„Unser Jugendmedienschutz ist verfassungswidrig“

B1-66-ER

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Ein interessanter Bericht über die Doktorarbeit eines Boardkollegen:

http://www.eurogamer.de/articles/unser-jugendmedienschutz-ist-verfassungswidrig-artikel

Ich persönlich kann diese Erwachsenenbevormundung nicht mehr sehen.
 
Ich blase ins andere Horn und sage: Unser Jugendmedienschutz ist zwar schwammig, in seiner Durchführung gehört er aber zu den Besten und Wirkungsvollsten der Welt.

Vor allem Kritik an der USK finde ich immer wieder haltlos.

Vor zwei Tagen erschien übrigens eine Reportage vom selben Autor in der GameStar, die beleuchtet, wie es hinter den Kulissen der USK so zugeht:
http://www.gamestar.de/specials/reports/2314783/verspielt_in_berlin.html
 
Interessanter Artikel vom Fränkel - arbeitet der sowohl bei Gamestar als auch bei Eurogamer? Sauber!
 
djhousepunk hat folgendes geschrieben:

Interessanter Artikel vom Fränkel - arbeitet der sowohl bei Gamestar als auch bei Eurogamer? Sauber!

Is der jetzt bei der Gamestar?
 
djhousepunk hat folgendes geschrieben:

Interessanter Artikel vom Fränkel - arbeitet der sowohl bei Gamestar als auch bei Eurogamer? Sauber!

Am besten war Fränkel, als er noch bei der PC Action war (und dort u.a. die Leserbriefe beantwortete).

:sun:
 
Ich finde bei solchen Artikeln und in Gamer-Foren generell immer bemerkenswert, wie freizügig mit dem Wort "Zensur" umgegangen wird. Wenn ein Developer oder Publisher Kürzungen oder Veränderungen in seinem Produkt vornimmt, damit es in Deutschland ein Siegel oder eine niedrigere Freigabe bekommt, dann ist das eine freiwillige Maßnahme mit dem Ziel, das Produkt mehr Menschen zugänglich zu machen und somit den Absatz zu erhöhen.
Oder hat schonmal jemand davon gehört, dass sich die USK oder eine staatliche Institution hinsetzt und selbst Spiele umprogrammiert? Das wäre Zensur.

Ich schließe mich RIPchen an. Ich finde unseren Jugendschutz in Ordnung. Und wenn ich mal was unter der Theke kaufen muss, oder im UK bestelle (wo es eh günstiger ist...) dann bringt mich das auch nicht um.
 
Man muss sich die Frage stellen, warum dieser deutsche Sonderweg ? Warum ist die deutsche Jugend schützenswerter als z.B. ihre Altersgenossen aus dem europäischen Umland ?

Ich als erwachsener Spieler finde es nur noch peinlich und affig. Selbst ein Kauf in England hilft mir z.B. beim späteren Download von zusätzlichen Multiplayer-Maps auch nicht weiter, denn diese werden mir mit Hilfe von IP-Sperren vorenthalten.

Wenn ich Kumpels aus Frankreich treffe und denen von unseren Zuständen hier berichte, lachen die sich nicht nur schlapp, die können sich kaum vorstellen, was hier für ein Verbots- und Zensurwahn herrscht.
 
selbstverständlich ist es Sache des Herstellers, sein Produkt anzupassen, wenn er bestimmte Altersfreigaben erreichen will.
Das Problem ist allerdings, dass diese Altersfreigaben, so scheint es zumindest, einfach unberechenbar geworden sind und daher die Hersteller hier sehr sehr große Planungsunsicherheit haben. Das ist finanziell einfach ein viel zu großes Risiko, das bei den PEGI Ländern eben nicht vorhanden ist.
Das ist das Ergebnis jahrelanger undurchschaubarer Wertungen, die nun dazu geführt haben, dass die Hersteller zum Teil aus Furcht vor evtl. verweigerten Kennzeichnungen die Produkte bereits im Vorfeld kastrieren.

Ich finde, das ist ein verdammt gut funktionierendes Abschreckungssystem, welches die Zensur selber schon unnötig macht, weil sie in vorauseilendem Gehorsam bereits vorher vorgenommen wird.

Und was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist die These, dass man sich als Endverbraucher angeblich nicht strafbar macht, wenn man beschlagnahmte Ware importiert. Ich bin da offenbar bisher von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Der Gesetzestext bestätigt das aber tatsächlich.

§ 131
Gewaltdarstellung

(1) Wer Schriften (§ 11 Abs. 3), die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt,
1. verbreitet,
2. öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,
3. einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
4. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 bis 3 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen,

wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer eine Darbietung des in Absatz 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- oder Teledienste verbreitet.

(3) Die Absätze 1 und 2 gelten nicht, wenn die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient.

(4) Absatz 1 Nr. 3 ist nicht anzuwenden, wenn der zur Sorge für die Person Berechtigte handelt; dies gilt nicht, wenn der Sorgeberechtigte durch das Anbieten, Überlassen oder Zugänglichmachen seine Erziehungspflicht gröblich verletzt.


Wenn ich also als Endverbraucher so ein beschlagnahmtes Spiel als Volljähriger importiere und in Eigenverbrauchsabsicht handele, dann passt es. Wenn ich aber zwei Exemplare importiere, habe ich ein Problem, dann wird man mir die Verbrauchsabsicht nicht mehr abnehmen, denn dann wird man mir Nummer 1, die Verbreitung unterstellen.

Guter Hinweis, der Artikel, so genau habe ich das bisher noch nicht gelesen.[/b]
 
RIPchen hat folgendes geschrieben:

Ich blase ins andere Horn und sage: Unser Jugendmedienschutz ist zwar schwammig, in seiner Durchführung gehört er aber zu den Besten und Wirkungsvollsten der Welt.


Vor allem Kritik an der USK finde ich immer wieder haltlos.


Vor zwei Tagen erschien übrigens eine Reportage vom selben Autor in der GameStar, die beleuchtet, wie es hinter den Kulissen der USK so zugeht:

http://www.gamestar.de/specials/reports/2314783/verspielt_in_berlin.html
Wie kann man nur erst schreiben "Jugendschutz in Deutschland ist Schwammig", nur um im nächsten Satz zu sagen, es sei einer der besten der Welt... >.<

WENN es einer der besten der Welt wäre, würde es NICHT auch Erwachsene beeinträchtigen!!! Ich bin froh, diesen "Bevormundungsstaat" schon lange verlassen zu haben!!!
 
ThePlake0815 hat folgendes geschrieben:

RIPchen hat folgendes geschrieben:


Ich blase ins andere Horn und sage: Unser Jugendmedienschutz ist zwar schwammig, in seiner Durchführung gehört er aber zu den Besten und Wirkungsvollsten der Welt.



Vor allem Kritik an der USK finde ich immer wieder haltlos.



Vor zwei Tagen erschien übrigens eine Reportage vom selben Autor in der GameStar, die beleuchtet, wie es hinter den Kulissen der USK so zugeht:


http://www.gamestar.de/specials/reports/2314783/verspielt_in_berlin.html

Wie kann man nur erst schreiben "Jugendschutz in Deutschland ist Schwammig", nur um im nächsten Satz zu sagen, es sei einer der besten der Welt... >.<


WENN es einer der besten der Welt wäre, würde es NICHT auch Erwachsene beeinträchtigen!!! Ich bin froh, diesen "Bevormundungsstaat" schon lange verlassen zu haben!!!

Lesen bitte. In SEINER DURCHFÜHRUNG gehört er zu den besten der Welt. Die USK weiß was sie tut, wir haben fähige und kompetente Tester und Entscheider, die Ahnung von der spielerischen Materie haben, aber eben auch einen pädagogischen bzw. ein kulturellen Hintergrund haben. Andere Länder verlassen sich beim Jugenschutz auf einen Fragebogen, den Publisher ausfüllen. Zwar kann man "Ärger bekommen" wenn man da die Unwahrheit angibt, aber es wird nur im Zweifelsfall so strikt überprüft, wie bei uns.

Nun weiß ich ja nicht, wie ihr bzw. du das siehst, aber ich verlasse mich im Endeffekt lieber auf ein Rating, das auf geprüften Fakten basiert, als auf einen Fragebogen, der vom Publisher höchstselbst ausgefüllt wurd und natürlich auf ein finanziell einträgliches Rating abzielt.
 
Die entscheidende Frage ist, wo Jugendschutz anfängt und wo Erwachsenenbevormunduing anfängt. Eine weitere entscheidende Frage ist, ab wann Zensur vorliegt.

Klar sorgen strenge Vorschriften dafür, dass ein Entwickler/Publisher dafür sorgt, dass ein Spiel gekürzt wird, zum Beispiel um eine USK 16 zu erhalten. Kann man der USK keinen Vorwurf machen, denn DAS entscheidet sie nicht. Cut-Fassungen sind sicher zum Kotzen, aber das geht ja nicht selten von den Herstellern aus, nicht von der USK, die natürlich gewisse Vorschriften vorlegt, aber keinen zwingt dies und jenes zu kürzen, um eine niedrigere Freigabe zu erhalten.

Wo es bei mir allerdings aufhört ist das Beschnippeln von Sachen ab 18 (gilt auch für Filme). Denn das täte an sich nicht Not. Das wird nur aus einem einzigen Grund gemacht, nämlich nicht primär um bessere Absatzzahlen erzielen zu können (potentiell), sondern um Indizierungen und Beschlagnahmungen auszuweichen. Und der Beschlagnahmungs- und Indizierungswahn in Deutschland ist schon heftig. Sicher nicht so schlimm wie in manchen Ländern, in denen es auch aus politischen oder religiösen Gründen geschieht, aber schon schlimm genug.

Klar kann ich mir aus Österreich oder UK so ziemlich jeden Quark auch uncut beschaffen, aber das kann auch jeder 16 jährige. Hat man ein Konto und bietet der Shop Paypal an, dann kann so ziemlich ALLES von JEDEM bestellt werden.

Ich meine, Sachen ab 18 freizugeben und die Läden kontrollieren und zur Not derbe Sanktionen zu verhängen (richtig saftige Geldstrafen) ist in Ordnung, meiner Ansicht nach sogar ein eingeschränktes Verkaufs-/Bewerbungsrecht, denn das ist Jugendschutz. Sachen beschlagnahmen hilft letzten Endes, dank des Internets, einen Scheiß, es sorgt nur dafür, dass manche Erwachsene sich potentiell strafbar machen und Jugendliche teils wirklich schlechte Videospiele oder insbesondere Filme interessant finden. Gerade letzteres klingt nach Klischee, ist aber oft wirklich so.

Aber beschlagnahmen ist die bequemere und besser zu verkaufende Methode im Vergleich dazu, den Eltern und den Verkäufern ins Gewissen zu reden und sie mit in die Verantwortung zu nehmen.
 
Klopper hat folgendes geschrieben:

Ich finde bei solchen Artikeln und in Gamer-Foren generell immer bemerkenswert, wie freizügig mit dem Wort "Zensur" umgegangen wird. Wenn ein Developer oder Publisher Kürzungen oder Veränderungen in seinem Produkt vornimmt, damit es in Deutschland ein Siegel oder eine niedrigere Freigabe bekommt, dann ist das eine freiwillige Maßnahme mit dem Ziel, das Produkt mehr Menschen zugänglich zu machen und somit den Absatz zu erhöhen.

Oder hat schonmal jemand davon gehört, dass sich die USK oder eine staatliche Institution hinsetzt und selbst Spiele umprogrammiert? Das wäre Zensur.


Ich schließe mich RIPchen an. Ich finde unseren Jugendschutz in Ordnung. Und wenn ich mal was unter der Theke kaufen muss, oder im UK bestelle (wo es eh günstiger ist...) dann bringt mich das auch nicht um.


WTF ? Ich finde bei solchen Artikeln und in Gamer-Foren generell immer bemerkenswert, wie freizügig mit der eigenen Freiheit umgegangen wird. Als wäre es keine Zensur, wenn ich die Veröffentlichung von etwas aufgrund des Inhalts verbiete. Dinge müssen nicht geändert werden, damit man von Zensur sprechen kann. Das wäre ja noch schöner, wenn die BPJM höchstpersönlich an den Spielen rumpfuschen würde. Diese freiwillige Maßnahme von der du sprichst, erfolgt aufgrund von Zensur. Und zwar deshalb, weil die BPJM eine Veröffentlichung als vorliegende Fassung VERBIETET. Wenn ich mir überlegen muss, wie ich etwas ausdrücke oder darstelle, um nicht verboten zu werden, dann ist das der Beginn von Zensur. Nur weil es bei uns nicht wie in China zugeht, heißt das noch lange nicht, dass man nicht von Zensur sprechen kann.

Und das du spiele unter der Ladentheke oder im Ausland kaufst ist schön für dich. Aber das setzt voraus, dass du dich außerordentlich mit der Materie beschäftigst. Der Ottonormalverbraucher geht in den Laden und entscheidet aus dem Bauch heraus. In vielen Fällen wissen die Spieler nichteinmal, dass sie bevormundet werden. Liberal ist ja schön und gut. Aber in deinem Fall, Klopper, zeigt es nur zu welcher Kurzsichtigkeit (siehe Politik) Liberalität im schlimmsten Falle führen kann. Du wählst bestimmt die FDP...
Das du weißt, was gut für dich ist, bringt denen die es nicht wissen einen SCHEIß !!!
 
@Batebi
das stimmt nicht ganz, was Du schreibst.
Wenn die USK keine Freigabe erteilt, dann ist das nicht gleichbedeutend mit einem Verkaufsverbot. Es ist noch gar nichts verboten. Es wird nur riskanter für den Hersteller.

Er geht bei Veröffentlichung zwar das Risiko ein, dass das Spiel später mal indiziert wird oder gar zu den beschlagnahmten zählen könnte, aber es ist bei einer Verweigerung der Freigabe noch kein Verbot.

Wenn der Hersteller aber so gerne ein Siegel hätte, dann muss er das Spiel entweder nochmals unverändert vorlegen und auf andere Prüfer hoffen, die ihm eine Freigabe erteilen, oder er wird die Schere ansetzen.

Jetzt kann man darüber diskutieren, ob Zensur wirklich nur das inhaltliche Verändern von Originalinhalt durch andere Personen ist, oder ob man als Zensur schon das bezeichnen soll, was hierzulande üblich ist, dass die "drohende Sanktion" (eingebildet oder real) durch die BPjM, also die Abschreckung durch die eingebildete Möglichkeit von Indizierung oder Beschlagnahme, bereits so gut wirkt, dass der Hersteller sich "genötigt sieht", die "Zensur" selber vorzunehmen.

Richtig ist auf jeden Fall: in Europa scheint Deutschland die höchste Unsicherheit mit seinem Wertungssystem zu verursachen. Und diese Unsicherheit hat die Hersteller dermaßen eingeschüchtert, dass sie diese "Produktveränderungen" dann "freiwillig" vornehmen.
Der Begriff "freiwillig" klingt hier allerdings sehr zynisch. Sicher ist Zensur im ursprünglichen Sinne die inhaltliche Veränderung von Werken durch (vermutlich Staatliche) Institutionen.

Das Damoklesschwert der Indizierung und Beschlagnahmung, welches gerade in Deutschland insbesondere über bestimmten Publikationen liegt und nicht wirklich berechenbar ist, hat zu dieser eigenartigen Konstellation geführt, die dann im "gesunden Volkszorn" von den Spielern als Zensur bezeichnet und empfunden wird.
 
Wenn drohende Sanktionen, die dann letztendlich zu Zensur führen nicht schon in den Bereich "Zensur" gezählt werden, dann weiß ichs nich. Deutschland ist ein freier Staat. Da dürfen die durchgesetzten Schritte per Definition keine Zensur sein. So wie Deutschland per Definition auch nicht im Krieg sein darf, wenn es nicht angegriffen wird. Aber einige deutsche Truppen befinden sich im Krieg. Und in einigen öffentlichen Bereichen wird Zensur betrieben. Das mir die BPJM kein Verkaufsverbot erteilt, ich dann aber mit Indizierung oder Beschlagnahmung rechnen muss bedeutet doch nichts anderes.
 
naja, doch, es ist ein Unterschied.
Verkaufsverbot (Beschlagnahmung) oder evtl. drohendes Verkaufsverbot bzw. Werbeverbot (Indizierung ist ja kein Verkaufsverbot) sind nicht das gleiche.

Das eine ist real, das andere "eingebildet".

Die USK mag einen guten Job machen, wie RIPchen schon schrieb, nur leider hat die USK in der Politik gar kein Gehör. In der Politik geht es ja auch nicht um Fachkenntnis.

Das Problem ist doch, dass das deutsche System für derartige Verunsicherung sorgt, die es bei dem anderen System PEGI tendentiell nicht gibt. Und diese Unsicherheit ist für einen Hersteller auf diesem Markt nahezu existenzbedrohend. Solche Risiken müssen für den Hersteller kalkulierbar bleiben, sie dürfen nicht völlig willkürlich erscheinen.
 
Klopper hat folgendes geschrieben:
Ich finde bei solchen Artikeln und in Gamer-Foren generell immer bemerkenswert, wie freizügig mit dem Wort "Zensur" umgegangen wird. Wenn ein Developer oder Publisher Kürzungen oder Veränderungen in seinem Produkt vornimmt, damit es in Deutschland ein Siegel oder eine niedrigere Freigabe bekommt, dann ist das eine freiwillige Maßnahme mit dem Ziel, das Produkt mehr Menschen zugänglich zu machen und somit den Absatz zu erhöhen.

Oder hat schonmal jemand davon gehört, dass sich die USK oder eine staatliche Institution hinsetzt und selbst Spiele umprogrammiert? Das wäre Zensur.

Es ist Zensur oder besser gesagt Erpressung in der Hinsicht, das die Entwickler gezwungen sind, die Spiele zu bearbeiten, wenn sie nicht wollen, das diese auf dem Index landen und sie kriegen von der USK ja klar gesagt, was geändert werden sollte oder muss.

Zum Jugendschutz: Sorgt nur dafür, das erwachsene Menschen schwerer an Spiele rankommen.
Was sonst soll dieser angebliche "Schutz" erwirken? Schon früher haben alle Kinder darüber gelacht, weil sie die indizierten Spielen aus allen möglichen Ecken bekamen. Ich hatte früher auch alles auf dem PC von Doom bis Quake. Heute ist es noch einfacher, da wird ein Bittorrentclient angeworfen und das Spiel ist runtergeladen.
Die Kids kümmert es doch nicht, ob das nun legal oder illegal ist, es ist für sie scheißegal.
Sowieso sollte es Aufgabe und Pflicht der Eltern sein, zu schauen was die Kinder so machen, was sie spielen oder eben mit Kindern darüber reden. Taten meine Eltern auch, die sahen aber eben wenig "Gefahr" bei First Person Shootern. Der Staat sollte sich nicht in die Erziehung einmischen und Bevormundung ist sowieso niemals in Ordnung.
 
Den Schutz von Kingern und Jugendlichen davon abhängig zu machen, ob man die Dinge auch illegal bekommt, finde ich interessant. Lasst uns Heroin legalisieren, immerhin krieg ichs am Bahnhof auch unter der Hand;)

Außerdem: Indiziert ist ungleich verboten. Der Titel darf lediglich nicht mehr Minderjährigen angeboten werden.
 
Es wurde aber, so habe ich es zumindest in Erinnerung, auch schon mal von der anderen Seite argumentiert, dass bestimmte Spiele verboten oder indiziert gehören, weil Jugendliche sie sich (zu leicht) auch illegal beschaffen konnten.
Was natürlich blanker Unsinn ist: das Recht (legaler Erwerb von Software für Volljährige) braucht dem Unrecht (illegaler Download durch Minderjährige) nicht zu weichen (Herstellugnsverbot).
Bloß, weil Hänschen Klein unfallfrei ein Game illegal saugen kann, das für ihn nicht gedacht ist, muss das Spiel nicht direkt ausgerottet werden für alle anderen.

Ich glaube, dieser höchst interessante Vorschlag wurde auch schon gemacht. Aber kam glücklicherweise nicht durch.
 
Batebi hat folgendes geschrieben:

Das du weißt, was gut für dich ist, bringt denen die es nicht wissen einen SCHEIß !!!

Eben. Ich weiß, was gut für mich ist. Kinder wissen das aber leider nicht von Geburt an und die gilt es zu schützen. Für nichts anderes ist der Jugendschutz da. Ich weiß auch, dass es oft völlig gefahrlos ist, über eine rote Ampel zu gehen. Trotzdem stelle ich mich nicht an eine Kreuzung und schreie herum, dass diese Ampel mich bevormundet und mich in meiner persönlichen Freiheit beschränkt...
Diese Ampel ist halt manchmal sehr sinnvoll.

Und übrigens wähle ich nicht FDP. Klasse Argumentationsstruktur, die du da auffährst...


Übrigens finde ich es bemerkenswert, dass die restliche Arbeit des Jugendschutzes von Gamern immer völlig vergessen wird. Oder schreit hier auch jemand nach Freiheit, wenn rechtsextreme Musikalben verboten werden?
Provokant, ich weiß, aber denkt mal drüber nach. Hier wird viel zu sehr generalisiert.
 
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