Wo bleiben Spiele mit Botschaften?

M

morrowind

Guest
Ahoi,
viele Leute reden über Innovationen wie den Wii oder andere technische Neuerungen. Ich glaube aber, dass sich Videospiele in Sachen Story und Aussagekraft noch enorm weiterentwickeln müssen. Ich vermisse einfach Spiele, die eine Botschaft besitzen, die einen zum Denken anregen wollen. Ich denke da an Werke wie "Max Payne" oder "mafia", Spiele die einen mal richtig geistlich beschäftigen. Wo vielleicht auch der held mal stirbt.
Sicherlich sind Games wie "gears of War" (einer meine Lieblingsspiele) gameplaytechnisch der absolute Oberhammer und brillante inszeniert, aber igentlich ist die Theamtik ja eher stumpf.
Was meint ihr dazu oder glaubt ihr, dass das Medium Videospiele nicht für so etwas geeignet ist?
 
wenn ich daran denke, wie viele Sachen in silent hill2 verpackt wurden... da war ich hinterher so fertig... das war der Hammer!
 
Pyramidhead hat folgendes geschrieben:

wenn ich daran denke, wie viele Sachen in silent hill2 verpackt wurden... da war ich hinterher so fertig... das war der Hammer!

Stimmt. Ich denke da aber auch an mesnchliche Botschaften, wie zum Beispiel das Ausbeuten der Menschen in Afrika, oder Kindersoldaten in Afrika. Würde man eine solche Thematik in Spiel ordentlich und nicht martialisch verpacken, wäre das der Hammer!! Das würde dem Ruf der Videospiele auch gut tun...
 
Wenn ich zocke, will ich unterhalten werden und meinen Spass haben - das kann auch gerne etwas anpruchsvoller gestaltet sein (gute Story etc.);

aber bitte keinen erhobenen Zeigefinger oder gar politisch werden...das gehört woanders hin, ernsthaft!
 
Das Problem ist, das zu viele Spieler garnicht richtig Story wollen. Ich denke bei sowas immer nur an die ganzen Kritiker der Metal Gear Solid Serie, die zu wenig geduld haben die Zwischensequenzen zu gucken.

Die schwere Sache ist halt, eine gute Story zu schaffen und trotzdem ein Videospiel zu schaffen...und das ist garnicht so einfach wie man denkt.

Versucht zum Beispiel mal in Gedanken ein gutes Buch oder einen guten Film in ein Spiel umzuformulieren. Je tiefgründiger es wird, desto schwerer wird es, da Spielszenen reinzuknüpfen (ausser bei Adventures).

Und selbst wenn man sich die Spiele ansieht, die durch eine clevere Story trumpfen, fällt einem oft auf, das die Story eigentlich nur in Zwischensequenzen abläuft, die mit dem Gameplay nix zu tun haben.

Es gibt natürlich auch andere Methoden Story in das Spiel zu integrieren. Bei RPGs z.B. hat man oft Handlungsfreiheit innerhalb der Story und komplexe Dialogstränge, nur leider ist es halt so das selbst diese dann im Endeffekt immer auf ein oder zwei gleiche Enden hinauslaufen. Ein anderes schönes Beispiel ist Half Life: Im ersten Teil hat man eine gute Story mit "Mittendrin" Gefühl geschaffen. Im zweiten Teil wollte man noch einen Schritt weitergehen, aber im Endeffekt ist das (zumindest meiner Meinung nach) ein Fehlschlag gewesen, da (übrigens ähnlich wie bei Gears of War) das eigentlich exzellente Handlungskonstrukt nur "angedeutet" wird, während das Spiel selbst aufgrund zu wenigen Infos die dem Spieler gegeben werden oberflächlich wirkt.

Und last but not least habe ich dann auch manchmal das Gefühl, das einige clevere Stories von den meisten Spielern übersehen werden. Als bestes Beispiel fällt mir da Dead Rising ein, wo die Auflösung des Spiels zwar richtig, RICHTIG albern ist, aber dennoch eine intelligente Botschaft vermittelt.


Und last but not least ein sehr posives Beispiel für gutes Storytelling in einem Videospiel: God of War. Gut, das "Quest", das der Spieler bestreiten muss ist sehr simpel gestrickt (Finde die Zauberkiste, trete Kriegsgott in den Arsch), aber dafür wird Kratos als Charakter über die Länge der Story exzellent ausgemalt, sowohl durch einige, wenige Zwischensequenzen, als halt auch durch Handlungen im Spiel (die "ist mir doch egal" Mentalität wenn es um das Retten von Menschen geht, das Ermorden von Unschuldigen um weiterzukommen, oder die tatsache das z.b. in den Athen-Levels Kollateralschaden belohnt wird)
 
ich liebe es wenn ich erst spaß an den spielen habe im nachhinein aber die eigenen taten in frage stelle...leider gelingt das nur wenigen spielen...mir fallen eigentlich nur max payne eins und zwei, sowie manhunt ein.
hatte den selben effekt wie "a history of violence" : man verurteilt sich selbst und fragt wie kann man an sowas nur spaß haben...aber man hatte ihn und man hat ihn auch jederzeit gerne wieder.
 
"Manhunt" ist das in dieser Hinsicht wohl am meisten unterschätzte Spiel überhaupt. Kein anderes Spiel präsentiert auf derart zynische Art und Weise die absolute Wertlosigkeit menschlichen Lebens in einer sozialdarwinistisch geprägten Gesellschaft, insbesondere die Haltung der oberen Schichten (bzgl. "menschlicher Abschaum"). Leider stellte sich "Manhunt" das selbe Bein, das auch Oliver Stone's Film "Natural Born Killers" letztendlich zu Fall brachte: Vor lauter visuellem (Gewalt-)Overkill bleibt die eigentliche Satire auf der Strecke.
 
Evil Wraith hat folgendes geschrieben:

"Manhunt" ist das in dieser Hinsicht wohl am meisten unterschätzte Spiel überhaupt. Kein anderes Spiel präsentiert auf derart zynische Art und Weise die absolute Wertlosigkeit menschlichen Lebens in einer sozialdarwinistisch geprägten Gesellschaft, insbesondere die Haltung der oberen Schichten (bzgl. "menschlicher Abschaum"). Leider stellte sich "Manhunt" das selbe Bein, das auch Oliver Stone's Film "Natural Born Killers" letztendlich zu Fall brachte: Vor lauter visuellem (Gewalt-)Overkill bleibt die eigentliche Satire auf der Strecke.

ich würde nicht sagen, dass die satire auf der strecke bleibt...sie ist nur schwerer konsumierbar
 
Das mag durchaus sein, aber die meisten Gamer spielen Manhunt wohl kaum wegen der Satire, sondern eben wegen des Härtegrades. Weil man eben cool ist, wenn man das brutalste Spiel der Welt im Regal stehen hat.
 
Ich fand auch, dass Shenmue eine sehr tiefgründige Story hatte die leider nie richtig zu Ende geführt wurde. Das ständige in Frage stellen ob Ryo einen Menschen töten darf weil sein Vater getötet wurde treibt einen schon zum Grübeln. Zumal ja gegen Ende von Teil 2 auch herauskam, dass Ryos Vater Lan Di´s Vater getötet hat.

Ich bin immer noch gespannt wie sich das ganze weiter entwickelt!! Bringt wenigstens nen Anime oder ne Serie raus, die die Geschichte zu Ende führt Sega!!!!
 
Für mich ist Max Payne die Serie schlechthin, selten habe ich solche Sprüche und Weisheiten eines Charakters gesehen. Ich will endlich einen 3. Teil aber nein es kommt ja zuerst Alan Wake raus das Spiel ähnelt auch irgendwie Max Payne. Die Frau des Hauptcharakters ist Tod und ist dazu seelisch und physisch am Ende.
 
ich finde, max payne zieht seine hintergründigkeit weniger aus max´sprüchen sondern vielmehr, aus dem antrieb aus dem er handelt, der zT ja doch recht verwerflich is und dass das töten einfach so viel spaß macht, was mit dem depressiven und düsteren ton immer wieder dann doch sagt :"hey schau mal, was alles aus gewalt resultiert und jetzt übst du selbst wieder gewalt aus...ist das ok ?"
 
Klar, Spiele mit kinoreifer Story und dementsprechender Präsentation sind einfach der Traum eines jeden Solo-Spielers. Dann nimmt man sich die Zeit die Geschichte zu verfolgen und weiterzuspielen bis zum Schluß und darüber hinaus, man will einfach alles entdecken, was es zu entdecken gibt.
Leider ist das für Spieleentwickler wohl oft ne riesen Gratwanderung. Ironie und Zynismus werden leider vom Großteil der Zielgruppe falsch verstanden, gerade im Bezug auf Games wie Manhunt oder einfach GTA. Folglich ist es nicht unbedingt rentabel, viel Geld für Storytexter etc. auszugeben und dann nur einen Teil der Spielertruppe zu erreichen oder keine USK-Freigabe zu bekommen. Ist wohl wie bei Musik: Genres lassen sich leicht abgrenzen und es gibt klare Zielgruppen dafür (Rock, HipHop, Volksmusik im Vergleich zu Action-, Rollen-, Jump and Run- Games). Spiele mit langer ausgefeilter Story müssen aber für den einzelnen Spieler ansprechend sein, sonst drückt man wie schon gesagt wurde, die Story-Inhalte einfach weg und legt das Spiel nach wenigen Stunden in die Schublade.
Zur eig. Frage:
Kein Medium ist besser geeignet sein Gegenüber zu einem Teil der Geschichte werden zu lassen und es sollte sicher mehr von derart inspirierten Games geben.
 
Also wenn ich immer Guild Wars Nightfall zocke und kommt schon wieder ein Video,überspringe ich es schnellm,weil wer hat den schon Lust mitten in einer harten Mission ein Video zusehen,also ich nicht... :kotz:
 
Die kurioseste Botschaft für mich hat wohl "Left Behind"
Hier mal ne Preview dazu http://pc.gamespy.com/pc/left-behind-eternal-forces/700684p1.html

Mal was anderes, habt ihr euch schon mal gefragt was unsere deutschen Kriegsveteranen zu Spielen wie Cod3 oder´MoH sagen, wenn das Spiel auch noch in besten Einstellungen (Sound+Grafik)dargestellt wird, also am authentischsten?
 
DarkPoncho hat folgendes geschrieben:
Mal was anderes, habt ihr euch schon mal gefragt was unsere deutschen Kriegsveteranen zu Spielen wie Cod3 oder´MoH sagen, wenn das Spiel auch noch in besten Einstellungen (Sound+Grafik)dargestellt wird, also am authentischsten?

Sie würden es wohl aufgrund mangelnder Erfahrung mit Videospielen verständlicherweise genauso wie amerikanische, englische, französische, russische,... Kriegsveteranen, äußerst geschmacklos finden...

Denn wer den Krieg erlebt hat, möchte in den meisten Fällen nicht mehr daran erinnert werden, weder in einem Spiel noch in einem Film... (diese Erfahrung habe ich bei meinen Großeltern und anderen Verwandten gemacht...)
 
Dann nimmt man sich die Zeit die Geschichte zu verfolgen und weiterzuspielen bis zum Schluß und darüber hinaus, man will einfach alles entdecken, was es zu entdecken gibt.

Bei MGS3 bin ich nie weiter als bis zum ersten Krokodil gekommen, weil mir die ganzen Dialoge auf den Sack gegangen sind. Kaum 1-2 Schritte gemacht, folgen schon wieder 20 min Text. naja..wie ein interaktivs Buch. Beim Zocken möchte ich agieren und nicht Texte lesen und Filme schauen.

Meistens erzählen Bücher eine Geschichte sowieso spannender, weil sie der Fantasie freien Lauf lassen.

Mal davon abgesehen geht es in dem meisten Games um gut und böse, Welt retten, Prinzessin befreien, Virus ausgebrochen, Rache. Immer der gleiche Mist.

Da mag ich lieber Spiele wie Silent Hill, die von der Atmosphäre leben und man nach dem Abspann eigentlich gar nicht richtig weiss, um was es gegangen ist und was die Charaktere zu betäuten haben etc.

Generell denke ich es ist möglich "tiefgründigere" Inhalte in Games zu verwenden. Vielleict wird das je länger je mehr kommen. Aber solange sich der Konsument mit einer besseren Grafik oder einer noch krasseren Art virtuell zu morden zufrieden gibt, ist die Nachfrage nach einer guten Story eher gering. Aber sobald man aus der Technischen Sicht nicht mehr allzu viel verbessern kann, wird man wohl oder übel eine gute Story liefern müssen um etwas neues zu bieten.



... die meisten Gamer spielen Manhunt wohl kaum wegen der Satire, sondern eben wegen des Härtegrades. Weil man eben cool ist, wenn man das brutalste Spiel der Welt im Regal stehen hat.

Man darf nicht vergessen, dass es den Entwicklern schlussendlich ums Geld geht. Gewalt verkauft sich halt besser als Satire. :kotz:

Ich denke da aber auch an mesnchliche Botschaften, wie zum Beispiel das Ausbeuten der Menschen in Afrika, oder Kindersoldaten in Afrika. Würde man eine solche Thematik in Spiel ordentlich und nicht martialisch verpacken, wäre das der Hammer!! Das würde dem Ruf der Videospiele auch gut tun...

Meinst du mit dem realistisch? Wie stellst du dir das konkret vor? Ein Game an dem man als Kind täglich 16 Stunden Teppiche knüpft und von den Eltern verprügelt wird? Eine Art Sklaven-Sims. Damit spricht man höchstens das Jugendamt und sonstige Hilsorganisationen an, die dann sofort anfangen würden in der öffentlichkeit Konsolen zu verbrennnen.
 
morrowind hat folgendes geschrieben:

Pyramidhead hat folgendes geschrieben:


wenn ich daran denke, wie viele Sachen in silent hill2 verpackt wurden... da war ich hinterher so fertig... das war der Hammer!


Stimmt. Ich denke da aber auch an mesnchliche Botschaften, wie zum Beispiel das Ausbeuten der Menschen in Afrika, oder Kindersoldaten in Afrika. Würde man eine solche Thematik in Spiel ordentlich und nicht martialisch verpacken, wäre das der Hammer!! Das würde dem Ruf der Videospiele auch gut tun...

nun Silent Hill2 sprach einige Dinge an, die die menschen tatsächlich Beschäftigen (sollten):
-Sexueller Missbrauch in der Familie
-Häusliche Gewalt
-Die Verzweiflung Angehöriger Psychisch kranker Personen
-Paranoia aufgrund der Tatsache, dass man nicht dem Schönheitsideal entspricht

ich fand es krass... und finde es immer noch. Aber du hast schon recht.
 

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