Mal davon abgesehen, dass die heutige Über-Action die in Filmen nun scheinbar einmal sein muss, sowie auch die Wahnsinns-Härte der letzten Bond-Filme ein Stück über das hinaus gehen, was Ian Fleming damals in den Bond Romanen vorgegeben hat, ist Daniel Craig derjenige Bond, der am allernächsten an der literarischen Vorlage ist.
Dass man bei der Verfilmung auf die Romane etwas "drauflegen" musste ist klar - die Romane sind ja schon ein paar Jahrzehnte alt. Also die Originale von Ian Fleming, nicht die von anderen Autoren weiter fabulierten Bonds. Der erste Roman war "Casino Royale" und wie im Text beschrieben hatte sich Bond in die Agentin wirklich verliebt und war über ihren Tod über die Maßen unglücklich. Diese Mischung aus einem körperlich fitten und geistig wachen Agenten (auch mit der nötigen Portion Glück zur rechten Zeit) der dennoch ein verletzlicher Mensch ist wurde in den Filmen mit Daniel Craig endlich so vermittelt, wie es nach meiner Meinung die Romane verdient haben. Zugleich zeigen die Filme, dass man ohne unnütze Albernheiten die Figur nahe an der Vorlage darstellen und trotzdem modernes, unterhaltsames Action-Kino machen kann.
Lediglich beim Äußeren, über das sich Ian Fleming nur wenig mehr als andeutungsweise auslässt, kann man vermuten, dass Timothy Dalton der gedachten Figur am nächsten kommen könnte. Man mag sich heute kaum noch vorstellen, dass seinerzeit vor Erscheinen der ersten Bond Verfilmung mit Daniel aufgrund der abweichenden äußeren Erscheinung einige zum Boykott des (damals) neuen Bond aufriefen. Ob die wohl inzwischen eines besseren belehrt wurden ?
Ich würde sagen: Wenn sie die Romane kennen - JA !