Sigistauffen, wenn man die momentane Lage betrachtet, hast du eigentlich vollkommen recht.
Aber ich hab da eine Theorie. Nehmen wir mal das Statement von diesem Darkness 2 Producer- das war vor ein paar Wochen auf der Gamezone.
Der beklagte sich darüber, das man heutzutage gezwungen wird einen AAA Titel zu machen um am Markt eine Chance zu haben. Gleichzeitig beklagt er sich darüber das ein Call of Duty bei Gamestop 10x den Besitzer wechselt.
Woran liegt das? Nun ganz einfach. Der immense Erfolg von Videospielen in den letzten jahren, hat die Publisher einfach zu gierig gemacht. Jeder versucht Millionenseller zu erreichen, die breite Masse anzusprechen. Eben all die Horden die beim nächsten COD oder Halo in den Laden rennen.
Man macht Multiplayer Features, vereinfacht die Spiele immer weiter (siehe Bioshock 2, Dragon Age 2- und auch Shadows of the Damned wurde von EA sehr vereinfacht in Sachen Story usw.). Gleichzeitig pumpt man Millionen in die Grafik oder Technologie und einen Online Service, damit das Spiel der nächste Hingucker wird.
So ein paar Entwickler haben Erfolg, und verkaufen ne Millionen Einheiten. Trotzdem wundern sich manche das die Spiele nachher beim Gamestop landen. Tja und woran liegt das?
Aus meiner Sicht: Weil die Spiele teilweise einfach nicht gut genug sind um in der Sammlung zu bleiben.
Es fehlt an emotionalen Momenten, an wirklich herausstechenden Ideen und Erlebnissen- kurz:
Es fehlt den Spielen an Persönlichkeit!
Deswegen wechselt ein CoD 10x den Besitzer. Die meisten Leute da draussen, die entwickeln keine Leidenschaft mehr für ihre Spiele. Die fühlen sich nicht an das Spiel gebunden, so wie manch einer der noch nach Jahren von Final Fantasy oder Zelda schwärmt. Oder bei uns im Freundeskreis- wir reden heute noch über Silent Hill 2 zum Beispiel.
Niemals würden wir unsere Spiele hergeben- nein wir kaufen sie teilweise doppelt und sind den Serien treu.
Und das ist der entscheidende Faktor auf Lange Sicht denke ich.
Treue und Liebe- so trivial es klingt.
Bei vielen Games heutzutage aber- da macht man es 1 mal vielleicht ein zweites Mal mit, und dann rennt man dem nächsten hinterher.
Denn die Spiele werden immer Massenmarkt kompatibler, immer charakterloser. Und früher oder später sterben so auch die Fans aus. Deswegen schließen auch viele Studios, die beim zweiten Versuch immer noch keinen Hit hatten.
Ich wette mit euch Darkness 2 wird auch ein Flop. Eigentlic hsollte es ein Spiel sein für Comicbuchfans. Aber es wird wahrscheinlich wieder ein 0815 Shooter draus werden.
Letztendlich beutet sich die Branche mit ihrer Fixierung auf den Millionenseller selbst aus.
Und dieser Multiplayer-Wahn und das Online Pass Getue sind Symptome dieses Vorgangs.
Und ich bin tatsächlich der Meinung dass der Multiplayer dem Charakter der Spiele schadet.
Gut bei Uncharted fällt es nicht so ins Gewicht, denn das SPiel hat genug Fans (wobei ich als Metal Gear Fan, von der Story eher enttäuscht war...) Trotzdem bewahrt es sich seinen Stil. Aber bei manch anderen Spielen ist das vielleicht problematischer. Zum Beispiel Resistance und Killzone- ich fande bei Resistance 2 und Killzone 3 waren die Kampagnen wirklich enttäuschend. Vor allem bei Shootern merkt man das der Single Player leidet.
Und deswegen findet man die Games schnell im Gamestop wieder.
Mich haben alle 3 Serien als Fan verloren.
Dragon Age hat mich auch verloren. Und nicht nur mich im übrigen.
Ich behaupte das wir mit der Zeit viele Studios sehen werden, die mit ihren Spielen einfach keinen Erfolg haben, obwohl diese formal alles richtig gemacht haben, und die Massen begeistern sollten. Und das liegt einfach daran, das man zu viel will. Der The Darkness Producer war ja nicht der einzige der sich über den Druck einen AAA Titel zu schaffen beklagt hat. Solche stimmen hört man immer öfter. Auch Ninja Theory bangt um sein fortbestehen. Alles hängt von DMC jetzt ab. Und das wird sehr kritisch betrachtet. Aber sie brauchen ein paar Millionen Verkäufe um zu überleben
Wie es aber auch anders geht, das beweist zum Beispiel die Yakuza Serie!
Da hat man es auf 7 Titel gebracht! Es gibt 7 Yakuza Spiele, eine Fernsehserie, einen Kinofilm, 1 komplementärer XXX (ja das ist kein Witz, es gibt einen XXX zu Yakuza, der in einem Club aus dem Spiel spielt, mit den selben Schauspielerinnen die auch die Hostessen im Spiel darstellen), es gibt sogar Rasierer und Alkohol zum Spiel.
Der Witz ist aber-
kein Yakuza Teil war ein Millionenseller! Kein einziger. Rechnet man alle 7 Teile zusammen, dann kommt man auf 5 Millionen.
So und wie schafft es ein Studio, 7 Teile von einem Spiel zu releasen, von dem kein eiziges ein richtiger Millionenhit war?
Ganz einfach: Sie richten ihre Spiele an eine bestimmte Zielgruppe! Sie bedienen Fans von einer ganz bestimmten Thematik, einem bestimmten Humor und einem bestimmten Stil! Diese Fans sind vielleicht weniger als bei manch einem andern, aber sie sind verdammt nochmal treu!
Und das ist das ganze Geheimnis. Keiner wird vielleicht reich- aber man mancht genug Kohle um weiterhin das zu tun was man tun will: Spiele. Vor allem aber- Games mit Persönlichkeit.
Ein weiteres Beispiel ist Nippon Ichi- die haben mit ihren RPGs auch ihre Nische gefunden. Oder Arc Systems, mit BlazBlu, Arcana hearts usw.
Es geht darum das man bestimmte Games für bestimmte Leute macht.
Um jetzt wieder auf den Punkt zurück zu kommen, deswegen glaube ic hauch das Spiele wie Vanquish und Shadows of the Damned letztendlich eine Chance haben. Auch wenn sie Full Price kosten, und keinen Multiplayer und ein geringeres Budget haben.
Einfach weil auch Shinji Mikami- der ja an beiden Spielen beteiligt war, dem Spiel seine Handschrift gegeben hat, und das merkt man einfach. Der Massenmarkt spricht nicht drauf an, aber einige tausend Fans bleiben ihm treu.
Denn seine Games haben einfach eine eigene Ausstrahlung. Das gleiche gilt für Suda 51 Games. Auch Darksiders ist ein gutes Beispiel- das holen sich all die old schooligen Action Adventure Zocker, die Soul Reaver lieber mochten als God of War. Deswegen hört man auch was von Darksiders 2 und nichts von Dante´s Inferno 2...
Deshalb, so denke ich im Moment- werden Entwickler mit Stil auf lange Sicht überleben!
Während es sich bei anderen um "reich werden oder pleite gehen" drehen wird.
Wie gesagt- das ist nur eine Theorie.
Aber einer der seit 25 Jahren überlebt, ist Hideo Kojima...