Sehr schöner Artikel, wobei ich finde, dass der Kern nicht 100%ig den Nagel auf den Kopf trifft. Meiner Meinung nach ist es nicht allgemein das Problem von Gamern, nicht die Anerkennung zu erhalten, die sie wohl gern hätten, sondern ein allgemein gesellschaftliches Problem. Das Denken der Menschen war/ist immer engstirnig, alles was nicht der Norm entspricht oder was die Masse der Gesellschaft als "Norm" definiert, wird erstmal grundlegend skeptisch beäugt. Und wenn dann so ein armer Irrer einen Amoklauf startet, der wie zig Millionen andere Counter Strike vorher gezockt hat, dann sind das eben Totschlagargumente, die geistige Sinnlosigkeit von diesen "Spielen" im unwissenden Großteil der Gesellschaft noch unterstreichen. Leute erhalten einen Stempel und werden in eine Schublade gesteckt. Wenn ich auf die Frage antworte, was ich denn für Interessen, Hobbies habe und dann mit Zocken, Autogramme sammeln und Fußball antworte, werde ich zumeist auch mit fragenden Blick, nachdem Motto, was bist du denn für ein Nerd, angeschaut. Hast du kein normales Leben? Nur was ist ein normales Leben? Dass ich mich jedes Wochenende mich in Discotheken voll laufen lasse,
mit einer Prollkarre meine Runden dreh und jedem zeigen muss, was für ein toller Held ich bin? Da interessiert es auch keinen, dass ich bereits überall auf der Welt rumgekommen bin, zig Konzerte usw besucht hab, solange du keiner von der Masse bist, wirst du immer von der Masse erdrückt.
Aber, wie bereits maximus hier treffend erwähnt hat, vielleicht wendet sich im Laufe der Generationen das Blatt, sodass Videogames in allen Altersgruppen anerkannt werden, sowohl von jung als auch alt. Sodass vielleicht man in 30 Jahren schräg angeschaut wird, wenn man KEINE Videospiele zockt. Allerdings muss da meiner Meinung nach die Branche selber irgendwann über ihren Schatten springen und nicht jedes Jahr Klon Spiele ala CoD auf den
Markt werfen, weil dann rücke auch ich immer mehr von "unserer" Seite ab und greife mir an den Kopf, wenn es ums Thema zocken geht.