Finger weg!".... Was würde Dein Trainingskollege da wohl antworten? Was er antworten würden, das hängt von seinem Temperament ab. ... :sun:

Ein noch schlechteres Argument ist dir nicht eingefallen :D Als ob die Zahl die beim Spielspaß steht, nicht auch vom Tester abhängt :nut: Ich frag mich eh, wie man den Spielspaß, anhand von Zahlen messen will.
 
Eine 1-10 Bewertung würde ich zwar beibehalten aber ich werde mal Eurogamer deswegen mal wieder mehr ansirfen.
Wenn die Tests gut geschrieben sind ist mir das lieber als alle Bewertungssysteme dieser Welt
 
Aber damit würdest du den Fließtext noch mehr ins Abseits schieben, wenn der Tester jetzt auch Inhalte wie Waffenauswahl, Leveldesign etc. in einzelnen Kategorien in einem vor Zahlen platzenden Wertungsbalken festlegen muss. Dann kannst du dir den Text sparen, ...Wenn ich mir aber vorstelle ich muss in Zukunft jedes einzelne Spielelement in einer 10er Skala separat bewerten, ganz ehrlich, dann habe ich keinen Bock noch einen Fließtext zu schreiben. Den liest sowieso niemand mehr.

Hmm, Deine Bedenken sind sicherlich nicht ganz unberechtigt. Aber es geht mir auch mehr darum, eine Wertung abzuliefern, die für den Leser nachvollziehbar ist, also im Detail. Und da ist z.B. nur der Unterpunkt "Gameplay" für mich nicht ausreichend, weil Gameplay bzw. Spielspaß und Spielbarkeit von vielen Dingen abhängen. Für den einen ist vielleicht die Spielzeit, für einen anderen der Schwierigkeitsgrad, für einen weiteren Spieler die Waffenauswahl, die Charakter-Auswahl oder das Level-/Missions-Design wichtiger.
Und was das Lesen von längeren Texten anbelangt, hast Du den wichtigsten Aspekt bereits genannt: Längere Texte liest - abgesehen von uns "älteren Usern" - sowieso kaum noch jemand, zumindest nicht, was die junge Zielgruppe (14-20 Jahre alt) betrifft. Auch ein Grund dafür, warum ich oft keine Lust mehr habe, (User-)Reviews zu schreiben, weil ich mir sagen muss: "Wozu Zeit und Arbeit darin investieren? Liest doch eh kein Mensch." Und die aktuellen/großen Titel werden ja von Gamezone (Redaktion) schon behandelt. Mittlerweile bezweifle ich sogar, dass kürzere (News-)Texte überhaupt noch gelesen werden. Die weichen ja auch immer mehr Video-Beiträgen. Also, ob mit oder ohne weitere Diffenzierung: Texte sind out bzw. verlieren an Bedeutung.
Na ja, ist IMO eh nur 'ne Frage der Zeit, bis sich Gamezone auch in dem Punkt dem Zeitgeist anpasst (möglicherweise auch anpassen muss) und das klassische Bewertungssystem ganz abschafft.
Aber, wie gesagt, ich muss nicht jedem Modetrend gut finden oder ihm wie ein Irrer hinterher hecheln. Solange ich (bei User-Reviews) noch die Möglichkeit habe, nach Punkten zu werten, werde ich davon - ganz altmodisch - Gebrauch machen.
 
Aber genau diese feinen Unterschiede die du gerade beschrieben hast kann man doch in ein paar kurzen Sätzen viel besser beschreiben als sie an einer bloßen Skala zu werten. :)

Und was die Reviews angeht, im Vergleich zu früher sind die - zum Glück ^^ - eh nicht mehr so lange, sondern konzentrieren sich auf das Wesentliche.
 
Als ob die Zahl die beim Spielspaß steht, nicht auch vom Tester abhängt :nut: Ich frag mich eh, wie man den Spielspaß, anhand von Zahlen messen will.

Dafür gibt es ja den Vermerk, dass das Testergebnis bzw. die Endwertung nur die Meinung des Autors wiedergeben. Meinungen sind immer subjektiv, klar. Kenne auch niemand, der das bestreitet. Von diversen Lordschaften vielleicht mal abgesehen. ;)
 
Ich verstehe nicht warum eine ausführliche, transparente Bewertung einem vernünftig geschriebenen test im Wege stehen sollte. Kann doch beides nebeneinander stehen. Erst toller ausführlicher Text und dann ne gute, transparente Bewertung. Kein Problem.

Wie macht man das dann bei ausnahme Titeln? Gibt es dann keinen genre König ala gta oder forza mehr? Das ist mir einfach zu allgemein. Und ja, ich will es den anderen unter die Nase reiben, dass FM 5% mehr und damit alleiniger King of racing ist.
 
Ich scheiß schon seit Ewigkeiten auf Zahlenwertungen. Es sei denn sie kommt von 4players und liegt irgendwo zwischen 50-75, dann ist es ein super geiles Spiel für mich :D ;)
 
Mir gefällt die Idee nun erst mal.
Ähnlich Gameone (rip) die auch ohne Wertung immer gut vermitteln konnten was das Game ausmacht.
Könnte echt was werden wenn Eurogamer das nun in aktueller und flächendeckender Form durchführt. Ich werd sie sicherlich wieder vermehrt ansurfen.

Und wie Psycho schon richtig meinte:
Prozent und Kommawertungen sind was für für Fanboys die sich nur die Zahlen um die Ohren hauen wollen. ;)
 
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