MDogg20 hat folgendes geschrieben:
??? Wenn man bei GameStop in den Staaten einen Titel bereits einen Tag nach release bekommt und systematisch der Gebrauchtmarkt zu Ungunsten der Entwickler und zu Ungunsten der Umsätze der Retailer beeinflusst wird, muss man doch etwas unternhemen.
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Einen Tag nach Release? "Muss man doch was unternehmen"? Aus welcher Ecke kommst Du, damit wir die Denkweise mal verstehen? Von Publisher-Seite vermutlich?!
Was soll denn das heißen: "systematisch wird der Gebrauchtmarkt beeinflusst"
Der wird nicht beeinflusst, der ist einfach nur real existent. War er auch früher schon. Und das ist rechtens. Also: was stört daran? Warum muss man dagegen was unternehmen? Ich finde persönlich, man kann den sehr gut leben lassen.
Im Gegenteil: die reine Download-Distribution tötet Arbeitsplätze in der Distribution und im Fachhandel? Die Wertschöpfungskette wird stark verkürzt. Mehrere Zwischenhändler werden ausgebremst. Download-Distribution unsozial? Ließe sich drüber nachdenken, oder?
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Selbst wenn man die Gebrauchten als Anzahlung für neue Betrachten würde - was ja nur vereinzelt der Fall ist - werden die gebrauchten Games, ja dennoch weiterverkauft!!! Und der Publisher sieht keinen Cent, obwohl das Game vielleicht 5 mal den Besitzer wechselt.
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Auch das ist völlig in Ordnung, dass der Publisher keinen weiteren Cent sieht. Das wäre ja auch illegal, weil der Publisher sein Verbreitungsrecht bereits erschöpft hat. Der Publisher vergibt eine Lizenz und kassiert einmal. Und diese Lizenz ist nach den Rechtssystemen der meisten Staaten eben ganz normal übertragbar, auch wenn Publisher das gerne anders hätten. Ein völlig legaler Vorgang. So ist das nun mal in unserem Rechtssystem und in vielen anderen auch. Selbst, wenn sie zwanzig mal wandert, dann ist es immer noch eine Lizenz. Und dieses eine Nutzungsrecht ist eben übertragbar. Und schon am Anfang bezahlt worden.
Wir haben bei fünf oder zwanzig Besitzern desselben Spiels eben auch keine fünf oder zwanzig Lizenzen, es bleibt eine einzige Lizenz, die immer weiter wandert. Und diese ist bereits ganz zu Anfang bezahlt, damit ist die Sache für den Publisher erledigt. Und das fließt normalerweise auch in die Produkt- und Preiskalkulaiton mit ein.
Hört auf, Euren Unmut über die Gesetze bei den Kunden abzuladen. Wenn ihr Publisher mir meine Games wieder abkaufen wollt, dann macht mir Angebote, dann initiiert ein Programm zur Rücknahme von Euren Games, dann dürft ihr auch als neue Lizenzinhaber ein weiteres Mal daran verdienen.
Es steht und fällt mit dem Thema "Übertragbarkeit von Nutzungsrechten".
Liegt eine Ware mit Datenträger, (Handbuch,) Cover und Lizenz vor? -> dann ist an der ersten Stelle, wo die Ware in den Verkehr gebracht wird, Schluss mit der Reichweite des Publishers, mit dem Rest habt ihr nichts zu schaffen, es wird ja auch kein Mehrwert von Euch erbracht, warum sollte dieses eine Produkt auch auf wundersame Weise Euch mehrfach Einnahmen generieren, obwohl ihr dazu keine weiteren Leistungen erbringt? Ihr erbringt eine einmalige Leistung, und diese wird einmal entlohnt.
Liegt eine Ware vor, die nur per Download und nicht als dingliche Ware vertrieben wird? In diesem Fall kann der Publisher auf technische Weise die Übertragbarkeit/Wiederveräußerung ausschließen.
Wenn ihr Euch über irgendwas beschweren wollt als Publisher, dann müsst ihr wohl Verfassungsbeschwerde einlegen. Denn Gebrauchtverkauf und Gebrauchtkauf sind absolut legal. Und sie werden bestimmt nicht illegal, weil Publisher das sagen. Ihr habt schon einmal kassiert. Wenn ihr mehrfach kassieren wollt, dann leistet auch mehrfach.