Gehören Sex und Gewalt zusammen?

Everbroid

Bekanntes Gesicht
Mitglied seit
18.02.2004
Beiträge
509
Reaktionspunkte
0
Angeregt durch den Beitrag "Pornografie in Suchmaschinen" von Mysterygamer möchte ich mal folgende Anmerkung loswerden.

Es stört mich ungemein, dass die Begriffe Sex und Gewalt im Allgemeinen (in Medien etc.) immer in einem Atemzug genannt werden. Was haben die miteinander zu tun?

Gewalt ist verabscheuungswürdig. Ich könnte gut auf sie verzichten. Auch in Computerspielen, gerade wenn sie nur Mittel zum Zweck sind. Oft wird die Darstellung von Gewalt in Spielen mit "Realismus" begründet. Doch warum muss ein Spiel übertrieben realistisch sein? Gibt es nicht schon genug Gewalt in der Realität?

Sex dagegen ist doch etwas Gutes und Schönes, ohne ihn gäbe es keinen von uns. Wenn sich zwei (oder mehr) Menschen freiwillig dazu entscheiden miteinander Sex zu haben (in welcher Konstellation und welcher Spielart auch immer) ist nichts daran verwerflich. Es darf natürlich niemand Außenstehendes gegen seinen Willen dazu getrieben bzw. dazu eingeschlossen werden. Dass ich Sex mit Kindern, Sex mit Tieren und rohe Gewalt (die bleibende Schäden hinterlässt) hier ausschließe versteht sich von selbst. Es mag einige geben die sich dies wünschen, aber dies ist ein anderes Thema….

Klar sollte auch Sex/Pornografie in Videospielen nicht in ausufernder Art und Weise integriert sein, doch welches Spiel ist jugendgefährdender, Singles oder Doom 3? Meiner Meinung nach klar letzteres.

Ich bin ja froh, dass wir nicht Verhältnisse wie im ach so sauberen und prüderen Amerika haben, wo ein Riesenwind über eine nackte weibliche Brust gemacht wird (Stichwort Nippelgate) und das oben genannte Singles erst für Erwachsene zugänglich ist (es sei nur nebenbei erwähnt dass dort aber gleichzeitig die weltweit größte Porno-Industrie angesiedelt ist).

Das sieht man bei uns in der alten Welt zum Glück gelassener und stellt kein Problem dar. Doch ist es dort wie hier leider so, dass Gewalt viel mehr akzeptiert wird als Sex. Filme wie „Soldat James Ryan“, „Bravehart“ oder „Gladiator“ sind „große Filme“, auch oder gerade weil Kriege und Schlachten authentisch dargestellt werden. Braucht man einen Soldat James Ryan um zu wissen das Krieg schlimm ist? Ich nicht. Filme wie „Pulp Fiction“ oder „From Dusk Till Dawn“ besitzen Kultstatus, da sie Mord und Totschlag verharmlosen und „lässig“ darstellen. Ich will gar nicht behaupten, dass ich einige der genannten Filme (und noch viel mehr) auch gesehen habe und sie mir gefallen haben, doch man stelle sich vor ein Film wie „Baise- Moi“ (den ich auch gesehen habe; hier eher bekannt unter der deutschen Übersetzung „F… mich“) würde zur Prime Time im TV laufen… der Aufschrei wäre riesengroß, obwohl auch er gute Kritiken bekommen hat und als „wertvoll“ angesehen wird.

Versteht mich nicht falsch. Ich bin weder dafür, dass nun nichts mehr gesendet oder gezeigt werden darf was mehr gewalttätigen Inhalt hat als Die Sendung mit der Maus, noch dass ab sofort Pornografie im Fernsehen läuft. Ich bin einfach dagegen, dass die beiden Begriffe Sex und Gewalt auf einen Nenner gebracht werden und gleichzeitig der in meinen Augen schlimmere Begriff noch mehr Akzeptanz findet. Doch strahlt Gewalt anscheinend eine noch größere Faszination aus als Sex und man kann damit unbefangener umgehen. Das liegt wohl in unserer Erziehung oder (noch schlimmer) an der menschlichen Natur…
 
naja, Quentin Tarantino hat halt einen abgedrehten schwarzen Humor, das ist ja kein "lässiges" Töten, sondern einfach alltägliches Morden und das nimmt er irgendwie gekonnt auf die Schippe.

Und Sex und Gewalt...naja, 2 Tabuthemen die sich finden und nicht erst seit SM irgendwo auch zusammenhängen.
Grundsätzlich:

Poppen toll
Kriege oll

:D
 
Hmmm, das errinnert mich an einen Erotikstreifen den ich mal auf Vox gesehen habe. Also sie lag da genüsslich oben und gab ein paar "Reitstunden" :p Kurz vor´m Höhepunkt zückte sie ein Messer und stach ihn voller Lust ab. :crazy: :nut:
 
Sex und Gewalt, hm... Man könnte beim nächsten Mortal Kombat ja testweise mal "Analities" einführen.
 
zum thema gewalt in spielen. in jedem spiel wird auf irgendeine weise gewalt gezeigt. so lange man die nicht mit unnötig viel blut verdeutlich finde ich es ok. wenn man es so nimmt ist sogar mario gewalttätig.

auch im tv wird ständig gewalt gezeigt, neulich kam der knochenjäger um 20:15 (primetime) im fernsehen, UNCUT. :0
früher lief sogar CSI um 19:00. sogar in trickfilmen wird gewalt gezeigt.

ich finde man sollte nicht so einen grossen rummel drum machen. die gesellschaft ist langsam dran gewöhnt. spiele werden zum beispiel auch kaum noch indiziert, da der staat sich an die altersbeschränkung halten muss.
 
Was ihr unter Sex versteht brauche ich nicht zu fragen aber:
Was versteht ihr eigentlich unter Gewalt?
Ist Gewalt wirklich immer "grausam"?
Denn sobald ich etwas gegen den Willen eines anderen tue gilt dies als Gewalt.
Man muß nicht immer einen umbringen um Gewalt auszuüben.
Selbst games wie Super Mario S oder Pokemon sind voller Gewalt. -auch wenn sich jetzt komisch anhört-
Nur stört diese form von Gewalt keinen, da sie keinen interessiert und somit halt auch nicht interessant für die Presse-Geier sind.

(puh hab noch nie so oft hintereinander Gewalt gesagt :))
 
Sigistauffen hat folgendes geschrieben:

Sex und Gewalt, hm... Man könnte beim nächsten Mortal Kombat ja testweise mal "Analities" einführen.

:)...man stelle sich dies mal bildlich vor... oder lieber doch nicht!!


@DaLexus

Wenn es Tote in Krimis der Handlung wegen gibt ist das ja auch wohl ganz okay... auch wenn ich mich des Öfteren Frage ob denn immer Mord das behandelte Thema sein muss. Es gibt auch andere Verbrechen. CSI zeigt das Ganze von der wissenschaftlichen Seite, was mir gut gefällt.
Ich finde es aber eigentlich schade das man sich an Gewalt gewöhnt und abstumpft. Ich glaube schon, dass dadurch -bewußt oder unbewußt- die (eigene) Hemmschwelle sinkt.
 
FarinUrlaub2002 hat folgendes geschrieben:

Was ihr unter Sex versteht brauche ich nicht zu fragen aber:
Was versteht ihr eigentlich unter Gewalt?
Ist Gewalt wirklich immer "grausam"?
Denn sobald ich etwas gegen den Willen eines anderen tue gilt dies als Gewalt.
Man muß nicht immer einen umbringen um Gewalt auszuüben.
Selbst games wie Super Mario S oder Pokemon sind voller Gewalt. -auch wenn sich jetzt komisch anhört-
Nur stört diese form von Gewalt keinen, da sie keinen interessiert und somit halt auch nicht interessant für die Presse-Geier sind.

(puh hab noch nie so oft hintereinander Gewalt gesagt :))

Unter der von mir ins Gespräch gebrachten Gewalt meine ich natürlich vor allem Angriffe auf die Unversehrheit der körperlichen Gesundheit von Mensch (und Tier) bzw. deren eindeutige Darstellung.
Klar gibt es auch andere Gewalt... selbst der Staat übt "Staatsgewalt" aus und übt Dinge gegen den Willen anderer aus.
Und ich hatte ursprünglich auch ein bißl was über Gewalt in Comics etc. geschrieben, wollte die Diskussion nicht zu überzogen führen... eben nicht gleich alles anprangern was die Teletubbies (könnte man natürlich als geistige Folter ansehen...;)) übersteigt. Nicht zuletzt da ich selbst nicht so weltfremd bin und diese Gewalt ernsthaft angreifen kann.
 
@tomk

Ich glaube Du hast den Inhalt meines Posting falsch verstanden. Ich bin niemand der irgendetwas verbieten möchte. Mir ging es ja letztlich darum, dass ich die beiden Begriffe auseinander difidieren wollte und aufzeigen wollte wieso.

Du schreibst ja selbst, Gewalt, in egal welcher Form, ist furchtbar. Dann nicht auch in virtueller Form?
Das möchte ich ja gar nicht zu laut behaupten, aber Gewalt sollte nicht Klasse ersetzen und (genau wie Sex) nur eingesetzt werden, wenn es für das Spiel, den Film stimmig ist. Nur hat bei Gewalt fast niemand ein Problem damit, bei Sex eher... das Gefühl habe zumindest ich.

Und (allgemein gesprochen) ist es zwischen Toleranz und Ignoranz wohl nur ein schmaler Grat. Dinge unkritisch hinnehmen ist nicht Toleranz.
 
hm, wenn es hauptsächlich um Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit geht ist fiktive Gewalt ja ein Nullfaktor.
Und auch sonst denke ich ist fiktive Gewalt nun einmal ein Produkt der Natur des Menschen.
aber Gewalt sollte nicht Klasse ersetzen und (genau wie Sex) nur eingesetzt werden, wenn es für das Spiel, den Film stimmig ist
Was ist denn wohl stimmig für einen Splatter/Porno?
 
Ich glaube aber, dass Gewalt für sich genommen nicht unbedingt negativ sein muss. Wenn sie mir hilft zu überleben ist sie doch positiv, im Falle eines Angriffs zum Beispiel.

Beim Thema Videospiele aber fragt man sich Mitunter schon, weshalb bei Tony Hawk ganze Blutfontänen am Asphalt kleben müssen (in einem Sportspiel!). Derweil ist das ja nicht mal zur Schau gestellte Gewalt, sondern einfach nur Blut resultierend aus einer Verletzung. Übertrieben finde ich es trotzdem. Umgekehrt fehlt mir aber in Ghost Recon das Blut, wo die Kameraden so klinisch sauber sterben. Ein roter Fleck würde hier schon reichen.

8) Pitlobster
 
@ Pit

Ich glaube aber, dass Gewalt für sich genommen nicht unbedingt negativ sein muss. Wenn sie mir hilft zu überleben ist sie doch positiv, im Falle eines Angriffs zum Beispiel.
Das passt irgendwie nicht. Hier in diesem Beispiel ist es so, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt. Im Idealfall wäre es natürlich so das die wehrende Gewalt nicht notwendig ist weil die angreifende Gewalt nicht existiert.
Gewalt ist immer schlecht, weil sie genannte Gegengewalt verursacht. Es gibt keine "gute" Gewalt, auch wenn sie zum Schutz stattfindet. Sie ist vielleicht vertretbar, aber weit entfernt von gut.

Beim Thema Videospiele aber fragt man sich Mitunter schon, weshalb bei Tony Hawk ganze Blutfontänen am Asphalt kleben müssen (in einem Sportspiel!).
Schon mal Skateboard gefahren? Ich schon und so sehr übertrieben ist dieses Blut gar nicht.
 
Letztens in Planetopia fand ich es schon krass als es hieß, dass z.B. 5-Jährige auch Zugang zu Seiten pornographischen Inhalts bekämen, wenn sie eine Suchseite in der Art von google benützten, oder direkt mit Hilfe der Bildersuche. Da frag ich mich doch warum ein so junges Kind alleine vorm Computer sitzt und im Internet surfen kann, da muss ja wohl was bei der Erziehung fehlgeschlagen sein, denn 1. sollten diese Kinder andere Beschäftigungen haben und 2. kann man doch auch ähnliche Begriffe wie die in der Sendung erwähnten in die Suchleiste des Browsers eingeben und kommt dann vielleicht zufällig auf eine solche Seite.
Aber warum stört das eigentlich alle so sehr? Warum sollen Pornos denn so schädlich für Menschen unter 18 sein? Das muss doch auch mit schlechter Erziehung zusammen hängen, oder?
 
4daLiberty hat folgendes geschrieben:

Aber warum stört das eigentlich alle so sehr? Warum sollen Pornos denn so schädlich für Menschen unter 18 sein? Das muss doch auch mit schlechter Erziehung zusammen hängen, oder?

Ich wollt ma sagen das wir nicht mehr im Mittelalter leben. Und ich glaube kaum das wenn ein 4 Jähriges Kind das sieht, überhaupt weiß was das ist, was es sieht.
:nut:
 
Bei jedem der beiden Begriffe lässt sich streiten, inwieweit es OK ist. Klar, wer keine gewalttätigen Videogames will, muss sie nicht spielen. Wer kein Sex im Fernsehen haben will, muss halt mal die Augen zumachen. Alles eine Sache der Toleranz, oder?

Nur wird in vielen Fällen nur die Toleranz der anderen verlangt, und das ist nicht grade tolerant. Ab einem bestimmten Umfang geht es alle was an, zum Beispiel wer keine Gewalt im Fernsehen sehen will, soll die entsprechenden Filme eben nicht gucken. Durch Vorschau wird er jedoch trotzdem mit diesen konfrontiert, ohne dass er sich wirklich wehren kann. Also von welcher Seite muss man hier Toleranz verlangen?

Doch das eigendliche Thema war die Verbindung der beiden Begriffe. Doch ich denke, dass liegt nicht daran, dass das selbe darunter zu verstehen sein soll. Auch bei vielen anderen, oft zusammenverwendeten Begriffen ist das so. Was haben Gold und Silber gemeinsam, außer dass beides wertvolle Metalle sind? Was haben Weihnachten und Geburtstag miteinander zu tun, außer das es (häufig) an beiden Terminen Geschenke gibt?

Klar, jetzt dürfte das Argument kommen, diese Dinge haben doch auch Gemeinsamkeiten. Aber das haben auch Sex und Gewalt. Und wenn es um diese Gemeinsamkeiten geht, werden die beiden Begriffe logischerweise auch zusammen aufgezählt. Wenn nicht, dann nicht. Wenn es um Schulhofprügelleien geht, wird das wohl selten mit Sex in Verbindung gebracht werden. Wenn es um Liebe geht, taucht der Begriff meist nur als Kontrast auf.

Wenn es nun aber um Themen geht, wo entweder beide Eigenschaften haben, um die es geht, oder aber Themen, bei denen es um eine Verknüpfung der beiden geht (z.B. SM oder Prostitution), dann darf man sich auch nicht wundern, wenn beides Zusammen erwähnt wird. Mal ganz davon abgesehen, das es wie gesagt auch bei Kontrasten der Fall sein kann, aber ich denke mal darum ging es weniger.
 
krauthater2000 hat folgendes geschrieben:

Ich wollt ma sagen das wir nicht mehr im Mittelalter leben.
Meinst damit, dass es normal ist wenn 4 oder 5- Jährige schon vor´m PC sitzen? Wenn ja, dann hast du aber seltsame Ansichten.
PS wegen Sig: Die Polizei ist übrigens nicht automatisch schlecht, besser gesagt nicht alle Polizisten sind gleich.
 
@ 4daLiberty

1. Irgenwann in naher Zukunft werden 2 Jahre alte Kinder vor´m Computer hocken und net mehr mit typischen Babysachen spielen.(Also das ist meine Ansicht)

2. Es mögen nicht alle Bullen schlecht sein, aber hast du schon mal die Sendung auf RTL 2 gesehen? Da siehst du wie bekloppt die meisten von den Typen sind. :bigsmile:
Aber nochwas nazu: Du hast doch bestimmt gehört das bei der 1. Mai Demo die Bullen mit ihren Wasserwerfern und mit Knüppeln auf 14 jahre alte Kinder losgegangen sind, die einfach nur friedlich demonstrieren wollten. Ich weiß ja nicht ob das eine Leistung ist die man für gut heißen kann. Außerdem hat die Deutsche Polizei sowieso kaum Rechte um wirklich in Spontanen Momenten zielstrebig und "gezielt" eingreifen dürfen. Die dürfen erst schießen wenn der andere das Feuer eröffnet. :crazy: Sie werden ja sogar verklargt und sind ihren Job los wenn sie Feuern. :crazy:
 
Die Polizisten die Gegendemonstranten bei Nazikundgebungen zusammenschlagen oder Atommüllgegner prügeln von den Gleisen reißen und dergleichen, find ich auch scheiße, da denk ich mir auch immer "Scheiß Bullenschweine", aber die Polizei schützt einen in gewissen Fällen schon. Aber es gibt nun mal einige sadistische Polizisten, die die guten Polizisten mit in den Dreck ziehen. Über rassistische Ami-Bullen will hier gar nicht erst reden, denn da könnt ich mich immer maßlos aufregen, was meißt in einem kräftigen längeren Schreianfall endet, was aber nicht gesundheitszuträglich ist.
 
Zurück