Ja, das Problem ist ja im Grunde die ständig präsente Kultur der Waffen in den USA. Man sieht es einfach als normal, nein sogar als historische Pflicht an eine zu besitzen.
Ein Bekannter, der schon vor mehr als 30 Jahren große Teile der USA bereist hatte, machte mich damals schon auf das besondere Verhältnis des "typischen Amerikaners" zu seiner / seinen Schusswaffe (n) aufmerksam - das Phänomen ist also nicht neu. Allerdings sollte dazu angemerkt werden, dass bei der Verschiedenheit an Staaten und Menschen-Gruppen innerhalb der USA die Frage erlaubt sei, ob man überhaupt vom "typischen Amerikaner" sprechen darf. Immerhin scheint aber dort tatsächlich so etwas wie die von Dir erwähnte "Kultur" in dieser Hinsicht zu existieren. Und dennoch .....
..... auch wenn manche die Filme eines Michael Moore als "plakativ" oder "polemisch" bezeichnen, sollte man doch einige festgestellte Sachverhalte nicht ignorieren. So ist zum Beispiel Kanada traditionell ein Land der Fischer und Jäger, was dazu führt, dass EINE Person im Schnitt NEUN Schusswaffen besitzt (zumindest der Stand von vor etwa 15 Jahren). Verletzungen oder gar Tötungs-Delikte mit und durch Schusswaffen sind im Vergleich zu den USA allerdings VERSCHWINDEND GERING.
In einem Klima der Angst in Verbindung mit einer gewissen "Cowboy-und-Sheriff-Mentalität" oder auch einer existenziellen Verzweiflung, sind halt Menschen eher bereit in jeder Hinsicht bis zum Äußersten zu gehen - auch beim Anwenden von Gewalt im Alltag - eingeschlossen den Gebrauch jeglicher Art von Waffen.
Und damit schließt sich der Kreis zu dem obigen Beitrag von "Unregistriert". Es sind böse (oder verzweifelte) Menschen die Untaten begehen, während die Waffen selbst gut geölt in ihrem Biotop friedlich koexistieren - oder aber fröhlich vor sich hinrosten - wenn man sie in Ruhe lässt.
Damit das aber geschieht ist eine Änderung der Verhältnisse notwendig. Und das nun läge an uns allen, vor allem auch an den Politikern, die gerne mal markige Sprüche von sich geben und die Schuld für irgendwelche Missstände in vereinfachender Weise einem oder zwei Faktoren in die Schuhe schieben, deren Änderung ja gerade BESONDERS DEREN AUFGABE wäre. Damit allerdings sind sie völlig überfordert. Sie können allenfalls restriktiv vorgehen und auch Erwachsenen verbieten, welche Filme und Video-Spiele sie erwerben dürfen. Dabei aber das Fernsehprogramm am Vorabend und am frühen Abend von überzogener Brutalität frei zu halten, sowie von allem was die "niedrigen Triebe" fördert, wie Schadenfreude und Niedertracht, das ist ihnen ebenso wenig gegeben, wie Erwachsenen deren Spielwiese zu lassen.
Wer meint, zerplatzende Zombieköpfe in einem Survival-Actioner seien eine Gefahr für die Allgemeinheit, übersieht Wichtiges. Wer sich durch irgendwelche Shooter knallt, der hat im Sinn, das Spiel irgendwann zu platinieren und gar keine Zeit (und kein Interesse) Leute zu massakrieren. Und sollte er es doch wollen werden alle Beteiligten erfreut feststellen, dass ein Game-Controller (auch in Form einer Light-Gun) in RL recht wenig Schaden anrichtet. Und die meisten Gamer besitzen wohl nur diese Art von Waffen.
Sollte mal ein Fall auftreten wo ein Amok-Läufer dann auch entsprechende Spiele auf dem PC hatte, wird meist folgendes verschwiegen: Der zunächst noch im stillen leidende Typ kam schon länger nicht mehr mit seiner Rolle im Leben zurecht und nahm meist schon eine Weile "Pillen", die ihm das Leben erträglich machten. So wie unsere Politiker (und Eltern?) auch darin versagen, für Kinder und Jugendliche akzeptable Bedingungen zu schaffen, stieg in den letzten Jahren die Bereitschaft Problemfälle chemisch zu "korrigieren" - in den USA schon wesentlich länger und viel stärker - ist aber auch bei uns leider sehr "in Mode" gekommen.
Hier wird allerdings ein Bereich angekratzt (Medizin und Gesundheit) hinter dem eine mächtige Industrie steht gegen die auch die Politiker nicht anstinken können. Ich werde jetzt hier nicht weiter einsteigen, da man sich leider bei Vertiefung in diesen Aspekt alsbald sowohl interessante Informationen verschaffen aber auch zugleich in fragwürdige Gesellschaft geraten kann. Das hier sollte im Bereich des jederzeit Nachvollziehbaren bleiben ...............