Früher gabs Watschen, heute Ritalin

Menirules

Super-Moderator
Teammitglied
Mitglied seit
12.05.2002
Beiträge
22.449
Reaktionspunkte
0
Website
www.planet-freak.com
Gestern zappe ich durch die Programme und plötzlich schreit mir auf einem Trash-Sender ein kleiner Junge entgegen.
Eigentlich sieht er ganz lieb aus, 10 Jahre, hübsch angezogen, Brille, hat irgendwie was "nerdiges" an sich.
Aber er brüllt. Ich verstehe gar nicht, was er brüllt. Es klingt, als wäre er vom Teufel besessen. Ohne scheiß, das klang nach "Der Exorzismus der Emily Rose".
Nun weiß ich zwar, dass diese Reality-Scheiße alles andere als Reality ist, sondern alles schön nach Drehbuch abläuft. Aber der Kern der Geschichte -dass sich eine Kaputte Familie da anmeldet- ist in den meisten Fällen wahr. Meldet sich keiner, dann werden eben Leihendarsteller als FAmilie zusammengewürfelt.
Nun aber der wichtige Punkt: Die Mutter des Kindes meinte, Ritalin ist eine ganz tolle Sache, denn nur so können beide Gehirnhälften des Kindes zusammen arbeiten :eek: :crazy:
Egal, ob das jetzt gespielt war, oder ob es Realität ist. Fakt ist, dass Ritalin existiert und dass 10% aller Kinder angeblich "ADHS" haben und viele davon dieses Ritalin eingeworfen bekommen.

Als angehender Vater dachte ich mir: Wenn mein Kind ADHS hat, dann gibts ein Familiendrama! Nein, kleiner Scherz ;)

Was ich mir wirklich dachte: Ich kenne solche Kinder aus meiner eigenen Kindheit. Das waren Kinder, denen keine Grenzen aufgezeigt wurden. Fast ausschließlich Einzelkinder, die dachten sie können tun und lassen, was sie wollen, inklusive andere Kinder + die eigenen Eltern hauen und anspucken. Rumbrüllen wir verrückt, wenn sie nicht augenblicklich das bekommen was sie wollen.
Damals haben die Eltern entweder gesagt "So sind sie halt die kleinen" und die Kinder blieben Arschlöcher und sind heute ebenfalls Arschlöcher.
Und andere Eltern haben ihre Kinder bestraft, haben klar gemacht wer der Boss ist und wenn sie es ganz krass übertrieben haben, gabs mal "a Watschn" wies in Bayern heisst.
Ich will jetzt nicht sagen, dass man sein Kind schlagen soll, im Gegenteil. Man muss früh genug richtig erziehen damit sowas gar nicht nötig ist. Ich wurde 100% Gewaltlos erzogen und wusste dennoch, wer der Chef im Haus ist und dass ich da nicht wie ein Gorilla rumhampeln und brüllen kann.

Jetzt stelle ich mir die Frage: Gibts sowas wie ADHS überhaupt? Oder sind das einfach schlecht erzogene Kinder die keinen Bock auf Schule haben? Ich hatte auch keinen Bock und habe immer schlechte Noten geschrieben. Aber mir hat keiner Drogen eingeworfen. Und da bin ich auch sehr froh drüber.

Was denkt ihr denn? Kennt ihr ADHS Kinder? Oder haltet ihr das für totalen Schwachsinn? Und was haltet ihr von Ritalin?
 
Ja, es gibt sowas wie ADHS tatsächlich. Allerdings kann man das "H" streichen, das ist nur ein Symptom.
Diese Krankheit ist etwas vielschichtiger als im TV, vor allem auf den privaten Sendern, dargestellt.

ADS-Kinder haben u.a. eine gestörte Impulskontrollsteuerung, was hirnorganisch bedingt ist, und somit kein Erziehungsfehler. Klar können gewisse erzieherische Mängel manche Symptome/Verhaltensweisen verschlimmern, daher sollte man rechtzeitig einen Arzt aufsuchen, der sich mit sowas auskennt. Leider passiert es immer häufiger, das auch tatsächlich "missratene" Kinder die Diagnose "AD(H)S" bekommen, obwohl das Problem ganz woanders liegt.

Als Arzt und Elternteil muss man ganz genau hinschauen.

Btw ADS tritt nicht immer alleine auf, oft steckt noch eine Zwangsstörung mit drin, oder eine Tic-Störung (Tourette-Syndrom z.B.).

Ach ja, zu Ritalin: das ADSler zu paradoxen Reaktionen neigen, auf Medikamente bezogen, bessert sich das Verhalten tatsächlich, die Konzentrationsfähigkeit steigt, man fühlt ausgeglichen. Ritalin ist ein Stimulanz, bei "normalen" Menschen sollte es also eher das Gegenteil bewirken^^
 
chilichote hat folgendes geschrieben:

Ritalin ist ein Stimulanz, bei "normalen" Menschen sollte es also eher das Gegenteil bewirken^^

Lernen.Arbeiten.Leisten.Maschine.
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/leistungsdruck-mit-ritalin-durch-die-pruefung-1713775.html

:)
 
Der Sohn meiner Angebeteten schreit auch, wenn ihn etwas frustriert oder überfordert. Er hat kein ADHS. Er hat Asperger. Nu' geh' mal schön zu ihr hin und sag' ihr, dass sie ihn mal besser erziehen soll - dann rammt sie dir aber unter Garantie ihren Pfennigabsatz so tief in die Augenhöhle, dass er zum Arsch wieder 'rauskommt :D .
 
Ich selber habe auch meine Erfahrung mit solch einem "Kind" gemacht. Ich schreibe das in Anführungszeichen, weil wir beide schon 17 oder 18 Jahre alt waren und fast mit dem Abi fertig.

Jedenfalls kam dieser Junge bei uns in den Englisch-Kurs, da er von woanders nach Oberhausen gezogen ist. Nun war es so, dass ich als Musterschüler auch in Englisch ganz gut war... egal. Jedenfalls waren wir ein sehr chaotischer Kurs und meine Reihe war halt "normal" da ich auch nur mit Leuten verkehr(t)e, die ähnlich sind wie ich. Somit hatte ich auch einen gewissen Redeanteil während des Unterrichts und nach einer Zeit hat besagter Junge dann immer sehr komische Laute von sich gegeben als ich angefangen habe zu reden. Nach kurzer Zeit hat mein Lehrer dann gefragt was dieses Verhalten denn solle und er hat geantwortet, dass es durch sein ADHS bedingt sei. Jedenfalls bin ich dann nach einer besonders schlimmen Stunde mal zu dem Typen hin und hab ihn gefragt wieso er das immer macht. Er meinte dann auch wieder, dass er krank sei, woraufhin ich wieder fragte wieso er dann auf eine normale Schule gehen würde. Dann hat er sinngemäß erwidert, dass er ja nicht wirklich krank sei und so eine Sonderbehandlung nicht will. Ich habe dann gesagt, dass er dann auch gefälligst die Klappe im Unterricht halten solle, woraufhin seine Antwort war, dass es ihm aber Spaß mache.
Daraufhin meinte ich dann weiter, er wäre dann ja ein echtes Arschloch, wenn er es nur aus Spaß machen würde. Seine etwas komische Antwort gepaart mit der entprechenden Umsetzung war, dass er sagte, er könne mir auch in die Fresse hauen und würde nicht bestraft werden, was er dann auch tat. Ich habe mir das natürlich nicht gefallen lassen und mich gewehrt (da ich nicht gerade schmächtig bin hat ihn das ordentlich umgehauen). Naja wir durften dann zwar beide zum Rektor aber dieser hat dann schnell meine Version geglaubt. Das Ende vom Lied ist dann jedenfalls gewesen, dass er danach keinen Mucks mehr im Unterricht gesagt hat.

Ich selber lerne daraus 2 Dinge. Eigentlich 3. Ich finde es sehr wichtig, dass Kindern im Allgmeinen und Kindern, die z.B. ADHS haben, klar gezeigt wird wie man sich zu verhalten hat. Desweiteren scheinen hier die Eltern versagt zu haben, denn ich als völlig fremder Mensch habe es doch geschafft, dass er den nötigen Respekt hat.
Damit will ich um Gottes Willen nicht sagen, dass Gewalt die richtige Lösung wäre (bin auch sonst ein wirklich friedsamer Mensch^^) aber es geht hier meiner Meinung nach nicht um das WIE sondern darum, DASS es geht. Und das letzte was ich lerne ist, dass man genau unterscheiden sollte ob ein Kind nun wirklich krank ist oder wie dieser Typ seine Krankheit auch schamlos ausnutzt.

Ich denke generell ist eine gute Erziehung von fundamentaler Beudeutung und verhindert von vorn herein die eine oder andere Entgleisung. Ich selber habe auch nie Gewalt erfahren, bin auch absolut nicht streng erzogen worden, aber dennoch haben meine Eltern an den richtigen Stellen nicht nachgegeben.

Inwiefern ein wirklich krankes Kind "kontrollierbar" ist (nur durch die Erziehung) vermag ich nicht zu beantworten, aber ich bin auf jeden Fall der festen Meinung, dass es sehr helfen kann. Allein schon wenn die Eltern das Kind dennoch lieben und es nicht aufgeben oder als "Fehler" ansehen, hilft es ungemein. Es gibt doch kaum etwas schlimmeres als Eltern die den Kindern zu verstehen geben, dass diese nicht so sind wie sie hätten sein sollen. Dann ist es doch nur logisch, dass die Kinder irgendwie aus der Reihe fallen.

Natürlich können in diesem Zusammenhang auch Medikamente helfen, aber ein alleiniges Allheilmittel sollten diese dann doch bitte nicht darstellen. Eine Aussage wie:" Es gibt doch eh Ritalin" erzeugt in mir eine gewisse Aggressivität gegenüber solchen "Eltern"...
 
^^ find ich Super - wir sollten im Alltag viel öfters Leute umhauen. Zulange gebraucht, um an der Kasse zu zahlen - Klatsch. Sitzplatz im Bus weggenommen - Klatsch. Im Kino geredet - Klatsch.
Grundsätzlich finde ich es immer mau, wenn man eine Theorie auf der Basis EINER Person aufbaut. Aber Hey, wenn dir das nicht passt, kannst du ja einfach - Klatsch :sun:
Ohne Witz: ein neuer Schüler wird wohl immer versuchen, sich der Gemeinschaft anzuschließen. Wenn ihr wirklich eine Chaotengruppe wart, dann kann ich sehr gut nachvollziehen, warum er das aufgenommen hat. Seine Krankheit als "Ausrede" zu nutzen ist moralisch eher doof, aber für einen Schüler ebenfalls nachvollziehbar. Das was ich daraus lese ist nur, dass dich seine Person nicht interessiert hat und du auch wenig Engagement gezeigt hast ihm zu reden. Ich kann zwar deine Position ebenfalls gut nachvollziehen, dennoch finde ich es nicht gut, darauf eine Krankheit-Heilung-Theroie zu bauen.
 
@ TAP

Asperger ist ja auch was anderes.

@ chilichote

Ritalin ist ja nun mehr als umstritten. Ob es hilft oder nicht, sei mal dahin gestellt, aber vermutlich würde auch andere Psychopharmaka wirken.

Was ich eigentlich meinte war, dass es sicher auch andere Möglichkeiten gäbe, als Drogen.

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/41445/ADHS_Oft_Ritalin_statt_Erziehung.htm

@ jayjay

Die Geschichte erinnert mich an South Park, als Cartman so tut, als hätte er Tourette :bigsmile:
 
Menirules hat folgendes geschrieben:

@ TAP



Asperger ist ja auch was anderes.

Natürlich, aber wenn einer seine fünf Minuten hat, dann fragen die Leute selten, was los ist, sondern kontern lieber gleich mit "Halt die Fresse, Hosenscheißer" :) .
 
Menirules hat folgendes geschrieben:

Jetzt stelle ich mir die Frage: Gibts sowas wie ADHS überhaupt? Oder sind das einfach schlecht erzogene Kinder die keinen Bock auf Schule haben? Ich hatte auch keinen Bock und habe immer schlechte Noten geschrieben. Aber mir hat keiner Drogen eingeworfen. Und da bin ich auch sehr froh drüber.


Was denkt ihr denn? Kennt ihr ADHS Kinder? Oder haltet ihr das für totalen Schwachsinn? Und was haltet ihr von Ritalin?

Natürlich gibts ADHS...es ist halt nur so wie immer bei psychologischen Störungen das es nicht leicht zu diagnostizieren...aber sag sowas mal Eltern die fest davon überzeugt sind das das Kind "krank" ist.

Darum ist definitiv die Tendenz da das es zu oft diagnostiziert wird.

Ein guter Doc wird wahrscheinlich bevor er was verschreibt auf Folgeerscheinungen/Störungen prüfen oder erstmal alternative Behandlungsmethoden vorschlagen (ADHS kann z.B. auch durch unausgewogene Ernährung gefördert werden) bis es klar ist das wirklich eine neurologische Störung vorliegt.


Es ist traurig und ein Zeichen der Zeit, das die Diagnose ADHS so beliebt ist, gleichzeitig ist es jedoch auch nicht gut, das in den Augen der öffentlichkeit sowas dann "entwertet" wird. Vorallem weil wie so oft bei psychologischen Störungen das ganze eben nicht über einen Kamm geschert werden kann, wie es manche eben tun (Vorallem mit dem "Bei mir gings auch so" Argument).


Jap, wie so oft ist die Wahrheit eine sehr flexible und frustrierende Grauzone, aber da glücklicherweise im Gegensatz zu Depression etc. ADHS sehr...nun, auffällig ist ist es leichter die Zeichen zu erkennen, zu reagieren (mit anderen Erziehungsmethoden, Nahrungsumstellung, Intervention, Kognitives Training und was sonst noch) und dann immernoch die Drogen auspacken zu können, wenn wirklich nichts hilft.
Ignorieren sollte man es jedoch nicht, denn die Folgen können weit schlimmer sein, das chronische Arschlochkinditis.
 
Shikamaru hat folgendes geschrieben:
ADHS kann z.B. auch durch unausgewogene Ernährung gefördert werden

Davon habe ich auch mal gelesen und beobachte seitdem bei Aldi, Lidl und Co. die Einkäufe der kinderreichen Asi-Familien, die es ja im schönen Ruhrgebiet zuhauf gibt.
Und ich muss wirklich feststellen, dass ich mir manchmal mit meinem Gemüse auf dem Fließband wie ein Aussätziger vorkomme zwischen all den Tiefkühlpizzen, Jumbo-Paketen Pommes und säckeweisen Süßkram.
Aber wenigstens sterben die dann auch früher und belasten unser Sozialsystem nicht so lange. :devil:
 
Menirules hat folgendes geschrieben:
Was ich eigentlich meinte war, dass es sicher auch andere Möglichkeiten gäbe, als Drogen.

MAKE 'EM HIGH :sun:

http://www.youtube.com/watch?v=BP-RHZqTEVs&feature=related
 
Klopper hat folgendes geschrieben:



Davon habe ich auch mal gelesen und beobachte seitdem bei Aldi, Lidl und Co. die Einkäufe der kinderreichen Asi-Familien, die es ja im schönen Ruhrgebiet zuhauf gibt.


Die bekommen wenigstens noch Kindern.
Im gegensatz zum rest des landes ;)
 
@ Klopper

Kinderreiche Asi-Familien gibts auch hier im Bayrischen Hinterland. Aber nicht ganz so viel :)

Es ist jetzt nicht so, als würde ich mich Hyper-Gesund ernähren, aber bei uns wird schon fast immer frisch gekocht.
Wenn ich da aber so sehe, was manche Familien einkaufen... So ziemlich das Zeug was du beschrieben hast und dazu dann noch so sachen, wos mit komplett die Schuhe auszieht, wie z.B. Maggi Fix für Currywurst! :eek:
Ich hab erst gedacht, das ist ein Scherzartikel. Aber nein, da wird tatsächlich Currywurst-Soße aus Fertigpulver angerührt.

Ab und an mache ich aus Zeitmangel und Faulheit auch mal so ein Tüten-Ding, z.B. Lachsfilet mit Gemüse und dazu ne Tütensoße, aber sowas...

Ist aber recht OT das ganze :)

@ Silver

In dem Fall wäre es vielleicht besser wir sterben aus :bigsmile:
 
Ich seh' Sarrazin schon Fresse zieh'n: Y U NO BREEDING ლ(ಠ益ಠლ !!!11oneeleven

Ich glaube ja persönlich, dass er als Kind auch ADHS hatte :D .
 
Menirules hat folgendes geschrieben:


@ Silver


In dem Fall wäre es vielleicht besser wir sterben aus :bigsmile:


Um mal Volker Pispers zu zitieren:
"Das wär auch das schlimmste was der Welt passieren könnte." :D

btw:

Meine Soßen werden grundsätzlich aus Pulver hergestellt :D
 
Silverhawk hat folgendes geschrieben:

Meine Soßen werden grundsätzlich aus Pulver hergestellt :D

Nicht etwa so :D ?

http://www.kotzendes-einhorn.de/blog/2011-06/kochen-mit-******-snsfw/
 
Wie bei dir staubt's beim wichsen? Da würd ich mal zum Arzt gehen :)

Aber zurück zum Topic:

Ich erleb es bei Neffe/Nichte hautnah mit. Da stellt quasi jede Erzieherin sofort die Diagnose ADS und macht alle Eltern damit Schalou. Ich will damit gar nicht abstreiten das es sowas wie ADS oder auch Burnout bei den Erwachsenen gibt. Aber mittlerweile werden solche Diagnosen (auch mangels klarer allgemeingültiger Symptome) inflationär gestellt. Für Eltern ist es ne bequeme Ausrede sich nicht um ihre Arschlochkinder zu kümmern und schön die Verantwortung an nen Arzt/ne Pille zu übergeben. Mag sein das ich auch ne andere Generation bin (Jahrgang 80) aber bei uns gab es solche Diagnosen nur extrem selten weil sich da eben die meisten Eltern noch um ihre Kids gekümmert haben. Dazu gehörte eben auch ne klare Alltagsstruktur (also Mittags was gescheites zum Essen, danach Hausaufgaben usw) und sporadisch auch mal ne Watschen.
Man kann aber heute beobachten, dass viele Eltern zwar Blagen in die Welt setzen als gäb es kein morgen mehr, aber erziehen sollen gefälligst die Lehrer/Erzieher im KiGa usw. und wenn es alles nix bringt, dann gibt es eben ne Tablette weil die Kinder krank sind.
Was viele auch ignorieren ist die Tatsache, dass Kinder oft "links liegen" gelassen werden. Die sollen sich also mal schön mit sich selbst beschäftigen weil Mama muss ja Karriere machen/Haushalt schmeissen. Das Kind soll einfach funktionieren. Jetzt macht das Kind aber die Erfahrung: Hey wenn ich rumspinn und Drama mach, dann kümmert Mama sich um mich. Ergo wird das Kind rumspinnen und irgendwie auf sich aufmerksam machen. Da helfen dann aber keine Pillen sondern einfach Zuwendung.
 
Meine Nichte und der kleine Sohn (naja, auch schon 11 mittlerweile) von sehr guten Freunden haben ADHS. Das ist wirklich schlimm. Ich kann eigentlich sehr gut mit Kindern, aber nach einer Woche mit dem Jungen im Urlaub habe ich meine Einstellung zu Ritalin deutlich überdacht - dann lieber mit Medikamenten stilllegen. Weder das Umfeld noch der Junge hat sonst was von seinem Leben.

Allerdings weiss ich auch in beiden Fällen wie das ADHS entstanden ist: Beide wurden und werden völlig ohne Konzept und ohne gleich- und regelmössig gesetzte Grenzen erzogen - woran sollen die Kinder sich orientieren? An ihrer Stelle würde ich auch machen, was ich will angebrüllt werden sie so oder so, egal was sie treiben.

Die Mütter der Zwei wollen von Kritik nichts hören, obwohl eine der beiden sogar Erzieherin ist.

Traurig...
 
Zurück