Frybird
Bekanntes Gesicht
Nachdem ich überraschenderweise per Penny Arcade sehr positives von einer Reality-Game-Show namens "King of the Nerds" gehört habe, dachte ich ich sehs mir mal an.
Und da ich mich selber hasse, habe ich entschlossen mir auch gleichzeitig das vergleichbare Pro7 "Showexperiment" (was heißt das?) "Beauty & The Nerd" anzusehen.
Vorab ein grober Abriss:
"King of the Nerds" ist eine Show vom amerikanischen Sender TBS, in dem verschiedenste Nerds in verschiedenen Spielen und Herausforderungen um den Titel des "Kings" kämpfen und um 100.000 Dollar.
"Beauty & The Nerd" ist eine Show von Pro7 in dem verschiedenste Nerds mit hübschen Mädchen als Paare in jeweils eigenen Spielen und Herausforderungen darum kämpfen müssen, der "männlichste" Nerd und die "intelligenteste" Beauty zu werden. Hier gehts um 100.000 Euro
Vorab sei gesagt, das ich mir die erste Folge von der zweiteren, deutschen Show nicht angesehen habe, allen voran weil sie ÜBER 2 STUNDEN lang ist, während King of the Nerds nur 1 Stunde lang geht. Ich hätte wahrscheinlich ersteres eh nicht komplett ertragen. Deutsche Shows sind allgemein durch die Bank weg viel zu lang, egal ob das, "Schlag den Raab" oder "Wetten Dass".
Jedenfalls, fangen wir mit den Kandidaten an.
Der Castingprozess von "Beauty and the Nerd" muss wie bei den Sklaven früher eine Untersuchung des Gebisses beinhaltet haben, denn irgendwie haben hier fast alle Nerds schiefe Zähne. Seltsam. Ansonsten wenig überraschendes: Studenten, IT-Leute, ein "Kybernetik Experte". Und auch wenn 1-2 von denen einen normalen Eindruck machen, so wird eben doch das "Freak"-ige arg hochgespielt, so das sich die Nerds erstmal fröhlich durch die Begrüßungen und Interviews stammeln dürfen und peinliche Bemerkungen von sich geben. Die "Beautys" fahren aber auch nicht viel besser, denn hier wird genauso auf das "Dummchen" Image abgezielt so das die Stewardessen, Models und Assistentinnen entweder niedliches oder doofes von sich geben.
"King of the Nerds" ist da eher auf den Coolness Faktor bedacht, was ich aber auch irgendwie irritierend fand. Hier sind die meisten Kandidaten überwiegend attraktiv, poppig-bunt-ausgefallen und...so wird es zumindest vermittelt, überaus talentiert. Eines der Mädels arbeitet bei NASA, einer der Jungs hat es als Hacker mal ins TIME geschafft, andere werden als "Pro-Gamer", "Blogger" und "Rollenspiel Designer" betitelt, ohne das auf eins davon näher eingegangen wird. Ähnlich wie bei den Kandidaten die man so bei "Schlag den Raab" sieht wirken die Nerds eher selten wie "Normalos" und man fragt sich hauptsächlich, wo sie so Leute herbekommen haben.
Auch mit dem Unterbringungsort geht es gleichzeitig ähnlich und unterschiedlich zu: Während es sich bei "Beauty & The Nerd" um eine hübsche Villa in Südafrika handelt (warum auch immer), geht es bei "King of the Nerds" in ein "Nerdwana" getauftes Anwesen, das Geschmacklos aber akkurrat mit Nerd-Zeug vollgestopft ist, von einer Batman-Statur über "dekorative" riesige D6 Würfel bis hin zu einem Homeentertaiment Raum samt Microsoft Xbox360 (tm) und einer von RadioShack(tm) ausgestatteten Werkstatt.
Zu Anfang von "King of the Nerds" werden zwei zufällig gewählte Kandidaten Anführer eines Teams und müssen nach einer Kennenlernphase ihre Teammitglieder wählen, wobei natürlich am Ende ein Kandidat auf der Strecke bleiben wird.
Nach viel austausch von Symphatien und Taktieren entstehen so zwei Teams, und ein eh schon die ganze Zeit als selbstzweifelnd dargestellte Frau bleibt über. Doch in einem netten Twist wird darauf hin von den Moderatoren anerkannt, dass es nichts nerdigeres gibt, als beim Teambilden nicht gewählt zu werden, weshalb die verstoßene Kandidatin die Runde gewinnt, automatisch weiterkommt, und sich nun selbst wiederum ein Team auswählen darf. Niedlich.
Nach einem weiteren Ausschlussverfahren unter den Teams haben dann die zwei erwählten Abstiegskandidaten noch zu einem abschließenden "Nerdoff" gegeneinander ums weiterkommen Schach gespielt.
Bei "Beauty & The Nerd" geht ungefähr eine halbe Stunde dafür drauf, das Männer und Frauen sich abwechselnd einen jeweiligen Partner auswählen, was auch wieder zu vielen peinlichen Situationen führt.
Später dann mussten die Nerds im James Bond Stil einen Stunt-Hinderniskurs bewältigen, was ebenfalls wieder zu einigen Peinlichkeiten geführt hat, auch wenn ich sagen muss das sich hier einige Kandidaten erschreckend gut geschlagen hatten. Dann habe ich abgeschaltet, denn zu dem Punkt wo sie damit fertig waren waren wir schon bei fast 1 1/2 Stunden und 3 Werbepausen. Die "Beauties" mussten wohl irgendwas mit Geografie und Befummeln machen. Ich weiß nicht.
Der Unterschied ist klar: In "King" sind die Nerds auf Coolness getrimmt, bei "Beauty" auf peinliche Freaks. Und auch wenn "King" viel zu stark darauf gezielt hat die Kandidaten alles Kommentieren zu lassen und entsprechend die typischen Charaktertypen solcher Reality Shows zu bauen, so durften hier die Nerds echter und glaubwürdiger agieren.
Bei "Beauty" dagegen war alles zwischen den Spielchen geradezu unerträglich, mit ganz vielen offensichtlich gescripteten Situationen zwischen den Kandidatenpärchen. Das "Beauty" will das der "Nerd" ihre Sachen trägt, aber der will nicht weil die schwer sind (hoho!), ein anderes "Beauty" rümpft die Nase, weil ihr Spielpartner vor dem Schlafengehen noch liest, und sie ja Bücher viel zu anstrengend und zeitaufwändig findet (hihi!), während wiederum ein anderer Nerd die ganze Zeit eine Taylor Swift Barbie mit sich herumträgt und auch ins Bett mitnimmt (ha...ha?). Alles mit der Schauspielerischen und Inszenatorischen Kunst des RTL Nachmittagsprogramms.
Lange Rede kurzer Sinn?
Was ist die bessere Show? Was macht mehr Spaß zu gucken?
Was ist die beste Show für Nerds?
...Adventure Time!
Adventure Time ist ein wunderbar anarchisch-nostalgischer Cartoon mit toll geschriebenen Episoden, abgefahrenen Charakteren, wunderbaren Nerd-Kultur Anspielungen, einen fantastischen Chiptune Soundtrack und einer schockierend düster-tragischen Hintergrund Geschichte.
Alternativ, wie wäre es mit Community, Arrested Development, Firefly, Spaced, The IT Crowd, The Venture Bros, Breaking Bad, Homeland (da habe ich gerade die erste Staffel angefangen) oder ganz einfach klassisch Star Trek?
Denn mal ehrlich
SCHEISS AUF DEN REALITY ABFALL.
Ja, wie man vielleicht lesen konnte mag "King of the Nerds" stellenweise schon unterhaltsam sein und dadurch frischen Wind bringen, das Nerds hier Nerds sein dürfen, ernstgenommen werden und nicht als Zielscheibe für billige Lacher dienen.
Aber warum so eine doch nur marginal unterhaltsame Sendung mit viel Pseudo Drama überhaupt gucken? Echte Fernsehserien und Filme sind viel unterhaltsamer, und wenn ich "echte" Nerds sehen will, dann guck ich mir im Internet James Rolfe, PATV, Extra Credits, Moviebob, Lars Golenia, JonTron, die Kritiker von Channel Awesome auf thatguywiththeglasses.com oder wenn es sein muss halt Felicia Day an.
Verschwendet nicht wie ich meine Zeit darauf zu warten das Reality Shows gut werden, sondern lasst sie lieber ganz beiseite liegen
Und da ich mich selber hasse, habe ich entschlossen mir auch gleichzeitig das vergleichbare Pro7 "Showexperiment" (was heißt das?) "Beauty & The Nerd" anzusehen.
Vorab ein grober Abriss:
"King of the Nerds" ist eine Show vom amerikanischen Sender TBS, in dem verschiedenste Nerds in verschiedenen Spielen und Herausforderungen um den Titel des "Kings" kämpfen und um 100.000 Dollar.
"Beauty & The Nerd" ist eine Show von Pro7 in dem verschiedenste Nerds mit hübschen Mädchen als Paare in jeweils eigenen Spielen und Herausforderungen darum kämpfen müssen, der "männlichste" Nerd und die "intelligenteste" Beauty zu werden. Hier gehts um 100.000 Euro
Vorab sei gesagt, das ich mir die erste Folge von der zweiteren, deutschen Show nicht angesehen habe, allen voran weil sie ÜBER 2 STUNDEN lang ist, während King of the Nerds nur 1 Stunde lang geht. Ich hätte wahrscheinlich ersteres eh nicht komplett ertragen. Deutsche Shows sind allgemein durch die Bank weg viel zu lang, egal ob das, "Schlag den Raab" oder "Wetten Dass".
Jedenfalls, fangen wir mit den Kandidaten an.
Der Castingprozess von "Beauty and the Nerd" muss wie bei den Sklaven früher eine Untersuchung des Gebisses beinhaltet haben, denn irgendwie haben hier fast alle Nerds schiefe Zähne. Seltsam. Ansonsten wenig überraschendes: Studenten, IT-Leute, ein "Kybernetik Experte". Und auch wenn 1-2 von denen einen normalen Eindruck machen, so wird eben doch das "Freak"-ige arg hochgespielt, so das sich die Nerds erstmal fröhlich durch die Begrüßungen und Interviews stammeln dürfen und peinliche Bemerkungen von sich geben. Die "Beautys" fahren aber auch nicht viel besser, denn hier wird genauso auf das "Dummchen" Image abgezielt so das die Stewardessen, Models und Assistentinnen entweder niedliches oder doofes von sich geben.
"King of the Nerds" ist da eher auf den Coolness Faktor bedacht, was ich aber auch irgendwie irritierend fand. Hier sind die meisten Kandidaten überwiegend attraktiv, poppig-bunt-ausgefallen und...so wird es zumindest vermittelt, überaus talentiert. Eines der Mädels arbeitet bei NASA, einer der Jungs hat es als Hacker mal ins TIME geschafft, andere werden als "Pro-Gamer", "Blogger" und "Rollenspiel Designer" betitelt, ohne das auf eins davon näher eingegangen wird. Ähnlich wie bei den Kandidaten die man so bei "Schlag den Raab" sieht wirken die Nerds eher selten wie "Normalos" und man fragt sich hauptsächlich, wo sie so Leute herbekommen haben.
Auch mit dem Unterbringungsort geht es gleichzeitig ähnlich und unterschiedlich zu: Während es sich bei "Beauty & The Nerd" um eine hübsche Villa in Südafrika handelt (warum auch immer), geht es bei "King of the Nerds" in ein "Nerdwana" getauftes Anwesen, das Geschmacklos aber akkurrat mit Nerd-Zeug vollgestopft ist, von einer Batman-Statur über "dekorative" riesige D6 Würfel bis hin zu einem Homeentertaiment Raum samt Microsoft Xbox360 (tm) und einer von RadioShack(tm) ausgestatteten Werkstatt.
Zu Anfang von "King of the Nerds" werden zwei zufällig gewählte Kandidaten Anführer eines Teams und müssen nach einer Kennenlernphase ihre Teammitglieder wählen, wobei natürlich am Ende ein Kandidat auf der Strecke bleiben wird.
Nach viel austausch von Symphatien und Taktieren entstehen so zwei Teams, und ein eh schon die ganze Zeit als selbstzweifelnd dargestellte Frau bleibt über. Doch in einem netten Twist wird darauf hin von den Moderatoren anerkannt, dass es nichts nerdigeres gibt, als beim Teambilden nicht gewählt zu werden, weshalb die verstoßene Kandidatin die Runde gewinnt, automatisch weiterkommt, und sich nun selbst wiederum ein Team auswählen darf. Niedlich.
Nach einem weiteren Ausschlussverfahren unter den Teams haben dann die zwei erwählten Abstiegskandidaten noch zu einem abschließenden "Nerdoff" gegeneinander ums weiterkommen Schach gespielt.
Bei "Beauty & The Nerd" geht ungefähr eine halbe Stunde dafür drauf, das Männer und Frauen sich abwechselnd einen jeweiligen Partner auswählen, was auch wieder zu vielen peinlichen Situationen führt.
Später dann mussten die Nerds im James Bond Stil einen Stunt-Hinderniskurs bewältigen, was ebenfalls wieder zu einigen Peinlichkeiten geführt hat, auch wenn ich sagen muss das sich hier einige Kandidaten erschreckend gut geschlagen hatten. Dann habe ich abgeschaltet, denn zu dem Punkt wo sie damit fertig waren waren wir schon bei fast 1 1/2 Stunden und 3 Werbepausen. Die "Beauties" mussten wohl irgendwas mit Geografie und Befummeln machen. Ich weiß nicht.
Der Unterschied ist klar: In "King" sind die Nerds auf Coolness getrimmt, bei "Beauty" auf peinliche Freaks. Und auch wenn "King" viel zu stark darauf gezielt hat die Kandidaten alles Kommentieren zu lassen und entsprechend die typischen Charaktertypen solcher Reality Shows zu bauen, so durften hier die Nerds echter und glaubwürdiger agieren.
Bei "Beauty" dagegen war alles zwischen den Spielchen geradezu unerträglich, mit ganz vielen offensichtlich gescripteten Situationen zwischen den Kandidatenpärchen. Das "Beauty" will das der "Nerd" ihre Sachen trägt, aber der will nicht weil die schwer sind (hoho!), ein anderes "Beauty" rümpft die Nase, weil ihr Spielpartner vor dem Schlafengehen noch liest, und sie ja Bücher viel zu anstrengend und zeitaufwändig findet (hihi!), während wiederum ein anderer Nerd die ganze Zeit eine Taylor Swift Barbie mit sich herumträgt und auch ins Bett mitnimmt (ha...ha?). Alles mit der Schauspielerischen und Inszenatorischen Kunst des RTL Nachmittagsprogramms.
Lange Rede kurzer Sinn?
Was ist die bessere Show? Was macht mehr Spaß zu gucken?
Was ist die beste Show für Nerds?
...Adventure Time!
Adventure Time ist ein wunderbar anarchisch-nostalgischer Cartoon mit toll geschriebenen Episoden, abgefahrenen Charakteren, wunderbaren Nerd-Kultur Anspielungen, einen fantastischen Chiptune Soundtrack und einer schockierend düster-tragischen Hintergrund Geschichte.
Alternativ, wie wäre es mit Community, Arrested Development, Firefly, Spaced, The IT Crowd, The Venture Bros, Breaking Bad, Homeland (da habe ich gerade die erste Staffel angefangen) oder ganz einfach klassisch Star Trek?
Denn mal ehrlich
SCHEISS AUF DEN REALITY ABFALL.
Ja, wie man vielleicht lesen konnte mag "King of the Nerds" stellenweise schon unterhaltsam sein und dadurch frischen Wind bringen, das Nerds hier Nerds sein dürfen, ernstgenommen werden und nicht als Zielscheibe für billige Lacher dienen.
Aber warum so eine doch nur marginal unterhaltsame Sendung mit viel Pseudo Drama überhaupt gucken? Echte Fernsehserien und Filme sind viel unterhaltsamer, und wenn ich "echte" Nerds sehen will, dann guck ich mir im Internet James Rolfe, PATV, Extra Credits, Moviebob, Lars Golenia, JonTron, die Kritiker von Channel Awesome auf thatguywiththeglasses.com oder wenn es sein muss halt Felicia Day an.
Verschwendet nicht wie ich meine Zeit darauf zu warten das Reality Shows gut werden, sondern lasst sie lieber ganz beiseite liegen