Wichtiger wäre mir persönlich, dass man wieder alle News abdeckt (zumindest es zu versuchen) , da die Reviews/Previews von Gamezone für mich keine Rolle mehr spielen.
Also, bei aller berechtigter Kritik, aber ich finde schon, dass hier im Newsbereich weitgehend alle bekannten Titel abgedeckt werden, sogar die weniger bekannten. Von The Witcher 3 und Rennspielen, über den Ziegen-Simulator, bis hin zu (Indie-)Adventures ist doch praktisch alles vertreten. Gut, teilweise enthalten die News mehr Videomaterial als Text, aber die Themenvielfalt ist IMO durchaus gegeben. Nicht unbedingt in der gebotenen Tiefe, aber immerhin der Breite.
Im Review-Bereich wird man immer eine Auswahl treffen müssen; selbst im "alten Gamezone" konnten nicht zu allen interessanten Games Tests geschrieben werden. Das hängt neben der Personalknappheit auch damit zusammen, dass ein Review (auch schon ein Preview oder ein Special) immer wesentlich mehr Arbeit macht als so eine kleine News. Denn bei Tests müssen die Titel ja erst mal ausreichend getestet werden. Bei Ego-Shootern geht das relativ schnell, aber bei umfangreichen oder komplexeren Spielen (Rollenspiele, Strategiespiele usw.) kann das - zumal, wenn man nur in seiner Freizeit zum Zocken kommt - Wochen dauern. Hinzu kommt dann noch das Abfassen eines halbwegs lesbaren Testartikels, was anschließend nochmals mehrere Stunden dauern kann (dauert jedenfalls deutlich länger als eine News, die man in 5 Minuten fertig hat).
Richtig ist sicher, dass die Artikel per Saldo immer kürzer und damit (zwangsläufig) oberflächlicher geworden sind. Viele Leser wollen das aber auch so. Diese 5.000-Wörter-Textwände liest heute kaum noch jemand. Ich tue das schon, wenn mich ein Spiel wirklich interessiert, aber ich bin ja auch noch vom alten Schlag und wahrscheinlich auch sonst nicht "ganz normal".
4Players hat das mal untersucht. Dort springen knapp 90 % aller Leser sofort auf die Fazit-Seite. Dadurch erklärt sich übrigens u.a. auch die Flut an Videos. Die kommt ebenfalls dem Verlangen vieler Leser nach, sich (kommentierte) Filme anzusehen, weil das einfach bequemer ist und schneller geht. Mehr als zwei Absätze zu lesen (oder gar selber zu schreiben) grenzt für viele User heute schon an eine nahezu unüberwindliche intellektuelle Hürde. Man kann dies bedauern, aber das ist der Trend. Und die Redaktionen müssen dem Rechnung tragen, wenn sie ihre Hand am Puls der Zeit behalten wollen.
Spezialisierung auf Kernthemen, um Deinen Gedanken nochmal aufzugreifen, gab bzw. gibt es in gewisser Hinsicht schon, zumindest bei Tests. Da gibt es dann (freie) Redakteure, die sich hauptsächlich mit Sport- und Rollenspielen beschäftigen (von beiden Genres habe ich z.B überhaupt keine Ahnung) und andere, die sich mit Strategie-Games oder Wirtschafts-Simulationen auskennen (z.B. smikz) und die dazugehörigen Reviews schreiben. So gesehen läuft das bereits arbeitsteilig.
Man muss noch sagen, dass Seiten, die spezialisiert sind, es heute besonders schwer haben. Du siehst das sehr deutlich bei Websites, die sich z.B. auf Retro-Games konzentrieren. Die Amiga-Generation der 1980er Jahre ist inzwischen mehr eine Generation der Sammler, als die der (aktiven) Spieler. Die zocken alle kaum noch, sondern spielen jetzt lieber mit ihren Enkeln im Garten.