Dieses ganze Download Only Zeug funktioniert doch ausserdem bei Filmen und Bücher auch nicht. Da wollen die Leute doch auch ihre physikalischen Medien. Zumindest verdammt viele. Ich versteh da manche Entwickler nicht. Einerseits wollen sie auf einer Stufe stehen mit diesen Dingen, andererseits nehmen sie sich die eigene Seele, mit den obigen Argumenten "Die Spiele müssen günsitg, massenkompatibel und Digital überall erhältlich sein."
Deine symphatische Meinung in Ehren, aber du wirfst da alles irgendwie in einen Topf.
Ich bin kein Game-Kultur-Banause, weil ich mich inwischen völlig von Discs getrennt habe, obwohl ich natürlich noch alle in einer Schublade habe, die ich bisher auf der XBox gezockt habe. Nebenbei waren die meisten davon völlig überteuert und das sage ich nicht als geiziger Mensch. Ich meine, einige Spiele kosten(kosteten) im Einzelhandel bis zu 120 Schweizer Franken und nur das wenigste davon hat mit der Spielentwicklung direkt zu tun.
Ich kann zwar den Sammler-Trieb von Leuten verstehen, aber Games sind keine Bücher(habe selbst ein Regal) und mit irgendwelchem Plastik-Zeug aus Special Editions kann ich nichts anfangen.
Manche Entwickler schienen wirklich keine Seele zu haben und vor allem viel Geld machen zu wollen, was aber logisch nicht direkt mit der Art der Distribution zu tun hat. Ein Spiel muss nicht massenkompatibler und Fast Food sein, weil man es runterladen kann.
Ich habe inzwischen aufgehört, Nachfolger automatisch zu kaufen und zwar weil ich in letzter Zeit damit zu oft enttäuscht war. Wenn es irgend jemand gebacken kriegen würde, jedes Jahr ein neues SuperDuper-Spiel mit gleichbleibender Qualität rauszubringen oder sie gar zu steigern, würde ich es auch jedes Mal kaufen. Es ist aber einfacher, jedes Jahr eine hübsche Hülle zu designen, als die Qualität einer Serie konstant zu halten. Und bei Resident Evil und Final Fantasy streiten sich auch Fans der Marke über schwankende Qualität.
Es mag sicher Spass machen, einen hübschen Stand auf einer Messe zu besuchen aber das kostet Geld, das in der Spieleentwicklung fehlt.
Ich kaufe heute Spiele viel bewusster, als früher, wo ich mich noch von Hüllen beeindrucken liess und ich kaufe Spiele seit 25 Jahren. Ich lese Previews und Reviews, ich lese in Foren mit und entscheide mich dann gegebenfalls dagegen, es zu kaufen.
Das Netz ist nun mal die Zukunft und das hat nicht nur Nachteile. Ich finde Shitstorms ein Feature, das der Spielequalität mehr nützt, als einfach alles zu kaufen, was eine hübsche Hülle hat. An sich steckt das Ganze noch in den Kinderschuhen, auch Eltern werden lernen, sich Infos über Spiele im Netz anzusehen (und wären vielleicht überrascht, welchen Schrott sie früher ihren Kindern gekauft haben, weil die Hülle so schön war).
Ein Vergleich dieses Entwickler von Codemasters geht mir aber genau so auf den Sack, wie aus dem Mund vieler anderer in letzter Zeit und genau da sehe ich das Problem. Ich zocke auf Konsole(oder PC), weil ich Spiele auf einem grossen Fernseher und mit einer fetten Anlage geniessen möchte. Mag schon sein, dass ein Gamer auch in der U-Bahn weiter zocken möchte(da gibt es Synergien), aber zumindest ich sehe das als Kraut- und Rüben-Vergleich, Handhelds mit der Konsole in Konkurrenz zu sehen. Ich kaufe kein Handheld-Spiel, weil es im Gegensatz zum Konsolenspiel nur 2 Euro kostet.
Im Gegenteil bin ich bereit, freudig 60E auszugeben, um ein grosses und hübsches Spiel zu kriegen (und nochmals soviel, falls die DLC was taugen). Ich mag keinen Social-Kram, ich stehe auf grosse Singleplayer-Spiele und habe bisher noch nie ein F2P-Spiel auch nur angezockt, die nur einen Klick entfernt wären. Nur weil ich inzwischen auf Hüllen pfeife, bedeutet das nicht, dass ich auch auch Qualität pfeife.
Das Problem ist, dass man so Begriffe wie Download-Spiele, DLC, F2P, Massen-Kompatibilität und Mikrotransaktionen aus der selben Ecke der Leute hört, die mich(uns) scheinbar nicht mehr begreifen und als Idioten betrachten, der zu blöd ist, ein Spiel nach dem sauberen Lesen von Reviews zu kaufen.
Begriffe wie Massen-Kompatibilität sind für mich genau so ein Buh-Wort. Was glaubt ihr, wieso ich Dead Space 3 nicht gekauft habe? Eben, weil es massenkompatibel ausgebeint wurde und weil wir als Idioten betrachtet werden, die für Game-Settings separat bezahlen. Und vielleicht auch, weil ich zuerst alles drum und dran gelesen habe und mich nicht von der hübschen Hülle beindrucken liess.
Ich glaube, dass wir im Moment in einer eher instabilen und nicht nur für mich bedrückenden Phase sind, in der grosse Publisher ihre Games als reines Produkt betrachten und unter anderem damit experimentieren, wie man ehemalige Nischenspiele mehr melken kann, indem man sie da rausholt.
Vielleicht wird es EA irgendwie lernen, dass man aus Dead Space mehr rausholen kann, wenn man wieder zu seinen Ursprüngen zurück geht und es in einer nicht ganz so kleinen Nische lässt, wo Leute gerne alleine und in Ruhe Schiss haben möchten. Ich kann da nur für mich ein Zeichen geben und solche weichgespülte Massen-Ware bis auf Weiteres nicht kaufen.