Der Film als Hollywood-Film betrachtet erfüllt seinen Job als Kassenschlager. Als Adaption eines Comics ist aber total verhunzt. Bay macht aus dem Film eine einzige Cashcow, die üblichen Producerentscheidungen inbegriffen. Das heiße Hollywoodbabe, als Zugpferd des Films bekommt leider viel zu viel Szenen, anstatt die Origins anständig und langsam zu erklären, sowie den Antagonisten vorzustellen. Dieser ist hier nur ein belangloser Wahnsinniger mit japanischen Wurzeln. Tiefer geht die Charakterzeichnung einfach nicht. Kasai hätte man gar nicht mit ins Drehbuch packen müssen, so wenig bekommt man von ihr mit und Casey Joney fehlt gleich völlig. Abgesehen davon hat man sich hier wirklich das albernste Kostüm ausgesucht. Ein Mechanzug, der aber nur Klingen als Waffen benutzt!!! Die Turtles selber sind ganz gut gelungen, sehen aber alle nach ca. 250Kg Gewicht aus. Aber der Kern aller guten Turtlesstorys, Raphaels Konflikte mit Leonardo sind hier nur Mittel zum Zweck die Geschichte zum Showdown zu peitschen. Der passiert dann auch nach 101 Minuten. Von dieser Zeit sieht man ca. 50Minuten Megan Fox und ca. 20 Minuten Actionszenen. Der Rest wird dann tatsächlich für die schlecht erzählte Geschichte verwendet. denn Achtung Spoiler: niemand Anderes als April selber findet nach 20 Jahren heraus, dass genau sie die Besitzerin der Schildkrötenhaustiere war. Was für eine phänomenale Storywendung. Michael Bay glaubt doch wirklich, dass das heutige Publikum hinter dem Mond lebt. Vielleicht hätte er seine Ideen mal auf der Comic Con auf Resonanz testen sollen. Ich denke man hätte ihn geteert und gefedert. Man kann es kaum fassen, dass jemand für diesen Drehbuchkniff bezahlt wurde. Das es besser für die Qualität eines Films ist, diese Verteilung umzukehren und sich eng an den Kanon der Comcis zu halten, haben Nolan und Favreau mit Superman, Batman und Iron Man bewiesen. Also keine Mirage Turtles auf der Leinwand, dafür bunter Plastikpop und tiefe Ausschnitte. Dann doch lieber Turtles mit Vanilla Ice....