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Deutscher Computerspielepreis

piko

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Wenn man das so liest wünschte man sich, sie würden den Preis wieder abschaffen.
 
Ach halbsowild, das man es hier nicht so erst nimmt, hat der erste deutsche Computerspielpreis bestens bewiesen, von daher sollte man es mit Humor sehen.
 
Warum werden Preise geschaffen, die scheinbar niemand vergeben will?

Ansonsten ein bizarr interessanter Artikel, auch wenn ich rügen muss:
Drei Titel waren diesmal für diese Kategorie nominiert: "Professor Layton und die Schatulle der Pandora", "Dragon Age Origins" und "Uncharted 2". Ersteres ist ein Abenteuer für das Mini-Spielgerät Nintendo DS, einfallsreich und hübsch, aber indiskutabel - das wäre in etwa so, als würde man einem Super-8-Kurzfilm den Oscar geben.

Öh...warum "indiskutabel"? Weils ein DS Spiel ist?

Das wäre in etwa so, als würde man einen Film nicht zur Berlinale zulassen, weil es keine Explosionen gibt...
 
Du musst mal den Abschnitt lesen, warum Uncharted 2 ausgeschlossen wurde, das ist mehr als bizarr.
 
Also ich hab mir den Bericht durchgelesen und kann nur den Kopf schütteln. Absolut bescheuert.
 
Naja, der ganze Preis ist ja vollkommen bescheuert.

So versteht die Spielebranche ein "Serious Game" als etwas anderes als ein virtuelles Rezeptbuch, die Unterteilung in "Kinder" und "Jugendspiel" ist sowieso absurd (und äußerst ignorant, vielleicht sollte man der Jury mal etwas Nachhilfe über die letzten 10 Jahre im Spielebusiness beibringen) und wird noch eigenartiger, wenn man sieht das das Anno für die Wii in BEIDEN Kategorien nominiert ist.
(Wer mehr über echte Serious Games wissen will: http://www.escapistmagazine.com/articles/view/issues/issue_121/2575-Ten-Myths-About-Serious-Games . Serious Games sind Spiele die designt wurden um Botschaften und Informationen vermitteln, nicht um einen etwas direkt beizubringen, das wäre Edutainment)

Und allein wenn man auf der offiziellen Seite nachliest, bekommt man schnell das Gefühl das keiner wirklich über die Kategorien nachgedacht hat:
Keine Nominierung "Bestes Online Lernspiel"

Darüber hinaus hat die Jury beschlossen, in diesem Jahr in der Kategorie "Bestes Online Lernspiel" keinen Titel zu nominieren, da nicht genügend Spiele eingereicht wurden, die der Zielsetzung des Preises, Computerspiele mit pädagogisch besonders wertvollem Inhalt zu fördern, entsprachen. Somit wird es keine Auszeichnung in dieser Kategorie geben.


Es ist schön das es Studentenpreise gibt, aber wenn die auch nach der "Kein Rumschießen"-Agenda verliehen werden, mach ich mir keine Hoffnung bei dem deutschen Spielenachwuchs
(ja, es gibt natürlich unmengen von tollen Spielen, in denen nicht geschossen wird, dennoch ist es bescheuert wenn so angehenden Spieledesignern über drei Ecken eingeimpft wird, das sie nur Spiele machen sollen, bei denen sich zwöfjährige über den Lernwert der Software zu tode langweilen)


Die deutsche Spielebranche ist das einzige, was noch desolater daherkommt als die deutsche Filmbranche...
 
Geht mir genauso.

Der letzte Absatz bringt es recht gut auf den Punkt:

Zur Hälfte wird dieser Preis von einer Branche gestiftet, die nichts von ihm hat, weil ihre Haupterzeugnisse nicht vorkommen dürfen. Zur anderen Hälfte von der Politik, die Videospiele als Medium für Erwachsene nicht akzeptiert. Löst die Jury diesen Widerspruch nicht, ist der Preis bald tot.

Vielleicht sollte man nur noch V-Tech Spiele nominieren um keine Konflikte heraufzubeschwören.


Die deutsche Spielebranche ist das einzige, was noch desolater daherkommt als die deutsche Filmbranche...
Was dem Zwang geschuldet ist, alles richtig machen zu wollen um niemandem an die Karre fahren zu können. Mit Moral, was gerne als Argument gebracht wird, hat das nichts zu tun.
 
Weiß grad gar nicht was daran jetzt so erschreckend sein soll ?!

War doch von vornherein klar das wenn es einen offiziellen deutschen Videospielepreis geben wird, in einem Land dessen Politiker nicht gerade für ihre Vorliebe zu diesem Medium bekannt sind, das dann nur noch Spiele wie Barbies Ponyhof oder Die Sims 21958 eine Chance auf die oberen Plätze haben.

Da geht es nicht mehr um die Qualität eines Spiels, da geht es nur noch darum ob Ansätze vorhanden sind die das Spiel z.B. pädagogisch wertvoll machen.

Ich seh das ganz locker, tot kriegen wird man die Spieleindustrie so schnell nicht und die ältere Generation war eigentlich schon immer dafür bekannt gegen alles zu sein was sie nicht kannte. Fragt mal eure Eltern was deren Eltern früher beispielsweise zu ihrem Musikgeschmack gesagt haben.

Elvis & Co. wurden verteufelt weil gegen alle Grundsätze verstießen die man damals so kannte. Heute kräht danach kein Hahn mehr, aber mit Videospielen ist es ähnlich. Was man nicht kennt das wird erstmal skeptisch betrachtet und wenn es dann noch den einen oder anderen Amoklauf nebenbei gibt dann ist auch ganz klar wer der schuldige ist, weil man die Schuld ja nicht bei sich selber suchen kann. ;)

Muss man halt mit leben, wer weiß vielleicht lachen wir uns in 30 Jahren alle tot über solche Diskussionen.
 
jaypeekay hat folgendes geschrieben:

Weiß grad gar nicht was daran jetzt so erschreckend sein soll ?!
Ähh... nichts ;)


Ich seh das ganz locker, tot kriegen wird man die Spieleindustrie so schnell nicht und die ältere Generation war eigentlich schon immer dafür bekannt gegen alles zu sein was sie nicht kannte. Fragt mal eure Eltern was deren Eltern früher beispielsweise zu ihrem Musikgeschmack gesagt haben.
darum gehts aber nicht, sondern darum, dass sie den Preis doch lieber gleich einstampfen sollten ;)
 
piko hat folgendes geschrieben:

jaypeekay hat folgendes geschrieben:


Weiß grad gar nicht was daran jetzt so erschreckend sein soll ?!

Ähh... nichts ;)



Ich seh das ganz locker, tot kriegen wird man die Spieleindustrie so schnell nicht und die ältere Generation war eigentlich schon immer dafür bekannt gegen alles zu sein was sie nicht kannte. Fragt mal eure Eltern was deren Eltern früher beispielsweise zu ihrem Musikgeschmack gesagt haben.

darum gehts aber nicht, sondern darum, dass sie den Preis doch lieber gleich einstampfen sollten ;)


Für mich ist da auch ein bisschen Fremdschämen mit bei, weil man sich hier mit dem Versuch, sich "diesen komischen Kompjutaspielen" öffentlich "anzunähern" einfach nur zum Idioten macht
 
Tja, das selbe Verhalten, wie zum leidigen Thema Holocaust: Man will langsam davon wegkommen und kriecht dennoch massive Arsch, aus Angst, jemandem auf den Sack zu treten. Rückgratlosigkeit, Messias der Menschheit.
 
Shikamaru hat folgendes geschrieben:

Für mich ist da auch ein bisschen Fremdschämen mit bei, weil man sich hier mit dem Versuch, sich "diesen komischen Kompjutaspielen" öffentlich "anzunähern" einfach nur zum Idioten macht
Danke, das war das Wort, was ich gesucht habe ;)
 
JPK hat Recht, dieses Thema ist ein Generationenkonflikt, nichts weiter.

Die gesamte Handhabung deutet doch darauf hin, dass dieser Dreckspreis nichts weiter als ein Propagandainstrument ist. Und es ist gut, dass einige sich querstellen und sich nicht instrumentalisieren lassen wollen.

Auf den Scheiterhaufen mit diesem Schrottpreis. Er hat nichts anderes verdient.

Warum wurde "Schatulle der Pandora" per se ausgeschlossen? Und von wem?

So eine Idiotie, Hände weg von diesem Preis, die Diktatur der Dummheit und Ignoranz muss einfach mal enden.

Das Durchschnittsalter der Videospieler ist nicht 14, es liegt ganz weit und eindeutig im Volljährigen-Bereich, es ist Zeit für die Politiker, aus dieser verbohrten, zum Teil auch gewollten Ahnungslosigkeit aufzuwachen.

Es versteht sich, dass nicht alles Kunst ist, was auf den Markt kommt, aber dass ein Haufen Unkundiger/Nullpeiler/ "Ungläubiger" mittlerweile in Mehrheit entscheiden soll, was als Kunst gilt, ist die pure Lächerlichkeit.
Diese Personen sind in punkto Videospiel als Medium einfach unqualifiziert und auch unehrlich. Die ganze Kulturgutdebatte ist Heuchelei.
 
Klare Worte, dem ist nichts hinzuzufügen.

partykiller hat folgendes geschrieben:
(...)
Warum wurde "Schatulle der Pandora" per se ausgeschlossen? Und von wem?

(...)
Wurde nicht ausgeschlossen, nur war der Schreiber bei welt.de der Meinung dass dieses Spiel dort nichts verloren hätte, warum auch immer...
 
Und wieder mal zeigt sich, dass Ironie hier im Forum eine unterentwickelte Fähigkeit ist.
 
Evil Wraith hat folgendes geschrieben:
Tja, das selbe Verhalten, wie zum leidigen Thema Holocaust: Man will langsam davon wegkommen und kriecht dennoch massive Arsch, aus Angst, jemandem auf den Sack zu treten. Rückgratlosigkeit, Messias der Menschheit.
tja, zum Thema Rückgrat stehen die Deutschen vermutlich sehr weit hinten, so etwa in der Kategorie Weichtiere/Kriechtiere.
 
Deshalb tragen auch alle Oberen einen Stock im Arsch, um ihr schlappes Kreuz irgendwie gerade halten zu können.
 
Sobald irgendwelchen Quellen die nicht all zu viel mit Videospielen am Hut haben eben über jene berichten, schaltet bei mir sofort das Gehirn aus. Habs jetzt aber angesehen. Uncharted Among Thieves war ja auf den meisten Seiten im Netz teils mit bewältigem Vorsprung Erster. Aber das mit der 16er Freigabe zieht nicht, die Leute sind total unqualifiziert. Sind ja auch Videospiele, keine ausschliesslichen Computerspiele, da fängt's bereits an.
 
jaypeekay hat folgendes geschrieben:
Elvis & Co. wurden verteufelt weil gegen alle Grundsätze verstießen die man damals so kannte. Heute kräht danach kein Hahn mehr, aber mit Videospielen ist es ähnlich. Was man nicht kennt das wird erstmal skeptisch betrachtet und wenn es dann noch den einen oder anderen Amoklauf nebenbei gibt dann ist auch ganz klar wer der schuldige ist, weil man die Schuld ja nicht bei sich selber suchen kann. ;)

Das stimmt zwar im Prinzip, aber alles was verteufelt wurde, wurde nur eine Generation lang verteufelt, danach wurde sich was neues gesucht. Elvis war schon ab Ende der 60er nicht mehr der große böse Mann. Während man sich Anfang der 80er über den bösen Heavy Metal vor allem in den USA aufregte, war das Thema schon 10 Jahre später keines mehr. Auch Black Sabbath hat man irgendwann nach ein paar Jahren akzeptiert - trotz Satanismusvorwürfen durften sie allsbald sogar im deutschen Fernsehen auftreten.

Aber Spiele? Computerspiele gibt es faktisch seit den 1960er Jahren. Mittlerweile fast ein halbes Jahrhundert, selbst wenn man nur ab Pong und Magnavox Odyssey rechnet, sind es mittlerweile 38 Jahre. Viel Zeit, mehr als eine Generation, seit der die Spieleindustrie um Anerkennung kämpft.
Denn die Diskussionen von wegen Gewalt in Spielen gab es schon in den frühen 80ern (Siehe etwa das 1985 erschienene Buch "Im Sog der Videospiele - Was Eltern wissen sollten") und auch das Wort "Killerspiel" ist keine neuzeitliche Erfindung, damit werfen Politiker und Magazinredakteure schon seit Jahren rum (Etwa der so betitelte Artikel in der Power Play 4/91)
Und Diskussionen über die Gefahren oder Nicht-Gefahren von Spielen gibt es seit Urzeiten. Nichts hat sich geändert, zumindest hier in Deutschland und das trotz Mauerfall und Vereinigung (In der DDR hatte man nie was gegen Spiele, im Gegenteil wurde Spieleprogrammierung dort sogar direkt als Schulprogramm gefördert!) und nachfolgenden Generationen.
Vor 30 Jahren waren Computerspiele böse, vor knapp 20 Jahren hat man den Untergang der Zivilisation beschworen weil man in Flugsims den damals aktuellen Golfkrieg nachspielen konnte und seit 8 Jahren kommen Computerspiele direkt aus der Hölle und müssen verboten werden um die Gesellschaft zu retten.

Ändern wird sich daran nichts, solange sich nicht ein informierender Gegenpol zu Bild & Co. sowie den ahnungslosen Politikern bildet. Das sich gerade die so genannten Spieleredakteure die immer so schön über die Situation in halbgaren Artikeln meckern und die Spielepublisher zusammengeschlossen haben, ist erbärmlich. Denn die sind eigentlich die einzigen, die das Geld, die "Macht" und die Möglichkeiten haben, etwas daran zu ändern.
So darf man aber wohl weiterhin jedes halbe Jahr einen schlecht verfassten Artikel von Paul Kautz bei 4Players über die "traurige Situation" lesen. 8)
 
Nuja, Paul war ja schon zu Joker-Zeiten kein Meister des Schreibens. Von daher hat sich da nicht viel getan :D .
 
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