[...]Vorher sei nur gesagt, ohne Kentnisse von Final Fantasy VII ist man aufgeschmissen, zwar wird die Story am Anfang zusammengefasst, aber ohne was von FF zu wissen versteht man trotzdem NICHTS im Film. Am besten rüber zu gamefaqs.com und im Story Guide die Handlung nachlesen, das ist es Wert.
Auf zur Story: Nach der Rettung der Welt (mehr oder weniger) am Ende von FF VII ist, zwei Jahre später, nicht alles in Butter. Während die Leute anfangen ihre Existenz wieder aufzubauen, und sich auf die Suche nach neuen Energiequellen machen, geht eine Krankheit namens Geostigma um, die Erwachsene und vor allem Kinder langsam dahinraffen lässt. Auch Cloud, der Held aus FF7, ist erkrankt und lebt, immer noch von Selbstzweifel, Schuldgefühlen und dem Verlust eines Freundes gebrandmarkt, von seinen Freunden getrennt und arbeitet als Kurier. Das ruhige Leben ändert sich drastisch, als Yaz, Kazoo und Kadaj ihn überfallen und wissen wollen, wo Mutter ist. Ein Besuch bei den Überbleibseln des ehemals verfeindeten Shinra Konzerns und dem befreundeten Vincent Valentine klärt Cloud darüber auf, das es offenbar wieder um die Zellen von Jenova und Sephiroth geht. Als dann auch noch die Kinder eines Heims, zu dem Cloud eine Verbindung hat, verschwinden, nehmen er und seine ehemaligen Partymitglieder den Kampf wieder auf.
Gesehen? Ohne richtige FF7 Vorkenntnisse gehts nicht. Zwar ist der Plot nicht gerade überaus komplex, aber er erzählt mit Hilfe der Vorkenntnisse eine gute klassische Good vs. Bad Story mit etwas tiefgreifenderer Charakterentwicklung. Wie sollte auch eine Fortsetzung eines 40 Stunden RPGs in Filmform dem Original das Wasser reichen. Um es mit den Worten des Dichters und Denkers Vin Diesel zu sagen: If you cant keep up dont step up.
Nachdem die Figuren neu gesetzt wurden und alles bereit ist, heisst es Action ohne Ende. Spätestens in der zweiten Hälfte jagt eine spektakuläre Szene die andere, und das gezeigte ist einfach Atemberaubend. Ähnlich wie bei guten Action Animes Dinge gezeigt werden, die so nie in echten Filmen möglich wären, werden hier Dinge getan, die selbst in Animes nur schwer realisierbar sind. Schnell brechen Monster, Rivalen und Duellanten die Grenzen der Physik und des als möglich erdachten, und Kämpfen wo es nur geht. Bei spektakulären Geschwindigkeiten auf Motorrädern, quer durch die Luft fliegend oder auf den Trümmern eines Gebäudes das gerade einstürzt, es ist einfach genial und unglaublich, und ein Showdown jagt den anderen.
Die Technik spielt dabei gut mit, zwar sieht alles nicht mehr so detailreich aus wie bei Final Fight of the Osiris oder dem ersten Final Fantasy Film, aber der Look ist immer noch weit über dem Standart von Rendersequenzen von Spielen, und wenn man bedenkt, was alles in dem Film angestellt wird, bekommt die Optik noch einen Woah! Bonus. Kameraführung und Regie bieten dabei ungewöhnliche, aber enorm ästhetische Bilder.
An der Musik scheiden sich da eher die Geister. Während sich Final Fantasy Veteranen über die volle Realisierung klassischer FF-Klänge freuen dürfen, bin ich als nicht-so-Fan nicht ganz so von der Musik hingerissen, da sie meiner Meinung nach oft nicht zum gezeigten passt. Aber das ist verzeihbar.
Fazit: Der Film ist einer der größten Leistungen im Bereich filmischer Computeranimation. Nicht unbedingt durch die Technik selbst, viel mehr durch die Realisierung wird Final Fantasy VII: Advent Children zu einem einzigartigen optischem Erlebnis. Wer FF VII kennt, der wird viele nette Anspielungen in diesem Film wieder finden, ganz abgesehen davon das die bekannten Charaktere zurückkehren. Wer gar nichts über FF VII weiss, muss aber schleunigst einen Storyguide lesen, denn ganz ohne Vorwissen geht es hier nicht (weshalb ich leider keinen grossen Erfolg für den Film sehe).
Schlussatz: Anguggen! Und sei es nur für die Actionszenen