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Top Filme 2006 (und Flops)

Shikamaru hat folgendes geschrieben:

Evil Wraith hat folgendes geschrieben:

Die beste Ware kommt immer noch aus Japan. Die Werke von Miike und Tsukamoto, die "Guinea Pig"-Reihe und all die klassischen Exploitation-Schinken aus den 70ern und 80ern. :mosh:


Miike ist überbewertet!

*wegrenn*

Haha, stimm ich aber zu. In letzter Zeit eher Masse statt Klasse!
 
Goreminister hat folgendes geschrieben:

Shikamaru hat folgendes geschrieben:



Miike ist überbewertet!


*wegrenn*


Haha, stimm ich aber zu. In letzter Zeit eher Masse statt Klasse!


Actually bezieht sich das bei mir nicht nur auf "letzte Zeit".

Zugegeben, ich bin ein großer Fan von seinem Film "One missed Call" (oder nur "The Call"), der mit einer wendungsreichen Story und einer etwas ironischen Behandlung der in Japan massenweise erhältlichen Geistergeschichten a la the Ring punktet.
EDIT: Und ich mag auch "Box" aus Three Extremes, der sehr ästhetisch und poetisch daher kommt, aber vom eigenen Ende etwas kaputt gemacht wird.

Aber "Audition" ist ein einfach überbewerteter Exploitation Streifen für Pseudo-Cineasten, "Ichi the Killer" ist albern und "Imprint" ist eine un-unterhaltsame audiovisuelle Folter, nicht nur wegen ausgeprägter Folterszenen sondern auch wegen dem beschissenen Ende und dem fürchterlichen Englisch der japanischen Darsteller. (auch wenn die Entstehungsgeschichte genial ist: Ein Film, der in der "Masters of Horror" TV-Serie gezeigt wurde und von einem US-Sender finanziert wurde, aber im Endeffekt nebst der teils schon recht harten Streifen so fies und heftig war, das er nie gezeigt wurde und nur auf DVD gebracht wurde)

Selbst "MPD Psycho", eine TV-Serie von Takashi Miike die ich hier mal gelobt hatte, wird nach den ersten paar Folgen lasch und konfus.
 
Shikamaru hat folgendes geschrieben:

Aber "Audition" ist ein einfach überbewerteter Exploitation Streifen für Pseudo-Cineasten...

"Audition" als Exploitation-Film zu bezeichnen - Dafür gehörst du genagelt, verstümmelt und in einen Sack gesteckt! ich wette, du hast den Film geradlinig durchgeguckt und weißt nicht einmal, wie er endet!

Aber was die Überbewertung angeht, muss ich dir Recht geben - Er produziert in letzter Zeit wieder vermehrt Käse. Ich denke da nur an das unsägliche "Izo". Das mag aber auch an seinen selbsternannten "Fans" in der westlichen Welt liegen - Diese sind augenscheinlich mit jedem Müll zufriedenzustellen, hauptsache es ist krank. Anders kann ich mir auch nicht erklären, warum sich Miike zu dem Cameo in Eli Roth's Machwerk "Hostel" hat überreden lassen.
 
Evil Wraith hat folgendes geschrieben:

"Audition" als Exploitation-Film zu bezeichnen - Dafür gehörst du genagelt, verstümmelt und in einen Sack gesteckt! ich wette, du hast den Film geradlinig durchgeguckt und weißt nicht einmal, wie er endet!

Ich muss zugeben, mit einem hat sich Miike in dem Film einen cleveren Schachzug geleistet:
Mit dieser Flashback/Traum/Gedanken/whatever Szene irgendwo weit Richtung Ende die die Hauptcharaktere als glückliches oder zumindest zufriedenes Pärchen zeigt [Spoiler Ende]

Das ist der Punkt, an dem man Audition aufeinmal statt auf einer auf tausende Weisen interpretieren kann. Für mich ist das aber zu vage. Ich will zwar nicht alles vorgesetzt kriegen (tatsächlich liebe ich Filme die darauf aus sind den Zuschauer zu verwirren oder ihn zumindest zum eigenen Interpretieren anregen).

Aber da wird einem irgendwo nur eine Szene hingeworfen und gesagt "macht was draus". Ich habe Dutzende Theorien zu dieser einen Szene gesehen, die alle irgendwie dem Film eine andere Note geben. Und bei dieser Ungewissheit die ich da bei anderen Leuten sehe, denke ich eben das der Film (zugegeben, auf raffinierte Weise) so tut als wäre er intelligenter, als er ist.


Und zum zweiten: Ein Film mit Szenen die selbst gestandenen Horrorregisseuren zu krass sind sind für mich Exploitation-Flicks :p
 
Das Hauptproblem an "Audition" ist, dass man den Film nicht einfach "genießen" kann. Man muss mit scharfem Auge dabei sein und jede Dialogzeile und jeden Schnitt registrieren. Dann fällt auf, dass diese eine jämmerliche "andeutende" Szene von verdammt geringer Relevanz ist. Vielmehr bekommt man ein Puzzle vorgesetzt, das richtig zusammengesetzt nur eine einzige Interpretation zulässt: Aoyama hat einfach einen übelst krassen Alptraum, verursacht durch sein schlechtes Gewissen, kombiniert mit den ebenso übelst krassen Fakten, die ihm Asami auf den Tisch haut, z.B. ihre Misshandlung in der Kindheit und ihr nahezu krankhaftes Verlangen, jemanden für sich zu haben. Größtes problem des Films ist das marketing, da er als simpler Horrorfilm gehandelt wird - und als solcher dummerweise auch funktioniert. Die meisten "Fans" haben keine Ahnung, worum es letzten Endes in diesem Film wirklich geht.

P.S.: Ein Traum ist die nächtliche Verarbeitung von tagsüber aufgenommenen Eindrücken.

Und nun verweise ich auf die Schlussszene: Asami fällt die Treppe hinunter und bricht sich das Genick. Dann redet sie noch einen pseudophilosophischen Quark. Mystisches Ende, Japano-Müll eben. Moment, sie müsste doch tot sein, oder?

Nun ja, Anatomie hin oder her, ich kann es dir genau sagen: Sie hat sich das rechte Schlüsselbein gebrochen.

War da nicht mal was? Hat sie nicht erzählt, dass ihre Tante sie einst das Treppenhaus hinunter gestoßen und ihr dabei ein Schlüsselbein gebrochen hat?

Tja, offensichtlich träumt Aoyama da einfach nur sehr intensiv von seiner Traumfrau. :D
 
Evil Wraith hat folgendes geschrieben:

Das Hauptproblem an "Audition" ist, dass man den Film nicht einfach "genießen" kann. Man muss mit scharfem Auge dabei sein und jede Dialogzeile und jeden Schnitt registrieren.

Hmm....

Punkt 1: Deine Interpretation über dem P.S. hatte ich schonmal gelesen (ich will nicht sagen: "DU HAST DAS GEKLAUT", ich will nur sagen das ich schonmal von dieser Theorie gehört habe) und an sich ist sie auch .... wie soll man sagen, möglich.
Die Sache ist nur: Es gibt auch andere, von denen ich so denke. Schau dir mal das an: http://www.imdb.com/title/tt0235198/board/thread/30040016 Da wird eine Theorie aufgestellt, die offenbar von Miike so bestätigt wurde (kann ich jetzt nicht beweisen da ich nicht die DVD habe oder Interviews mit dem Kerl gelesen habe), die aber dann sofort vom Threadschreiber ausgeschlachtet wird weil sie nicht so 100 Prozentig Funktioniert. Vielleicht ist es eine Verwirrungstaktik, aber mich verleitet sowas wieder dazu zu denken das der Film intelligenter tut als es ist. :P

Punkt 2: Auch wenn es JAHRE her ist das ich den Film gesehen habe, diese Schlüsselbein Sache die du im P.S. beschreibst klingt für mich eher wie eine Vermutung.

Punkt 3: Wenn Audition ein Film ist "den man nicht genießen kann" und den man auf Sekunde für Sekunde entschlüsseln muss, dann ist es kein guter Film. Denn ich gucke Filme zum genießen. Wenn ich mein Hirn anstrengen will, ohne dabei Unterhalten zu werden, lese ich ein Buch über Quantenphysik.
ABER jeder Regisseur weiß selbst, dass man so einen Film nicht verkaufen kann. Also schafft man einen Anreiz, im Falle von Audition ekelhafte Folterszenen. Das ist Sensationalismus. Und bei sensationalistischen Filmen die exzessive Gewalt und/oder Sex zur Schau stellen redet man von einem Exploitation Film.
Also egal ob man auf mich oder auf dich hört, am Ende kommt das gleiche raus. :p
 
Theorie Nummer 2 ist die simple "Horrorfilm"-Interpretation, die von einer geradlinigen Erzählweise ausgeht - Und jegliche Anspielungen und Dejà Vus außer Acht lässt. Dass Miike diese Theorie angeblich bestätigt hat, scheint mir höchstens einer seiner üblichen Scherze zu sein - Der gute Mann ist für seinen Sarkasmus ja bekannt. Wahrscheinlich macht er sich insgeheim über den Großteil seiner westlichen Anhänger lustig, die ihn zumeist auf einen reinen Sicko-Regisseur reduzieren. Schließlich genießen seine "normaleren" Filme, wie "The Happiness of the Katakuris" oder eben "One missed Call" in der westlichen Welt nicht gerade großes Ansehen. "Das soll ein Miike sein? Wo bleibt die Gewalt?" heißt es da. Sorry, aber so etwas widert mich an.

Vielleicht ist dies auch der Grund, weshalb er sich in letzter Zeit immer weniger Mühe gibt, etwas wirklich Gutes auf die Beine zu stellen. Und gerade deswegen ist "Imprint" vielleicht auch so müllig ausgefallen...

Zu deinem Punkt 3: Ich habe nicht gesagt, dass du den Film überhaupt nicht genießen darfst. Allerdings erfordert der Film ein mehrmaliges Anschauen - und vor allem: Nur im O-Ton. Die deutsche Synchro ist ausgesprochen fehlerhaft und reduziert den Film tatsächlich auf einen extremen Horror-Flick. Ich habe den Film jedenfalls 3 Mal nacheinander angeschaut, aber dann konnte ich auch zu einem so gut wie lückenlosen Schluss kommen. Im übrigen habe ich diesen Film auch bei meiner Aufnahmeprüfung auf der Filmakademie analysiert. Der leitende Dozent war ganz meiner Meinung :D .
 
Evil Wraith hat folgendes geschrieben:

Theorie Nummer 2 ist die simple "Horrorfilm"-Interpretation, die von einer geradlinigen Erzählweise ausgeht - Und jegliche Anspielungen und Dejà Vus außer Acht lässt. Dass Miike diese Theorie angeblich bestätigt hat, scheint mir höchstens einer seiner üblichen Scherze zu sein - Der gute Mann ist für seinen Sarkasmus ja bekannt. Wahrscheinlich macht er sich insgeheim über den Großteil seiner westlichen Anhänger lustig, die ihn zumeist auf einen reinen Sicko-Regisseur reduzieren. Schließlich genießen seine "normaleren" Filme, wie "The Happiness of the Katakuris" oder eben "One missed Call" in der westlichen Welt nicht gerade großes Ansehen. "Das soll ein Miike sein? Wo bleibt die Gewalt?" heißt es da. Sorry, aber so etwas widert mich an.

Wäre ich ein gemeiner Mensch würde ich jetzt den Post raussuchen, in dem du mir sagst, "One missed Call" sei kein "richtiger" Miike Film (auch wenn das auch Pyramidhead gesagt haben könnte, ich kann euch beide nicht unterscheiden ^^)

Zu deinem Punkt 3: Ich habe nicht gesagt, dass du den Film überhaupt nicht genießen darfst. Allerdings erfordert der Film ein mehrmaliges Anschauen - und vor allem: Nur im O-Ton. Die deutsche Synchro ist ausgesprochen fehlerhaft und reduziert den Film tatsächlich auf einen extremen Horror-Flick. Ich habe den Film jedenfalls 3 Mal nacheinander angeschaut, aber dann konnte ich auch zu einem so gut wie lückenlosen Schluss kommen. Im übrigen habe ich diesen Film auch bei meiner Aufnahmeprüfung auf der Filmakademie analysiert. Der leitende Dozent war ganz meiner Meinung :D .


Ist ja schön das dein Dozent deine Meinung unterstützt. Aber ich sehe es da naturwissenschaftlich: Alles ohne eindeutigen Beweis ist für mich eine Vermutung. Und das einzige woran man sich bei Filmen verlassen kann ist das Wort der Macher.
Denn egal wie sicher eine Auslegung einer Geschichte ist, es schließt nie aus, das der, der sich diese Ausgedacht hat, was ganz anderes erreichen wollte. Sowas kommt oft vorallem in der Literatur vor.

Natürlich kann man dieses Argument jetzt wieder auf mich zurückfeuern durch andere Filme, die ich in dem einen oder anderen Sinne interpretiert habe. Aber da denke ich mir wiederum, das ich da einfach einen Film für mich persönlich auslege.

Und, im Endeffekt, selbst wenn ich mich bei Audition jetzt voll und ganz auf deine Interpretation verlasse und dieser voll zustimme, bleibt der Film für mich ein überbewerteter Exploitation-Streifen.

Warum er ein Exploitation-Flick ist habe ich ja in meinem letzten Post erklärt, und warum er überbewertet ist: Nun, das liegt zum einen halt an diesen ganzen Sicko-Freak-Fans, die auch du ja zu verachten scheinst, und zum anderen daran, dass ich Filme kenne die nichtmal einen Teil der Aufmerksamkeit von "Audition" bekommen haben, aber wesentlich bessere Handlungen und besser gezeichnete Charaktere bieten.


Aber nun denke ich, wir sollten damit, zumindest öffentlich, aufhören. Dafür ist das hier nämlich das falsche Topic (der Film kam ja nichtmal 2006 raus).
Gerne können wir uns aber per PM oder noch besser, per XBL-Voicechat weiter streiten ^^
 
Eben drum. Kehren wir zurück zum eigentlichen Sinne des Topics. Und die geschmäcker sind schließlich auch verschieden :D .

Ach ja, eines noch @ "One missed Call": Mir gefällt der Film tatsächlich nicht besonders, aber das liegt daran, dass mir die Handschrift Miikes a Weng fehlt (und ich rede NICHT von der Gewalt).
 
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