Klopper hat folgendes geschrieben:
Du gibst dir die Antwort doch schon selbst mit: Es gibt Eltern, die da weniger drauf achten, bzw. überhaupt keine Ahnung haben. Man kann manchen das noch nicht einmal vorwerfen. Wenn sie ein Videospiel kaufen und selbst von der Materie keine Ahnung haben, dann gehen sie nicht davon aus, dass es jugengefährdend sein könnte. Schließlich steckt das Wort Spiel darin, und wer denkt bei Spielen denn direkt daran, Zombies zu zersägen.
Wenn da USK 18 draufsteht könnte man auf den Trichter kommen.
Klopper hat folgendes geschrieben:
Eine Empfehlung gibt der Jugendschutz doch mit seinen Siegeln aus. Und die ganz harten Dinger werden halt vorsorglich gar nicht erst in Reichweite der Kiddies gestellt.
Ich bin auch nicht gegen Indizierungen. Ich rede von Beschlagnahmungen. Die Schutzfunktion ist kaum anders als bei einer Indizierung, da weder Werbung noch Verkauf an Minderjährige möglich sein sollte (wenn die Läden sich dran halten würden), ergo sollte so ein Spiel für Kinder nicht erhältlich sein. Eine Beschlagnahmung sorgt nur dafür, dass auch der Erwerb für einen Erwachsenen verboten ist.
Klopper hat folgendes geschrieben:
Kommt drauf an. Ich habe irgendwann in frühester Kindheit irgendeinen Film gesehen, der mich heute noch in meinen Alpträumen verfolgt...
Ich weiß noch nicht einmal, was das für ein Film war...
Und hat dich das so geschädigt, dass du nun herumrennst und Leuten Schaden zufügst? Eher nicht. Und wenn es danach geht, dann dürften sehr viele Filme, die nicht mal indiziert sind auch nicht im Fernsehen laufen.
Klopper hat folgendes geschrieben:
Für dich mag ein Zombiefilm nicht suggerieren, dass du Arme anknabbern sollst. Du bist aber auch kein Kind. Kinder glauben an den Weihnachtsmann, weil man ihnen davon erzählt. Sie forden keinen empirischen Beweis oder zweifeln an der Glaubhaftigkeit des ganzen.
Ich habe diverse beschlagnahmte Filme mit 13 auch uncut gesehen und habe weder Gewaltfantasien, noch bin ich gewaltätig. Selbst damals habe ich mich davon nicht beeinflussen lassen. Und wenn es danach geht, dann ist das Problem nicht die Direktheit der Gewalt, d.h. wie graphisch sie ist, sondern dass Gewalt in einem Film/Spiel vorkommt. Wie du hier sagst:
Klopper hat folgendes geschrieben:
Hast du früher nicht mit Wasserpistolen geschossen und das A-Team nachgespielt, weil das einfach im Fernsehen so cool war?
Kinder machen das nach, was sie sehen, glauben das, was man ihnen erzählt. Natürlich nicht immer, kann aber passieren.
Ahmen Kinder gewissen Quatsch nach. Dabei spielt es keine Rolle, wie graphisch es ist. Während das A-Team aber bei davon beeinflussbaren Kindern als "cool" gilt, dürfte das bei einem Kannibalen- oder Zombiefilm eher nicht cool (in diesem Alter) sondern schockierend wirken.
Klopper hat folgendes geschrieben:
Deswegen muss man sie sowohl vor verqueren politischen Ideologien als auch vor extremer Gewaltdarstellung schützen.
Ich sag es mal so: Ein 7 Jähriger würde den politischen kontext gar nicht verstehen, ebenso wie es zu drastische, graphische Gewalt eher schockierend, denn nachahmenswert finden würde. Wie gesagt, die Schwelle das A-Team nachzuahmen ist niedriger als einen Zombiefilm nachzuahmen.
Klopper hat folgendes geschrieben:
Eine Freundin von mir ist Lehrerin. Irgendwann letztes Jahr kam sie in die Klasse und sah, wie ein Schüler einem anderen eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt hatte und ihn damit ersticken wollte. Bei anschließenden Gesprächen mit Schüler und Eltern kam heraus, dass der Kleine mit seinem älteren Bruder gerne Manhunt spielt. Prima Ideengeber.
Und wer ist schuld? Das Spiel oder der ältere Bruder, das soziale Umfeld, etc.? Man muss Dinge in den richtigen Kontext setzen.
Abgesehen davon kann ich auch argumentieren, dass man z.B. Armut abschaffen müsste, da sie eine Unzufriedenheit schafft, die mit größer Wahrscheinlichkeit zu Straftaten und Gewalt führt, als ein Spiel.
Klopper hat folgendes geschrieben:
Natürlich hat hier in erster Linie das Elternhaus versagt. Das Beispiel zeigt aber auch, dass es durchaus wichtig ist, solche Spiele von Kindern fernzuhalten. Daher finde ich den Jugendschutz völlig gerechtfertigt.
Du verstehst meinen Hauptpunk immer noch nicht: Mir geht es nicht um die Abschaffung des Jugendschutzes, mir geht es um die Abschaffung von Beschlagnahmungen. Denn die schützt die Jugend kaum mehr als eine Indizierung (wenn überhaupt) und kriminalisiert Erwachsene, die soetwas sehen/spielen möchten.
Und zu diesem Beispiel könnte ich meinen halben Freundeskreis anführen, die alle Shooter und ähnliches gespielt haben, bevor sie 18 waren und dennoch haben sie nie jemandem etwas getan. Sonst könntest du auch Spiele wie WOW verbieten, die fordern zwar nicht zur Gewalt auf, haben aber ein Suchtpotential, das nicht gerade dazu führt, dass man sich auf sein wahres Leben konzentriert. Und die Zahl der gewaltätigen Horrorfilmfans und Shooterfreunde (ganz exemplarisch genommen) ist geringer als die der WoW-Süchtigen, die ihr eigentlich Leben ab und an mal etwas vernachlässigen.
Klopper hat folgendes geschrieben:
Bitte denkt doch mal bei der Verteidigung eurer Mündigkeit und persönlichen Freiheit daran, dass es auch Leute gibt, die nicht so aufgeklärt und clever sind wie ihr. Und auch die gilt es zu schützen.
Also auf gut Deutsch: Weil andere Idioten oder geistig nicht so reif sind/sein können müssen ich und andere Leute, die es sind, eingeschränkt werden? Wie gesagt, ich bin für den Jugendschutz, aber sobald es zu Bevormundung Erwachsener wird, da hört es bei mir auf. Ich kann mir einen Film unter der Ladentheke kaufen, mich informieren ohne Werbung zu sehen und ich kann Dinge in FSK 18 Shops bestellen => kein Ding. Aber nur weil ich einen Film uncut sehen will muss ich mich strafbar machen? Das empfinde ich als Quatsch.
@ Partykiller: Natürlich können Eltern nicht jeden Bereich kontrollieren. Tut auch gar nicht Not. Wichtig ist ein Kind geistig so zu erziehen, dass es mit diesen Sachen fertig wird bzw. sie richtig einordnen kann. Und je mehr sich der Staat einmischt, desto mehr Murks wird daraus. In diesem Falle ist es, dass ab einem gewissen Punkt /z.B. Beschlagnahmungen) der zusätzliche Schutz für Jugendliche (den ich immer noch als sehr gering ansehe in diesem Falle) nicht die Einschränkungen Erwachsener aufwiegt.
So polemisch und überspitzt es klingen mag, aber ansonsten könnten wir das Autofahren für Leute die ab und an Alkohol trinken verbieten, weil einige unvernünftig genug sind besoffen zu fahren. Oder Autos nur noch bis 70 km/h Spitzenleistung bauen, weil einige Leute rasen.
Das Problem wird dadurch nicht bekämpft, sondern nur kaschiert. Ein beschlagnahmter Film kann erworben werden und wenn ein Jugendlicher, der sich von sowas beeinflussen lässt, ihn denn nun nicht sieht (wobei diverse Jugendliche wahrscheinlich auch ein Verbot nach § 131 als Qualitätsmerkmal ansehen und sich erst recht diesen Film besorgen wollen)dann findet er andere Inspirationsquellen. Das Problem ist nicht das Spiel/der Film, sondern die Unaufgeklärtheit mancher Menschen, die Unfähigkeit diverse Eltern und die Gewalt an sich, die in unserer Gesellschaft herrscht.