Antriebslosigkeit

tomk hat folgendes geschrieben:

Zitat:

http://www.schilddruese.hexal.de/erkrankungen/schilddruesenunterfunktion/symptome/

Betroffene klagen über Müdigkeit, Antriebsarmut, ein gesteigertes Schlafbedürfnis sowie Gedächtnisstörungen. Sie frieren häufig, leiden an Verstopfung und deutlicher Gewichtszunahme. Die Haut ist trocken, kühl und blass, Haare und Nägel sind brüchig.


Meine Aussage bezog sich auch nicht auf körperliche Gebrechen, sondern auf Psychische. Sollte eigentlich erkennbar sein. Das einwerfen von Psychopillen halte ich nunmal für den falschen Weg.

Verstehe jetzt nicht ganz, inwiefern die obigen Symptome jetzt rein körperlicher Natur sein sollten, aber vielleicht interpretier ich den Link jetzt auch falsch... Aber ist ja auch wurst, in jedem Fall stützt diese Aufzählung die Aussage, dass die "Antriebsarmut" evtl auch körperliche Ursachen haben könnte.
 
partykiller hat folgendes geschrieben:


Es gibt ein Buch zu diesem Thema: "wir behandeln die Falschen".

:bigsmile::bigsmile:

@MagZero:
Es gibt keinen "Willen" an sich, sondern nur konkrete Bedürfnisse. Was Du brauchst ist ein handfestes Ziel, etwas, wofür es sich lohnt "aufzustehen". Du hast anfangs was von Deinem Wuschstudium gesagt. Das wäre doch schon mal ein prima Motiv. Ich selbst litt zwar nie unter Antriebslosigkeit (jedenfalls nicht in dem von Dir geschilderten Ausmaß), aber ich habe es immer so gemacht, dass ich mir - um meine gelegentliche Trägheit zu überlisten - von Zeit zu Zeit selbst (also nicht, weil mich die Eltern oder wer auch immer dazu getrieben hätten, sondern weil ich das selber für mich wollte) bestimmte Marken gesetzt habe, die ich zum Zeitpunkt X (nach Möglichkeit mit einem zuvor von mir selbst klar definierten Ergebnis Y) unbedingt erreicht haben wollte. Das hat praktisch immer geklappt. Die effektivste Erziehung ist die Selbsterziehung (also eine gewisse "Härte" sich selbst gegenüber); d.h. der innere Schweinehund muss beseitigt oder zumindest an die kurze Leine genommen werden. Du wirst auch zukünftig, z.B. in der Ausbildung, immer wieder mit Fächern/Inhalten konfrontiert werden, die Dir nicht liegen bzw. die sich nicht mit Deinen ureigenen Interessen decken (wobei sich Interessen später ggf. immer noch "aufspüren" und entwickeln lassen). Trotzdem musst Du da immer durch ein relatives Minimum durch. Bitte bedenke, dass Du z.B. ohne solide Kenntnisse in Fächern wie Mathematik und Englisch sehr viele Studienfächer gar nicht studieren kannst (im Studiengang Psychologie z.B. ist 80 % der dort zu behandelnde Literatur englischsprachig und Du machst da Statistik bis zum Abwinken). Und ein Physiker oder Ingenieur, der kein Englisch kann, bekommt in der Ausbildung kein Bein mehr an die Erde. Solche "Kleinigkeiten" sollte man bei seiner Lebens- und Berufsplanung einfach akzeptieren - und die daraus resultierenden Herausforderungen annehmen. Oder man lässt es ganz.

Sollte Deine Antriebslosigkeit rein körperliche Ursachen haben (dies wäre auch eine Möglichkeit, zumal Du ja phasenweise offenbar zu gar nix mehr Lust hast), dann kann Dir allerdings nur ein Fachmann bzw. Arzt helfen. Aber vorher würde ich an Deiner Stelle erst mal in mich hinein hören, ob meine Motivlage wirklich ausreichend ist, d.h. ob z.B. ein Schulbesuch wirklich das ist, was Du willst (der Mensch kann ja mit der Zeit auch "schulmüde" werden). Man kann m.E. nur gut sein, wenn man Spaß an der Sache hat. Ist der "Spaß-Faktor" gegeben, brauchst Du auf den schulischen oder beruflichen Erfolg übrigens gar nicht mehr großartig hinarbeiten. Der stellt sich dann nämlich ganz von alleine ein. ;)

:mosh::sun:
 
tomk hat folgendes geschrieben:
Das schlimmste was man in meinen Augen machen kann ist, sich dann mit Medikamenten vollzupumpen. Diese unterdrücken nur Symtome, nicht die Ursache.

Das klingt ein bischen dramatisch. Zum einen ist ein Anti-Depressiva keine Glücksdroge, sondern sorgt nur wieder für ausreichend Gehirnkommunikation.

In Folge der wiederhergestellten Nervenkommunikation geht es einem langsam wieder besser und man ist überhaupt wieder in der Lage, Endorphine herzustellen.

Bei einem gesunden Menschen wirken Anti-Depressiva also nicht - der hat nur die Nebenwirkungen und wird das Medikament nicht lange nehmen. Ein depressiver Mensch fühlt nach ein paar Tagen schon eine schmerzlindernde Wirkung.

Zum anderen gibt es auch endogene Depressionen - sie haben keine Belastunssituation als Auslöser, die Du durch eine Theraphie oder Verhaltensänderung behandeln könntest. Die bekommst Du wie andere Menschen ein Magengeschwür oder Blutzucker.

Ich gebe Dir recht, leichtfertig darf man die Medikamente nie nehmen, sie greifen tief in den Stoffwechsel ein und alleine die Nebenwirkungen zeigen einem, was Sache ist.

Wenn aber eine Depression diagnostoziert wird keine falsche Scheu bitte, ansonsten wird das nur noch chronisch und schlimmer.

[edit: Absatz gelöscht und zu PM verwurstet]

@MagZero: Ich habe Dir noch eine PM geschrieben.
 
@ Gyros

Es stellt sich die Frage was die Ursache einer Depression ist.

Wird die Ursache der Depression durch Medikation nur unterdrückt, kann man nicht von Heilung sprechen.

Eine Fallstudie in meinen Bekanntenkreis bewieß mir eindeutig, dass die Medikation die Ursache in keinster Weise bekämpfte. Ganz im Gegenteil, wurde nach jahrelanger Medikation diese vernachlässigt, kehrte die Depression massiv verstärkt zurück. Erst ein tiefgehendes Schürfen in den Tiefen des Unbewußten, gewisse sehr schmerzliche Erkenntnisse, und deren willentliches Erkennen, bzw. der bewußte Umgang damit, brachten Linderung.

Stimmt. Depression kann durch Dauerstress ausgelöst werden, z.B. durch ein Trauma wie üble Kindheit, Vergewaltigung, Burnout. Wenn man den Stress lösen kann durch eine kognitive Verhaltenstheraphie, bekämpfst Du auch sehr wirksam die Depression.

Ein endogen Depressiver (körperliche Ursachen) kann durch eine Theraphie vielleicht auch viel lernen, zusätzlichen Stress zu umgehen, er wird aber nicht ohne Medis leben können.
 
tomk hat folgendes geschrieben:
Wollte ich auch nie bestreiten.
Schließlich bin ich kein Arzt, nur hat sich das von Mag geschilderte für mich wie ein absolutes Willensproblem angehört. Und was mich erschreckt hat war, dass die meisten sofort mit Pillen wedeln. Oder denken, ein Psychater schwenkt den Zauberstab und man ist wieder gesund, ohne den Dreck vor seiner eigenen Tür wegzukehren. Nur zu gerne werden Pillen geschluckt / verschrieben, scheint es doch der leichteste Weg zu sein. Das aber eine körperliche Abhängigkeit sich hier noch zu dem bestehenden Problem hinzugesellen kann, wird ausgeblendet.

Mach es ihm aber auch nicht schwerer, sich Hilfe zu suchen, als es eh schon ist. Mit Aussagen wie "...für mich wie ein absolutes Willensproblem angehört" und "...ohne den Dreck vor seiner eigenen Tür wegzukehren" implizierst Du einen schwachen Charakter, der zu faul ist, an sich zu arbeiten und deswegen Leiden muss.

Ein normales Antidepressiva macht nicht süchtig, ist keine Droge, funktioniert nur bei kranken Menschen. Natürlich müssten trotzdem die Ursachen hinter der Depression aufgedeckt und behoben werden, ganz klar.

edit:Haufen Leerzeilen gelöscht
 
Klar, nimm ihm die Tabletten wieder weg, er kriegt 'nen Rückfall und es geht im wieder schlecht.

Aber natürlich hast Du im Kern recht. Bei Antidepressiva ist das Missbrauchspotential nach meiner Einschätzung relativ gering, aber z.B. RITALIN (das bei uns im BTM steht als Droge!) wird anscheinend jedem achtjährigen Zappelphillip hinterhergeworfen, wenn man den einschlägigen Foren glauben schenken darf... Krass.
 
tomk
Das man die Tabletten nicht von heute auf morgen weglassen kann ist ja wohl klar. Der betreffende muss erst über einen längeren Zeitraum stabil sein, da sonst die Gefahr besteht, das die Krankheit erneut ausbricht, und man wieder komplett von vorne Anfangen muss. Erst wenn er stabil genug ist, kann man anfangen die Medikation langsam zu reduzieren. Im Idealfall erreicht man irgendwann den Punkt, wo man die Tabletten ganz weglassen kann.
 
gyroscope hat folgendes geschrieben:

... aber z.B. RITALIN (das bei uns im BTM steht als Droge!) wird anscheinend jedem achtjährigen Zappelphillip hinterhergeworfen...

Ist das nicht dieses Konzentrationsmittel, das Schüler/Studenten (natürlich nur einige) manchmal zu sich nehmen, um bessere Leistungen zu erzielen? Müsste verschreibungspflichtig sein. Da kommt man bestimmt nicht so leicht ran.

:sun:
 
@Jim

Jeder gute Schauspieler kommt da mittlerweile dran - traurig aber wahr.
Heutzutage ist das nun mal so - hast du starke "Rückenschmerzen" gehst du zum Arzt - dieser verschreibt dir Tramal - dann gehst du zur Apotheke und kaufst dir Paracetamol - schmeiss paar Pillen rein und schon kann die Party losgehen :crazy:
 
Ich glaub ich hab die falschen Ärzte. War in den letzten 9 Jahren bei 5 verschiedenen Ärzten wegen meinen Rückenschmerzen, und hab nie Tabletten verschrieben bekommen, sondern Krankengymnastik, Heissluft, und Massage.
 
Krankengymnastik bringt jedenfalls mehr als manche Pillen - also kann deine Arztwahl so schlimm nicht sein ;)
 
Was ich nicht nachvollziehen kann ist, das die Krankenkasse nur bei Chronische Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder Kniegelenksarthrose die kosten übernimmt, aber nicht bei Migräne.
 
GameFreakSeba
Wundert mich wen man bedenkt, wieviele Menschen unter Migräne leiden.
 
Millionen Menschen leiden unter vielen Sachen und dennoch wird es nicht von der Kasse übernommen - das ist eben unser Krankenkassen-System. Wie sollen die sonst Milliarden-Gewinne einfahren ?
 
GameFreakSeba hat folgendes geschrieben:

Millionen Menschen leiden unter vielen Sachen und dennoch wird es nicht von der Kasse übernommen - das ist eben unser Krankenkassen-System. Wie sollen die sonst Milliarden-Gewinne einfahren ?

Habe auch mal gelesen, dass Behandlungen bzw. Beratungen durch Psychologen usw. in der Regel nicht von der Krankenkasse bezahlt werden, weil dies nicht zur medizinischen Grundversorgung gehört. Sollte ich also mal auf die Coach (ist ja vielleicht langsam mal an der Zeit :bigsmile:), dann würde das richtig teuer werden.

:sun:
 
GameFreakSeba hat folgendes geschrieben:

@Jim

Stimmt, ist wirklich mal an der Zeit :devil: :bigsmile:

Ich versuch`s erst mal mit der Tanz-Therapie. In unserem Seniorenheim finde ich bestimmt sofort Anschluß zu den anderen Scheintoten. Natürlich nur unter der strengen Aufsicht von Pfleger GameFreak. :bigsmile:

:sun:
 
BigJim
Die Krankenkasse übernimmt die die Behandlung bei einem Psychologen. Insgesamt werden 3 mal 6 Monate gewährt. Alles was darüber hinaus geht, muss man selber bezahlen.
 
GarfieldausHN hat folgendes geschrieben:

BigJim
Die Krankenkasse übernimmt die die Behandlung bei einem Psychologen. Insgesamt werden 3 mal 6 Monate gewährt.

Dann besteht ja noch Hoffnung. Hatte schon Sorge, ich müsste meine Goldzähne veräußern. :bigsmile:

:sun:
 
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