Das Institut für forensische Psychologie der University of Applied Science of Aspen hat das um sich greifende Phänomen des "Internet-Bashings" wissenschaftlich untersucht. Beim Internet-Bashing werden meist prominente Personen persönlich beleidigt sowie ihre Arbeit und ihre Persönlichkeit in Frage gestellt. Internet-Bashing ist vor allem im angelsächsischen Kulturraum anzutreffen. Als Grundlage der Studie diente das Internet-Bashing gegen den deutschen Regisseur Uwe Boll. Das amerikanische Fachblatt "New Psychology Post" sprach mit der
Leiterin der wissenschaftlichen Untersuchung, Dr. Rose-Ann Kahn.
New Psychology Post:
Frau Dr. Kahn, eine wissenschaftliche Untersuchung anhand nur eines Fallbeispiels - das ist sehr ungewöhnlich, und ist es überhaupt repräsentativ?
Dr. Ann-Rose Kahn:
Es ging uns vornehmlich darum, mehr über das Phänomen des Internet-Bashings, die Persönlichkeit seiner Urheber und deren Motive herauszufinden. Deshalb haben wir uns zunächst mit einem prominenten Einzelfall beschäftigt. Der Boll-Fall ist für die Wissenschaft deshalb so interessant, weil er in seiner Intensität die im Internet bislang bekannten Ausmaße deutlich überschritten hat. Aufgrund seiner starke Präsenz lassen sich Eigenschaften des Internet-Bashings sehr gut untersuchen.
New Psychology Post:
Nach welcher Methodik sind sie also vorgegangen?
Dr. Ann-Rose Kahn:
Es wurden quantitative und qualitative Analysen erstellt. Zunächst haben wir die Texte nach statistischer Häufigkeit von Wörtern, Wortgruppen und -formen untersucht. Auffällig war dabei, dass der verwendete Wortschatz sehr beschränkt ist.
New Psychology Post:
Das heißt: Internet-Basher haben einen geringen IQ?
Dr. Ann-Rose Kahn:
Nein, auf keinen Fall. Die qualitativen Analysen haben gezeigt, dass Internet-Basher durchaus bedeutende intellektuelle Fähigkeiten haben. Nur nutzen sie sie offenbar nicht. Ihr Bildungsniveau scheint unterdurchschnittlich oder zumindest in der Breite deutlich limitiert zu sein. Interessant war die evidente Häufigkeit von Superlativen und Ausdrücken mit negativen Konnotationen. Das ist ein typisches Indiz auf starke Defizite des Selbstwertes. Dies wird auch durch die Tatsache belegt, dass man sich überhaupt in einer so starken emotionalen Tiefe mit einer einzigen Person auseinandersetzt.
New Psychology Post:
Herr Boll ist Regisseur, der Videospiele verfilmt. Hat er damit
vielen ihre Lieblingsbeschäftigung verdorben?
Dr. Ann-Rose Kahn:
Dies allein erklärt nicht die Intensität, mit der beim Internet-
Bashing vorgegangen wird. Es ist allenfalls der Auslöser. Die evident hohe Zahl bösartiger Formulierungen zeugt eher von Hilflosigkeit - einem typischen Opferverhalten: Statt sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, suchen sich Menschen mit Opferkomplexen andere, meist prominente Menschen. Über diese erheben sie sich, indem sie sie kritisieren. Das Internet mit seinen Chatrooms und Special Interest Foren bietet dafür eine perfekte, weil zumeist anonyme Kommunkationsplattform.
New Psychology Post:
Gab es sonst noch Auffälligkeiten?
Dr. Ann-Rose Kahn:
Ja, die Homoerotik scheint eine Rolle zu spielen. Darauf deutet die häufige Verwendung von Wörtern mit eindeutig sexuellen Bezug hin - nebenbei bemerkt eine Verhaltensweise, die man fast ausschließlich bei Männern findet.
New Psychology Post:
Gibt es also den typischen Internet-Basher?
Dr. Ann-Rose Kahn:
Erstaunlicherweise ja. Der durchschnittliche Internet-Basher ist
männlich, Anfang zwanzig bis Ende dreißig. Er hat eine sehr geringe soziale Kompetenz, ist arbeitslos, hat homoerotische Neigung, die er aber nicht auslebt, und leidet unter einem ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex.
New Psychology Post:
Sehr geehrte Frau Dr. Kahn, wir danken ihnen für das Gespräch.
Mit Dr. Ann-Rose Kahn sprach Daisy Laura Robertson
