hypyrain.drain
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It`s not a game, it`s Heavy Rain
Man könnte es wohl Ironie des Schicksals nennen
Quick Time Events haben dank ihres überinflationären Einsatzes in jedem beliebigen Genre die gesamte Spielewelt regelrecht durchseucht und nicht wenige Spieler können dieses inzwischen vielfach zum Selbstzweck verkommene Gameplay-Element einfach nicht mehr sehen.
Und just in diesem Moment kommt so man dem inzwischen jahrelangen Hype denn glauben schenkt- die spielerische Offenbarung über uns. Das Spiel, oder besser gesagt das Spiel, welches uns nicht weniger verspricht, als uns herauszuführen aus den ausgetretenen, längst fade gewordenen Gameplay-Pfaden früherer Tage, die uns heute grafisch aufpoliert wieder und wieder vorgesetzt werden.
Glaubt man den im Vorfeld des Releases von Heavy Rain geschickt von Entwickler Quantic Dreams in die Welt gesetzten Sprachfetzen, dann verkörpert Heavy Rain nicht weniger, als die ultimative Entscheidung über die Zukunft der Spiele. Der Tag des letzten Gefechtes ist da: Kauft Heavy Rain, dann wird die Zukunft innovativ. Kauft es nicht und Innovationen in der Welt der Games haben auf viele Jahre keine Chance mehr!
Ein wunderbarer, gleichwohl erpresserischer Appell an uns Spieler. Alles was da zum Gesamtbild noch fehlt, sind lange, erwartungsfrohe Schlangen von Käufern (um nicht zu sagen Wählern) vor den Geschäften am Releasetag, die enthusiastisch rufen Yes we can!!!
Und nichts wäre gerechtfertigter als dieser große Ruf, denn in der Tat wurde Heavy Rain gehypt, als sei es der Obama der Videospiele. Die Erlösung, das Tor in eine neue, bessere Welt.
Doch genau wie der amerikanische Erlöser/Präsident Obama seinen Amerikanern und der ganzen Welt den Einzug ins Paradies bisher schuldig geblieben ist, genauso öffnet sich mit Heavy Rain keine schöne neue Welt des Videospielens.
Wie auch? Denn ähnlich wie das Polit-Phänomen Obama, das längst wieder Mensch geworden durch die Niederungen amerikanischer Realpolitik stolpert, ist das Games-Phänomen Heavy Rain in Wahrheit ebenfalls nicht viel mehr als ein durch geschicktes Marketing hervorgerufener Massenwahn! Für ein Produkt Obama lässt grüßen- mit viel weniger Substanz als ursprünglich angepriesen!
Den was ist Heavy Rain minus Hype? Nichts was wir nicht vorher schon gesehen, gehört, gespielt hätten!
Eine ganz gute Geschichte auf solidem B-Movie Niveau, eine in sich stimmige, alles in allem ansehnliche Grafik, ein zugegeben exzellenter Sound und ein ziemlich substanzarmes Gameplay! Alles auf die eine oder andere Art in der einen anderen Kombination schon mal dagewesen.
Halt, nicht alles! Denn ein Gameplay, das ausnahmslos aus Quicktime Events besteht, noch dazu aus Quicktime Events, bei denen es häufig vollkommen egal ist, ob man die Knöpfe richtig oder falsch drückt, ist in der Tat etwas spektakulär Neues.
Schafft man es auch nur einen Moment, die hype-geschwängerte Glückseligkeit ob der langersehnten spielerischen Erlösung beiseite zu schieben, kann man das reine Gameplay von Heavy Rain problemlos als das erkennen, was es tatsächlich nur ist: blankes Casual Gaming!
Jeder Titel der mit vergleichbar bescheidenem Gameplay in der Vergangenheit z.B. auf Nintendos Wii dem technischen Hochaltar des Casual Gamings- erschienen ist, wurde von der Kritik (zu Recht) gnadenlos verrissen! Natürlich immer vorausgesetzt, die Medien interessieren sich überhaupt noch für diese Spiele, was angesichts ihrer Tsunami-artigen Flut nachvollziehbar nicht immer der Fall ist.
Zugegeben Heavy Rain sieht natürlich bedeutend besser aus, als seine kleinen hässlichen Casual Gaming Brüder und Schwestern auf Wii, DS & Co. Ironischerweise dürften sich aber gerade unter den Jüngern der neuen Church of the Heavy Rain viele befinden, die ansonsten bei absolut jeder Gelegenheit den großartigen Glaubenssatz verkünden: Gute Grafik ist nicht alles, gutes Gameplay ist viel wichtiger!
Und das kann es hier nur für wirklich gläubigen Heavy Rain Fans mag geben, z.B. weil ich mich dank des innovativen Gameplays viel besser in den Charakter hineinfühlen und mit ihm identifizieren konnte, vor allem als ich der Nutte ein paar Rühreier gemacht habe...
Prima, nur hoffentlich kauft Ihr, die Ihr offenbar mit ziemlich wenig zufrieden seid, zukünftig dann auch wacker die zahlreichen von Heavy Rain inspirierten innovativen Software-Produkte, die bei vergleichbarem Gameplay nur ein wenig schlechter aussehen und bald überwiegend Nintendos Wii und DS überschwemmen werden.
Warum dort? Na ganz einfach, weil man hier vergleichsweise günstig (um nicht zu sagen billig) entwickeln kann und es dort von den zweifellos hochwertigen hauseigenen Nintendo Spielen abgesehen- schon so wahnsinnig viel Schrott gibt, wie viele es gerade bei einer Nintendo-Hardware früher nie für möglich gehalten hätten. Aber was soll`s? Sie sind ja heutzutage nicht die einzigen, die Nimbus gegen Mammon getauscht haben...
Aber bestimmt kommen doch auch noch viele tolle Spiele-Highlights, die sich den Erfolg von Heavy Rain zum Vorbild nehmen und werden dessen innovativen Ansatz zu noch tolleren Spielerlebnissen weiterentwickeln, oder?
Aber gaaaaanz bestimmt, verehrter Heavy Rain Fan... Wahrscheinlich vor allem deshalb, weil Heavy Rain wahnsinnig teuer war und die Spieleindustrie im Moment überhaupt nicht weiß, in welchen Projekten sie angesichts der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ihre vielen Millionen lieber versenken möchte.
Und versenken wäre gerade hier der richtige Ausdruck! Denn das vierte oder fünfte Spiel dieser Art, oder sagen wir besser spielbarer Film dieser Art, wird die Leute ungefähr noch genauso vom Hocher hauen, wie Guitar Hero Van Halen es heute bei der Plastiklampfen-Fraktion noch schafft. Einmal gepflegt gegähnt, kurz nicht aufgepasst und schon ist man im Halbschlaf vom Hocker gefallen...
Dabei hat jedes Guitar Hero Spiel der Gattung Heavy Rain eines voraus: den Wiederspielwert. Es ist eben kein Thriller, bei dem ich am Ende den Mörder kenne, was sich unweigerlich negativ auf den Wiederspielwert auswirken muss.
Interessant ist hier, das bei jedem Thriller/Krimi Game die professionelle Kritik, genau dies als Schwachpunkt bemängelt. Nur ausgerechnet nicht bei Hypey, ähh Entschuldigung Heavy Rain! Nein, hier man doch gleich noch mal dies und jenes anders machen, um zu sehen, wie sich die Story verändert...
Und just in diesem Moment fährt den wackeren Wiederspielern dann ausgerechnet einer der Väter, wenn nicht gar der Vater von Heavy Rain derbe in die Parade und sagt uns, dass er sich wünscht wir würden es nur einmal spielen und den Ausgang einfach hinnehmen...
...und am Ende reiht sich das unvollkommene Heavy Rain in seiner völligen Überhöhung nahtlos ein in eine Reihe großer Namen und Ideen. Ob Heavy Rain, Barack Obama, Kirche und Paradies: Objektiv versprechen alle viel und halten erstaunlich wenig. Du kannst einfach nur dran glauben! Oder eben nicht...
Man könnte es wohl Ironie des Schicksals nennen
Quick Time Events haben dank ihres überinflationären Einsatzes in jedem beliebigen Genre die gesamte Spielewelt regelrecht durchseucht und nicht wenige Spieler können dieses inzwischen vielfach zum Selbstzweck verkommene Gameplay-Element einfach nicht mehr sehen.
Und just in diesem Moment kommt so man dem inzwischen jahrelangen Hype denn glauben schenkt- die spielerische Offenbarung über uns. Das Spiel, oder besser gesagt das Spiel, welches uns nicht weniger verspricht, als uns herauszuführen aus den ausgetretenen, längst fade gewordenen Gameplay-Pfaden früherer Tage, die uns heute grafisch aufpoliert wieder und wieder vorgesetzt werden.
Glaubt man den im Vorfeld des Releases von Heavy Rain geschickt von Entwickler Quantic Dreams in die Welt gesetzten Sprachfetzen, dann verkörpert Heavy Rain nicht weniger, als die ultimative Entscheidung über die Zukunft der Spiele. Der Tag des letzten Gefechtes ist da: Kauft Heavy Rain, dann wird die Zukunft innovativ. Kauft es nicht und Innovationen in der Welt der Games haben auf viele Jahre keine Chance mehr!
Ein wunderbarer, gleichwohl erpresserischer Appell an uns Spieler. Alles was da zum Gesamtbild noch fehlt, sind lange, erwartungsfrohe Schlangen von Käufern (um nicht zu sagen Wählern) vor den Geschäften am Releasetag, die enthusiastisch rufen Yes we can!!!
Und nichts wäre gerechtfertigter als dieser große Ruf, denn in der Tat wurde Heavy Rain gehypt, als sei es der Obama der Videospiele. Die Erlösung, das Tor in eine neue, bessere Welt.
Doch genau wie der amerikanische Erlöser/Präsident Obama seinen Amerikanern und der ganzen Welt den Einzug ins Paradies bisher schuldig geblieben ist, genauso öffnet sich mit Heavy Rain keine schöne neue Welt des Videospielens.
Wie auch? Denn ähnlich wie das Polit-Phänomen Obama, das längst wieder Mensch geworden durch die Niederungen amerikanischer Realpolitik stolpert, ist das Games-Phänomen Heavy Rain in Wahrheit ebenfalls nicht viel mehr als ein durch geschicktes Marketing hervorgerufener Massenwahn! Für ein Produkt Obama lässt grüßen- mit viel weniger Substanz als ursprünglich angepriesen!
Den was ist Heavy Rain minus Hype? Nichts was wir nicht vorher schon gesehen, gehört, gespielt hätten!
Eine ganz gute Geschichte auf solidem B-Movie Niveau, eine in sich stimmige, alles in allem ansehnliche Grafik, ein zugegeben exzellenter Sound und ein ziemlich substanzarmes Gameplay! Alles auf die eine oder andere Art in der einen anderen Kombination schon mal dagewesen.
Halt, nicht alles! Denn ein Gameplay, das ausnahmslos aus Quicktime Events besteht, noch dazu aus Quicktime Events, bei denen es häufig vollkommen egal ist, ob man die Knöpfe richtig oder falsch drückt, ist in der Tat etwas spektakulär Neues.
Schafft man es auch nur einen Moment, die hype-geschwängerte Glückseligkeit ob der langersehnten spielerischen Erlösung beiseite zu schieben, kann man das reine Gameplay von Heavy Rain problemlos als das erkennen, was es tatsächlich nur ist: blankes Casual Gaming!
Jeder Titel der mit vergleichbar bescheidenem Gameplay in der Vergangenheit z.B. auf Nintendos Wii dem technischen Hochaltar des Casual Gamings- erschienen ist, wurde von der Kritik (zu Recht) gnadenlos verrissen! Natürlich immer vorausgesetzt, die Medien interessieren sich überhaupt noch für diese Spiele, was angesichts ihrer Tsunami-artigen Flut nachvollziehbar nicht immer der Fall ist.
Zugegeben Heavy Rain sieht natürlich bedeutend besser aus, als seine kleinen hässlichen Casual Gaming Brüder und Schwestern auf Wii, DS & Co. Ironischerweise dürften sich aber gerade unter den Jüngern der neuen Church of the Heavy Rain viele befinden, die ansonsten bei absolut jeder Gelegenheit den großartigen Glaubenssatz verkünden: Gute Grafik ist nicht alles, gutes Gameplay ist viel wichtiger!
Und das kann es hier nur für wirklich gläubigen Heavy Rain Fans mag geben, z.B. weil ich mich dank des innovativen Gameplays viel besser in den Charakter hineinfühlen und mit ihm identifizieren konnte, vor allem als ich der Nutte ein paar Rühreier gemacht habe...
Prima, nur hoffentlich kauft Ihr, die Ihr offenbar mit ziemlich wenig zufrieden seid, zukünftig dann auch wacker die zahlreichen von Heavy Rain inspirierten innovativen Software-Produkte, die bei vergleichbarem Gameplay nur ein wenig schlechter aussehen und bald überwiegend Nintendos Wii und DS überschwemmen werden.
Warum dort? Na ganz einfach, weil man hier vergleichsweise günstig (um nicht zu sagen billig) entwickeln kann und es dort von den zweifellos hochwertigen hauseigenen Nintendo Spielen abgesehen- schon so wahnsinnig viel Schrott gibt, wie viele es gerade bei einer Nintendo-Hardware früher nie für möglich gehalten hätten. Aber was soll`s? Sie sind ja heutzutage nicht die einzigen, die Nimbus gegen Mammon getauscht haben...
Aber bestimmt kommen doch auch noch viele tolle Spiele-Highlights, die sich den Erfolg von Heavy Rain zum Vorbild nehmen und werden dessen innovativen Ansatz zu noch tolleren Spielerlebnissen weiterentwickeln, oder?
Aber gaaaaanz bestimmt, verehrter Heavy Rain Fan... Wahrscheinlich vor allem deshalb, weil Heavy Rain wahnsinnig teuer war und die Spieleindustrie im Moment überhaupt nicht weiß, in welchen Projekten sie angesichts der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ihre vielen Millionen lieber versenken möchte.
Und versenken wäre gerade hier der richtige Ausdruck! Denn das vierte oder fünfte Spiel dieser Art, oder sagen wir besser spielbarer Film dieser Art, wird die Leute ungefähr noch genauso vom Hocher hauen, wie Guitar Hero Van Halen es heute bei der Plastiklampfen-Fraktion noch schafft. Einmal gepflegt gegähnt, kurz nicht aufgepasst und schon ist man im Halbschlaf vom Hocker gefallen...
Dabei hat jedes Guitar Hero Spiel der Gattung Heavy Rain eines voraus: den Wiederspielwert. Es ist eben kein Thriller, bei dem ich am Ende den Mörder kenne, was sich unweigerlich negativ auf den Wiederspielwert auswirken muss.
Interessant ist hier, das bei jedem Thriller/Krimi Game die professionelle Kritik, genau dies als Schwachpunkt bemängelt. Nur ausgerechnet nicht bei Hypey, ähh Entschuldigung Heavy Rain! Nein, hier man doch gleich noch mal dies und jenes anders machen, um zu sehen, wie sich die Story verändert...
Und just in diesem Moment fährt den wackeren Wiederspielern dann ausgerechnet einer der Väter, wenn nicht gar der Vater von Heavy Rain derbe in die Parade und sagt uns, dass er sich wünscht wir würden es nur einmal spielen und den Ausgang einfach hinnehmen...
...und am Ende reiht sich das unvollkommene Heavy Rain in seiner völligen Überhöhung nahtlos ein in eine Reihe großer Namen und Ideen. Ob Heavy Rain, Barack Obama, Kirche und Paradies: Objektiv versprechen alle viel und halten erstaunlich wenig. Du kannst einfach nur dran glauben! Oder eben nicht...