@ tomk
Aber abgesehen davon, und abgesehen von deinem Helfersyndrom, räume doch den Menschen, oder diesen Menschen, ein, sich frei dafür entscheiden zu dürfen. Denn woher willst du wissen, dass nicht das Leben für ihn eine größere Qual war, als eben diesen Weg zu gehen.
Gerade das ist doch das Problem. Wir dürfen uns nicht denken "der rappelt sich schon wieder" sondern sollten schauen, dass wir aktiv werden. Klar, für ihn war der Selbstmord scheinbar weniger Qual, als das Leben, aber das darf man doch nicht als Tatsache hinnehmen. Oder würdest du einem Freund raten er solle sich doch besser gleich umbringen, bevor er sich weiter mit dem Leben quält? Klar würdest du das nicht, aber das könnte man denken wenn man das liest.
Enke war allerdings auch ein hervorragender Schauspieler, dem man nicht angesehen hat wie es in ihm wirklich ausgesehen hat. Sogar seine Frau konnte er in so weit täuschen, dass er ihr vormachen konnte ihm ginge es besser.
@ Thema
Finde es auch grauenvoll wenn man nun liest das Fussballgeschäft sei so hart und ungerecht und Enke war ja auch völlig überraschend nicht für die nächsten beiden Länderspiele nominiert. Als hätte es damit was zu tun. Enke war verletzt (bzw. Krank) und hat gerade wieder sein zweites Liga-Spiel gemacht. Da wäre selbst ein Oliver Kahn nicht bei diesen "Bamberl-Spielen" dabei gewesen. Warum auch? Das wird nun herangezogen um zu erklären wieso Enke das getan hat. Himmelschreiender Unsinn!
Generell geht mir diese Medien-Geilheit so tierisch auf die Nerven! Überall Enke, Enke, Enke. Hätte man schon immer so viel und positiv von ihm berichtet und hätte es schon immer so viele löbliche Worte über ihn gegeben - ich bin mir sicher er wäre noch am Leben.
Ich bin riesiger Deisler-Fan und war damals richtig wütend, das er hingeschmissen hat. Heute bin ich heilfroh. Wer weiß wie es mit ihm weitergegangen wäre?
Es ist traurig, wie ein Mann über die Jahre kaputt geht. Probleme im Job (die auch ein Straßenfeger haben kann - nicht nur ein Fußballprofi), Verletzungsanfälligkeit, und dann der Schlag mitten in die Fresse - der Tod seiner kleinen Tochter. Wer kann sich schon in diesen Mann hineinversetzen? Wer weiß was da in einem alles kaputt geht?
Ich kann nur hoffen, dass ich es niemals wissen werde, denn sowas erfährt man wohl nur durch eigene Erfahrungen.
Es gibt wenige in der Bundesliga, die trotz ihrer Millionen und ihrem Leben in der Öffentlichkeit bodenständig und sympatisch bleiben. Enke war einer von vielleicht 10 in der Bundesliga. Es ist wie im Song der Onkelz:
Sag mir warum? Nur die besten sterben jung!
Edit:
Gerade gesehen auf Bild.de... Theresa Enke am Grab ihrer Tochter.
Warum kann man die arme Frau nicht wenigstens am Grab ihrer Tochter in Ruhe lassen? Da verschanzen sich Fotografen im Gebüsch... Echt traurig. Alle heucheln Mitleid, aber auf den Gedanken sie in Ruhe trauern zu lassen kommt keiner. Würde ich in Hannover wohnen, ich würde die Fotografen verfolgen und bei jeder Gelegenheit dafür sorgen, dass sie ihren ekligen Job nicht ausführen können - mit Gewalt wenn nötig.