@spidey
Roger Cicero war mit Abstand das Affigste, was uns beim Grand Prix vertreten hat. Und dann auch noch mit einem Lied, was einfach gar nicht ins Ohr geht. DAs Einzige, was damals für Roger CIcero sprach, war doch: es ist wenigstens nicht Mainstream, es ist mal was Anderes. Na toll, das war Helge Schneiders Katzeklo auch nicht. Wenn das alles ist. Sich ein albernes Hütchen aufsetzen und ein dämliches Bärtchen tragen und einen auf "German Swing" machen und einen belanglosen Song trällern, der einfach keine Melodie hat und todlangweilig ist. "Nicht schön, aber selten". Ja, selten dämlich. "Dieses Lied und der Interpret sind Schrott" - "Ja, aber wenigstens sind sie nicht Mainstream." Super, noch kleienr geht das Anforderungsprofil wirklich nicht, was? Dann startet in Zukunft nur noch "non-Mainstream" oder Independent SChrott. Aber wenigstens kann man uns dann nicht den Mainstream Vorwurf machen, nur noch den Vorwurf, dass das Lied Schrott war. WEnn wir schon Müll abliefern, dann aber wenigstens Independent oder "fair Trade" Müll. Wie erbärmlich. Wie wäre es einfach mit Qualität?
Es ist ungaublich, wie leicht man die Deutschen auf ein bestimmtes Lied oder einen bestimmten Trend aufgrund von Werbung einschwören kann, da ist die Qualität dann völlig egal. Das ist eine riesige Maschinerie und alle laufen hinterher wie die Blöden.
Und nachher sind die Deutschen wieder zu Tode betrübt oder beleidigt, weil der deutsche Schrott vom Rest Europas nicht toll gefunden wird.
Deutschland versucht, die Ideen anderer Länder zu kopieren und traut sich nicht, was Eigenes zu machen. Die Deutschen sind der aufgescheuchte Hühnerhaufen, der an alte Zeiten anzuknüpfen versucht, wo noch gute Lieder am Start waren. Und so klammert man sich an jeden dämlichen Trend und versucht nur noch, auf das zu reagieren, was andere Länder als Ideen vorgegeben haben. Und die Argumentation, dass die ganzen Ex-Ostblockstaaten sich die Punkte zuschustern, stimmt genauso bei den skandinavischen Staaten. Dennoch gab es am Ende immer einigermaßen ordentliche Songs und es kam nachher nie der VOrwurf, dass die slawische Connection dafür verantwortlich war, es glich sich im Endeffekt irgendwie doch aus, so dass ein wirklich ordentlicher Song gewinnen konnte.
Als die tanzenden Ukrainer-Mäuschen gewannen, wurden sie von den "ach so überlegen Deutschen", die mal wieder mit einem typischen deutschen Mittelmaß-Lied gnadenlos versagt hatten, nachher schlecht gemacht. Typisches Verhalten schlechter Verlierer. Die Deutschen können einfach nicht verstehen, dass sie höchstens Mittelmaß sind, das geht in die Köpfe der Deutschen nicht rein, wo sie doch zu den fünf "unabsteigbaren großen" Musiknationen gehören. Die Presse bauscht die Qualifikation zum Grand Prix so großartig auf und bewirbt die Teilnehmer fast jedesmal als Favoriten, dass man sich fragt, woher diese Leute ihren Sachverstand nehmen.
Die restlichen Nationen in Europa bewerten die deutschen Lieder einfach nur als das, was sie sind, nämlich Mittelmaß oder schlecht. Alle anderen verstehen das, nur die Deutschen als Betroffene und Verblendete wollen das nicht verstehen. Warum findet uns keiner toll? Man hat uns doch auf nationaler Ebene überall gepredigt, wie toll unser Lied ist. Tja, das nennt man Marketing, es geht nur um nationale Plattenverkäufe.
Mit den "No Angels" versuchte man zum Beispiel, den Trend mit dieser jungen Plastik-Pop Hupfdohlen zu kopieren, mit Gracia war es doch genau das Gleiche, sobald man merkte, dass es offenbar darauf ankam. Blödsinn, es kommt im Endeffekt nur auf ein Lied an, das ins Ohr geht. Und wenn man das ganze "schlechte Verlierertum" mal weg lässt, das leider auch den Moderator nicht verschont, dann wird man feststellen, dass am Ende doch ein passabler Song gewinnt, der gut ins Ohr geht und ordentlich gesungen wurde. Und das war bei den letzten deutschen Titeln meist nicht der Fall. Wer seine Landesvertreter mit der typischen Jamba-Wegwerf-Mentalität zum Grand Prix entsendet, der darf sich nicht wundern, wenn diese Interpreten auf das richtige Maß gestutzt als Verlierer zurückkomen und das niedrige Niveau, das sie von vornherein hatten, nachher dann aufgedeckt wird.
Dieser Song von Lena geht aber recht gut ins Ohr und würde wirklich eine gute Platzierung verdienen. Hoffentlich ist der Druck auf die junge Dame nicht so groß, wenn sie nicht den Sieg holt. Denn es könnte ja auch ein anderer Song daherkommen, der noch besser merkbar ist und noch besser dargeboten wird. Das kann immer passieren. Eine ordentliche Platzierung hätte er verdient, auf jeden Fall. Auch Texas Lightning waren damals nicht so schlecht, wurden ein wenig unterbewertet durchgereicht. Dieser Song hier von Lena klingt ganz gut und dürfte ruhig was reißen.
Ich bin gespannt.