Wie gut das selbe Spiel auf jeder Plattform läuft, ist alleine Sache des Entwicklers. Übermässige Hardware-Anforderungen für ein durchschnittlich aussehendes Spiels auf PC sind genauso übel, wie eine ausgebeinte Grafik mit Tearing und durchschnittlich 18 FPS auf einer Konsole. Ich kann es beurteilen, meine XBox gibt das Bild auf den selben Fernseher aus, wie mein QuadCore und manche Spiele besitze ich für beide Plattformen. Deshalb würde ich im Bereich Grafik etwa Epic für Gears of war eine 9.5 geben und Bethesda für Skyrim auf PC eine 4.
Ich habe mich ja inzwischen damit abgefunden, dass Game-Entwickler kaum noch ernst zu nehmen sind. Selbst die besseren haben blinde und sehr ärgerliche Flecken, dem vorherrschendem Durchschnitt sollte man die Lizenz abnehmen, da sie nur unsere Zeit verschwenden, indem sie etwa Steam oder die Regale im Kaufhaus zumüllen. Dabei sollten wir Gamer uns alle zusammen tun und nicht über die Hardware streiten, jede hat ihre Berechtigung.
Nicht die Plattformen sind enttäuschend, die Entwickler(gebeutelt durch Shareholder und Publisher) sind es, die einen Shitstorm nach dem andern verdienen. Sie schaffen es kaum noch, überhaupt ein gutes Spiel abzuliefern oder auch nur ihre früheren Erfolge zu kopieren. Wen wundert es, dass Ports davon, auf welche Plattform auch immer, neue Mängel hinzugewinnen? Es ist vollkommen normal, dass Ports auf PC Ressourcen-Fresser sind, die nur unwesentlich besser als auf der Konsole aussehen, der Wandersimulator ist ein Beispiel dafür, aber auch das letzte Far Cry und Metro.
Man sollte aufpassen, welcher Plattform man sich den Tod wünscht. Gerade weil sich heute die Plattformen architektonisch weniger unterscheiden, könnte durchaus irgendwann ein wenig mehr für die Konsolen abfallen, als ein paar der besseren Indie-Titel.
Okay, ich bin eine Grafikhure und das ist auch ein Grund, wieso mir die Plattforrm PC gefällt, auch wenn ich mein Selbstbewusstsein nicht aus dem Preis meines Prozessors ziehe. Aber für mich ist der springende Punkt der PC-Plattform, dass man selbst eingreifen und nicht nur konsumieren darf, es ist eine kreativere Plattform. Natürlich gibt es auch auf PC eine konsumierende Masse, aber es gibt auch gute Communities, in denen man über mehr diskutieren kann, als wo die COG-Marke versteckt ist. Game-Mechaniken und Balancings werden analysiert, Spiele-Daten auseinander genommen, Bugs, HUDs und kaputte Balancings von Herstellern werden gefixt, neue Welten mit Modding-Tools oder ausgedienten Engines erstellt, es wird generell Erfahrung und Inspiration gesammelt. Ärgerliche Macken im Spielen werden nicht einfach als künstlerische Freiheit von Entwicklern verstanden, sondern hinterfragt und geändert. Daraus kann bei manchen Leuten durchaus der Wunsch entstehen, selbst ein Game zu machen und dabei auf die kaputten Dinge zu verzichten, die man immer und immer wieder brauchbar modden musste. Für mich sieht es heute nicht so aus, als ob wir es uns leisten könnten, dass eine Plattform wegbricht, auf der ein Michelangelo des Gamings erwachsen könnte, den wir angesichts der Pfeifen, die uns plattformunabhängig unserer Hobby versauen, dringend gebrauchen könnten.