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Unsere bemitleidenswerte Welt...

@all

ich finde zwar die diskussion über pro und contra der todesstrafe spannend und erbaulich, allerdings werde ich das gefühl nicht los, daß wir am eigentlichen problem bzw. an der eigentlichen problematik vorbeisteuern.

warum bringt unsere doch ach so friedliche gesellschaft immer wieder dermaßen kranke subjekte hervor, daß wir als gesamtheit völlig baff und geschockt da stehen und gezwungen sind unsere eigentlich recht liberalen ansichten über die individuellen freiheiten des einzelnen zu sinnieren. dabei kommen zwangsweise auch an den punkt an dem wir uns fragen müssen, welche konsequenzen wir ziehen sollen.

1. was ist "normales" (i.s.v. angemessenem) Verhalten?

2. wo begingt die grenze zwischen normal und anormal?
(sind homosexuelle schon anormal oder müssen es erst pädophile homos sein?)

3. sind neigungen schon kriterien der beurteilung oder sind es doch erst die handlungen?

4. was ist wenn neigungen doch bestimmte handlungen erzwingen?

5. brauchen wir mehr disziplin, vorallem mehr selbstdiziplin?

6. können wir so frei fast ohen zwänge einfach in den tag hinein leben?

7. wo muß die grenze zwischen persönlichen freiheit und rechten der allgemeinheit?

8. können wir uns die rücksichtnahme auf einzelne schädlinge leisten?

9. wäre es nicht sinnvoller diese einfach prophylaktisch auszumerzen?

10. ist dieses vorgehen noch moralisch vertretbar?

11. gilt moral für alle?

12. wenn nein, spielt moral dann überhaupt eine rolle in diesen fragen?

13. würde unmoralisches verhalten (wenn 9 ja 10 nein 11 ja) nicht auch die grundlagen für unser aufgeklärtes zusammenleben gefährden?

Erst wenn diese Fragen immer weitere Fragen aufwerfen bis zu einem gewissen Grad geklärt sind, lohnt es sich ernsthaft über die Todesstrafe nachzudenken. Dabei gebe ich ganz offen zu, daß eher auf die Gentechnik setze als auf solch archaische Methoden. In ein paar Generationen werden wir uns schon die richtigen Mitmenschen züchten und ihnen nur die Gene zugestehen die sie haben wollen.
 
@all and rams-es:
Ich muß auch sagen, daß das seit langem einer der interessantesten Threads ist. Und jede der Fragen vom rams-es wäre einen eigenen Thread wert!

@rpg: Sorry aber ich glaube Du unterliegst einem (aus meiner Sicht) erstaunlichem Irrtum. Nicht die Erziehung bestimmt die Politik. Sondern erst die Politik bestimmt die Erziehung und die Gesellschaft. In den 70er Jahren hat die Vernichtung der in Deutschland bis dato hochgehaltenen "Keimzelle der Familie" begonnen. Damit ist ein erschreckender Wandel eingetreten. Vergleiche nur mal die Kriminalstatistiken.
 
@rossi

viele fragen, wenig antworten, so ist das nun einmal.

ich kann sagen, daß ich mit dir eindeutig darin übereinstimme was die zunehmende zerrüttung unserer gesellschaft betrifft. auch sehe in der unseligen politik der sozial-liberalen koalition zahlreiche ansätze die gesunde strukturen willentlich zerstört haben (man will kann nicht an die ddr counterparts denken). Dank einer von starkem ideologischen irrglauben hergeleiteten politik, wurde der aus langem historischen prozess sinnvollste entwurf des zusammenlebens, der familie zunehmend zerstört.
allerdings darf dabei auch nicht vergessen, daß unsere wirtschaft bzw. der arbeitsmarkt nimmersatt nach qualifizierten arbeitskräfte auch die weiblichen teile unserer gesellschaft heranziehen wollte und zum teil auch mußte. heutzutage wäre viele firmen gar nicht mehr in der lage komplett auf frauen als arbeitskräfte zu verzichten.

endfolge der auflösung der traditionellen familie sind die riesigen kosten unseres gesundheits- und sozialwesen, sowie den deutlichen lücken im bildungswesen (wenn meine mutter nicht so hinter meiner schulkarriere hergewesen wäre, würde es richtig düster für mich aussehen.

hinzu kommen noch die probleme verdichteter urbanisierung, die in den letzten drei jahrzehnten auch durch zunehmende überfremdung noch verschärft wurden. wobei auch hier nicht unbedingt die politik alleine die verantwortung trägt sondern auch die auswirkungen des relativ zunehmenden wohlstands mit einbezogen werden sollten

die einfachste und populistischste lösung : frauen an den herd und ins schlafzimmer, löst allerdings nicht die angesprochene problematik und sorgt nur für weitere probleme.
 
@rams-es:

Ich stimme Dir in weiten Teilen Deiner Ausführungen zu. Aber (und das meine ich jetzt überhauptnicht abwertend, eher befruchtend) stellst Du oftmals die Extreme beider Ansichten gegeneinander, wenngleich Du zugibst, daß die Probleme sehr vielschichtig sind. Laß es mich an der Aussage festmachen, daß Du von Frauen an dem Herd sprichst:) .

Die Keimzelle Familie, die es schon seit der Regierung von Brandt nicht mehr gibt (Ich nehme Herbert Wehner eindeutig von dieser falschen Politik aus)wird in anderen europäischen Ländern gelebt, ja geradezu zelebriert. Das aber unter der gleichzeitigen Einbindung der Frau ins Arbeitsleben. Die Überzeugung das "la familia" das wichtigste ist, unterscheidet beispielsweise die Italiener von uns nüchternen Deutschen. Die Geselligkeit ist uns Deutschen gründlich ausgetrieben worden.Leider!:kotz: Wir sind ein Land von Ja-Sagern und Duckmäusern ohne Rückrat geworden.:( :kotz:
 
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