Ich habe über die Forderung nachgedacht, Spiele sollten kürzer und billiger werden und einige Argumente dafür niedergeschrieben. Habe sie dann aber wieder alle gelöscht, da ich mir höchstens vorstellen kann, dass Spiele kürzer und teurer werden. Und vor allem auch, weil ich überhaupt keine kurzen Spiele möchte. Ein Spiel braucht für mich eine minimale Länge von 20 Stunden in einer vernünftigen Qualität und Tiefe, damit ich eintauchen und mich wohlfühlen kann, z.B. wie Mass Effect. Und dafür nehme ich gerne 60 Mücken in die Hand, was ich als angemessenen Preis für ein gute Leistung betrachte. Ich erwarte dafür kein Spiel in der Grösse von Skyrim oder GTA5, die beide dafür Abstriche in anderen wichtigen Aspekten machen mussten, gerade in der Tiefe.
Was bedeutet für dich ein kürzeres und billigeres Spiel? Ich kann mir etwa kein kürzeres Mass Effect vorstellen, möchte es auch nicht in Episoden oder optionalen Story-Modulen zocken. Dabei könnte man etwa Mass Effect 3 kürzer und biliger machen, indem man alle Minispiele auf der Karte und alle Nebenmissionen entfernt, dem Spieler mehr Kohle gibt, einige Shooter-Karten löscht, nur noch eine Waffe pro Klasse, Begleiter hätten keine(noch weniger) Dialoge unterwegs, ... Aber ich finde, dass sogar unnötige Längen dazu gehören, um zwischen den Knüppeleien auszuspannen.
Das kürzer und billiger würde höchstens den Publishern nützen, die schon jetzt zu oft für zuwenig Leistung zuviel Kohle verlangen, ich meine, Crysis 3 ist ein Extrem-Beispiel, aber Titanfall bietet eigentlich auch nur eine magere Leistung, die gezielt knapp über der Shitstorm-Grenze liegt. Billiger würde man nur mit noch mehr Abstrichen erkaufen, als ich schon jetzt akzeptieren kann. Ein Spiel, das fünf Mücken billiger ist, würde nach meiner Erfahrung mindestens für zehn Mücken weniger Content und Tiefe bieten, wahrscheinlich auch noch bescheiden aussehen. Oder an was möchtest du bei aktuellen Spielen sparen, um sie billiger zu kriegen?
Wenn ich als Entwickler annehmen würde, einige meiner Spieler hätten weniger Zeit zum Zocken, dann würde ich eher die Rumpfstory straffen, um die optionalen Nebenmissionen in guter Qualität angeordnet sind. Aber die aktuellen Publisher denken nicht so. Die denken: Zockt Story nicht fertig = dummer Casual = akzeptiert weniger Leistung für das selbe Geld. Ist halt einfach meine Meinug, dass ein Gamer aus Solidarität auf keinen Fall kürzere Spiele fordern sollte, selbst wenn er zuwenig Zeit hat, um grosse Spiele zu zocken.
Nebenbei:Inzwischen unterteile ich Kaüfer in Verbraucher und Gamer. Kein Verbraucher würde eine fleckige und kürzere Banane billiger kaufen, aber ich kann es nicht glauben, wieviele selbst grobe Produktmängel und Minderleistung beim Gamen zu akzeptieren bereit sind oder sie gar fordern.