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"Meinung äußern" hört nur da auf, wo Beleidigung anfängt.
Das ist nur in der Realität schwer abzugrenzen, was eine Beleidigung ist bzw. wann sich jemand beleidigt fühlen kann. Dann hat mich etwas nachdenklich gemacht:
Du und Lord- ihr wisst ja aus nicht so ferner Vergangenheit, dass ich schon mal in Kommentaren über die Strenge schlage- da bin ich kein Heiliger- wollt nur vorab drauf hinweisen, dass mir das bewusst ist, nicht das jemand noch denkt, der schreibt wieder neunmalklug. (Als würde das jemand über meine Kommentare denken- pah!
) Aber ich schreib sowieso seit Jahren keine Kommentare bei youtube- genau seit eben ein Google-Konto Pflicht wurde.
Genug des Vorwortes:
Wollte nur zu Deinem Zitat schreiben, dass das heute schon eine Schwierigkeit ist- eigentlich immer war, denn jeder hat ja eine unterschiedliche Toleranzschweile, hat unterschiedlichen Humor, andere Weltanschauungen, der eine mehr emotional, der andere weniger, der eine leicht zu erzürnen, der andere weniger, Tagesverfassung, gemachte Erfahrungen im Leben, beteiligte Personen, Situation, usw.- da ist es schon manchmal auch schwierig, wenn man auch wirklich keine böse Absicht hat, keinen zu beleidigen.
Doch nochmals zum Vorwort:
Gerade in den Streits (?) oder Diskussionen (?) die ich erwähnt habe, gings mir so, dass ich manches als Beleidigung aufgefasst hab, was aber eben ganz und gar nicht so gemeint gewesen sein muss, manchmal auch nur aus der Emotion der Situation heraus. Und ich hab sicher auch des Öfteren gar nicht erst kapiert, wie man meine Aussagen als Beleidigungen auffassen könnte.
Ich denke kein Mensch kann sich zu jeder Zeit 100%ig sicher sein, ob er nicht durch irgendwelche Aussagen ungewollt irgendjemand beleidigt. Dann müsste ja die Meldung z.B. heißen- "Haben sie lange genug überdacht, ob ihr Kommentar viell. beleidigend sein könnte?" und selbst nach 10 Stunden überlegen müsste man das nicht sicher wissen. Oder man sagt sich viell. lieber gar nichts mehr posten- kann nichts verkehrt sein.
Beispiel: Komm setz Dich zu uns, ich lad Dich zu was zu Trinken ein! -Reaktionen: 1. Hey toll, Danke- das ist ja nobel! 2. Aus welchem Hintergedanken? 3. Dieser Großkotz denkt ich kann mir selbst nichts leisten. 4. Seh ich wie ein Säufer aus? 5. Soll das eine Anspielung sein? usw.
Was heißt das nun also für so Kontrollprogramme und Filter usw.?
Ich sag es sollte also z.B. rein auf Schimpfwörter beschränkt werden- aber wie soll da dieser Filter alle kennen? Und was wieder bei der Ironie, Satire, usw. ? Kommt diese Meldung immer oder zeigt es einem an, warum diese Meldung kommt? Sind da dann Wörter markiert, die das auslösen? Oder bleibt das mal wieder undurchsichtig wie der Algorythmus der einem Video-Vorschläge macht?
Wenn eine KI das machen würde, dann wird doch zwangsläufig wieder das Verhalten des Users analysiert- wobei das wahrscheinlich ja geschieht, denn das ist ja wohl der Nutzen von Youtube für Google. Kann man eigentlich überhaupt im Internet noch irgendwas schreiben, ohne dass sich gleich technisch ein Bild vom User gemacht wird und das über zig Dienste übergreifend?
Das andere ist ja auch das, dass man ja unterscheiden müsste, ob denn Beleidigungen aus einer eskalierten Diskussion entstehen oder ob da jemand immer wieder einfach zusammenhanglos Beleidigungen postet- aber das wäre ja dann wieder Tracking über alle Videos hinweg- ich mein man müsste also alle Kommentare der Person prüfen, ob sie immer wieder das und das postet usw.- also da ist doch Fehlerpotential vorprogrammiert bzw. einfach noch stärkere Auswertung des Gesagten als ohnehin schon.
Nur weil man extremiste Gruppierungen verbietet heißt es nicht, dass die ehemaligen Mitglieder dann nicht mehr extremistisch sind.
Was soll das Ganze also bringen- das ist doch keine Ursachenbekämpfung. Die Frage ist doch warum die Leute, zumindest die, die klar erkennbare Beleidigungen ständig in Kommentaren äußern das tun.
Warum ist es so in zu trollen oder lustig absichtlich andere mit irgendwelchen Gerüchten in die Irre zu führen? Warum ist das so in sich Videos anzusehen, wo andere zu schaden kommen? Da gibts doch Auslöser in der Gesellschaft dazu. Klar jetzt könnte man sagen Clickbait bei Youtube erzeugt sowas mit- aber jeder klickt doch das was ihn eh schon irgendwie anspricht. Woher kommt das also, dass einen bestimmte Videos und Meldungen im Internet ansprechen?
Was ändert es also, wenn man was zensiert- denn diese Meldungseinblendung wird wohl eher wenige davon abhalten etwas zu posten oder wie viele wählen denn immer brav nur die Möglichkeit aus, möglichst wenige Cookies aufgespielt zu kriegen, statt die nervige Meldung durch klicken auf "Alle akzeptieren" endlich wegzukriegen? Ist also doch sowieso irgendwann nur noch eine Klick ohne mehr groß zu überlegen.
Aber ich hab keine Lösung für das Ganze nur Denkanstöße, dass zumindest solche Filter, Kontrollmaßnahmen und besonders KI das Problem nicht wirklich lösen. (Google sollte lieber mal die Auswahlgründe für das Melden von Videos überarbeiten- denn wenn ich alles alle heiligen Zeiten da mal was melden will, dann find ich oft keine passende Auswahl.)
Außerdem gibt´s ja eh schon so viele Möglichkeiten für die Videoersteller Kommentare zu blocken usw.
PS: Fragt das Schreibprogramm von so mancher Zeitung eigentlich auch ob so manche reißerische Überschrift wirklich eingetragen werden soll?