Leider habe ich eine Menge Filme verpasst die ich im Kino sehen wollte und 2012 dann auf DVD/BR nachholen muss, unter anderem Another Earth, Real Steel, Tim und Struppi, Kill the Boss, In Time, Hobo with a Shotgun, Killer Elite, The Thing (auch wenn ich immer weniger Lust bekomme mir den anzutun), The Debt, Contagion und I saw the Devil, ganz abgesehen davon das dieses Jahr wieder eine Menge Filme schon im Ausland längst gestartet sind aber hier erst nächstes Jahr kommen, wie Drive, Take Shelter, Die Muppets, Kill the Irishman und Tinker Tailor Soldier Spy
Jetzt wo das gesagt ist, zurück zu dem was ich 2011 gesehen habe:
Positiv ist zu vermerken das ich nur von wenigen Filmen wirklich enttäuscht wurde, auch wenn das gleichzeitig heißt das viele Filme eher "ok" als "toll" waren. Insidious z.B. hatte seine tollen Stellen, aber war gleichzeitig eher "meh". Source Code war recht ok, aber vom Regisseur von "Moon" hätte ich VIEL mehr erwartet. Rise of the Planet of the Apes war ebenfalls überraschend unterhaltsam, nur verstehe ich da nicht warum der Hype um den Film SO groß war. Und Immortals hatte das Potenzial absolut fantastisch zu werden, blieb aber trotz cooler Regie und tollen Actionszenen doch unter meinen Erwartungen (ohne so richtig zu enttäuschen)
Was jedoch WIRKLICHE Enttäuschungen angeht:
- Sucker Punch
Ich habe ja nicht erwartet das der Film eine grandiose Story hätte oder so, aber ich habe schon erwartet das er fantastische Action-Setpieces bietet und allgemein als "Guilty Pleasure" durchgehen kann.
NEIN. Die Story ist nicht nur grottig sondern fast schon beleidigend in seinem versuch, irgendwie komplex und anspruchsvoll zu sein. Die Schauspielerinnen/Pornopüppchen schauspielern an der Schmerzgrenze, und die Actionszenen sind zwar vielleicht ausgefallen, aber auch zu glatt, zu unbeeindruckend und für die Handlung zu inkonsequent, um wirklich spannend zu sein. Und Frauen sind (soweit meiner Erfahrung) grundsätzlich von dem Film auch noch schwer beleidigt, und das aus gutem Grund weil die angebliche Frauenpower-Thematik von dem offensichtlichen Masturbiervorlage für Nerds, was dieser Film ist, untergraben wird.
Erschreckender Müllfilm.
- Don't be afraid of the dark
Hier habe ich einen richtig richtig tollen Horrorfilm erwartet, der dem Trailer nach zu urteilen wirklich gruselig ist und alles richtig macht was das vergessenswerte Original nicht hinbekommen hat.
Statdessen waren mal wieder alle guten Szenen im Trailer, die Charaktere sind strunzdoof und unglaubwürdig, und die Gruselszenen verlieren so schnell an Schwung das sie oft eher witzig als schockierend waren.
Von mir leider nur ein müdes Gähnen, was das schlimmste ist was ein Horrorfilm tun kann
- Super
Oh Boy. Ich glaube die Leute mit denen ich den Film gesehen habe nehmen mir es bis heute übel, das ich sie dazu überredet habe. Und das zu recht.
Der Film hat so viel gutes versprochen. Ein fantastisches Casting, ein Super Regisseur und ein unterhaltsames Konzept (vorallem nachdem Kick-Ass am Ende doch nicht so zynisch-sarkastisch war, wie man von der Comicvorlage erwartet hätte).
Stattdessen wird verliert sich der Film im billigen Moralgeschocke und Pseudo Kontroversen, ist dabei komplett unlustig, und hinterlässt so am Ende nur einen Film für den man sich schmutzig fühlt ihn überhaupt geguckt zu haben. Und zu sehen wie Ellen Page Rainn Wilson vergewaltigt ist wohl das mieseste was ich seit Jahren gesehen habe
Aber bevor man hier glaubt ich würde alles schlecht finden, hier die Filme die ich am meisten gemocht habe:
- Captain America
Nachdem Thor mir persönlich nicht viel gegeben hat und ich aus offensichtlichen Gründen nie viel Interesse an der Figur hatte, wurde ich hier extrem positiv überrascht.
Nachdem man meinen könnte das Comicverfilmungen nur gut sein können wenn alles düster und ernst ist (siehe Nolans Batman Trilogie und den kommenden Spiderman Reboot), ist Captain America auf ehrliche Weise optimistisch und auf symphatische Weise altmodisch naiv. Es hat gute Actionszenen, einen eigenen Look und gibt mir Hoffnung, das das "Avengers" Projekt an dem Marvel schon so viele Jahre arbeitet am Ende tatsächlich funktionieren wird.
Und ich finde es toll das Chris Evans sein bestes gibt alle vergessen zu lassen das er in Fantastic Four mitgespielt hat in dem er eigentlich in allem großartig ist in was man ihm heutzutage mitspielen lässt (Puncture ist ein weiterer Film in dem er dieses Jahr ziemlich toll war)
- Tron Legacy
Trotz aller modernisierung und aufgestyle eine ehrliche, richtige Fortsetzung vom 80er Kultfilm. Alles was an Tron (1) toll war und alles was nicht so toll war wird hier weitergeführt und ich hatte viel Spaß mit dem Film.
Ausserdem ist der Soundtrack großartig.
- Super 8
Die Acht macht den Unterschied.
Vielleicht ein Film der etwas überhypt wurde und dessen Finale vielleicht etwas flachfällt, aber gleichzeitig wunderbar nostalgisch und in fast jeder Hinsicht überzeugend. Sogar die Kinderdarsteller sind überraschend gut. Und der Film hat den besten Epilog den ich 2011 gesehen habe ^^.
- Drive Angry 3D
3D ist zu einer filmischen Seuche geworden die Filme meist teurer macht ohne irgendwie den Film zu verbessern (siehe Captain America und Immortals, und im Falle des Fright Night Remakes wurde der Film sogar dadurch schlechter).
Aber ab und zu lohnt es sich doch und Drive Angry ist da das Beispiel, das einfach am Ehrlichsten ist: Hier ist 3D das Gimmick was man erwartet und man bekommt das, was man extra bezahlt: Jede Menge lustige Effekte und Dingen die einem entgegengeworfen werden.
Aber auch sonst ist das die Stärke von Drive Angry: Der Film ist einfach Ehrlich.
Irgendwie billig und irgendwie blöd, aber so ehrlich und überzogen, das es Spaß macht ihn zu gucken.
Nicholas Cage und vorallem der konstant unterschätzte William Fichtner sind einfach Wunderbar, und das ganze ist ein viel besserer Grindhouse Streifen als die meisten anderen Versuche der letzten Jahre, Quentin Tarantinos Death Proof mit eingeschlossen.
- Ohne Limit
Das Ende gefällt mir nicht, aber alles andere schon. Bradley Cooper bleibt mir weiterhin sehr symphatisch.
- X-Men: First Class
ENDLICH wieder ein guter X-Men Film.
Teil 3 und die Wolverine Story haben mir das Herz gebrochen, aber das neue X-Men Prequel funktioniert selbst da, wo es nicht funktionieren sollte.
Michael Fassbender stiehlt allen die Show und ist mindestens genauso großartig wie in seinen Anspruchsvolleren Filmen, der Rest des Casts kann gut mithalten, die Story funktioniert, die Charaktere sind symphatisch und der Film hat einfach Stil.
Optisch wunderbar 60ies auf eine "Sean Connery als James Bond"-Weise und dabei oft gleichzeitig kitschig und finster. Der vielleicht beste "Popcorn Kinofilm" des Jahres.
- Attack the Block
Ein Film dessen Protagonisten asoziale, nervige "Gangsta" Kinder sind, in dem es um eine Alien Invasion geht die sich fast komplett in einem einzigen Wohnblock abspielt und für ein absolut minimales Budget gedreht wurde?
Kann ja nur schlecht sein.
Und doch hatte ich an keinem Film dieses Jahr so viel Spaß wie an Attack the Block.
Ich schätze mit der Deutschen Synchro würde den Film viel abgehen, aber im Original macht er einfach Spaß. Er ist witzig, spannend, hat eine Runde Handlung, einen tollen Protagonisten, Nick Frost in Bestform, einen käsig-coolen Soundtrack, coole Monster und einen super Regiestil der nach so vielen gescheiterten Versuchen in anderen Filmen an Edgar Wrights hyperaktiv-clevere Regie drankommt ohne diese zu imitieren.
Macht wirklich viel Spaß.
- Mission Impossible 4
Ich war enttäuscht das die Story im Vergleich zu den anderen Filmen eher oberflächlich und doof ist (M:I 2 zählt nicht), aber ansonsten war der Film brilliantes Popcornkino.
Es ist schön zu sehen das der Film diesmal nicht nur eine One-Man-Show für Tom Cruise war und das er nicht so bierernst daherkam wie man es vielleicht erwartet hätte.
Allen voran waren aber die Actionszenen großartig. Organisch, spannend, aufregend und sehr "menschlich" (Ähnlich wie bei den guten alten Indiana Jones Filmen sind die Darsteller nicht computeranimations-gedopte Supermenschen und nicht immer perfekt, was die Szenen viel dramatischer gemacht hat als zum Beispiel die gesamte "neue" Star Wars Trilogie zusammen)...ein bisschen wie ein Pierce Brosnan James Bond Film, nur viel besser.
Brad Bird beweist, das er einfach ein toller Regisseur ist, egal ob Animationsfilm oder Live Action.
- Hanna
Wahrscheinlich imo der beste Film 2011. Der Mix aus Märchen und Spion-Action mag manchmal etwas forciert daherkommen, macht den Film aber gleichzeitig absolut einzigartig. Die Hauptdarsteller sind großartig, die Actionszenen toll, die Story funktioniert wunderbar und (mal wieder) hat das ganze einen umwerfenden Soundtrack. Im Vergleich zu großen Effektspektakeln oder Anspruchsvollem Kunstkino mag er unspektakulär wirken, aber hier kommt einfach alles so wunderbar zusammen das einem der Film viel intensiver und länger im Gedächtnis bleibt als andere.
Magisch.