Auf der Jagd nach der großen Kohle... Da weiss man doch nach den ersten Sätzen schon, was hier abgezogen werden soll - wieder einmal geht´s in Wirklichkeit nur um´s ganz große Geld!
Habgierige Anwälte, die auf Beteiligungsbasis arbeiten und von einer eventuellen Abfindung ein hübsches Sümmchen einkassieren, wollen sich eine Stück von einem möglichen, aber noch gar nicht gebackenen Kuchen abschneiden. Traurig nur, daß die Eltern des Opfers bei so ´ner weiteren, an den Haaren herbeigezogenen Klage offensichtlich auch noch mitspielen, aber wer weiss, wie lange die entsprechend bearbeitet wurden. Aber womöglich riechen Sie auch schon die Scheinchen, sozusagen Ihr "Glück im Unglück".
Willkommen im Amerika des 21. Jahrhundert! (Und das sage ich, obwohl ich sofort nach Amerika auswandern würde, wenn ich eine GreenCard hätte). Vielleicht würde ich dort auch irgendeinen Großkonzern wegen irgendend etwas, was mir gerade so einfällt, auf ein paar Millionen Schadensersatz verklagen. Konstruieren läßt sich da bestimmt genug! Wenn allerdings mein Sohn erschossen werden wäre von ein paar durchgeknallten Vollidioten , dann würde ich kein Geld wollen, sondern ganz was anderes...
Den Kopf schütteln kann man allerdings nur über die Richter, die so ´ne Klage überhaupt zulassen, oder womöglich sogar noch positiv entscheiden. Aber wenn´s um so hohe Summen geht, wer weiss denn da schon wirklich, ob die ein oder anderen Gelder nicht auch schon in so manch richterlichen Hände gewandert sind...
Und wenn´s schon zu ´ner Klage kommen soll, warum wird dann nicht eigentlich der Staat verklagt, der kein entsprechendes Jugendschutzgesetz auf den Weg bringt oder -besser noch- auch entsprechend umsetzt... ???
Und warum wird nicht der Verkäufer der Waffen oder die Eltern der Jugendlichen, die die Tat verübt haben, verklagt? Was ist aus dem Grundsatz geworden "Eltern haften für Ihre Kinder"?
Ganz einfach, weil ersterer sowieso kein Geld hat und die Anwälte bei sowas wohl eher keine relistische Chance auf eine abartig hohe Schadenseratzsumme hätten und bei zweiteren, wenn sie denn bekannt sind, vermutlich auch nichts zu holen sein dürfte. Also ist es uninteressant, ob die Eltern Ihren Aufsichts- und Erziehungspflichten nicht nachgekommen sind - sondern nichts wie ab zu den Mega-Konzernen, denn die kann man in Amerika ja so richtig schröpfen... !!!
Vielleicht muß man ja beim Spielekauf schon bald ´nen dokumentierten psychologischen Test machen bzw. vorzeigen, mit dem man dann nachweisen kann, daß man zwischen Spiel und realer Welt auch unter möglichen Stressbedingungen unterscheiden kann. Bin mal gespannt, was für Sätze und Hinweise in Zukunft noch alles in den Gebrauchsanweisungen von Konsolen und Spielen zu finden sein werden.
Was passiert eigentlich, wenn irgendwann mal ein weiterer durchgeknallter Freak nachts und in ritterlicher Verkleidung jemanden mit ´nem Schwert umbringt und sagt, er hätte sich von Zelda & Co inspirieren lassen? Wird dann das allseits beliebte Adventure- und Rollenspiel zur Zielscheibe der Anwälte? Werden dann womöglich alle Computer- und Videospiele mit schwertschwingenden Helden auf "Erwachsenen-Status" hochgesetzt oder sogar wommöglich ganz verboten? Oder gibt´s da bei den Richtern dann noch den "Märchen"-Bonus aus Kindertagen?
"¡Poderoso caballero es Don Dinero!" - "Geld regiert die Welt!"