Die Dreamcast ist so ein Thema für sich.
Eigentlich eine geniale Konsole, aber es haperte nicht nur am Marketing. Das gesamte Konzept ging leider nicht auf, was auch an der Spieleauswahl lag.
An den Genres selbst hat es nicht unbedingt gelegen. Aber dem DC kann man leider eine gewisse Arcadelastigkeit nicht absprechen.
Spiele wie Virtua Tennis oder Crazy Taxi zeugen z.B. sehr stark von der Schnelllebigkeit eines Arcadetitels. weil sie eben Spielhallenumsetzungen sind. Genau wie House of the dead 2, Soul Calibur, Hydro Thunder, 18 Wheeler , Sega Rally 2, das ultraschwere Ferrari-Game (wie das auch immer hieß), power stone und viele andere Titel. Wenn ihr die DC Ära genauer beobachtet habt, werdet ihr feststellen, dass die von mir aufgelisteten Games bereits einen großen Teil der DC Toptitel abdecken - alles Spielhallenspiele.
Dies kam vor allem dadurch, das die DC Hardware bis auf einen halbierten Ram und eben GDs als Speichermedium exact der Spielhallenhardware entsprach, auf der z.B. Virtua Tennis läuft. Diese Hardware nennt sich im Hardwarebereich "Naomi".
Ihr könnt also davon ausgehn, dass ihr in einem Virtua Tennis Kabinett in der Spielhalle ein Dreamcast mit doppeltem Ram vorfindet.
Was ein Traum für Spielhallenfans wie mich ist, kann natürlich für einige Konsoleros ein Alptraum sein, da viele Spiele einfach nicht die Tiefe eines echten Konsolengames vorweisen können, sondern eher auf "kurze Spielchen" ausgelegt sind. Da hilft auch die Spielhallen-Optik nix. Es gab natürlich auch "echte" Konsolengames wie Sonic Adventure, Resident Evil Code Veronica oder Shen Mue, aber wahrscheinlich nicht genug und zur rechen Zeit. Kann mich an einige Durststrecken in der Dreamcast Zeit erinnern, in der Fans mit Mittelmaß oder abgelatschten PSone Umsetzungen nur so zugemüllt wurden.
Überhaupt, die vielen PSX Umsetzungen hätte man sich sparen können. Wer spielt (ausser mir) noch Soul Reaver auf DC, wenn es bereits über ein Jahr zuvor auf PSX herauskam? Star Wars Racer (vom N64 umgesetzt), Rayman und Konsorten waren ja nette Spiele, bloß eben schon angestaubt. Damit konnte man niemanden überreden sich ne DC zu holen.
Zwischen den beiden besten Kampfspielen "Soul Calibur" und "Dead or Alive2" lag zu viel Zeit, um Prügelspielfans wirklich zu überzeugen, und so war es in vielen Genres ähnlich.
Es fehlte , ähnlich wie bei Nintendo heute, einfach an Third party entwicklern. Namco hat nach Soul Calibur nurnoch "mrDriller" auf dem DC herausgebracht. Viel große Namen fehlten einfach.
Es fehlte vor Allem ein gescheites Fussballspiel. Es gab natürlich eine geniale Spielhallenumstzung, aber das Thema hatte ich ja schon erläutert....
Todesstoß für DC war die mangelhafte Online Anbindung. Es wurde einfach zu viel versprochen. Man versprach Online games, aber die Hand voll games, die es tatsächlich gab, kamen erst im letzten Drittel der Dreamcast Ära. Ein halbes jahr wurde Europa sogar mit Chu Chu rocket abgespeist, erst dann kam Phantasy Star Online. PSO war wirklich sein Geld wert, aber die wirklich guten Online games (Basketball, Unreal Tournament etc) kamen bei uns garnicht erst raus oder hatten keine Online Anbindung. Das besch...eidene 33,6k Softmodem wird wohl einige schuld daran tragen. Nur in den USA gabs 56k.
Kurzum:
Sega hatte ein gutes , wenn auch etwas zu arcadelastiges Konzept. Es fehlte vor allem an Geld, um den Online Support in Gang zu bekommen und besseres Markeing zu betreiben.
Die maschine selbst war hervorragend. Eine beispiellose zusammensetzung von günstiger Hardware bei maximaler Ausnutzung. Schaut euch an, wieviel die PS2 am Anfang kostete, und wieviel sie im Vergleich zum DC zu leisten vermag.....