Der Herr der Augenringe

wallach

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hier noch was zum lächeln von GS...viel spass

Das Leben ist schön. Zumindest für alle, die sehnsüchtig auf den Release von Half-Life 2 gewartet haben -- denn gestern am 16.11. 2004 A.D. war das Spiel endlich da! Unser Redakteur, nennen wir ihn Mick S., freute sich auf seinen Feierabend wie schon lange nicht mehr. Die heutige Nacht würde ihn endlich ans Ziel seiner Träume bringen. Nein, ein romantisches Rendezvous kam Mick nicht in den Sinn. Schließlich befand sich eine jungfräuliche Half-Life 2-DVD in seiner Tasche -- doch alles sollte anders kommen, ganz anders:

Endlich zu Hause angekommen zerrte der junge Mann mit zittrigen Fingern die DVD aus der Hülle, schob sie ins Laufwerk und startete die Installation. Eigentlich liebte Mick es, dem Installationsbalken beim steten Fortschritt zuzuschauen, doch so etwas hatten sich die Valve-Entwickler gespart. Wer will auch schon wissen, wann die Daten endlich auf der Festplatte sind? Gut, dachte sich Mick, stöbere ich eben im Handbuch. Ein wenig irritiert starrte er auf den beiliegenden DIN-A6-Zettel, der zwar farbig und beidseitig bedruckt war, jedoch nur wenig vom Spiel verriet.

Den Rest der gut zehnminütigen Wartezeit vertrieb sich Mick mit dem längst überfälligen Aufräumen. Dabei fiel ihm der erste Band vom Herrn der Ringe ins Auge. Ein Recherche-Überbleibsel vom Schlacht um Mittelerde-Test (siehe GS-Ausgabe 01/05). Schmunzelnd überflog er die ersten Seiten mit den Vorbereitungen zu Bilbos Einhundertelfzigstem Geburtstag.
Gandalf war gerade eingetroffen, da meldete sich Half-Life 2 wieder: Die Installation war endlich fertig. Mick legte den Schmöker beiseite. Jetzt, so wusste er, musste er sich noch online bei Valve anmelden. Das hatte ihm zumindest Kollegin Petra verraten. »Alles gar kein Problem, du musst nur einen Steam-Account anlegen. Der Rest geht automatisch«, so ihr gut gemeinter Ratschlag.

»Steam«? Dieser Ausdruck sagte Mick nur wenig. Das sollte sich kurz darauf ändern, als er Half-Life 2 das erste Mal starten wollte. »Steam wird aktualisiert« erfuhr der erstaunte Mick, während seine inzwischen schon etwas müden Augen dem sich millimeterweise anfüllenden Balken folgten. Immerhin war unser junger Redakteur so schlau gewesen, sich vorher ins Internet einzuloggen. Allerdings ist bekanntlich Internetzugang ja nicht gleich Internetzugang. Sprich: Wer wie Mick ein analoges 56 K Modem benutzte, war es gewöhnt sich in Geduld zu üben. Also schnappte er sich wieder seinen Tolkien und begab sich mit den Hobbits ins Auenland. Mick, Frodo und Sam trafen gerade auf ihre ersten Elben, da war der Download auch schon abgeschlossen. Weg mit dem Buch, jetzt konnte es endlich losgehen. Oder auch nicht:

Als nächstes begrüßte ein dezent grünes Fenster unseren Mick und forderte ihn auf, den besagten Steam-Account einzurichten. Viel wollten die Valve-Leute zum Glück nicht wissen: Die Email-Adresse und der Freischaltcode reichten, dazu suchte er sich ein Password aus und schon ging’s los

Zumindest ging es weiter, und zwar bei Micks Reise durch Mittelerde. Denn die Weitergabe der Daten des Herrn S. schien die Steam-Server eine Weile zu beschäftigen. Gut, dachte er sich, wahrscheinlich versuchte gerade die halbe Welt dasselbe. Hab Geduld! Ein wenig müde rieb er sich die Augen und betrat mit den Hobbits den Alten Wald. Bald würden die Gefährten Tom Bombadil treffen.
Kurz hinter Bree wurde Mick misstrauisch. Weniger die Schwarzen Reiter, die der Gemeinschaft im Nacken saßen störten ihn, es war der Steam-Account, der sich schon seit einiger Zeit nicht mehr rührte. Da plötzlich tat sich etwas. Während Frodo auf der Wetterspitze mit dem Leben rang, erschien eine Fehlermeldung. In den kryptischen Lettern erspähte Mick irgendwo Begriffe wie »Winsocket« und »Reset«. Wahrscheinlich ist der Server immer noch überlastet, dachte sich Mick und startet einen neuen Anmeldeversuch. Parallel dazu eilte er mit Frodo Richtung Bruchtal.

Dann geschah das Wunder, der Account schien eingerichtet zu sein. Nein, nur die Daten wurden endlich angenommen. Immerhin wies ihn Steam freundlich darauf hin, dass der Service derzeit überlastet sei, Half-Life 2 aber dennoch freigeschaltet würde. Mit Dankestränen in den Augen verfolgte Mick einen weiteren Balken, der sich langsam, Kästchen für Kästchen füllte
Frodo erwachte gerade in Elronds Haus, als endlich das letzte Datenpaket auf der Festplatte landete. Auch Mick wollte gern ein wenig schlafen. Doch der Ehrgeiz hielt ihn wach. So, jetzt geht es aber wirklich los, dachte er sich. Seine Hände zittern ein wenig, als er das Desktop-Icon anklickte. Jetzt geht’s los, jetzt geht’s lohooos!

Als er den grünen Steam-Kasten aufpoppen sah, war Mick den Tränen nah. »Was denn noch?« weinte er verzweifelt. »Ich will doch nur ein Spiel spielen!!!« Auch ein Gebet zum Heiligen Gabriel half nicht weiter, ohne ein letztes Update runterzuladen verweigerte Half-life 2 immer noch den Start. Mick warf einen Blick auf sein Buch, gut sechzehn Seiten fehlten noch, dann war der erste Herr der Ringe-Band durch. Pünktlich zum Aufbruch der berühmten neun Gefährten war auch Steam endlich fertig. Mit rotgeäderten, völlig übermüdeten Augen startete Mick das Spiel. Es lief tatsächlich. Mit Mühe hielt er sich wach… und hörte die höhnische Stimme des G-Men am Ende des Intros: »So wake up Mr. Freeman!«
 
Coole Story ;)
Find ich immer witzig sowas zu lesen, wie andere sich auf Games freuen und so, steckt irgendwie an, ich hatte auch Probs bei HL2 aber andere (hatte es 2 mal gekauft und beide male war der CD Key schon in gebrauch, also konnte ichs nicht zocken, obwohl ichs schon hatte)

Zum Glück hab ich DSL kann ich da nur sagen, wenn man das da so liest, der kann in der Zeit ein ganzes Buch lesen, woah das muss ja lange dauern mit 56k :bigsmile:

Wiso hat überhaupt noch jemand 56k?
 
Dachte immer der Mick (der Autor) wohnt in Haidhausen, zumindest hockt er ständig im VIVO 'rum...
 
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