Inherent Vice
Der dauerkiffende Privatdetektiv Doc kriegt von seiner nie überwundenen Ex Shasta den Auftrag, einen Komplott gegen ihren neuen Stecher, den Immobilienhai Wolfmann, zu vereiteln. Der soll von seiner Frau und ihren Esotheriker entführt werden. Wolfmann verschwindet auch prompt, so dass Doc die Ermittlungen aufnimmt, die ihn in asiatische Massage-Salons, zu Nazi-Rockern, Hippie-Bands und eigentlich so ziemlich überallhin führen, wo im Kalifornien der 70er zwielichtiges Leben stattfindet und reichlich Drogen konsumiert werden.
Zweieinhalb Stunden stolpert Joaquin Phoenix schwer benebelt in ein verwirrendes Gespräch nach dem nächsten und macht sich dabei Notizen wie "don't get paranoid", was ja auch nicht einfach ist, wenn scheinbar jeder irgendwas mit dem Fall zu tun hat. Was genau passiert, ist schwer nachzuvollziehen, am Ende dann doch irgendwie egal. Denn alles fügt sich schon irgendwie, weil Doc entweder mehr Glück als Restverstand hat, oder doch über die oft erwähnte übernatürliche Kifferwahrnehmung verfügt.
Inherent Vice ist völlig konfus, aber extrem witzig und fantastisch besetzt. Auch wenn es so klingen mag, eine klassische Kifferkomödie ist er überhaupt nicht. Er ist irgendwas zwischen Fear and Loathin Las Vegas und einem Krimi Noir. Oft genug ernst und nachdenklich, mit düsterer Atmosphäre, dann wieder völlig irre und zum Schreien komisch. Kein Film für jeden, allein schon durch die enorme Länge. Wer aber spezielle Filme mag, kommt auf seine kosten.