Ubisoft geht mir inzwischen ziemlich am Arsch vorbei, von AC über Far Cry bis Watch_Dogs, ist schon eine Weile her, dass ich das Logo gesehen habe. Ärgerlich ist es zwar prinzipiell, dass trotz Kauf über Steam jeweils Uplay aufgestartet wird.
Mich brachte es (als Mann) auf die Palme, wie "männliche" Gamer auf Frau Sarkeesian und jeglichen weiblichen Senf zum Gaming reagierten. Es war wie im Kindergarten und zwar einen, den man schliessen sollte, da er von einer gefährlichen und menschenverachtenden patriarchalischen Sekte geführt wird. Da war keine Diskussionskultur, kein Sprach- oder Geschichtsunterricht, keine Höflichkeit oder Selbstreflektion zu erkennen. Auf dieser Welt werden tausende Leute vergewaltigt, ermordet und gefoltert, aber Anita ist dumm und böswillig und die Feministinnen wollen die Weltmacht übernehmen und mir mein GTA nehmen. Ich bin nicht ganz sicher, wie erschreckend das tatsächlich ist. Ist es ein Sturm im Wasserglas oder ist Kulturpessimismus angebracht?
Aber der grösste Skandal im Gaming ist die eigentliche Industrie. In vollmundig angekündigten Spielen, die das Gaming neu definieren sollen, werden nachweislich Inhalte vor dem Release gelockt, damit man sie später verkaufen kann. Den nachfolgenden DLC kann man nur noch als Wucher bezeichnen, selbst wenn man zufällig die Plattform mit den exklusiven "Features" besitzt. Die Schlagzeile, dass Spiel X gegenüber dem Vorgänger so und soviele Features einbüsste, gabs viel zu oft. Dies auch, weil Nachfolger mit recycelten Inhalten im Halbjahres-Takt verkauft werden. Single-Player-Spiele haben Mikrotransaktionen, die viel mehr kosten als das Spiel. Spiele werden viral gehypt und entpuppen sich dann als 08/15-Game. Die Trailer werden immer epischer, die Spiele dazu immer dünner. F2P-Spiele sind überhaupt nicht mehr als Spiel zu erkennen, Variablen werden bewusst schmerzhaft niedrig eingestellt, damit Leute für eine Erhöhung zahlen. Un das mit einer kriminellen Energie und den Methoden eines Schwindlers aus Nigeria. Es gibt kaum noch Games, die in einem verkaufsfertigen Zustand auf den Markt kommen, manche essentiellen Dinge funktionieren noch Monate später nicht, nachdem man einen Day-One-Patch runtergeladen hat, der grösser als das Spiel ist.Und selbst wenn sie einen technischen Sollzustand erhalten, lassen Online-Spiele Features vermissen, die vor Jahren mal zum Standart gehörten. Wenn man es überhaupt schafft, ein Team und sogar noch eines mit Freunden zusammenzustellen, muss jeder die selbe Aufgabe hintereinander erledigen. Steam ist regelrecht zugemüllt mit Early-Acess-Games, zu deren Verteidigung man immerhin sagen kann, dass sie richtig deklariert sind.
Edit
Aber auch die wenigen Spiele, die dieses Jahr durch mein Raster von naiven moralischen und qualitativen Ansprüchen gerutscht sind, konnten mich in keinster Weise befriedigen. Wolfenstein war ein dermassen beschissener Shooter(Was sage ich Shooter? Ein beschissenes Game.) und das Pre-Sequel ein Aufguss. DA:I und TESO nehme ich auch nicht eigentlich als Verarschung wahr, die können es einfach nicht (mehr) gut genug, da modde ich lieber mein Skyrim weiter.