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Unsere bemitleidenswerte Welt...

Ravenous hat folgendes geschrieben:

Erzähl'' diesen Satz mal trauernden Eltern, deren einziges Kind von einem Irren vergewaltigt, gefoltert, verstümmelt und ermordet wurde. Dieses Schwein hat sich dann auch das "Recht" genommen zu töten ! Was meinst Du, halten die von Deiner These ?

@Rave:

Guter Anhaltspunkt...:)

Auch wenn ich denke, dass diese Deine Frage von so ziemlich jedem Elternpaar anders aufgenommen und beantwortet wird.
Zwischen "Wir vergeben dem Mörder/Schänder unseres Kindes" und "Wir schneiden dieses verfluchte Dreckschwein in 1 000 000 sehr dünne Scheiben" dürften wir hier die ganze Bandbreite der Möglichkeiten (mehr oder weniger)menschlicher Reaktion erfahren....:nut:

Es ist immer wieder beeindruckend, Teil einer Spezies zu sein, die Ihr Universum alleine aufgrund ihrer individuellen Wahrnehmung & Interpretation in 6 Milliarden verschiedene Universen aufteilt....:eek:
 
100 % GEGEN Todesstrafe :kotz:

2 Argumente:

1.) Statistisch erwiesen, daß es ca. 7 % Fehlurteile im Strafrecht gibt.

2.) Jemand vergewaltigt meine Tochter und masakriert Sie danach. Vor dem Gerichtssaal ersteche ich diese Sau. Wir beide sind Mörder. Soll ich auch getötet werden?


An alle, die so platt schreiben, Kinderschänder und Mörder haben die Todesstrafe verdient:

Mann da sieht man mal wieder, wie die Medien einen auf die Spur setzen können. Glaubt Ihr wirklich was in der Presse steht? Erschreckend!
 
FarinUrlaub2002 hat folgendes geschrieben:

Natürlich gingen auch viele unschuldige unters Messer aber was solls?
Die, die den Tod verdient haben sterben nicht und die, die ihn nicht verdient haben sterben!
siehe Schweden die Außerministeren ist Tod aber wird der Mörder deswegen hingerichtet? Nein.

Die Außenministerin wird auch Tod bleiben. Da ändert auch die Hinrichtung des Mörders nix dran!!:devil:



Ravenous hat folgendes geschrieben:
Erzähl'''' diesen Satz mal trauernden Eltern, deren einziges Kind von einem Irren vergewaltigt, gefoltert, verstümmelt und ermordet wurde. Dieses Schwein hat sich dann auch das "Recht" genommen zu töten ! Was meinst Du, halten die von Deiner These ?

Du hast natürlich recht. Ich glaube(und hoffe) keiner hier kann den Schmerz und Hass nachempfinden den Eltern bei so einer Tat fühlen.
Aber meinst du wirklich das es ihnen besser geht, wenn der Mörder hingerichtet wurde?? Bringt es ihr Kind zurück?? Macht es die tat ungeschehen??
Es gibt in den USA eine Studie über genau das. Die Angehörigen der Opfer fallen nach der Hinrichtung des Mörders in einen Zustand der totalen Leere und der Depressionen, weil sie dann festellen, daß nichts auf der Welt den Menschen wieder zurückbringt...
 
@Timerly
Wenn nicht gewisse Rationalität den Menschen definieren würde, dann wäre ein friedliches Zusammenleben nicht möglich, außerdem führt auch die Philosophie zu rationalen und logischen Schlüssen. Die Perfektion des Menschen als handelndes Wesen ist natürlich nicht gegeben, aber für unser heutiges sehr liberales Gesellschaftsmodell fast schon zwingend notwendig.

@rossi

Zu deinem 1. Argument : Ein etwas schwaches Gegenargument :
Shit Happens! Pech für die 7%. Kosteneffektiver!

Zu deinem 2. Argument :
Soll ich auch getötet werden?

Antwort : Ja!

Wir beide sind Mörder.

Nicht ganz zutreffend, wenn das Scheusal schon vorher als geistig kranker und verwirrter Mensch bekannt war.

An alle, die so platt schreiben, Kinderschänder und Mörder haben die Todesstrafe verdient:

Mann da sieht man mal wieder, wie die Medien einen auf die Spur setzen können. Glaubt Ihr wirklich was in der Presse steht? Erschreckend!

Ich bin der Letzte, der einem anderen Menschen den finalen Exitus wünscht, aber wir leben in einer offenen und liberalen Gesellschaft, und damit diese funktioniert brauchen wir Gesetze und Regeln, denn ohne diese würde das Chaos herrschen, da schon der kleinstmögliche Kompromiss oft nicht zustande kommt, man denke an Nachbarschaftsstreit etc. Diese Regeln und Gesetze sind zum befolgen da, nicht zum brechen, ansonsten wird das ganze Gerüst ausgehöhlt. Wer bei Rot über die Straße geht darf sich nicht darüber beschweren, daß der Autofahrer der ihn über den Haufen fährt besoffen wie eine Haubitze ist.

Es scheint in der Öffentlichkeit eine Auffassung zu Tage zu treten, daß unsere Gesetze und Gerichte mit dem Problem der Schänder und Mörder etwas zu lax umgehen und dazu noch in schlechten Zeiten, die Verbringung dieser Subjekte auf Staatskosten nicht mehr erbracht werden sollte und stattdessen, daß härter mit den Schandtätern verfahren werden sollte.

Ob die Todesstrafe ein geeignetes Mittel hierfür wäre bezweifele ich bei den Erfahrungswerten mit unserer Justiz.
Da wäre "an den Pranger stellen" sicherlich besser.
 
Hmm, also ich kann bis jetzt nur Pitlobsters Aussagen zustimmen. Wo liegt im Endeffekt denn bitte der Unterschied zwischen einen Henker und einen Mörder? Jungs, denkt doch tiefer drüber nach! Ein Henker ist auch nichts weiter als ein Mörder und zwar im Endeffekt ein viel schlimmerer Mörder als jemand der z.B eine Frau vergewaltigt oder jemanden erschossen hat. Ihr müsst euch die Psyche eines Henkers vorstellen, wie er vermutlich Tag, Täglich jemanden umbringen muss nur weil ihm das Gesetz sagt, er soll es tun.

Beim Boxen hingegen bin ich anderer Meinung, weil sich die Boxer freiwillig schlagen. Gewalt allerdings ist abzulehnen, weil sie sich fortpflanzt und eines zivilisierten Menschen nicht würdig ist. Einzig die Exekutive darf Gewalt ausüben um Andere zu schützen.

Bin komplett derselben Meinung. Ich wollte nur darauf beziehen, dass Boxen generell viele zu Gewalt verführen kann.

@Farin

Ein Henker ist ein Beruf!
Er macht es weil er es darf bzw. vom Königreich oder vom Staat dafür angestellt wurde. Er mordet nicht weil er es lustig findet oder psychische Probleme hat sondern weil es sein Beruf ist!

Es geht nicht um Gesetze Farin sondern um die menschliche Moral selbst, was auf der Welt immer mehr verloren geht. Es gibt Henker die werden psychisch krank, aber ich finde einen Beruf sucht sich jemand selber aus oder? Wenn jemand als Beruf Henker werden will und ihn sogar ausübt, dann war es seine Absicht. Somit kann der Mensch nicht normal sein, da er von Beginn an im Klaren ist, dass er sein tägliches Brot durch das Töten der Menschen verdienen wird. Somit will er mit Absicht Menschen töten. :crazy: Also solche Menschen sind nicht normal und haben mit Sicherheit Probleme mit ihrer Persönlichkeit.

Zum Boxer....
Die meiste Boxkämpfe (in Europa) gehen friedlich aus weil sie REGELN haben und durch diese REGELN auch Staatlich zugelassen worden sind!
Na ja, die Regelns sind auch nicht das gelbe vom Ei. Denn im Endeffekt ist es beim Boxen zugelassen, jemanden ins Gesicht zu schlagen oder sogar KO auf dem Boden zu hauen, da ist der Unterschied im Endeffekt nicht unbedingt anders als in der Realität, wenn zwei sich gegenseitig schlagen.:kuh:

Wrestling ist nichts weiter als eine Schauspielerei und bestimmt kein Theater!:bigsmile:

@rams-es

Mit den Gesetzen gebe ich dir gerne Recht. Allerdings lässt sich nicht abstreiten, dass manche Gesetze auf der Welt nicht normal sind.
 
Ach ja wollte noch was sagen. Todesstrafe ist keine Lösung und der Mensch hat mit Sicherheit auch kein Recht den anderen Menschen zu töten. Zudem schreckt die Todesstrafe doch keinen ab. Fakt ist, dass bis heute noch ordentlich getötet wird wobei jeder sich im klaren ist, was mit ihm geschieht. Na ja, jedenfalls in einigen Lädnern wie Türkei oder Amerika.

Mehr ist wahrscheinlich der Grund, dass bestimmte Leute zu geizig sind, um einen Gefangenen in eienr Zelle zu halten, da dieser mit Nahrung versorgt werden und seine Zelle für den rest seines Lebens erhalten muss. Ist doch praktisch jemanden einfach zu töten, da muss man sich nicht um ihn kümmern und unnötig für ihn Geld ausgeben. :blackeye:

So und jetzt hab ich gleich Pause in der Schule. *magenknurr* *g* :)
 
rams-es hat folgendes geschrieben:
@rossi
Zu deinem 1. Argument : Ein etwas schwaches Gegenargument :
Shit Happens! Pech für die 7%. Kosteneffektiver!

Nope! Wer einem Menschen das Leben nimmt hat das Recht auf sein Eigenes verwirkt. Deswegen sollte es an die Nachkommen des Opfers übergehen, die sich dann eine Strafe ausdenken dürfen. Um den Rachegedanken auszuschließen wird die Strafe selbstverständlich von der staatlichen Seite ausgeführt.
"Shit Happens" ist wohl nur solange Kosteneffektiv, wie es noch Bürger gibt. Sind alle über den Jordan, spielt das auch keine Rolle mehr. :bigsmile:


Zu deinem 2. Argument :
Soll ich auch getötet werden?
Antwort : Ja!

Eben deswegen zweifeln ja so viele Menschen an unserem Rechtssystem. Der Mörder wird geschützt und bekommt psychologische Betreuung, das Opfer wird alleine gelassen, mitunter sogar verhöhnt, wenn es ein Leben lang an den Folgen zu leiden hat, der Täter aber schon wieder auf freiem Fuss ist. Darum wäre ich persönlich für ein Strafmaß welches den Täter zwingt den angerichteten Schaden wieder gutzumachen, im Ernstfall ein Leben lang.

Ich bin der Letzte, der einem anderen Menschen den finalen Exitus wünscht, aber wir leben in einer offenen und liberalen Gesellschaft, und damit diese funktioniert brauchen wir Gesetze und Regeln, denn ohne diese würde das Chaos herrschen, da schon der kleinstmögliche Kompromiss oft nicht zustande kommt,

Dieses Chaos herrscht bereits, denn es gibt genügend Menschen die vom Rechtssystem ausgenommen sind, wie z.B. Diplomaten, die nicht einmal einen Strafzettel bezahlen müssen. Es geht also nur noch darum das Chaos möglichst klein zu halten und die "normalen Idioten" davon zu überzeugen, dass sie sich nach wie vor an Gesetze halten sollen die andere munter brechen.

Ob die Todesstrafe ein geeignetes Mittel hierfür wäre bezweifele ich bei den Erfahrungswerten mit unserer Justiz.
Da wäre "an den Pranger stellen" sicherlich besser.

Die Todesstrafe ist ein Werkzeug des Mittelalters, wer sie anwendet hat es noch nicht überwunden. Leider trifft das auf viele der existierenden Staaten zu, was mich zu dem Schluß kommen lässt, das wir uns für zivilisierter halten als wir tatsächlich sind.


@rossi:
Hervorragendes Statement, kurz und bündig :mosh:


@rpg:
Mehr ist wahrscheinlich der Grund, dass bestimmte Leute zu geizig sind, um einen Gefangenen in eienr Zelle zu halten, da dieser mit Nahrung versorgt werden und seine Zelle für den rest seines Lebens erhalten muss. Ist doch praktisch jemanden einfach zu töten, da muss man sich nicht um ihn kümmern und unnötig für ihn Geld ausgeben.

Die Todesstrafe im Gesetzbuch ist eine politische Entscheidung, weniger eine Finanzielle. Sie wird benutzt um sich unliebsamer Volksgruppen oder einzelner Quertreiber zu entledigen. Eben aus diesem Grund traue ich keinem Staat dieser Welt die Aufgabe zu mit der Todesstrafe verantwortungsvoll umzugehen. Macht korrumpiert, das war schon immer so unter uns Menschen.

8) Pitlobster
 
@pit

Nur damit wir uns nicht falsch verstehen, die Todesstrafe an sich be richtiger und konsequenter Anwendung (und natürlich auch Vermarktung) ist eine adequates Mittel der Abschreckung. Es zudem kosteneffektiv und beseitigt effektiv störende Elemente aus der Gesellschaft.

Das Problem an der Todesstrafe ist eher die Frage, wie sieht eine konsequente Anwendung und Vermarktung aus und wer entscheidet über das wer, wann und wo?

@rpg-m
Ein Henker ist ein Job wie der des Metzgers, Schlachters, Jägers etc. Er tötet und beseitigt.
 
rams-es hat folgendes geschrieben:

@pit

Nur damit wir uns nicht falsch verstehen, die Todesstrafe an sich be richtiger und konsequenter Anwendung (und natürlich auch Vermarktung) ist eine adequates Mittel der Abschreckung.

Ich finde bis jetzt nicht, das es mit der Abschreckung so gut funktioniert. Oder wird es nicht konsequent genug angewandt und vermarktet?:devil:
 
rams-es hat folgendes geschrieben:
@pit
Nur damit wir uns nicht falsch verstehen, die Todesstrafe an sich be richtiger und konsequenter Anwendung (und natürlich auch Vermarktung) ist eine adequates Mittel der Abschreckung. Es zudem kosteneffektiv und beseitigt effektiv störende Elemente aus der Gesellschaft.

Das Problem an der Todesstrafe ist eher die Frage, wie sieht eine konsequente Anwendung und Vermarktung aus und wer entscheidet über das wer, wann und wo?

An Amerika sieht man doch, dass die Abschreckung nicht funktioniert, sonst wäre die Kriminalitätsrate nicht so hoch wie sie ist. Schließlich denkt jeder "Verbrecher", dass ausgerechnet er nicht erwischt wird, also Pustekuchen mit der Abschreckung. Und wie du bereits sagtest, WER soll denn "objektiv" über den Tod eines Menschen entscheiden? Etwa der Gesetzgeber selbst, der sich die Gesetze hindreht wie er sie augenblicklich braucht?

@rpg-m
Ein Henker ist ein Job wie der des Metzgers, Schlachters, Jägers etc. Er tötet und beseitigt.

Naja, Schlachter und Metzger ernähren uns, 95% der Jäger hingegen betreiben das Töten aus Spaß und Sport, was etwas ganz anderes ist. Der Jäger findet es GEIL ein Tier zu töten, ihm überlegen zu sein. Er sorgt erst für einen entsprechenden Bestand der Tierwelt (feste im Winter durchfüttern) um daraus seine Existenzberechtigung abzuleiten (und dann abknallen weil´s zu viele sind). Also könnte man einen Henker eher mit einem Soldaten vergleichen, der eben auf staatlichem Befehl Menschen tötet. Der Unterschied ist nur, dass der Soldat vielleicht nie sein erlerntes Handwerk anwenden muss, der Henker schon.
Interessant wäre es jetzt zu erfahren wie man zu so einem Job kommt. Denn irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass man bereits in der Kindheit den Wunsch verspürt Henker werden zu wollen. :bigsmile:

8) Pitlobster
 
Die Diskussion um die Berechtigung der Todesstrafe kann man sicherlich ewig fortsetzen. Ich für meinen Fall kann sagen, dass ich aufgrund der Tatsache, dass ich nicht 100%ig sicher sein kann, den richtigen Täter gefunden zu haben, gegen die Todesstrafe bin. Andererseits finde ich es dennoch sehr verstörend (vorsichtig ausgedrückt), wenn ein mehrfach vorbestrafter Täter Freigang bekommt :crazy: und dann Unschuldige zu Schaden kommen.
Für den von Rossi beschriebenen Vater (oder Mutter) hätte Verständnis, wenn er (SIE) den vermeintlichen Mörder seines/ihres Kindes tötet. Solange man nicht selbst betroffen ist, kann man sich gut rausreden. Wird man allerdings unmittelbar betroffen, sieht die Situation schon ganz anders aus. Ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde, wenn jemand aus meinem engeren Familienkreis...
 
@all aber ganz besonders @rpg (weil ich glaube, daß hier einige wissen über was Sie hier sprechen):

Im folgenden eine kurze Erläuterung, was das töten eines Menschen zum Mord macht (dazu gehören nämlich einige Tatbestandsmerkmale, die den Totschlag (§ 212 StGB) zum Mord (§ 211 StGB) "qualifizieren":


Mordlust liegt vor, wenn der Tötungsvorgang als solcher den alleinigen Tötungsantrieb bildet, es an einem über das Interesse an der Tötung hinausgehenden Tatzweck fehlt (nach der Rspr. "unnatürliche Freude an der Vernichtung eines Menschenlebens"), so z.B. beim Töten aus Freude hieran, aus Neugier, einen Menschen sterben zu sehen, aus reinem Mutwillen oder aus Zeitvertreib.
Zur Befriedigung des Geschlechtstriebs tötet, wer die Tötung als Mittel zur geschlechtlichen Befriedigung benutzt, so wenn der Täter in der Tötungshandlung selbst sexuelle Befriedigung sucht (sog. Lustmord), sich an der Leiche vergehen will oder bei einer Vergewaltigung den Tod des Opfers billigend in Kauf nimmt.
Habgier setzt eine ungewöhnliche, sittlich anstößige Steigerung des Erwerbssinns voraus (nach der Rspr. "rücksichtsloses Streben nach Gewinn um jeden Preis, bestimmt durch hemmungslose, triebhafte Eigensucht"). Hierbei müssen die erstrebten Vorteile nicht besonders groß sein, es genügt auch, wenn der Täter Aufwendungen ersparen will. Bei Vorliegen mehrerer Motive muß Habgier das dominierende Motiv sein.
"Niedrig" ist ein (sonstiger) Beweggrund, wenn zwischen dem Anlaß und den Folgen der Tat ein unerträgliches Mißverhältnis besteht (nach der Rspr. ein "nach allgemeiner sittlicher Wertung auf tiefster Stufe stehender und deshalb besonders verwerflicher, ja verächtlicher" Beweggrund), z.B. hemmungslose, triebhafte Eifersucht, Rassenhaß, Enttäuschung über verweigerten Geschlechtsverkehr, übertriebener Vergeltungsdrang. Erforderlich ist jeweils eine Gesamtwürdigung der Tatmotivation.

Mordmerkmale der zweiten Gruppe, sog. Ausführungsmerkmale:
Heimtückisch tötet, wer "in feindlicher Willensrichtung die (objektiv gegebene) Arg- und Wehrlosigkeit seines Opfers bewußt ausnutzt" (Rspr.). Arglos ist, wer (bei vorhandener Fähigkeit zum Argwohn, fehlt beim Säugling) sich von Seiten des Täters keines tätlichen Angriffs versieht (von der Rspr. für den Schlafenden, nicht aber für den Bewußtlosen bejaht). Wehrlos ist, wer bei Beginn des Angriffs infolge Arglosigkeit in seiner natürlichen Abwehrbereitschaft und -fähigkeit zumindest stark eingeschränkt ist. Die Arg- und Wehrlosigkeit muß grundsätzlich bei Beginn der (ersten) mit Tötungsvorsatz geführten Angriffshandlung bestehen; eine vorher bestehende Arglosigkeit kann jedoch ausreichen, wenn der Täter durch planvolle, bei Tatbeginn fortwirkende Vorkehrungen die Abwehrmöglichkeit des Opfers beeinträchtigt (Locken in eine Falle oder einen Hinterhalt). - Die Lit. fordert überwiegend einschränkend einen "besonders verwerflichen Vertrauensbruch" (Mißbrauch eines bestehenden Vertrauensverhältnisses oder begründeten Vertrauens) bzw. nimmt eine sog. "negative Typenkorrektur" (komplexe Gesamtwürdigung von Täterpersönlichkeit, Tatumständen und -motiven) vor (m.M.), tw. wird auch auf ein besonders tückisch-verschlagenes Vorgehen abgestellt.
Grausam tötet, wer dem Opfer aus gefühlloser, unbarmherziger Gesinnung besonders starke Schmerzen oder Qualen körperlicher oder seelischer Art zufügt, die über das für die Tötung erforderliche Maß hinausgehen.
Gemeingefährliche Mittel sind solche, deren Wirkungen auf Leib oder Leben (einer Mehrzahl) anderer Menschen der Täter nach den konkreten Umständen ihres Einsatzes nicht in der Hand hat.

Mordmerkmale der dritten Gruppe, sog. Absichtsmerkmale:
Verdeckungsabsicht ist der zielgerichtete Wille, eine nach der (ggf. auch irrigen) Vorstellung des Täters den Strafvollstreckungsorganen noch unbekannte (tatbestandsmäßige, rechtswidrige und schuldhafte) Straftat (nicht nur eine Ordnungswidrigkeit), auch die eines anderen, oder die eigene Täterschaft vor den Strafverfolgungsorganen zu verbergen, und zwar i.S.v. "Entdeckungsvereitelung" und nicht bloßer "Verfolgungsvereitelung". Neben der Abwehr der Strafverfolgung (Schutz staatlicher Strafverfolgungsinteressen) kann Verdeckungszweck auch die Abwehr außerstrafrechtlicher Konsequenzen sein (BGHSt 41, 8; str.). Es reicht aus, daß die der Verdeckung dienende Tötungshandlung den Tod des anderen verursacht, nicht erforderlich ist, daß gerade durch dessen Tod eine Entdeckung verhindert werden soll, die verdeckende Tötungshandlung kann sich also auch gegen jemanden richten, von dem der Täter keine Entdeckung befürchtet (BGHSt 41, 358; h.M.). - Verdekungsabsicht und bedingter Tötungsvorsatz sind grundsätzlich miteinander vereinbar (h.M.).
Ermöglichungsabsicht ist der zielgerichtete Willen, die Tötung eines Menschen zur Begehung einer (sei es auch nur nach der Tätervorstellung vorliegenden) Straftat einzusetzen, bedingter Tötungsvorsatz reicht aus.
 
@pit

Zum Jäger :
Ich meinte den tatsächlichen Berufsstand, nicht den Pseudo-Sportler.

Zum Henker :
Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker
zur literarischen Hinterfragung beider Berufsstände

Tankred Koch : Die Geschichte der Henker. Heidelberg, 1988
Harte Fakten

Mackey, Philip E. : Hanging in the balance. New York u.a., 1982
Grundlegendes zum amerikanischen Gesichtspunkt

Bailey, Brian : Hangmen of England. London, 1989
Weitere angelsächsische Betrachtungen

Strub, Bettina : Der Einfluss der Aufklärung auf die Todesstrafe. Zürich, 1973
Interessante Argumention gegen die Todesstrafe

Ansonsten würde ich Dir empfehlen demnächst strittige Nomen im Duden nachzulesen, da erspart man sich einige Missverständnisse.

Zur Abschrenkung :
Ich zitiere aus einem Film : Unter sinnvoller und effektiver Abschreckung verstehe ich :

- 1-2 Wochen Pranger in erniedrigender Stellung
- eine wirklich öffentliche Hinrichtung gleich hinter dem Gericht am besten durch den Strang
- 1 weitere Woche hängen lassen
- (dazwischen Werbepausen damit die Kosten reinkommen)

Kling brutal ist aber wirkungsvoll.

Zum Wer :

In demokratischen Verhältnissen die einfache Mehrheit! (Da merken vielleicht einige endlich das Demokratie nicht das beste System ist...)
 
rams-es hat folgendes geschrieben:

Zur Abschrenkung :
Ich zitiere aus einem Film : Unter sinnvoller und effektiver Abschreckung verstehe ich :

- 1-2 Wochen Pranger in erniedrigender Stellung
- eine wirklich öffentliche Hinrichtung gleich hinter dem Gericht am besten durch den Strang
- 1 weitere Woche hängen lassen
- (dazwischen Werbepausen damit die Kosten reinkommen)

Du bist wirklich allen ernstes dafür, oder?
:eek: Ich respektiere eigene Meinungen, aber bist du wirklich dafür??
 
Also es wurden hier viele interessante und kompetente Aussagen erläutert. Vor allem die von Pitlobster, rossi und rams-es. Jeder auf seine Art und Weise.

Wollte noch etwas zu dem Thema hinzufügen. Ich finde die wichtigste Rolle ist eigentlich die Erziehungsrolle. Nicht nur die der Eltern, sondern auch die der Schullehrer. Leider wird diese Rolle oft sehr vernachlässigt. Schwerig ist es natürlich solche Regeln zusammen zu halten, wenn das politische System die Eltern dazu zwingt, sehr lange zu Arbieten (außerhalb des Hauses zu sein) um seine Familie zu ernähren da die Löhne der Eltern nicht groß genug sind. Das nehmt denen sehr viel Zeit am Tag weg, was den Nachteil hat, dass sie sich um ihr Kind(er) wenig kümmern können, also wenig Kontakt haben. Die Rolle der Lehrer dagegen, verleitet sich heutzutage oft nur das Programm für den heutigen Tag vorzustellen und seine 8 Stunden Arbeit hinter sich zu bringen. Damit fängt das ganze schon an. Das sah alles zur Zeit vor dem 2 Weltkrieg anders aus. Die Lehrer legten mehr einen großen Wert auf Ethik und moralische Erziehung der Schüler. Haben sich viel um die gekümmert, über Probleme gesprochen u.s.w. Heutzutage is das nicht mehr der Fall. :blackeye: Hat mir jedenfalls meine Großmutter gesagt. :) Ich finde die Erziehung beeinflusst das Politische System wirklich sehr.

Aber ich habe es wiklich festgestellt, das heute Moral und Esthetik durch Produktivität und hauptsächlich Konsum ersetzt wurde. Kurz gesagt, die Welt eilit zu sehr, aus welchem Grund auch immer.

Zitat: Jean, Paul Sartre und Camus( Humanisten der französischen Note *g*)

@pitlobster

Wie war denn eigentlich bei dir in der Schule? Haben die Lehrer auch viel Wert auf die Erziehung der Schüler wert gelegt oder nur um seine Stunden hinter sich zu bringen und Geld zu kassieren, bzw das Programm fürden heutigen Tag vorzustellen?:)
 
@rpg:
Lehrer :bigsmile: Gab Solche und Solche.

Denke nicht, dass unser Problem auf der allgemein schlechten(?) Erziehung beruht. Wir sind wie wir sind, leider überhaupt nicht Perfekt und nur manchmal Zurechnungsfähig.

8) Pitlobster
 
Vor ein paar Tagen kam auf Pro7 in Focus TV ein Bericht über die Todesstrafe, in dem vorallem wegen dem Spielfilm "The Green Mile", der am selben Tag lief, auf das ehemalige Staatsgefängnis in Tennessee eingegangen wurde. Der damalige Henker des Gefängnisses sagte im Interview, dass er seiner Ansicht nach kein Mörder ist, sondern nur Beihilfe zum Mord leistete. Die Mörder sind in seinen Augen die Richter und die Jury, er selbst führte nur deren Befehle aus und machte eben seinen Job. Auf die Frage ob es ihm schwer fiel die Todesstrafe zu vollziehen antwortete er mit "nein". Er sagte aber auch, dass er an Himmel und Hölle glaubt und dass er deshalb fest davon überzeugt ist nach seinem Tod in den Himmel zu kommen, weil er die Hölle bereits hinter sich hat.

Ich persönlch bin prinzipiell auch gegen die Todesstrafe, vor allem weil sie bei Focus TV gezeigt haben wie (!) die Leute sterben.

Giftspritze: Der Verurteilte bekommt 3 Spritzen. Eine lähmt seine Muskeln. Er ist bei vollem Bewusstsein, kann sich aber nicht mehr bewegen. Die 2. Spritze enthält ein schwaches Beruhigungsmittel, wie man es auch vor Operationen bekommt und erst die 3. Spritze enthält das tötliche Gift.

Elektrischer Stuhl: Der Verurteilte kann nur hoffen, dass bereits der erste Stromschlag tötlich ist, falls nicht wird abermals bis zu 3 x ein Stromstoß durch seinen Körper gejagt. Ich denke ich brauche nicht ausführen, wie sich das anfühlen muss, das kann man sich vorstellen.

Gaskammer: Ich hätte es ja nicht geglaubt, wenn ich es nicht gesehen hätte, aber die Amis haben tatsächlich die Gaskammer wieder eingeführt, weil sie annehmen, das wäre humaner als der elektrische Stuhl. Ich hab bei Focus TV gesehen, wie Hasen in dieser Kammer gestorben sind und ich kann nur sagen, ich finde diese Tötungsmethode wegen der langen Dauer (bei einem Verurteilten konnte der Tod erst 47 Minuten nach Eintritt des Gases festgestellt werden) und den extremen Krämpfen nicht annährend human.

Da fragt man sich doch wirklich ob es nötig ist, dass die Todesstrafe auf diese Art und Weise vollzogen wird. Ich schätze die meisten Todeskandidaten würden eine einfache Kugel in den Kopf vorziehen. (Das wäre nebenbei bemerkt auch noch kostengünstiger. Von den Kosten, die bei der Tötung durch die Giftspritze entstehen, könnte man einen lebenslänglich Gefangenen ernähren.)

Andererseits, wenn ich mir vorstelle, dass jemand aus meinem Familien- oder Freundeskreis getöt wird: Ich kann nicht sagen wie ich reagieren würde, sollte mir der Mörder bekannt sein und irgendwann begegnen...

Grüße
Skyla
 
@wiz

wenn t-strafe dann auch richtig.
ich hätte da auch schon ein paar passende werbeslogans parat!

damit ist die frage ob t-strafe praktikabel oder nicht noch nicht beantwortet.
 
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