Also ich bin von Dishonored entgeistert. Steh kurz vorm Ende und kann jetzt meine anfängliche Frage beantworten.
Als man zum ersten Mal Übersicht über Ausrüstung und Fähigkeiten erhielt fragte ich mich nämlich "Das wars?" und ja, das wars. Zugegeben, mehr brauchts auch nicht weil Kämpfe/VerstecktausdemHinterhaltagieren so komplex sind wie bei Elder Scrolls, aber vom anfänglich versprochenen "Hey, du kannst hier fünf verschiedene Wege gehen!" bliebt am Ende nichts mehr übrig, das Spiel erstickte an seiner Limitierung. Spätestens nach der zweiten Mission klappert man eh alle Wege ab und von Gebiet zu Gebiet werden es weniger. Auch: egal wie ich geskillt habe, ich kann jeden Weg gleichermaßen gehen. Mir fehlt konsequentes Ausschließen anderer Wege, sobald man sich für einen entschieden hat.
Konsequent ist das Spiel nur dann, wenns zum Ende geht: warst du gnädig und hast Wachen nur betäubt/bist vorbeigeschlichen gibts ein gutes Ende und hast du brav alles niedergemetzelt, wirds düster. Das wird so konsequent und aprupt inszeniert, dass das kleine Mädchen grad noch verstecken gespielt hat um dann beim nächsten Wiedersehen urplötzlich eine böse Kaiserin werden zu wollen.
Natürlich ist die KI auch stumpf, die vielen rumliegenden Bücher bringen nichts und sind zum Großteil arschlangweilig und überhaupt ist das Spiel arg kurz und eben... limitiert.
Was Kämpfen und Schleichen angeht habe ich mich beim zuvor (mit Freuden) durchgespielten Far Cry 3 mehr gefordert gefühlt und da dachte ich anfangs auch (als ich die Waffenauswahl sah) "Ist das alles?" und nein, es kam noch mehr!
Dishonored gibt sich die ersten zwei Stunden echte Mühen den Spieler davon zu überzeugen, mehr Wahlmöglichkeiten was die Vorgehensweise angeht bieten zu können, lässt dann aber immer mehr und mehr nach. Unterm Strich bleibts ein "nettes" Spiel, hat aber zu wenig Umfang in jeglicher Hinsicht.