Naja, ich gehe aber mal nicht davon aus das im PSN täglich Milliardenumsätze gemacht werden, dafür ist das Angebot gerade hierzulande doch eher flau. Spiele werden nachwievor eher auf Disc gekauft und wenn mal ein paar Wochen keine DLCs mehr geladen werden können, wird das zwar sicherlich teuer aber es wird auch niemanden umbringen.
Interessanter ist eher was mit eventuellen Schadensersatzforderungen wird, die ggf. auf Sony zukommen könnten wenn tatsächlich bei der Sicherheit geschlampt wurde. Unterm Strich könnten sich die tatsächlich entstehenden Schäden aber auch sehr in Grenzen halten, da letzten berichten zufolge neben den Adresssaten ja lediglich höchstens Kreditkartennummern, nicht aber die erforderlichen Sicherheitscodes geklaut wurden.
Viele Onlineshops setzen heute auch schon auf sichere Identifikationsverfahren wie Verified By Visa oder Mastercard Securecode, die reine Nummer + Gültigkeit bringt einem eigentlich in den seltensten Fällen noch etwas.
Das macht die Datenpanne sicherlich nicht besser, aber ich denke von dem was aktuell so an möglichen Horrorszenarien ausgemalt wird, wird am Ende nur sehr weniges auch wirklich eintreffen.
Ganz abgesehen davon sollte man auch immer nicht vergessen das man die genannten 77 Millionen auch locker noch durch 3 teilen kann wenn man überhaupt eine belastbare Zahl haben will. Wenn man hier mal herumfragt hat das halbe Forum Zweit- und Drittaccounts, die für die Hacker schon vollkommen uninteressant sein dürften. Und von denen widerrum hat dann wahrscheinlich nichtmal die Hälfte wirklich eine Kreditkarte hinterlegt und bei denen die es dann doch haben trifft wieder das oben genannte in Kraft.
So schlimm das ganze auch ist denke ich doch das man was den tatsächlich zu erwartenden Schaden angeht, die Leute in gewisser Weise beruhigen kann.
Selbst wenn jemand so dumm war und fürs PSN dasselbe Passwort verwendet hat wie für seinen Onlinebanking Account, dann haben die Hacker in dem Fall maximal den Kontostand desjenigen und noch lange nicht die notwendigen Transaktionsnummern die sie für die Geldgeschäfte brauchen.
Wenn es einen Vorteil bei dem ganzen Übel gibt dann ist es der das man in aller Regel immer mehrere Dinge benötigt um wirklich Schaden anrichten zu können. Eine Kreditkartennummer bringt nichts ohne Sicherheitscode, ein Onlinebankingpasswort bringt nichts ohne Transaktionsnummern und wer seine Emails regelmäßig prüft der wird auch nicht das Problem haben das jemand unerkannt mit seinem Amazon Account einkaufen geht, denn eine Änderung der zum Account gehörenden Email Adresse ist nur möglich wenn man auch Zugriff auf eben dieses Email Konto hat.
Es kommen also immer mehrere Faktoren zum tragen, gefährdet ist eigentlich nur wer wirklich immer und überall dasselbe Passwort verwendet. Und das ist nicht erst seit dem PSN Vorfall ein einmalig dämlicher Leichtsinn in Zeiten immer schlimmerer Cyberkriminalität.
P.S.
Das hier bringt es im Grunde auf den Punkt: http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/alles-peanuts-ausser-sony/
Interessant finde ich vor allem den folgenden Absatz, ich darf zitieren:
"...Und Daten von 77 Millionen Daten von Kunden - das hört sich nach richtig viel an, der größte Datenklau ever halt. Was sollen dagegen schon diese paar entwendeten Diplomaten-Depeschen sein, die bei Wikileaks auftauchten? Die ständig verloren gehenden Gesundheits- und Steuerdaten in Großbritannien? Diese Steuersünderdateien aus Liechtenstein? SchülerVZ-Profilinformationen? Oder gar die 17 Millionen Daten von Mobilfunkkunden, darunter Geheimnummern von Prominenten, die die Telekom 2006 verbaselte?..."
Das nur mal am Rande um mit den ganzen Superlativen aufzuräumen.