"ich z.b. finde es unerhöhrt, dass einem Käufer das echt auf eine sicherheitskopie verwehrt wird, gerade bei diesen optischen medien macht eine SK sinn."
mal ganz ehrlich: wer braucht eine "sicherungskopie" von einem spiel?
schleppst du deine games immer und überall mithin, dass sie schaden nehmen könnten?
wer auf seine games aufpasst braucht auch keine "sicherheitskopien" davon.
und wer seine cd´s zerkratzt oder sonstwas ist einfach selbst schuld.
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@choci
die Argumentation "Wer braucht sie denn?" ist allerdings nicht ganz treffend.
Das hört sich für mich so an wie:
Warum verweigern Sie die Hausdurchsuchung, wenn Sie nichts zu verbergen haben?
Weil ich ein Recht dazu haben, einen solchen Eingriff abzuwehren. Ganz einfach.
Gleiches Argument wie mit den Internetsperren, wo sich alle gegen die Überwachung wehren.
Und ähnlich klingt das Argument gegen Sicherheitskopien. Meines Wissens nach waren Sicherheitskopien früher einmal ganz normal gestattet (eine für den privaten Gebrauch), dies wurde inzwischen offenbar geändert mit dem Argument, dass optische Medien ja nicht verschleißen und keine Notwendigkeit dafür bestehe.
Ob das nun reguläre Rechtsprechung ist, weiß ich nicht. Wenn das so sein sollte, dann erübrigt sich die Diskussion.
Aber es ist auch die Frage, ob es auf Bestreben der Wirtschaftsunternehmen eingeschränkt wurde.
Ich selber bin ebenfalsl einer der Sorgfältigen, die keine Kopie benötigen.
Das Raubkopiererargument ist allerdigns doch differenziert zu betrachten. Dass sich der Raubkopierer eine Leistung erschleicht, für die er keine Gegenleistung erbringt, das ist keine Frage, es ist eine Straftat, es muss nicht schöngeredet werden. Hier liegt ein Lizenzverstoß vor.
Da hier Straftaten (unbestritten) im Raum stehen, fällt es schwer, der Hersteller-/Publisherseite einen Vorwurf zu machen.
Was man allerdings vorwerfen kann:
Weit verbreitete(s) Märchen/Lüge ist das Argument, eine Raubkopie entspreche dem entgangenen Gewinn für ein verkauftes Vollpreisspiel, die Industrie rechnet sich hier mit Sicherheit gerne mehr Verluste zusammen, als es in Wirklichkeit ist. Im Klagen war man schon immer ganz groß. AM besten auch noch das schöne Wort "Dunkelziffer" bemühen. Unbeweisbar, aber mit Sicherheit vorhanden, ja. Ehrlich.
Das ist so, als würde ich bei der Versicherung Dinge als Verlust angeben, die ein Einbrecher gar nicht alle hat mitgehen lassen. Wer ist der idealere Sündenbock als ein Straftäter? Wer also schon eine tatsächliche Schuld hat, dem kann man noch andere unverschuldete Dinge mit aufbürden.
Damit ist man dann aber auf "Opferseite" auch schon mit einem Bein unterwegs in Richtung (versuchter) "Versicherungsbetrug".
Wie war das nochal mit den gefälschten Tagebüchern, die der Stern so schön teuer verkauft hatte?
Der Stern verklagt den Fälscher wegen Image-Schädigung o.ä.?
Welchen Schaden hat man denn bei Millionen verkaufter Exemplare dieser Hefte? Den Umsatz (und vielleicht Gewinn) hat man doch eingestrichen, oder? Und mit dem Anschluss-Skandal ließ sich auch nochmal Geld verdienen, oder nicht?
Der Stern hat hier einfach seine Hausaufgaben nicht gemacht, in grenzenloser Raffgier einfach losgelegt und seine Sorgfaltspflicht verletzt, und will dann trotz Millionenverkäufen und eigener Schlamperei und bewusster Fahrlässigkeit bei der Überprüfung seiner Quellen angeblich noch einen Schaden geltend machen? Wie gut, dass man einen Imageschaden schlecht bemessen kann. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Wer als Konsument allerdings die Preise zu hoch findet, der sollte sich, wie ja Falkit auch geschrieben hat, einfach dem Konsumverzicht widmen oder auf günstigere Angebote warten. Dann werden die Hersteller wieder meckern und versuchen, ALLES den Raubkopierern in die Schuhe zu schieben, aber normalerweise werden Produkte, die nicht laufen, eben günstiger, weil offenbar die 50-70 EUR Wertigkeit beim Kunden nicht auf Gegenliebe stoßen, zumindest ist dieser "Zeitwert" dann eben nicht wirklich auf die Dauer beständig.
Wenn wir einen (rein theoretisch gesprochen) reinen Markt ohne Raubkopien hätten, dann könnte man es mal antesten, was sich wirklich zum vollen Preis wie häufig verkauft. Denn dann hätte ich ja nach Herstellerargumentation nicht den illegalen "Markt" als Ausweichmöglichkeit. Mal schauen, was das ausmachen würde.
Die Hersteller würden sich bei so einem Idealmarkt dann die Hände reiben und sagen "So, dann konsumiert nur fleißig, Ihr treudoofen Käuferlein!".
Aber mal schauen, ob die sich noch immer die Hände reiben, wenn die Verkaufszahlen dann doch nicht so prickelnd ausfallen, weil man sich in seiner grenzenlosen Gier wieder alles schön gerechnet hat, und nachher honoriert der Kunde es eben vielleicht doch nicht so sehr?!
Was dann?
Dann wäre der Hersteller dankbar für einen Sündenbock, dem man die verfehlte Geschäftspolitik in die Schuhe schieben kann. Und da bieten sich Straftäter als ideale Ausweichmöglichkeit an. Und an dem Argument, dass ein Raubkopierer schadet, ist fast unmöglich dran vorbei zu kommen.
Nur das Maß, in dem er schadet, das darf man bitteschön gehörig anzweifeln. Vor allem dann, wenn durch die Kopien der Bekanntheitsgrad von Software (und damit verbunden vielleicht doch ein paar Verkäufe) angekurbelt wurde. Also bloß nicht immer bei jedem Wort auf die bedauernswerten Hersteller hören, die wollen auch "nur mit ihrem Pfund wuchern". Das sind Geschäftsleute, keine Samariter.