Das einzige Spiel, das mir als hartgesottenem Horror-Fan sanften Grusel besorgte, ist immer noch F.E.A.R. 1(+F.E.A.R. Files).
Vieleicht sollte man es nicht mal unbedingt Grusel nennen, besser vieleicht erhöhte Adrenalin-Werte und Schauer wie seltsamerweise bei The Ring in Ami-Fassung.
Es ist der atemberaubende räumliche Sound, die Lichtkegel der schwingenden Deckenbeleuchtung, die abgehackte Bewegung der süssen kleinen Alma, die Blutlachen im Schatten...
Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Grafik nur mit "einfach" zu betiteln ist, so dass solche Effekte mehr Gewicht bekommen.
F.E.A.R. 2 hingegen liess mich seltsam kalt, ebenso wie Dead Space. Bei letzterem halte ich die übetriebenen Ragdoll-Effekte, bei denen sich die Gegner am Boden wie Schaumstoff anfühlen, für einen Bruch.
Ausserdem beindruckt mich inzwischen subtiler und gepflegter Grusel in der Art von The Ring mehr, als Splatter. Wahrscheinlich langweilen viel Blut und abgetrennte Gleidmassen auf lange Sicht mehr, als ein ständiger an den Nerven kratzender Sound-Hintergrund, ein gelegentliches Klirren und harte Schatten.
Wie ich das so schreibe, reizt es mich gewaltig, das Spiel heute Abend nochmals einzulegen, da mir immer noch irgendwie wehmütig der metallische Hintergrund-Sound von F.E.A.R. in den Ohren klingt und ich es immer noch für einen der herausragendsten Titel in meiner 25-jährigen Zocker-Karrierre halte.
PS: Jetzt, wo ich mich gerade zurück erinnere, fällt mir noch ein gruseliges Spiel ein: Shadowman für N 64, das mich damals mit seinen fiesen Jenseits-Szenarien und gutem Sound gewaltig beindruckt hat. Schade, gibt es bis heute keinen würdigen Nachfolger dafür.