Was macht Ihr Beruflich?!

gyroscope hat folgendes geschrieben:

Ich bin halb Kaufmann/halb Informatiker, und hab' im EDV-Bereich die letzten 20 Jahre die verschiedensten Sachen gemacht. Ich treibe mich bevorzugt bei Banken herum, und da dort gerne mal outgesourced, eingesourced, herumgesourced wird, habe ich schon viel erlebt, ohne mich selbst grossartig bewerben zu müssen 8)

Zur Zeit bin ich Application Engineer, früher lange Jahre im Bereich IT-Security, weswegen mit bei den Hacker-Diskussionen hier die Haare ausfallen.

Der Job hat sich die letzten zehn Jahre stark geändert. Leider ging viel Kreativität verloren, dafür ist ein gewaltiger Arbeitsdruck gewachsen. Aber das ist wohl in den meisten Berufen so 8)
Hat jetzt nicht direkt mit dem Thread zu tun. Aber eine Frage an "unsere" Informatiker , IT-Spezialisten und Softwareentwickler: Wie lange dauert der Ausfall von PSN noch?
 
Gelernt habe ich Industriekaufmann bei einem Automobilzulieferer, bei dem ich dann anschließend 5 Jahre im Qualitätsmanagement, was eigentlich nichts kaufmännisches verlangt, gearbeitet habe und ziemlich viel rumgekommen bin. Das war ne tolle Zeit. Leider wurde durch die Krise mein Job wegrationalisiert.. :((
Dann habe ich in diversen Branchen (Lebensmittel, Prüftechnik, Sicherheitstechnik) im Vertrieb, bzw. im Einkauf gearbeitet.
Momentan arbeite ich ich mal wieder im Vertrieb bei einem Kabelnetzbetreiber. Ist ganz interessant, aber ich muss mich vielleicht doch mal wieder umorientieren.
Möchte eventuell ein Abendstudium absolvieren, aber die Motivation dafür aufzubringen, ist im Moment sehr schwer....
 
gyroscope hat folgendes geschrieben:

Thoben hat folgendes geschrieben:


Spieleindustrie, als Game Programmer. Hab Game Design studiert und es ist zwar wirklich ein Traumjob, aber die Industrie ist echt hart, besonders als Developer. Man macht sehr oft Überstunden und die Bezahlung ist eher Mittelmaß bis schlecht. Außerdem wird man für gewöhnlich nur für einzelne Projekte eingestellt, die Hire-and-Fire Mentalität prägt diese Industrie.



Ich werde das auch nicht ewig machen, mich interessiert Softwareentwicklung generell, ob es nun Spiele oder Anwendungen sind. Für die Games Industrie muss man wirklich viel übrig haben und diesen Job lieben, um dort lange zu arbeiten.


Das ist also nicht nur ein Klischee, richtig? Was meinst Du, woher das kommt - ist die Konkurrenz so gross?

Die Konkurrenz ist groß, die Publisher sind kaum offen für Neues und Small Business Firmen rennen von Geldgeber zu Geldgeber, von Förderung zu Förderung um wie ein kleiner Schuljunge nach Süßigkeiten zu betteln.

Man kann die Spieleentwicklung inzwischen mit einer Garagen-Band vergleichen, die oft lange probt und Songs schreibt, Demotapes an die Plattenlabels schickt und auf einen halbwegs vernünftigen Plattenvertrag hofft (an dem aber hauptsächlich das Label verdient). Die Plattenlabels hätten aber gern was sicheres, was sich immer verkaufen lässt - Hip Hop, Pop oder Rock.

Bei großen internationalen Firmen zu arbeiten könnte also für viele Entwickler der Jackpot sein, es sei denn sie haben kein Problem mit monotoner Fließbandarbeit.

Klingt jetzt alles sehr negativ, die Branche hat natürlich auch viele positive Seiten, wie z.B. pure kreative Arbeit, mit Gleichgesinnten und vor allem jungen Leuten zusammen zu arbeiten. Und man ist auch schon ein bisschen stolz nach einem Projekt das Spiel spielen zu können und es in Bewegung zu sehen ;)
 
Wenn du was Eigenes aufziehen willst, musste heuer wohl die Kickstart-Methode wählen. Hier in Deutschland kannste momentan ohnehin nur mit Browsergames oder anderem Kleinkram landen.
 
"anderer Kleinkram" = iPhone Games? :p

Geb ich dir völlig Recht. AAA Retail Games für PC und Konsolen lassen sich in Deutschland kaum noch entwickeln.
 
Da stehen die Chancen im Nachbarland Polen deutlich besser, auch wenn es dort ebenfalls extreme Diskrepanzen zwischen AAA-Labels (People Can Fly, CD PROJEKT RED) und Massenproduzenten (City Interactive) gibt.
 
ende des jahres ist mein psychologiestudium beendet

danach bewerbe ich mich um eine promotionstelle mit simultaner ausbildung zum psychologischen psychotherapeuten

das bedeutet 4 jahre lang keine freizeit, viele patienten und nebenbei die doktorarbeit schreiben

langfristig sehe ich mein arbeitsglück in der forschung, auch wenn dort die zustände mit den von thoben beschriebenen vergleichbar sind ...
 
Highlander hat folgendes geschrieben:
Hat jetzt nicht direkt mit dem Thread zu tun. Aber eine Frage an "unsere" Informatiker , IT-Spezialisten und Softwareentwickler: Wie lange dauert der Ausfall von PSN noch?

Gute Frage :) Ich nur saufroh, dass ich da gerade nicht arbeiten muss. Ein Rechenzentrumsumzug, und der komplette Aufbau einer Umgebung von 120 Servern (sie wissen ja nicht, was genau alles unterwandert ist), zusätzlich neue Firmware für die Clients und im ganzen Chaos noch die Security verbessern - den ganzen Mist patchen - keine beneidenswerte Aufgabe...

Noch dazu scheinen sie ja kurz vor dem Ausfall noch eine ganze Menge Security-Leute gekündigt zu haben...

Ich glaube, das dauert noch eine ganze Weile, ausser sie gehen wieder ein Risiko ein.
 
DerPsychologe hat folgendes geschrieben:


langfristig sehe ich mein arbeitsglück in der forschung, auch wenn dort die zustände mit den von thoben beschriebenen vergleichbar sind ...

Zustände? Du wirst mir auch nicht mehr helfen können.

BigImperator :bigsmile:

PS.:
Muss man als Psycho nicht viel Statistik machen?

:sun:
 
das problem mit uni-stellen ist, dass es so gut wie keine zeitlich begrenzte festanstellung gibt. meist ist der arbeitsplatz nur so lange finanziert, wie man ein bestimmtes projekt durchführt. läuft das projekt aus, muss ein neues an land ziehen, sonst droht die arbeitslosigkeit.

daneben herrscht ein regelrechter publikationszwang. um später seinen pd zu machen und evtl. zum professor ernannt zu werden, muss man unheimlich viele veröffentlichungen und zitationen haben. leider zählt hier fast nur die anzahl, weniger die qualität. d.h. man muss in journals publizieren (am besten sog. high-ranking journals mit zum teil 95% ablehnquote) und sollte möglichst oft von anderen arbeiten zitiert werden.

die forschung selbst ist natürlich v.a. an statistik und empirik orientiert. nicht umsonst ist ein drittel meines studiums methodenlehre.

ich halte mir durch die therapieausbildung allerdings auch den weg offen, von der uni wegzugehen. ich finde es zwar schön, an themen zu arbeiten (auch viel zu arbeiten), die mich interessieren, aber es stört mich, dass sehr viele unbezahlte überstunden einfach dazugehören und sich keiner groß dran stört.

während der ausbildung habe ich eine halbe promotionsstelle, arbeite aber voll und mache nebenbei noch die ausbildung.
 
DerPsychologe hat folgendes geschrieben:


die forschung selbst ist natürlich v.a. an statistik und empirik orientiert. nicht umsonst ist ein drittel meines studiums methodenlehre.

Und Englisch (Lesekompetenz) muss man da auch gut können, gelle? Habe mal gehört, dass heute rund 80 % der im Psychologiestudium zu behandelnden Literatur englischsprachig ist. Aber dies scheint ja wohl ein allgemeiner Trend zu sein.

:sun:
 
Thoben hat folgendes geschrieben:
Klingt jetzt alles sehr negativ, die Branche hat natürlich auch viele positive Seiten, wie z.B. pure kreative Arbeit, mit Gleichgesinnten und vor allem jungen Leuten zusammen zu arbeiten. Und man ist auch schon ein bisschen stolz nach einem Projekt das Spiel spielen zu können und es in Bewegung zu sehen ;)

Wenn es in Deutschland mehrere grössere Entwickler gäbe, würden sich die Arbeitsbedingungen vielleicht auch verbessern. Vielleicht tut sich da die nächsten Jahre doch noch was :praise:.

Ich hatte Ender der Achtziger zwei Berufswünsche: Entweder Informatiker oder Journalist. Damals haben die Spielemagazin noch einfach geheuert, und ein Job bei der PC Player der ersten Ausgaben war greifbar 8) Wäre interessant zu wissen, wie dann mein Berufsleben gelaufen wäre. Vermutlich hätte ich dann entweder heute keine Familie und wäre ein Freiberufler, der von Job zu Job hechelt... Da geht ja auch nichts planbares mehr :(
 
jep, es sind wirklich fast nur englische texte. das ist eben publikationssprache. man gewöhnt sich dran ;)

die meisten journals sind englischsprachig, damit die studien auch von forschern anderer länder gelesen werden können.
es gibt aber natürlich auch viele deutschsprachige zeitschriften. je nachdem, wo man publizieren möchte, muss man seine sprache anpassen.

state of the art ist aber englisch (und die hochrangigsten journals sind eben in englisch)

man kann forschungsarbeit generell nicht regional einschränken

und die statistik ist eben das handwerkszeug eines psychologen. auch ein therapeut muss das können, da er sich z.b. ständig über neue therapieverfahren und deren klinischen nutzen informieren muss.

und nebenbei kann man dadurch als student auch einen kleinen nebenverdienst starten, da die meisten anderen studiengänge kaum statistik oder den umgang mit spss lehren, es aber bei den vielen bachelor-, master-, diplom- und doktorarbeiten vorausgesetzt wird. ich berechne z.b. grad für 2 mediziner die daten ihrer doktorarbeit und bekomme so etwas geld in die kasse :D
 
Ich hatte mir heute morgen auch überlegt den gleichen Thread auf zu machen aber hatte keine Zeit mehr.

Also ich bin ein hochqualifizierter Verfahrensmechaniker :) und bin seit letztem Jahr ausgelern.
Wir Produzieren für die Auto Industrie Kunststoff teile hauptsächlich BMW,Audi und VW
 
DerPsychologe hat folgendes geschrieben:

und die statistik ist eben das handwerkszeug eines psychologen. auch ein therapeut muss das können, da er sich z.b. ständig über neue therapieverfahren und deren klinischen nutzen informieren muss.

Ist die Ausbildung zum Therapeuten nicht eine Zusatzausbildung, die erst nach erfolgreichem Psychologiestudium angeschlossen werden kann? Habe gehört, dass die Therapeutenausbildung nochmals mehrere Jahre dauert und richtig Geld kostet.

:sun:
 
glaube ja, schimpft sich dann psychologischer psychotherapeut soweit ich weiß und kann erst nach dem master absolviert werden (kreuzigt mich nicht wenns nich stimmt, meine nur dass die tage mal wo gelesen zu haben)

meine wenigkeit is fertigstudierter sozialarbeiter (hmm kay!) und momentan auf jobsuche, da sich der berufseinstieg leider schwieriger gestaltet als gedacht :meckern: 25 müsste man sein! ach bin ich ja nur fehln mir die geforderten 30 jahre berufserfahrung :crazy:
 
BigJim hat folgendes geschrieben:

DerPsychologe hat folgendes geschrieben:

und die statistik ist eben das handwerkszeug eines psychologen. auch ein therapeut muss das können, da er sich z.b. ständig über neue therapieverfahren und deren klinischen nutzen informieren muss.

Ist die Ausbildung zum Therapeuten nicht eine Zusatzausbildung, die erst nach erfolgreichem Psychologiestudium angeschlossen werden kann? Habe gehört, dass die Therapeutenausbildung nochmals mehrere Jahre dauert und richtig Geld kostet.

:sun:

jo, in der regel dauert die ausbildung 3 jahre und kann erst nach dem diplom- oder masterabschluss gemacht werden. je nachdem wo man das macht ist es unterschiedlich teuer. ein jahr davon ist man als therapuet direkt tätig --> nennt sich praxisjahr, ähnlich wie bei den medizinern. in der zeit verdient man geld und z.b. kleine privatkliniken geben meist etwas mehr. dieses geld reicht eigentlich aus, um die kosten der ausbildung zu bezahlen, so dass die ausbildung selbst letztlich ein nullsummenspiel ist.
dummerweise deckt das nicht die kosten für miete, kleidung, nahrungsmittel oder computerspiel in der zeit ...

ich versuche wie gesagt ein anderes modell zu machen, in dem ich promoviere und nebenbei die ausbildung mache. dabei hätte ich eine doktorandenstelle (und könnte damit dann die lebenshaltung finanzieren) und eben die ausbildung parallel. das ganze dauert dann 4 statt 3 jahre, wobei es, wenn ich doktor und ausbildung nacheinander machen würde deutlich länger wäre.
 
Reaper86 hat folgendes geschrieben:

meine wenigkeit is fertigstudierter sozialarbeiter (hmm kay!) und momentan auf jobsuche, da sich der berufseinstieg leider schwieriger gestaltet als gedacht :meckern: 25 müsste man sein! ach bin ich ja nur fehln mir die geforderten 30 jahre berufserfahrung :crazy:

Der Bedarf an Sozialarbeitern müsste doch gerade heute gegeben sein. Gibt ja immer mehr Arbeitslose, Hartz IV-Empfänger, steigende Kriminalität, (relative) Armut in Familien usw. ... Aber solche Jobs sind eben auch sehr stark von öffentlichen Mitteln abhängig - und da sind die Kassen eben leer.
Es müsste einen Studiengang "Konkursverwalter" geben. Da seh ich in Deutschland noch echt gute Beschäftigungsmöglichkeiten, auch langfristig. ;)

:sun:
 
DerPsychologe hat folgendes geschrieben:

ich versuche wie gesagt ein anderes modell zu machen, in dem ich promoviere und nebenbei die ausbildung mache. dabei hätte ich eine doktorandenstelle (und könnte damit dann die lebenshaltung finanzieren) und eben die ausbildung parallel. das ganze dauert dann 4 statt 3 jahre, wobei es, wenn ich doktor und ausbildung nacheinander machen würde deutlich länger wäre.

Da hast Du Dir aber viel (gleichzeitig) aufgeladen. Allein die Promotion stelle ich mir nicht einfach vor. Kenne zwei Naturwissenschaftler (Chemiker), die promoviert haben (Chemiker und Physiker sind oft Doktoren; das Diplom bzw. der heutige Master zählen da nicht sonderlich viel). Das ist ein hartes Stück Arbeit. Man muss wirklich für sein Thema brennen, sonst wird das nix. Und es ist, wie schon erwähnt, eine Zeitfrage. Obwohl, man kann das auch nebenbei machen. So wie der letzte Verteidigungsminister. :bigsmile:

http://www.youtube.com/watch?v=03PIPRlxuR0

http://www.youtube.com/watch?v=vGNh7gK1idY

:sun:
 
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