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„Unser Jugendmedienschutz ist verfassungswidrig“

RIPchen hat folgendes geschrieben:

Den Schutz von Kingern und Jugendlichen davon abhängig zu machen, ob man die Dinge auch illegal bekommt, finde ich interessant. Lasst uns Heroin legalisieren, immerhin krieg ichs am Bahnhof auch unter der Hand;)

Abgesehen davon, dass ich es nicht davon abhängig mache, sondern nur sage, dass es ein "Verschieben des Problemes ist" (aus den Augen, aus dem Sinn, man hat ja "alles" getan), hinkt dein Vergleich. Heroin ist nun wirklich hochgefährlich und schädigend, wofür es harte Fakten gibt, während ein böses Spiel bzw. ein böser Film keinen zum Serienkiller macht (obwohl manch einer das immer noch glaubt). Sicherlich verroht es/stumpft es einen mit der Zeit ab, gerade bei einer etwas labileren Konstitution, aber dann müsste man auch bei vielen anderen Dingen bedeutend stärker eingreifen.

RIPchen hat folgendes geschrieben:
Außerdem: Indiziert ist ungleich verboten. Der Titel darf lediglich nicht mehr Minderjährigen angeboten werden.

Mir klar. Das finde ich auch in Ordnung (auch ein Bewerbungsverbot). Mir geht es um Beschlagnahmungen. Bringt kaum etwas, nervt nur Erwachsene die sich den ein oder anderen wirklich guten, beschlagnahmten Film (oder halt das ein oder andere Spiel) zu Gemüte führen wollen.

Ich seh es so: Man muss die Eltern und die Verkäufer BEDEUTEND MEHR in die Verantwortung nehmen. Ab 18 muss ab 18 heissen. Indizierungen sind in Ordnung, aber das Beschlagnahmen und wahllose Kürzen von Filmen (sorry, aber in diesem Bereich tangiert mich das bedeutend mehr) für eine KJ oder JK Freigabe (was teilweise wirklich nicht freiwillig geschieht)muss nun wirklich nicht sein.
 
Klopper hat folgendes geschrieben:

Eben. Ich weiß, was gut für mich ist. Kinder wissen das aber leider nicht von Geburt an und die gilt es zu schützen. Für nichts anderes ist der Jugendschutz da.

Eben nicht. Dafür sind die Eltern da. Idealerweise würde der Jugendschutz ersteinmal nur eine Empfehlung abgeben und anhand dessen und der Entwicklung/Reife/des geisteigen Zustand des Kindes müssen die Eltern entscheiden, was gut ist und was nicht.

Natürlich sind heutzutage viele Eltern dazu nicht mehr in der Lage, aber das ist ein anderes Thema (und nur nebenbei: daran sind weder böse Spiele noch böse Filme schuld).

Klopper hat folgendes geschrieben:
Ich weiß auch, dass es oft völlig gefahrlos ist, über eine rote Ampel zu gehen. Trotzdem stelle ich mich nicht an eine Kreuzung und schreie herum, dass diese Ampel mich bevormundet und mich in meiner persönlichen Freiheit beschränkt...

Die Chance an einer roten Ampel über/angefahren zu werden ist bedeutend größer, als das ein Spiel oder Film dich psychisch so schädigt, dass du dir selbst und anderen vergleichbar großen Schaden zufügst.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Übrigens finde ich es bemerkenswert, dass die restliche Arbeit des Jugendschutzes von Gamern immer völlig vergessen wird. Oder schreit hier auch jemand nach Freiheit, wenn rechtsextreme Musikalben verboten werden?

Provokant, ich weiß, aber denkt mal drüber nach. Hier wird viel zu sehr generalisiert.

Nicht provokant. Prinzipiell hast du recht. Allerdings ist bei politisch extremer Musik ein entscheidender Unterschied gegeben: Diese Musik vermittelt extreme Ansichten. Renne ich bei einem First Person Shooter rum und ballere auf Zombies oder schaue ich einen Film, in dem ein Zombie einen Arm futtert, dann suggeriert mir das Ganze nicht, dass ich dies ebenfalls tun soll. Politisch extreme Musik hat hingegen oft den Zweck zu beeinflussen, zu prägen. Der Zombiefilm unterhält und schockt oder er tut es nicht, das Spiel macht Spass und fordert oder es tut es nicht. Das Kind, der Jugendliche wird weniger persönlich angesprochen. Oder denkst du bei so einem Spiel/Film, dass du den nächsten Typen, der auf dich zukommt abknallen musst, weil er dich sonst fressen will? Oder gar, dass du jemanden futtern sollst, wenn dein pausenbrot aufgegessen ist und du Hunger hast? Politisch extreme Musik spielt auf gewisse Gefühle/Alltagssituationen an. Der Grad der Identifikation ist höher und liegt näher, als bei irgendwelchen Soldaten im zweiten Weltkrieg, Zombiejägern, Gangsterbossen, muskelbepackten Superkämpfern, etc. Jemand, der nie ein Problem z.B., mit einem türkisch-stämmigen Mitbürger hatte, den wird ein Song gegen Türken wohl kaum überzeugen. Ein Kind/Jugendlicher, der da allerdings Probleme hat(te), der wird ganz anders angesprochen. Ob diese Person letzten Endes gewaltätig wird sei dahingestellt, ebenso wie es das bei Filmen/Spielen ist, nur ist die Wahrscheinlichkeit a) höher und b) wird so oder so Hass geschürt.

Deswegen hast du natürlich prinzipiell einen Punkt, es ist aber die klassische Frage ab welchem Punkt etwas noch tolerierbar ist und ab wann nicht. Denn Zombiefilme oder Shooter wollen nicht den Untergang unserer momentanen Staatsform/gesellschaftlichen Ordnung, politisch extreme Musik schon.
 
Aquifel hat folgendes geschrieben:
Eben nicht. Dafür sind die Eltern da. Idealerweise würde der Jugendschutz ersteinmal nur eine Empfehlung abgeben und anhand dessen und der Entwicklung/Reife/des geisteigen Zustand des Kindes müssen die Eltern entscheiden, was gut ist und was nicht.
Natürlich sind heutzutage viele Eltern dazu nicht mehr in der Lage, aber das ist ein anderes Thema (und nur nebenbei: daran sind weder böse Spiele noch böse Filme schuld).

Du gibst dir die Antwort doch schon selbst mit: Es gibt Eltern, die da weniger drauf achten, bzw. überhaupt keine Ahnung haben. Man kann manchen das noch nicht einmal vorwerfen. Wenn sie ein Videospiel kaufen und selbst von der Materie keine Ahnung haben, dann gehen sie nicht davon aus, dass es jugengefährdend sein könnte. Schließlich steckt das Wort "Spiel" darin, und wer denkt bei Spielen denn direkt daran, Zombies zu zersägen.
Eine Empfehlung gibt der Jugendschutz doch mit seinen Siegeln aus. Und die ganz harten Dinger werden halt vorsorglich gar nicht erst in Reichweite der Kiddies gestellt.

Die Chance an einer roten Ampel über/angefahren zu werden ist bedeutend größer, als das ein Spiel oder Film dich psychisch so schädigt, dass du dir selbst und anderen vergleichbar großen Schaden zufügst.

Kommt drauf an. Ich habe irgendwann in frühester Kindheit irgendeinen Film gesehen, der mich heute noch in meinen Alpträumen verfolgt...
Ich weiß noch nicht einmal, was das für ein Film war...

Nicht provokant. Prinzipiell hast du recht. Allerdings ist bei politisch extremer Musik ein entscheidender Unterschied gegeben: Diese Musik vermittelt extreme Ansichten. Renne ich bei einem First Person Shooter rum und ballere auf Zombies oder schaue ich einen Film, in dem ein Zombie einen Arm futtert, dann suggeriert mir das Ganze nicht, dass ich dies ebenfalls tun soll. Politisch extreme Musik hat hingegen oft den Zweck zu beeinflussen, zu prägen. Der Zombiefilm unterhält und schockt oder er tut es nicht, das Spiel macht Spass und fordert oder es tut es nicht. Das Kind, der Jugendliche wird weniger persönlich angesprochen. Oder denkst du bei so einem Spiel/Film, dass du den nächsten Typen, der auf dich zukommt abknallen musst, weil er dich sonst fressen will? Oder gar, dass du jemanden futtern sollst, wenn dein pausenbrot aufgegessen ist und du Hunger hast? Politisch extreme Musik spielt auf gewisse Gefühle/Alltagssituationen an. Der Grad der Identifikation ist höher und liegt näher, als bei irgendwelchen Soldaten im zweiten Weltkrieg, Zombiejägern, Gangsterbossen, muskelbepackten Superkämpfern, etc. Jemand, der nie ein Problem z.B., mit einem türkisch-stämmigen Mitbürger hatte, den wird ein Song gegen Türken wohl kaum überzeugen. Ein Kind/Jugendlicher, der da allerdings Probleme hat(te), der wird ganz anders angesprochen. Ob diese Person letzten Endes gewaltätig wird sei dahingestellt, ebenso wie es das bei Filmen/Spielen ist, nur ist die Wahrscheinlichkeit a) höher und b) wird so oder so Hass geschürt.


Deswegen hast du natürlich prinzipiell einen Punkt, es ist aber die klassische Frage ab welchem Punkt etwas noch tolerierbar ist und ab wann nicht. Denn Zombiefilme oder Shooter wollen nicht den Untergang unserer momentanen Staatsform/gesellschaftlichen Ordnung, politisch extreme Musik schon.

Für dich mag ein Zombiefilm nicht suggerieren, dass du Arme anknabbern sollst. Du bist aber auch kein Kind. Kinder glauben an den Weihnachtsmann, weil man ihnen davon erzählt. Sie forden keinen empirischen Beweis oder zweifeln an der Glaubhaftigkeit des ganzen.
Hast du früher nicht mit Wasserpistolen geschossen und das A-Team nachgespielt, weil das einfach im Fernsehen so cool war?
Kinder machen das nach, was sie sehen, glauben das, was man ihnen erzählt. Natürlich nicht immer, kann aber passieren.
Deswegen muss man sie sowohl vor verqueren politischen Ideologien als auch vor extremer Gewaltdarstellung schützen.

Eine Freundin von mir ist Lehrerin. Irgendwann letztes Jahr kam sie in die Klasse und sah, wie ein Schüler einem anderen eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt hatte und ihn damit ersticken wollte. Bei anschließenden Gesprächen mit Schüler und Eltern kam heraus, dass der Kleine mit seinem älteren Bruder gerne Manhunt spielt. Prima Ideengeber.
Natürlich hat hier in erster Linie das Elternhaus versagt. Das Beispiel zeigt aber auch, dass es durchaus wichtig ist, solche Spiele von Kindern fernzuhalten. Daher finde ich den Jugendschutz völlig gerechtfertigt.

Bitte denkt doch mal bei der Verteidigung eurer Mündigkeit und persönlichen Freiheit daran, dass es auch Leute gibt, die nicht so aufgeklärt und clever sind wie ihr. Und auch die gilt es zu schützen.
 
es ist wichtig, bestimmte Dinge von Kindern und Jugendlichen fernzuhalten. Klar.

Und die Verantwortung dafür haben mehrere "Institutionen". Die Eltern in erster Linie, sie heißen ja auch Erziehungsberechtigten. Wenn sie es nicht tun, muss der Staat in Form von Kinderheim/Jugendamt einspringen. Oder eben Pflegeeltern benennen.

Dann die Schule, in der man stark geprägt wird.

Das weitere soziale Umfeld.

Nicht alle Bereiche können die Eltern kontrollieren, und leider besteht in vielen Fällen auch gar kein Interesse daran, das zu tun.

Daher geht der Staat eben schon mal hin und erlässt Vorschriften, um dieser Aufgabe Herr zu werden, z.B. das Jugendschutzgesetz.

Wenn immer mehr Eltern zeigen, dass sie in der Erziehung überfordert oder lustlos sind, dann ist das eine Steilvorlage für den Staat, diese Aufgabe an sich zu reißen und die Regelung selber zu übernehmen.

Also, je mehr Eltern sich wirklich um ihre Kinder kümmern und Interesse zeigen, desto geringer könnte die "Einmischung" von Staatsseite sein.
 
Klopper hat folgendes geschrieben:
Du gibst dir die Antwort doch schon selbst mit: Es gibt Eltern, die da weniger drauf achten, bzw. überhaupt keine Ahnung haben. Man kann manchen das noch nicht einmal vorwerfen. Wenn sie ein Videospiel kaufen und selbst von der Materie keine Ahnung haben, dann gehen sie nicht davon aus, dass es jugengefährdend sein könnte. Schließlich steckt das Wort Spiel darin, und wer denkt bei Spielen denn direkt daran, Zombies zu zersägen.

Wenn da USK 18 draufsteht könnte man auf den Trichter kommen.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Eine Empfehlung gibt der Jugendschutz doch mit seinen Siegeln aus. Und die ganz harten Dinger werden halt vorsorglich gar nicht erst in Reichweite der Kiddies gestellt.

Ich bin auch nicht gegen Indizierungen. Ich rede von Beschlagnahmungen. Die Schutzfunktion ist kaum anders als bei einer Indizierung, da weder Werbung noch Verkauf an Minderjährige möglich sein sollte (wenn die Läden sich dran halten würden), ergo sollte so ein Spiel für Kinder nicht erhältlich sein. Eine Beschlagnahmung sorgt nur dafür, dass auch der Erwerb für einen Erwachsenen verboten ist.


Klopper hat folgendes geschrieben:
Kommt drauf an. Ich habe irgendwann in frühester Kindheit irgendeinen Film gesehen, der mich heute noch in meinen Alpträumen verfolgt...

Ich weiß noch nicht einmal, was das für ein Film war...

Und hat dich das so geschädigt, dass du nun herumrennst und Leuten Schaden zufügst? Eher nicht. Und wenn es danach geht, dann dürften sehr viele Filme, die nicht mal indiziert sind auch nicht im Fernsehen laufen.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Für dich mag ein Zombiefilm nicht suggerieren, dass du Arme anknabbern sollst. Du bist aber auch kein Kind. Kinder glauben an den Weihnachtsmann, weil man ihnen davon erzählt. Sie forden keinen empirischen Beweis oder zweifeln an der Glaubhaftigkeit des ganzen.

Ich habe diverse beschlagnahmte Filme mit 13 auch uncut gesehen und habe weder Gewaltfantasien, noch bin ich gewaltätig. Selbst damals habe ich mich davon nicht beeinflussen lassen. Und wenn es danach geht, dann ist das Problem nicht die Direktheit der Gewalt, d.h. wie graphisch sie ist, sondern dass Gewalt in einem Film/Spiel vorkommt. Wie du hier sagst:

Klopper hat folgendes geschrieben:
Hast du früher nicht mit Wasserpistolen geschossen und das A-Team nachgespielt, weil das einfach im Fernsehen so cool war?

Kinder machen das nach, was sie sehen, glauben das, was man ihnen erzählt. Natürlich nicht immer, kann aber passieren.

Ahmen Kinder gewissen Quatsch nach. Dabei spielt es keine Rolle, wie graphisch es ist. Während das A-Team aber bei davon beeinflussbaren Kindern als "cool" gilt, dürfte das bei einem Kannibalen- oder Zombiefilm eher nicht cool (in diesem Alter) sondern schockierend wirken.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Deswegen muss man sie sowohl vor verqueren politischen Ideologien als auch vor extremer Gewaltdarstellung schützen.

Ich sag es mal so: Ein 7 Jähriger würde den politischen kontext gar nicht verstehen, ebenso wie es zu drastische, graphische Gewalt eher schockierend, denn nachahmenswert finden würde. Wie gesagt, die Schwelle das A-Team nachzuahmen ist niedriger als einen Zombiefilm nachzuahmen.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Eine Freundin von mir ist Lehrerin. Irgendwann letztes Jahr kam sie in die Klasse und sah, wie ein Schüler einem anderen eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt hatte und ihn damit ersticken wollte. Bei anschließenden Gesprächen mit Schüler und Eltern kam heraus, dass der Kleine mit seinem älteren Bruder gerne Manhunt spielt. Prima Ideengeber.

Und wer ist schuld? Das Spiel oder der ältere Bruder, das soziale Umfeld, etc.? Man muss Dinge in den richtigen Kontext setzen.

Abgesehen davon kann ich auch argumentieren, dass man z.B. Armut abschaffen müsste, da sie eine Unzufriedenheit schafft, die mit größer Wahrscheinlichkeit zu Straftaten und Gewalt führt, als ein Spiel.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Natürlich hat hier in erster Linie das Elternhaus versagt. Das Beispiel zeigt aber auch, dass es durchaus wichtig ist, solche Spiele von Kindern fernzuhalten. Daher finde ich den Jugendschutz völlig gerechtfertigt.

Du verstehst meinen Hauptpunk immer noch nicht: Mir geht es nicht um die Abschaffung des Jugendschutzes, mir geht es um die Abschaffung von Beschlagnahmungen. Denn die schützt die Jugend kaum mehr als eine Indizierung (wenn überhaupt) und kriminalisiert Erwachsene, die soetwas sehen/spielen möchten.

Und zu diesem Beispiel könnte ich meinen halben Freundeskreis anführen, die alle Shooter und ähnliches gespielt haben, bevor sie 18 waren und dennoch haben sie nie jemandem etwas getan. Sonst könntest du auch Spiele wie WOW verbieten, die fordern zwar nicht zur Gewalt auf, haben aber ein Suchtpotential, das nicht gerade dazu führt, dass man sich auf sein wahres Leben konzentriert. Und die Zahl der gewaltätigen Horrorfilmfans und Shooterfreunde (ganz exemplarisch genommen) ist geringer als die der WoW-Süchtigen, die ihr eigentlich Leben ab und an mal etwas vernachlässigen.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Bitte denkt doch mal bei der Verteidigung eurer Mündigkeit und persönlichen Freiheit daran, dass es auch Leute gibt, die nicht so aufgeklärt und clever sind wie ihr. Und auch die gilt es zu schützen.

Also auf gut Deutsch: Weil andere Idioten oder geistig nicht so reif sind/sein können müssen ich und andere Leute, die es sind, eingeschränkt werden? Wie gesagt, ich bin für den Jugendschutz, aber sobald es zu Bevormundung Erwachsener wird, da hört es bei mir auf. Ich kann mir einen Film unter der Ladentheke kaufen, mich informieren ohne Werbung zu sehen und ich kann Dinge in FSK 18 Shops bestellen => kein Ding. Aber nur weil ich einen Film uncut sehen will muss ich mich strafbar machen? Das empfinde ich als Quatsch.

@ Partykiller: Natürlich können Eltern nicht jeden Bereich kontrollieren. Tut auch gar nicht Not. Wichtig ist ein Kind geistig so zu erziehen, dass es mit diesen Sachen fertig wird bzw. sie richtig einordnen kann. Und je mehr sich der Staat einmischt, desto mehr Murks wird daraus. In diesem Falle ist es, dass ab einem gewissen Punkt /z.B. Beschlagnahmungen) der zusätzliche Schutz für Jugendliche (den ich immer noch als sehr gering ansehe in diesem Falle) nicht die Einschränkungen Erwachsener aufwiegt.

So polemisch und überspitzt es klingen mag, aber ansonsten könnten wir das Autofahren für Leute die ab und an Alkohol trinken verbieten, weil einige unvernünftig genug sind besoffen zu fahren. Oder Autos nur noch bis 70 km/h Spitzenleistung bauen, weil einige Leute rasen.

Das Problem wird dadurch nicht bekämpft, sondern nur kaschiert. Ein beschlagnahmter Film kann erworben werden und wenn ein Jugendlicher, der sich von sowas beeinflussen lässt, ihn denn nun nicht sieht (wobei diverse Jugendliche wahrscheinlich auch ein Verbot nach § 131 als Qualitätsmerkmal ansehen und sich erst recht diesen Film besorgen wollen)dann findet er andere Inspirationsquellen. Das Problem ist nicht das Spiel/der Film, sondern die Unaufgeklärtheit mancher Menschen, die Unfähigkeit diverse Eltern und die Gewalt an sich, die in unserer Gesellschaft herrscht.
 
Aquifel hat folgendes geschrieben:

Du verstehst meinen Hauptpunk immer noch nicht: Mir geht es nicht um die Abschaffung des Jugendschutzes, mir geht es um die Abschaffung von Beschlagnahmungen. Denn die schützt die Jugend kaum mehr als eine Indizierung (wenn überhaupt) und kriminalisiert Erwachsene, die soetwas sehen/spielen möchten.

Ja sag doch, dass es dir nur um Beschlagnahmung geht! Das hast du nämlich in deiner Antwort an mich in keinem Wort erwähnt...
Da hätten wir uns einiges sparen können, denn da finde ich ebenso, dass es einigen Verbesserungsbedarf gibt. Die Regelung zur Beschlagnahmung ist viel zu schwammig und oftmals auch völliger Blödsinn. Wie z.B. bei Manhunt 2, dass erst beschlagnahmt wurde, als es schon mehrere Monate auf dem Markt war und es eh schon jeder hatte, der es wollte...

Also auf gut Deutsch: Weil andere Idioten oder geistig nicht so reif sind/sein können müssen ich und andere Leute, die es sind, eingeschränkt werden?

Jupp, so läuft es. Vermutlich könnte auch der Großteil der Bevölkerung verantwortungsvoll mit Waffen umgehen, aber ein paar können es halt nicht und schießen um sich. Ein Großteil der Gesetze ist dazu da die große Mehrheit vor einer kleinen Minderheit zu schützen. Das reicht vom Drogenverbot bis zu Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Und das gilt auch für Kinder. Nur weil du und deine Freunde und auch ich keine Schäden von bösen Filmen und noch böseren Spielen getragen haben, gilt das längst nicht für alle. Eine Minderheit kommt damit nicht klar. Aber auch eine Minderheit kann enormen Schaden anrichten.

Man darf niemals alle über einen Kamm scheren. Ich weiß, dass noch viele andere Faktoren zu der Entwicklung und dem Verhalten eines Kindes beitragen. Die meisten davon kann der Staat nicht beeinflussen, denn es kann schlecht unter jedem Bett ein Mann vom Jugendamt hocken. Soll auch gar nicht. Überwachung ist keine Lösung. Aber wenn man als Staat zumindest eine Möglichkeit hat passiv einzuwirken, sollte man diese auch nutzen.
 
Klopper hat folgendes geschrieben:

Ja sag doch, dass es dir nur um Beschlagnahmung geht! Das hast du nämlich in deiner Antwort an mich in keinem Wort erwähnt...

Hab ich mehrfach in den Posts hier erwähnt (bin ich zumindest von überzeugt).

Klopper hat folgendes geschrieben:
Wie z.B. bei Manhunt 2, dass erst beschlagnahmt wurde, als es schon mehrere Monate auf dem Markt war und es eh schon jeder hatte, der es wollte...

Oder wie bei nekromantik 2: Das Ding erst beschlagnahmen und es dann als Kunst wieder freigeben (was beides schwer nachvollziehbar ist).

Klopper hat folgendes geschrieben:
Jupp, so läuft es. Vermutlich könnte auch der Großteil der Bevölkerung verantwortungsvoll mit Waffen umgehen, aber ein paar können es halt nicht und schießen um sich.

Wobei Waffen doch noch etwas anderes sind. Da kann auch unverantwortlicher Umgang zu Unfällen führen, während bei Spielen oder Filmen jemand eh schon leichte Sprünge in der Schüssel haben muss, um gefärhliches anzurichten.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Ein Großteil der Gesetze ist dazu da die große Mehrheit vor einer kleinen Minderheit zu schützen. Das reicht vom Drogenverbot bis zu Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Das Drogenverbot ist auch wieder etwas anderes. Gerade bei gewissen Drogen ist ein verantwortungsvoller Umgang kaum möglich. Mir ist zumindest kein verantwortungsvoller "ab und an mal"-Fixer oder Crackraucher bekannt.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Und das gilt auch für Kinder. Nur weil du und deine Freunde und auch ich keine Schäden von bösen Filmen und noch böseren Spielen getragen haben, gilt das längst nicht für alle. Eine Minderheit kommt damit nicht klar. Aber auch eine Minderheit kann enormen Schaden anrichten.

Und diese Minderheit, da sind wir uns ja einig, kann durch Indizierungen besser geschützt werden als ohne. Nur Beschlagnahmungen helfen dort halt nicht wirklich.

Klopper hat folgendes geschrieben:
Man darf niemals alle über einen Kamm scheren. Ich weiß, dass noch viele andere Faktoren zu der Entwicklung und dem Verhalten eines Kindes beitragen. Die meisten davon kann der Staat nicht beeinflussen, denn es kann schlecht unter jedem Bett ein Mann vom Jugendamt hocken.

Ich seh es schon: Die armen Kinder, die vorm Buhmann unterm Bett Angst haben^^

Klopper hat folgendes geschrieben:
Überwachung ist keine Lösung. Aber wenn man als Staat zumindest eine Möglichkeit hat passiv einzuwirken, sollte man diese auch nutzen.

Sinnvoll nutzen.
 
Ich hab mit dem Jugenschutz jetzt kein großartiges Problem. Was mich aber stört, ist immer der Spezialversand für USK 18-Artikel.
 
@Aquifel:
Keine Lust mehr zu quoten. Wird langsam anstrengend. Können wir auch mittlerweile so stehen lassen.

Dass du von Beschlagnahmung gesprochen hast, habe ich mittlerweile auch gelesen. Nur hast du das wirklich nicht in dem Post, der direkt an mich gerichtet war. Egal.
Gute Diskussion. Keine Beleidigungen, kein Halbwissen. Gerne wieder!
 
Klopper hat folgendes geschrieben:

Dass du von Beschlagnahmung gesprochen hast, habe ich mittlerweile auch gelesen. Nur hast du das wirklich nicht in dem Post, der direkt an mich gerichtet war. Egal.

Gute Diskussion. Keine Beleidigungen, kein Halbwissen. Gerne wieder!

Joa, so macht das Spass und so bringt das einem auch etwas.

@ Tommy Kaira: Nun, der Spezialversand hat folgenden Vorteil, nämlich dass USK 18 Sachen, die nicht indiziert sind, z.B. bei amazon oder so verkauft werden können, aber halt nicht an Jugendliche übergeben werden (dürfen). Zur Not bestellt man halt in England, da ist der Versand zwar ähnlich hoch, dafür sind die Spiele oft günstiger.
 
TommyKaira hat folgendes geschrieben:

Ich hab mit dem Jugenschutz jetzt kein großartiges Problem. Was mich aber stört, ist immer der Spezialversand für USK 18-Artikel.

Zumal das auch so eine schwammige Angelegenheit ist. Amazon selbst besteht darauf, das man einen Altersnachweis hinschickt und dann darf man noch extra Gebühren zahlen.
Kauf ich das Spiel dagegen von irgendeinem Händler auf dem Amazon Marketplace, geht es ohne Altersnachweis, ohne Gebühren, einfach so per Post.
Was denn nun? :crazy:
 
Mir persönlich geht der ganze Jugendschutz hier in Deutschland auf den Sack. Sicherlich ist es nicht verkehrt, diverse Inhalte von Jugendlichen fernzuhalten. Dafür soll ja auch ein Jugendschutz sein. Nur dieser Jugendschutz ist in Deutschland leider wirklich komplett zu einer Bevormundung der Erwachsenen geworden bzw. das erschweren diverse Produkte komplett und uncut zu erwerben. Das mit dem illegal besorgen ist quatsch. Egal ob Drogen, Filme, Spiele.... wer was haben will bekommt es. egal wie verboten es ist oder wie schwer es ist zu bekommen. Da hilft kein System der Welt.

Aber warum funktioniert in Deutschland der vertrieb von Hardcore Pornos ohne Probleme?? Weil es Läden gibt wo man nur als 18 jähriger reinkommt - (Sexshops bzw. Videothek). Da wird auch nix geschnippelt, der Betreiber der Läden ist in der Verantwortung. Und so ist es richtig. Andersrum stört es keinen das youporn usw. frei zugänglich sind.

Was die USK angeht, habe ich seid Dead Space den glauben verloren. Das Spiel wurde dreimal vorgelegt - OHNE ÄNDERUNG ZU MACHEN - und erhält dann auf einmal ne Freigabe??? Sehr suspekt.

Auf dem deutschen X-Box Marktplatz kann ich Inhalte ab 18 runterladen, solange das Game bei uns nicht verboten ist. Bei Media Markt musste ich erst am Freitag meinen Ausweis zeigen, weil ich mir Alan Wake gekauft habe. Das Spiel ist ab 16!!!! Das ab 18 kontrolliert wird, ohne wenn und aber, das finde ich richtig!

Das ganze System passt überhaupt nicht mehr. Sicherlich soll keiner durch stumpfe Gewalt verrohen und das würde auch keiner tun. Sicherlich ist Gears of War schon heftig, aber es ist in seiner Art und Weise auch lustig. Nur entscheiden tun diese Dinge eben Politiker, die sich mit der Materie noch nie auseinander gesetzt haben. In meinen Augen alles nur lächerlich.

Ebenso Spiele zu verbieten, die bereits länger als 1 Jahr auf dem Markt sind. Das Spiel setzt in meiner Sammlung Staub an, weil so alt und auf einmal lese ich auf Gamezone das das Spiel XY auf einmal komplett verboten wird in Deutschland.....auch dies ist lächerlich.....

In meinen Augen ist das alles Schwachsinn. Das Problem heute in Deutschland und der Jugend ist ganz wo anders. Macht mal nachmittags RTL und Co an.....da seht Ihr was aus unserer Jugend geworden ist. Und es wird noch schlimmer, glaubt mir. Und die Eltern, die in der Pflicht sind, kümmert es auch nicht wirklich oder diese werden mit Ihren Kiddies nicht mehr fertig.

In diesem Sinne wünsche ich Euch weiterhin viele gute und ungeschnittene Spiele.

Sascha[/b]
 
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