Warum wird eigentlich immer so getan als habe sich in den letzten 4 Zelda-Teilen nichts spielerisch verändert oder es habe immer die gleiche Story?
Also mit Zelda Ocarina of Time begann das 3D-Zeitalter der Zeldareihe. Für mich nach wie vor der beste Zelda-Teil. Bösewicht ist Ganon, die Handlung spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen.
Beim Nachfolger Majoras Mask ändert sich der Spielverlauf dank der 3-Tage-Zeitreise grundlegend. Bösewicht ist dort auch nicht Ganon und es spielt auch nicht in Hyrule sondern in einem weit entfernten fremden Land.
Spielt zeitlich irgendwann kurz nach OoT. Man spielt den gleichen "Link" wie in OoT. Spielerisch hat sich der Nachfolger sehr stark vom Vorgänger unterschieden, der Hauptplot war kürzer, dafür gab es zig Nebenquesten und der Reiz des Spiels lag eben darin, dass man für alle Aufgaben nur begrenzte Zeit hat und sehr oft in der Zeit zurück reisen muss. Außerdem konnte man mittels der verschiedenen Masken die Gestalt verändern. Also spielerisch wirklich sehr anders als der direkte Vorgänger.
Dann kam Wind Waker. Spielt in der Zukunft, Hyrule liegt unter einem Ozean begraben. Auch hier haben wir viele neue Elemente wie die Bootsfahrt, den Aspekt des Windes, sowie eine deutliche Verbesserung der "Steahl-Missionen" und eine modernere Version des Bumerangs und des Greifhakens. Bösewicht ist diesmal wieder Ganon, dennoch ist die Geschichte nun wirklich eine vollkommen andere als in OoT. Es ist sozusagen eine Fortführung der Geschichte. Man spielt auch nicht den gleichen "Link" aus OoT, dieser ist in der Zukunft nur noch aus Sagen bekannt.
Neben den neuen Gameplay-Elementen kam noch der gravierend andere Grafikstil zum Tragen und stieß bei vielen wohl auf Unmut. (Für mich unverständlich, denn ich fand Hyrule optisch nie lebendiger, geheimnisvoller und fantasievoller als wie in Wind Waker)
Letzter Teil war Zelda TP und da sag auch ich: Man hat sich viel zu sehr an OoT orientiert und im Gegensatz zu den beiden Vorgänger zu wenig neues geboten. Außerdem war meiner Ansicht nach der Schwierigkeitsgrad deutlich zu niedrig. Dies war das erste Zelda in welchem ich NIE den Game-over-Screen gesehen habe. Auch technisch war es aus meiner Sicht ein Rückschritt zu Wind Waker. Zwar war das Element mit dem Wolf neu und das Kampfsystem wurde erweitert, aber die Anleihen an OoT waren für mich einfach zu stark. Muss sich aber auch niemanden wundern, denn viele haben nach Wind Waker eine "Rückbesinnung" zu OoT gefordert. Sie haben sie bekommen.
Bösewicht war wieder Ganon, aber auch hier ist die Story dennoch unterschiedlich zu den Vorgänger: Stichwort Schattenreich, Prinzessin aus dem Schattenreich etc. Also eigentlich auch nur eine Fortführung der Geschichte um Hyrule. Man spielt wieder einen anderen "Link" und nicht einen aus den Vorgängern.
Also gerade zwischen Zelda OoT, MM und WW hat sich vergleichsweise spielerisch viel getan in der Serie, mehr als in vielen anderen Serien wie beispielsweise Resident Evil (bis Teil 4), Tomb Raider, Soul Reaver, MGS oder Silent Hill.
Klar, Zelda TP war in meinen Augen auch Stillstand und es war das erste Zelda bei dem ich mich am Ende etwas zwingen musste es durchzuspielen. Für Leute die OoT aber nicht kennen, dürfte es aber ein sehr geniales Action-Adventure sein.
Dennoch hoffe ich, dass auch ein neues Zelda weiterhin ein Action-Adventure im Zelda-Stil bleibt: Offene und mystische Welt, viele Dungeons mit Rätseln, epische Bosskämpfe etc.
Änderungen sind durchaus erwünscht, aber bitte nicht zu krass. Zelda soll Zelda bleiben
Denn leider muss man auch sagen, dass es mittlerweile keine ähnlichen Spiele wie Zelda mehr gibt.