scoopexx
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pitlobster hat folgendes geschrieben:
scoopexx hat folgendes geschrieben:
Das ganze Wort Gott-Status gefällt mir irgendwie nicht besonders. Nur weil wir immer mehr Macht über unsere Umwelt besitzen, heißt das noch nicht, dass wir ein Überwesen werden. Für Menschen werden immer die physikalischen Gesetze dieses Universums gelten. Daran wird sich nichts ändern, nur weil wir Vorteile dieser Gesetze nutzen können und gleichzeitig lernen, einige Naturgesetze, die uns unpassend sind, zu umgehen lernen.
Aber wenn "wir" immer mehr Macht über unsere Umwelt gewinnen, ist es dann nicht absehbar, dass wir irgendwann nicht nur die Macht über alles und jeden im Universum haben, sondern auch über das Universum selbst?
Einer der wenigen schlauen Sprüche, die ich mal in Liedern gehört habe war, "don't fix it, if it ain't broken" (jaja, war Hiphop ). Das verstehe ich an deiner Vorstellung von der Zukunft nicht. Warum von der Erde weg, wenn man sie noch retten kann? Warum die Naturgesetze ändern, wenn sie doch so gut auf uns abgestimmt sind? Klar gibt es Gründe, sich vorwärts zu bewegen, aber das macht doch nur Sinn, wenn die Änderung innovativ ist. Nichts ist innovativ, das unpraktikabler wäre als der derzeitige status quo. Und mit deinen Vorstellungen sind ziemlich viele Probleme verbunden, die man so einfach nicht braucht.
Wenn wir Dinge ändern, die uns daran hindern, so eine Art "Gott" zu sein, dann müssen wir die Naturgesetze, die unser Überleben in einer materiellen Form sichern, umstellen. Ein Beispiel: Man wird sich nie schneller als Lichtgeschwindigkeit sein, solange es Raum und Zeit gibt. Wie willst du ohne Raum und Zeit existieren? Es gibt immer Grenzen, die uns das Universum vorgibt. Sich selbst so zu verändern, dass man weder Raum noch Zeit braucht (was schon utopisch ist), ist witzlos, weil das keine Existenz mehr wäre, die unsere Definition von Leben erfüllen würde.
Entweder in der Form, dass wir es komplett kontrollieren, oder noch besser, dass wir den Untergang dieses Universums nutzen um das nächste exakt nach unseren Wünschen entstehen zu lassen? Unter Umständen leben wir bereits in einem Universum welches von Menschen, die den Gott-Status erreicht haben, geschaffen wurde. Vielleicht auch daher der Eindruck, es gäbe einen "Schöpfer"?
Naja, wie willst du aus einem immer weiter expandierenden Raum, der immer leerer wird, ein neues Universum entstehen lassen? Wurmlöcher in andere Universen gibt es nach neuestem Kenntnisstand auch nicht. Wie gesagt. Es gibt Grenzen, die sich nicht überwinden lassen.
Und ich beharre auf dem Standpunkt, dass wir in einem perfekten Universum leben. Es gibt nicht einen Parameter den man ändern könnte, nur so wie es ist funktioniert es, und genau dieser Umstand schließt eine Göttlichkeit auch komplett aus. Denn das Universum sieht aus wie es aussieht, weil es gar nicht anders kann. Dafür brauchts keinen Gott, es gibt nur diese eine Möglichkeit...
Da sprichst du einen Grund an, der viele Kosmologen/Astronomen noch an Gott glauben lässt. Unser Universum könnte mit den genau auf unsere Existenz getrimmten Parametern so aussehen, wie es aussieht, weil Gott es für uns erzeugt hat. Gott kannst du nie wirklich ausschließen. Evolution war früher auch eine Sache, die viele Leute vom Glaube abgebracht hat, weil es dem Kreationismus im Weg steht. Viele haben aber auch gesagt: "Vielleicht ist Evolution die Art, in der Gott arbeitet?" Du kannst keinen Beweis anführen, der die Nichtexistenz von Gott unwiderlegbar aufzeigen würde. Deswegen verstehe ich deinen knallharten Standpunkt in der Frage nicht. Man kann entweder an Gott "glauben" oder "nicht an ihn glauben". "Glauben" musst du so oder so auf die eine oder andere Art, weil du nicht wissen kannst, ob es Gott gibt.
Das was du oben als Gegenargument gegen Gott nennst (die für unsere Existenz geeigneten Variablen des Universums), kann nach unserem Wissensstand eigentlich nur 2 Auswirkungen haben: 1. Multiversen oder 2. Gott (den Zufall kann man so gut wie ausschließen). In diesem Bereich kann man nur glauben, nichts beweisen. Auch bei Multiversen ist es kein Wissen, sondern ein daran glauben. Von daher kann ich die Leute auch nicht verstehen, die in die Welt hinausschreien, dass es keinen Gott gibt, die dafür aber an andere Dinge glauben, die sie ebensowenig beweisen können. Gott ist durchaus eine Option, die im Bereich des Möglichen liegt.
Mal abseits dieses Themas, aber ganz interessant: Es sieht ja so aus, als gäbe es Multiversen. Alles andere ist einfach unwahrscheinlicher, wenn man unsere derzeitige Erfahrungen heranzieht. Die Wahrscheinlichkeit allerdings, dass sich aus diesen Multiversen genau ein Universum herausgebildet hat, das uns hervorgebracht hat, ist immer noch verdammt gering. Man kann also weiter gehen und fragen: Wenn es mehrere Universen gibt, warum gibt es mich? Es gibt, wenn man dem weiter folgt nur 2 Möglichkeiten: Entweder es gibt unendlich viele Universen und damit unendlich viele Scoopexxs, Pits, tomks und Blackbirds in das in unendlich vielen Variationen - es gibt sogar Pits, die der Kaiser vo China sind oder die schon im Weltraum waren - alle möglichen [keine im Bereich der Unmöglichen] Variationen gibt es unendlich oft. Wenn es im Bereich des Möglichen wäre, gibt es da draußen sogar Pits, die den Gott-Status erreicht haben (wäre irgendwie interessant, denen mal Hallo zu sagen, oder? ).
Oder das gesamte Spektrum an Möglichkeiten wird genau einmal abgebildet. Es gibt also genau jede Möglichkeit 1x. Es würde also auch einen Pit geben, der auf einen Monitor schaut, der ein anderes Atom beinhaltet und einen, der in einem Universum lebt, das absolut exakt, wie unseres ist, nur dass es beim Urknall ein Atom gab, das in eine andere Richtung geflogen ist (was große Auswirkungen hätte - Chaostheorie).
Beide Möglichkeiten führen dazu, dass unsere Existenz so stattfinden muss. Im ersten Fall unendlich oft - im 2. genau ein mal.
Oder es gibt eben doch keine Multiversen, dafür aber Gott.
Bis zu dem Punkt, an dem du dich fragst, ob das Universum ein Bewusstsein hat, sprichst du von Determinismus, danach von Gott. Da bin ich ausnahmsweise mal mit tomk einer Meinung. Was ist denn eine allwissende Entität, die Macht auf das gesamte Universum und den Menschen ausüben kann, deiner Meinung nach sonst? Deswegen passt deine Frage, wer noch Götter braucht, nicht wirklich.
Das ist das Problem, ich sehe keine Gottheit im Gesamten des Universums, denn das "erschuf" uns nicht, wenn, dann ist es mit uns entstanden, also keinesfalls göttlich. Zudem definiert sich Gott als aussenstehend, als Schöpfer des Universums, aber nicht als Teil davon. Ich aber spreche von der Summe von Allem und aller Zeiten, etwas, dass erst mit dem Universum entstanden sein kann.
Das stimmt ja nicht wirklich. Gott kann sowohl aussenstehend sein, als auch Teil unseres Universums. Der christliche Gott definiert sich als "Alles". Gott ist überall und in jedem, sagt man. Aber Gott allgemein ist ohnehin ein ziemlich weit gefasster Begriff.
Passt hier auch durchaus rein, finde ich (wenn man sich nicht nur auf christliche Vorstellungen oder die einer anderen einzelnen Religion beruft). Wenn du sagst, dass es unmöglich ist, über Gott zu diskutieren, weil man unmöglich feststellen kann, ob er existiert - warum diskutieren wir hier dann?
Wie ich schon sagte, es ist nicht möglich die Nicht-Existenz von irgendwas zu beweisen. Derweil gings mir eigentlich nur darum, dass hier nicht irgendwelche Bibelsprüche einfließen, welche die Existenz Gottes beweisen sollen, oder anderweitige schlaue Sprüche, in denen ich allesamt nur eine Aussage erkennen kann: "Lieber Gott, mir ist das Leben zu kompliziert, bitte nimm mich an der Hand und sag mir wo es lang geht". Ich habe einfach ein grundsätzliches Problem mit Menschen die sich freiwillig in eine geistige Abhängigkeit begeben.
Klar, ich hab da ja ungefähr die selbe Meinung wie du. Ich stehe Gott auch eher skeptisch gegenüber. Aber man kann Leute, die so denken eben auch nicht widerlegen. Die Bibelfraktion haben wir glaube ich schon durch unsere blasphemischen Äußerungen vertrieben.
Welche andere Stufe der Wahrnehmung hast du erlebt?
Auch wenn die Frage nicht mir galt: Da schneiden wir einen ganz seltsamen Bereich, der sich logisch nicht mehr greiffen lässt. Wäre ich böse, würde ich sagen, dass die Religionen wohl unter Drogeneinfluss entstanden, oder zumindest davon inspiriert wurden.
Du bist aber nicht böse. Also sagst du, dass die meisten Religionen entstanden sind, um Dinge, die in der Umwelt beobachtbar, aber mit begrenztem Wissen nicht erklärbar sind, dennoch erklären zu können. Ein Blitz schlägt ein, da ist Thor wohl mal wieder ein bisschen sauer. Es herrscht eine Dürreperiode, die es in den letzten 20 Jahren so nicht gab - da ist ein Gott erzürnt. Daraus haben sich die meisten Religionen gebildet. Deswegen wird Gott ja auch zusehends durch die Wissenschaft verdrängt - wir können immer mehr ohne den Einfluss Gottes erklären.