@Rico:
> Ich danke Dir, dass zumindest einer bereit ist über die Themen zu diskutieren,
> auch wenn mir deine Meinung etwas zu überzeugt und resolut klingt.
Ich diskutiere für mein Leben gern, allerdings muss man in Foren immer höllisch aufpassen nicht zu aggressiv zu klingen, damit man Niemanden vor den Kopf stösst.
> Was Amerika wirklich mit einem Sturz Husseins erreichen will, kann man - denke ich -
> mit unseren Kenntnissen nicht so selbstsicher argumentieren.
Geld regiert die Welt und das Öl schmiert sie. Was die Mächtigen (in den Medien) sagen ist meist nur noch die halbe Wahrheit und meiner Meinung nach überhaupt nicht so wichtig. Man muss nur beobachten wer sich wo mit wem trifft und was dann passiert. Deswegen finde ich es befremdlich, dass uns Bush genau die als Achse des Bösen verkaufen will, die vor wenigen Jahren noch von den USA selbst reich gemacht und aufgebaut wurden (für das Öl und gegen die Russen). Weshalb haben denn die Ölfelder gebrannt? Da wollte wohl jemand demonstrieren WER hier am meisten von dem schwarzen Gold abhängig ist. Der Produzent oder der Verbraucher?
> Vielleicht hast Du ja Recht, vielleicht geht jedoch vom Irak aber doch eine
> große Gefahr aus.
Ja, das ist möglich, deswegen müssen die Kontrolleure ins Land um das zu checken. Wenn Hussein nach aktueller Aussage die Inspekteure ins Land lässt, warum sind die nicht schon im Flugzeug und ab Richtung Irak? Die müssten doch eigentlich schon längst "einsatzbereit" sein, schließlich ist es doch das Ziel der Uno, die Insp. wieder ins Land zu bringen. Ist es etwa leichter und schneller das Kriegsmaterial zu befördern als die Inspekteure? Warum nutzt Bush die Chance nicht und schickt auf der Stelle superaggressive, megaausgebildete Spione als Insp. ins Land. Hussein steht an der Wand, wenn er jetzt einen Rückzieher macht und die Leute wieder aus dem Land scheucht, hätte Bush doch seinen Grund militärisch zu intervenieren. So aber, mit seinem Gewäsch von Achsen und dem Bösen welches besiegt werden muss, kommt man sich ja vor wie auf der Vampirjagd mit Buffy. Klar, deswegen hat er ja angeführt Hussein entmachten zu wollen, die Inspekteure reichen ja nicht mehr. Trotzdem führt er die Gefahr (welche er wegen der Abwesenheit der Insp. ja garnicht richtig einschätzen kann) als Grund für die Entmachtung an. Das ganze stinkt doch gewaltig, von allen Seiten.
> Es geht doch gar nicht darum, dass ein Deutscher uniformiert in den Krieg ziehen
> soll, da sind wir uns doch einig?!
Im Endeffekt eben schon, darum sind wir uns in diesem Punkt nicht einig.
> Du glaubst doch nicht etwa, dass Bush auf diese - mit Verlaub -lächerliche Hilfe
> einen Pfifferling gibt, oder darauf angwiesen wäre.
Warum will er dann unbedingt die Beteiligung der europäischen Truppen mit der Drohung im Ernstfall die Sch.... auch alleine durchzuziehen? Ich glaube um die Verantwortung und die Kosten zu teilen. Vielleicht ist die US-Army auch bei weitem nicht so fortschrittlich wie sie uns immer glauben lassen wollten. In zig Reportagen habe ich die unglaubliche Leistungsfähigkeit amerikanischer Spionagesatelliten demonstriert bekommen, die können die Headline der Tageszeitung lesen und sogar in die Erde schauen, aber Bin Laden ist nicht zu finden und die US-Troops laufen sich, ohne jeglichen Feindkontakt, die Füsse in den Bauch. Das hört sich doch an wie ein schlechter Witz, wenn es nicht so todernst wäre. Mal davon abgesehen, dass der Krieg ja auf der Stelle zuende wäre, würde man Bin Laden finden. Ach ja, und Hussein, und wem Bush sonst noch so einfällt.
> Ich denke jedoch, dass es ein Fehler ist, sich von vornherein gegen eventuelle
> Entschlüsse der UNO zu stellen und somit die Geschlossenheit Europas nach
> Außen zu trüben.
Grundsätzlich ist es nicht gut eine Entscheidung zu treffen bevor man die Fakten (in diesem Falle die akute Situation dann) kennt. Nie mehr in den Krieg zu ziehen aber war eine Entscheidung des deutschen Volkes auf der, so geschwollen sich das auch anhört, dieser Staat beruht. Zum anderen ist ein Krieg sowieso nur im Verteidigungsfalle, und dann nur als "letztes Mittel", in Erwägung zu ziehen. Zuvor müssen ALLE anderen Mittel versucht worden sein, was wohl noch nie in der Menschheitsgeschichte geschehen ist. Schon aus diesen beiden Gründen kann man es sich locker leisten was Schröder gesagt hat. Wenn das die Völkergemeinschaft nicht aushält, dann taugt sie nichts und es ist besser den moralisch saubereren Weg zu gehen. Ein Krieg hat doch noch nie ein Problem gelöst, sondern nur Leid über die Menschen gebracht.
So ganz nebenbei ist Krieg ein barbarischer Akt und eines zivilisierten Volkes nicht würdig. Ich will einfach nicht den Zeitpunkt erleben, an dem ein deutscher Kanzler verkündet: "Und seit Heute wird zurückgeschossen", auch wenns "nur" im fernen Irak ist.
> Natürlich will auch ich keinen Krieg, versteh auch Du mich nicht falsch, aber
> auch in der EU sollte es demokratisch zugehen.
Sollte es, tut es aber in der Praxis nicht. Womit wir wieder beim Einleitungssatz wären, dass Geld die Welt regiert. In vielen Dingen ist die Politik doch schon machtlos, weil Andere viel mehr Geld zur Verfügung haben.
@Tobioo:
> Oh das ahntet ja langsam aber sicher zu einer debatte aus, leider habe ich nicht die
> politische kenntnis um hier mitzureden
Tja, wer hat die schon?
@Cubey:
Soll ich lieber über den Cube herziehen?
Ahja, möchte unbedingt Deine Meinung zu "Doshin the Giant" hören. Da hat man sich meiner Meinung nach kräftig bei Molyneux' Black&White bedient.
Boah. So schnell wird aus bisschen Geschwalle ein halber Roman.
Ich hoffe ich habe damit niemanden erschlagen und in seinem Wahlverhalten beeinflusst
. Darum mach ich hiermit Schluß und pflüge die anderen Threads noch durch.
Pitiful Lobster