Shikamaru hat folgendes geschrieben:
Ich will nichtmal das Spiel bashen, aber der Zusammenhang zu dem literarischen Werk schadet dem Spiel imo mehr als es dafür "wirbt" (Wer bitteschön hat von der Zielgruppe "Die göttliche Komödie" gelesen?)
Die Frage ist, warum sollte die Vorlage bzw. die Anlehnung daran dem Spiel selber schaden? Warum sollte Unkenntnis bzw. Unwissenheit der Spieler (bezogen auf "Die göttliche Komödie") sich negativ auf den Absatz des Spiels auswirken ? Den Leuten ist es doch egal, gute Action, große Gegner, einfach ein grundsolider God of War-Klon.
Du sagst es ja schon selber, sehr viele Spieler werden das Original nicht kennen, aber wo ist da das Problem ? Ich kann ja nicht etwas kritisieren, dass ich gar nicht kenne bzw. von dem ich gar nichts weiss.
Die Wertungen kommen des weiteren sehr ordentlich daher und ich bin mir sicher, dass es sich gut verkaufen wird. Würde es sich noch besser verkaufen, wenn es eine ganz eigene Geschichte erzählen würde, sprich wird die Anlehnung an Dante Alighieris Werk den Verkauf bremsen ? Ich denke nicht. Wenn dann anders herum: Das Spiel könnte eher dem Original "schaden" bzw. ein falsches Licht darauf werfen.
Shikamaru hat folgendes geschrieben:
Nach dieser Ansicht könnte ich jetzt also ein Spiel machen, in dem ein Zwerg mit einem aus Holz geschnitzten Motorrad in einer postapokalyptischen Welt zu einem Vulkan fahren will und Orcs mit seiner Shotgun erschießt, und das dann "Herr der Ringe" nennen.
Naja, wenn das deine persönliche Interpretation von J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe-Saga wäre bzw. ist, dann viel Spass
![Lächeln :) :)](/styles/ctec/images/smilies/gz/1.gif)
Im Gegensatz zu Dante's Inferno würde das nur niemand spielen bzw. sehen wollen.
Nein, ich weiss, was du im Grunde sagen willst, aber ich bleibe in der Regel dabei: Freie Interpretation eines Stoffes ist das Recht eines jeden Künstlers. Dennoch ein wichtiger Punkt an dieser Stelle: Natürlich ist diese Freiheit sehr problematisch, denn Freiheit bedeutet nicht, dass es dem finalen Spieler/Leser/Zuschauer zwangsläufig gefällt, es ist und bleibt eine subjektive Sichtweise bzw. Variation des Originalstoffes. Die Resident Evil-Filme (in Anlehnung an die Spiele) fand ich zum Beispiel zum Kotzen, während ich die Streichung von Tom Bombadill in den Herr der Ringe-Filmen verschmerzen konnte. Klar, manchmal ist es ratsam, nichts zu erfinden bzw. zu streichen, aber selbst das ist im Endeffekt subjektiv.
Sigistauffen hat folgendes geschrieben:
Private Ryan mag einen nicht vollständig über den 2. Weltkrieg informieren, aber deswegen heist der Film ja auch Saving Private Ryan und nicht WWII.
Ach jetzt komm, das ist doch Erbsenzählerei, du hast das Grundprinzip des Beispiels doch verstanden. Fakt ist, wer Dante's Inferno durchspielt und meint er hätte quasi die göttliche Komödie gelesen, ist auf dem falschen Dampfer.