Kann man nicht verallgemeinern, es gibt Firmen die legen Wert auf die Work Life Balance und es gibt Firmen die scheissen drauf und erwarten komplette Aufopferung für den Job. Vor allem bei internationalen Global Playern wird das einfach häufig erwartet. Als EAMER Marketing Manager bei Samsung oder LG fängt man um 7-8 morgens an und hört um 8 Abends auf, Kollegen hab das Jahrelang gemacht. Meinten war ne geile Zeit aber nen Leben lang geht das nicht, die Koreaner da lachen über nen 8 Stunden Tag. Die normalen Tarifler können die nicht knechten aber die Leiter/Managementebene für die gelten keine Wochenarbeitszeiten. Als ich noch bei Kodak war sah das auch nicht viel anders aus, durch die Zeitverschiebungen und weltweiten Calls/Termine hatte man Termine früh morgens und spät Abends + Reisen kommt man da immer auf nen außerordentliches Plus, hat gar nix mit gewachsen oder nicht gewachsen zu tun. Wenn man sich dann noch anschaut das die Kollegen in den USA nur 15 Tage Jahresurlaub haben geht's uns hier so oder so ganz gut. Nachbar der bei Porsche arbeitet sieht im Winter auch kein Tageslicht außerhalb der Arbeit da in der Leitungsebene sitzt, dafür hat er seinen Panamera nen netten Pool sieht seine Kinder aber kaum. Meine Frau verdient sich da fürs Kindersitting hin und wieder mal was dazu, ist dann auch nicht schlecht. Kommt natürlich auch immer alles auf Branche und Unternehmen an und das was man sich aussucht hat man am Ende dann auch
Da magst du im großen und ganzen Recht haben. Das ist schon crazy wie unterschiedlich die Branchen da sind. Man kann ganz gut sehen, dass neue Branchen (Ich bin onliner) und alte Branchen hier vollkommen andere Herangehensweisen haben. Klar, wenn der Herbst naht und es an die Budget-, Ziel- und Ressourcenplanung losgeht, sitze ich auch mal 12h und länger mit den andern beiden zusammen und wenn im Winter die Jahresgespräche losgehen, bin ich auch teilweise 5 Tage die Woche in anderen Städten für die Roadshows, doch wird da sehr drauf geachtet, dass das danach ausgeglichen wird. Mein normales Brot und Butter Business hat 38h und wird mit viel Freiraum versehen. Ich kann immer, wenn nötig Homeoffice machen, von überall arbeiten und niemand schaut komisch wenn man mal nur 6h im Büro ist. Was zählt sind die Ergebnisse. Wenn die Stimmen, kann ich meinen Tag gestalten wie ich es möchte.
Aber ja, dass ist halt die Online Welt. Das funktioniert da einwandfrei. Langsam öffnen sich auch die alten, non-Onliner auch in die Richtung. Die DAX Konzerne achten schon sehr genau darauf, was sie ihren Mitarbeitern an Benefits mitgeben. Ich habe bekannte und Freunde bei Bayer, VW, Daimler (Marketing sitzt bei uns in Berlin) und SAP. Da sind meine Vorzüge aus einem 25 Leute Online-Büro ein kleiner Witz, entgegen was die so dürfen, machen und können.
Ich habe aber auch zwei bekannte bei Goldman und KPMG. Die fahren seit Jahren 60-80h Wochen. Da ist das Pensum manchmal so hoch, dass auch mal ein Nässchen gezogen wird, nicht weil gefeiert wird, sondern um nochmal konzentriert die letzten Stunden durchzuziehen. Vor 5-6 Jahren fand ich das total toll und hab sowas beneidet, heute denke ich mir, dass ich froh bin das zu tun was ich mache. Die Verdienen zwar das doppelte aber haben halt gar kein Reallife mehr. Und das mit unter 30.. Nö, mir gehts auch mit der Hälfte mehr als gut und ich kann das Leben genießen. Was bringen dir 200k im Jahr, wenn du nicht mal Zeit hast sie auszugeben!?